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Notizen, Correspondenzen und Vermisclites.

Elyinologisches ziiiii Avesta.

\'on

Prof. R. Roth.

I. Nubioazil isin.

Dus Zendwoi'l nnbünazdista ist durch Ruruoufs Ausführung über dasselbe in seinein Commentare zum Ya9na S. 56t> If. zu einer grossen lledeutung gebracht worden. Wiihrend es von Anquetil stets mit ,, N'erwandte ■' über¬

setzt wird, bat Burnouf dadurcb, dass er den ersten Theil des Wortes mit nava, new. zusaminenstellt, den .Sinn ,,neuc N'erwandte", Zeitgenossen des Hedenden gefunden; ein .Sinn, «elclier nach dem Zusaiiiineiihange der dort erkliirten .Siclle von geschichtlichem Werthe wäre, indem er die Neueren den Nlännern des alten Gesetzes, paoirjö jkaesha, entgegensetzen und zwei Ordnungen der religiösen Dinge scheiden würde.

Derselbe (iclehrte hat ferner zuersl darauf hingewiesen , dass das indi- iche Altertbum das gleiche Worl in der Form NähhAncdisbIha , in dein IVamen eines Sohnes von .Manu bewahre, und bal durch eine Itcihe von Schlüssen wahrscheinlich zu machen gesucht, dass dieser Name von Iran nach Indien gekommen aei uud fiir den Brahmanen eiue Erinnerung au den verwandlen iranischen Stamm enthalte. Im Wesentlichen auf dem von Burnouf angezeigten Wege hal Lassen , Ind. Alt. I, 520 und Zus. S. L.XX.WII eine Verknüpfung der im Aitareja Brähmana erzählten indischen Sage von Nähhänedishthu mit der Vorstellung des Avesla versucht und geglaubt , ,,dass die Erinnerung der Spaltung in der Lebre und der Einführung eines neuen Gesetzes bei den Iraniern von den Indern iu der Sage von dem jüngsten Sohne ihres Gesetz¬

gebers, der von seinen Brüdern seines Erbes bcranbt wird, sich erhallen habe." Dabei verhehlt sicb aber Lassen die Schwierigkeit nichl, welche darin Hegt , dass dieser Sohn .Manu's als ein Lehrer wahren Religioiishranchs bei dem gläubigen Gcschlechle der Angirasiden auftritt, während er folge richtig als Irrlehrcr erscheinen miissle.

In der Thal aber ist iliese Schwierigkeit nicht die einzige, welche sich der versuchten Parallele enlgegenslellt, sonder« auch die spr.iehlirlien Voraus Setzungen, von welchen ausgegangen wurde, .•.ind uiclil zu ei-wcisen, nnd es liegt uns allem An.schcine nach hi.'r ein Fall vor, wo eine Verknüpfung des Indischen und Iranischen mit l'nrecht versuchl wurde. Znr Begründung dieses

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244 Rolh, Etymologisches zum Avesla.

Widerspruchs folgt hier zunächst eine vollständige l'ebersetzung der hetref- fenden Stelle des Aitureje Brühmnna V, 14.

,, Näbhänedishtha der Sohn Manu's, wurde, während er seine Lehrzeit vollbrachte , durcb seine Brüder vom Erbe ausgeschlossen. Als er zurückkam fragte er: was habt ihr mir zugetheilt? Sie antworteten: den, dessen Ent¬

scheidung gilt. (Desshalb nennen die Söhne den Vater einen gültig Entschei¬

denden.) Er ging nun zu seinem Vater und sagte : sie haben mir dich als Theil zugetheilt. Der Vater antwortete ihm: mein lieber Sohn, lass dich das nicht kümmern ; die Angirasiden dort stellen eine Feier an , um zur llimmels- welt zu gelangen, wenn sie aber jedesmal es bis zum sechsten Tage ge¬

bracht haben, so werden sie irre. Lehre sie nun am sechsten Tage diese beiden Lieder, so werden sie dir, wenn sie zum Himmel gehen, das Tausend (Rinder) geben, welches ihr Upfermahl ausmacht. Der Sohn ging darauf ein trat zu den Angirasiden und sprach: nehmet an, ihr weisen Opferer, das Manu-Kind (mänavam , das Menschenkind). Sie fragten ihn, in welcher Ab¬

sicht er dieses sage, und er erwiderte, dass er sie den sechsten Tag (d. h die Feier desselben) lehren wolle, wenn sie ihm das Tausend gehen würden Sie sagten es zu, und er lehrte sie an dem bestimmten Tage die beiden Lieder; da erkannten sie das Opfer und die Himmelswelt (den Weg zu ihr).

(Darum dienen diese Lieder demjenigen , welcher sie am sechsten Tage spricht, zur Opfererkennung, zur Enthüllung der Himmelswelt,) Als sie in

den Himmel gingen, sprachen sie zu ihm: dieses Tausend gehört dir

0 Brähmana. Als er im Begrilfe war es zusammenzubringen , da näherte sich von Norden her ein Mann in schwärzlichem Gewände und sprach: mein ist diess , mein ist was anf dem Platze bleibt (vÄstubam). Näbhänedishlha entgegnete, dass es ihm geschenkt sei, und jener sagte: bring unseren Streit vor deinen Vater!

Er ging hin zum N'ater und wurde von demselben gefragt : haben sie es dir gegeben, mein lieber Sohn? — Ja, aber ein Mann in schwärzlichem Gewände, von Norden herzutrelend sagte: mein ist diess, mein ist, was auf dem Platze bleibt. Der Vater sagte: es gehört ihm, aber er wird es dir überlassen. Näbhänedishtha kehrte zurück und sprach : dein ist es , Hoch¬

würdiger, so sprach mein Vater. — „Ich schenke es dir, weil du die Wahr¬

heit sprachst." (Darum muss der, welcher solches weiss, die Wahrheit reden. Das Lied Näbbänedishtha's ist von tausendfachem Segen begleitet,

tausend bringt es zu. Am sechsten Tage erkennt den Himmel , wer sol¬

ches weiss.)"

Die beiden Lieder, um welche es sich in dieser Erzählung handelt, sind die ersten im fünften Anuväka des zehnten Buches. Das zweite der¬

selben enthält als Refrain seiner vier ersten Verse die Worte, die oben dem Näbhänedishtha in den Mund gelegt sind : nehmet an, ihr weisen üpferer das Manu-Kind! Beide sind in der Tradition über die Verfasser dem Nä¬

bhänedishtha Sobn Manu's zugeschrieben.

Sehen wir nun zu , ob diese Lieder etwas entbalten , was mit dem In¬

halte der Erzählung des Brähmana zusammenträfe, so lehrt der ersle Blick, dass wir hier mit einem jener Itihäsas zu thun hahen , welche nur indische Auslegungskunsl in die Lieder hineinzudeuten versteht. Allerdings enthält

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Roth, Elymologisrhes zum Avesla. 245;

(las erste derselben, ein an verschiedene Götter gerichtetes, an vielen Stellen für uns schwer verständliches Loblied , in V. 18 das Wort nühhänedishtha, aber wie mir scheint in appellativer Bedeutung parallel mit einem vorher¬

gehenden bandhu, der Venvandte diess ist aber auch alles, was sich

ton dieser Art entdecken lässt. Im zweilen Liede, welches in allen Stücken vollkommen deutlich ist, scheinen sich mehr Anknüpfungspunkte zu ergeben:

man findet darin die Angirase, lindet Manu, lindet das Tausend Rinder. Aber in welcher Weise? Die vier ersten Verse, im Metrum dagati, sind Segens¬

wünsche auf die vergöttlichten Angirase mit der ohen erwähnten Bitte als Refrain. Der Rest des Liedes zeigt mit Ausnahme des schliessenden Verses (If) andere Maasse und scheint ein ganz anderes Stück zu sein. Es wird zuerst der wunderbaren Geburt der Angirase aus dem himmlischen Feuer,

sodann — nach der bekannten Sage — der Wiedergewinnung der Heerden

pedacht, die sie mit Indra vollbrachten; daran sehliessen sich v. 7 ohne weiteren Lehcrgang die Worte: sie brachten den Ruhin des Ashtakarni , der ein Tausend mir gab , vor die Götter. Im folgenden Verse wird um Gedeihen für ,, diesen Manu" (ajum manus) gefleht, der so freigebig sei, und v. 9 gesagt, IViemand komme ihm darin gleich, die Ehrengabe (d. b. die Masse der Ehrengaben) des Sävarnja gleiche einem Strome. Der schliessende Vers endlich lautet '): „Der tausendspendende, die Gemeinde führende .Manu (manus) möge nieht Sehaden nehmen ; mit dem Sonnenglanze wetteifert seine

Ehrengabe. Dem Sävarna mögen die Götter langes Lehen schenken , von

welchem wir ohne .Mühe l'nterhalt empfangen haben."

Hiernach ist es deutlich, dass der angebliche Näbhänedishtha das Tausend nicht von den Angirasen , sondern von einem Häuptling Ashtakarni empfängt, in Beziehung auf welchen sich nur der Punkt nicht unmittelbar wird zur Entscheidung bringen lassen , oh die von ihm gebrauchten Bezeichnungen sävarnja v. 9 und sävarna v. 11 patronymisch zu verstehen sind, oder ob sie ihn als „St.immverwandlen" bezeichnen •). Ich wäre geneigter das Letz¬

tere anzunehmen, als an einen Sohn Savarna's oder Sävarni's zu denken.

Von Manu endlich ist überhaupt keine Rede, sondern das Wort, wie nach meinem Dafürhalten v. 8 unwidersprechlicb darthut , appellativisch zu verstehen. Indessen sind die beiden Verse 8 und 11, welche die Worte Manu und Sävarnja oder Sävarna in unmittelbarer Verbindung enthalten , da¬

durch wichtig , dass sie uns die Entstehung der Benennung eines Manu Sä¬

varna oder Sävarni erklären, der in dem Systeme der Manuperioden , nach

1) Der Vers lautet: tudbandhu: sürir divi te dhijandhii näbhänedishtho{

rapati prä venan, sa no oibbi: paramä'sja vä ghäha' tat pa^cä' katithä; cid äsa ||

2) V. 10. Die einzige Gäjatri im ganzen Liede kann unmöglich hierher gehören; es wird darin gesagt, Jadu und Turva haben zwei Sklaven (däsa) geschenkt.

.3) Das Wort varna wird schon im Veda und Avesta in der'Bedeutung Stamm, Geschlecht gebraucht, ohne dass man an Verschiedenheit der Haut¬

farbe denken dürfte , wie man den Gehrauch des Wortes für die späteren Kasten zu erklären versucht. 11, 2. 1, 4. III, 3, 5, 9. II, 1, .3, 5. Vend, Farg. 15 im Anfang und sonsl.

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24ü! Holh , Elymologisckes cum Avesta.

Vishnu Furäna S. 2W in der achten, auftritt. Man suchte, um diese neuere SchüpfunB der .Manuherrschaften an die alte l eberlieferung auzu.sehliessen, nach ülleren Namen und glauhte in unserem Liede einen Manu zu linden.

Aus dem hisher Gesagten ergiebt sich, dass ein wirklicher innerer Zu¬

sammenhang zwischen der Krziihlung des Brähmana und den vorliegenden Liedern nirht besteht, dass aber die letzteren Ausdrücke und \ orstcllungen enthalten, welche in anderer Verknüpfung und mit verändertem Sinne in jener sieb wiederlinden. Kin Aufschluss über die Bedentnng der Legende lässt sicb also auf diesem Wege nicht gewinnen ; eben sn wynig bietet innerhalb des Brähmana selbst der Zusammenhang irgend einen Aufschluss dar. Die Kr¬

zäblung wird nur eingeschoben , um das \ (jrkommen der beiden Lieder unter den Kecitationen des sechsten Tages einer Feier, welche die der Zwiilftagc (dvädac,äba) heisst, zu erklären; gerade dieser l'unkt aber, dass Näbhäne¬

dishtha die Angirasiden am sechsten Tage belehrt, ist oHenbar einer der ganz untergeordneten.

Der Kern des Ganzen ist der in so vielen priesterlichen Legenden sich wiederfindende : das priesterliche Wissen ersetzt und übcr^viegt den Besitz irdischer Machl und weltlichen Keichthums. Diese Wahrheil wird durch die beiden anderen Züge in nocb helleres Lichl gestellt, indem die KrzUhlung ferner ausspricht, dass selbst das olfenbarste menschliche L'nreehl, wie die Ausschliessung des Bruders vom Erbe durch die leibliehen Geschwister, jene giittliche Ordnung nicht aufzuheben vermöge ; und endlich : dass sogar ein früher ernorbenes göttliches Recbt, wie dasjenige, welches der schwärzlich gekleidete Mann, olfenbar Rudra der Herr des Viehes, Pa^upali, auf die Opferlhiere hat, aufgegehen werde, damit jener (Jrundsatz des priesterlichen

\ orzugs in W irksamkeit bleibe.

Isl diese Auifassung auch nur in der Hauptsache richtig, so hat man kein Recht in der Legende eine Krinnerung oder symbolische Darstellung alter Stammesverhältnisse zu suchen. Diesem Krgebnisse kommt nun auch die Bedeutung des W ortes naliänazdisla in den Zendtexten und seine aus dem Sanskrit, nichl aus dem Zend wie Burnouf glaubte, zu schöpfende Klymo logie entgegen.

Näbhänedishtha bedeutet nämlich nichts Anderes als „der nächste Bluts¬

verwandte" ') und isl eines der häuligen Composita, deren erstes Glied ein Locativ isl, wie in galeyaja , sarasiga u. s. w. Näbhä isl Locativ vcdischer Art von näbhi f , welehes nichl nur Nabel, sondern auch Verwandtschafl und Verwandter häutig bedeutet. Beispiele dafür wird man in meinen Krläute¬

rungen znm Mrukla S. 47 u. 88 linden; eines steht Nir. VI, 21 und ein anderes möge hier seine Stelle finden aus IV, 4, 12, 5 an die Afvin :

ä' no jäta divo ächä prthivjä' hiranjäjena suvr'tä rätbena |

mä'väm anje ni jaman devajänta: sa jäd dade nabbi: pürvja väm ||

1) So hal schon Weher Spec. II, 98 das Wort im Wesenllirbcn erklärt, nur dass er ein nirhtvorknmmendcs Worl nahhä.-=-:cognatio irrig als einen Theil des liomposilums annimmt.

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Uoth , Elymoiogischff zum Avesla. 2471 Kommt zu uns vom Himmel , von der Krde

mit eurem goldenen rollenden W agen ; nieht miigen andere Beter euch anziehn , wann eure alte Verwandlschal't eucb spendet.

Oer Sinn des W'ortes näbhänedishtha ist also buchstäblich: der nächste in der Blutsverwandtschaft, und eine solche vollkommen deutliche Ktymo- logic jeder anderen etwa aus dem Zend zu versuchenden um so mehr vor¬

zuziehen, als nabänazdista aucb im Avesta die gleiche Bedeutung aufweist.

.Man wird die Stellen in Farg. 4 des \'endidäd z. B. thris ^aläis badhacithanäm naräm nabänazdistanäm para baraili (Spiegel S. 26) nicht wohl anders über¬

setzen können, als: er trägt es über auf dreihundert mit ihm die Strafe theilcndc am nächsten blutsverwandte .Männer. Sollte vielleichl para einer anderen Auifassung zugänglich sein, so wird doch der Sinn des l'ebrigen bleiben. Dieselbe Krklärung lässt das Wort auch in der von Burnouf be¬

handelten Stelle des Va^'na zu, welche sich noch öfter wiederholt und auch im Jesht der Fravashi mit kleinen Aenderungen zu linden ist.

Kndlich gewinnen wir damil auch einen neuen Beitrug zur Analyse der lirälim.Vna-Legende. Näbhänedishiha ist der nächste Blutsverwandte , der ent¬

erbt wird, der Bruder; er ist nur eine Persouificalion und sein \'ater ist Manu, ein Mann schlechthin. Der Legende entschwindet damit vollends aller geschiebilichc Kern, und sie tritt in die Reihe der rein didaktischen Erzeug¬

nisse. Ihr Dichter kannte einerseits die ursprüngliche Bedeutung des Wortes näbhänedishtha , andererseits die Tradition , welche jene Vedenlieder einem Manne dieses Namens zuschrieb , und verwoh mit seinem personificirlen nä-.

bhänedishiha einige Züge, die er den Liedern entnahm. Die Tradition über den Verfasser der Lieder aber beruht schwerlich auf einem anderen Grunde uls auf dem zufälligen Vorkommen des Wortes, und zwar als Appellativ, in dem ersten derselben. Diese Art, fur die Lieder Verfasser zu schöpfen, ist im zehnten Buche des Rigveda beinahe Regel. Einen .Näbhänedishtha bat es eben so wenig jemals gegeben , als eineu .Vlanu.

'2. Zarvan akarana.

Ks kann keinem fornern Zweifel unterliegen, dass der BegriCT des Zarvan akarana durch dasjenige , was in den letzten Jahren zuerst von J. Müller in den Abhandlungen der Münchner Akademie 1843, später von mir selbst (vgl.

die Anzeige von Rolh, Gescb. der Fhilos. in der Zeitschrift vou Fichte und I'lrici 1847, Zellers Iheolog. Jahrbücher 1848) und noch kürzlich umfassend von Spiegel in dieser Zeitschrift V; 221 ff. zusammengeslelil wurde, in seine rechte Stelle gerückt wurde.

Dugegen linde ich nocb nirgends Belege nus den Zendbüchem aufgeführt, wel¬

che die l'ebersetzung dieser Worte mit „unendliche Zeit" rechtfertigen. Spiegel in seiner Abhandlung über den 19. Fargard S. 74 sagt über das Wort akarana

— denn nur üher dieses kann überhaupt noch eine Frage sein — dass man es gewöhnlich mit dem sanskritischen akarana zusammenstelle und demn.ich übersetze : „was keine l'rsachc hat". Die Parsen gäben es dureh p"m3pi», ..ohne Gränze", wieder nnd er behalte diese Bcdeulung bei, da dieselbe

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'i48i Rolh , Elymol$fßsches zum Avesla.

durch die con«tante Tradition geschützt sei und das neupersische ^l ^c^

sowohl als das wahrs^beniich durch Transposition entstandene : <^

an akarana erinn^a.

Uie sich aufdrängende Vermuthung eines Zusammenhangs dieses Wortes mildem neupersiscben ^^IjS^ oder >^\ji , Seile, Vfer, Gränze lässt sieh aus den Zendtexten selbst auf das Umfassendste bestätigen. Im Vendidad Säde zwar wüsste ich das Wort karana nirgends nachzuweisen , da mir die Stelle S. 262 verdorben scheint (karanem für parenem) ; desto reichlichere Belege liefern aber die Jeshts für sämmtliche Bedeutungen des Wortes.

Man liest z. B. im J. Mithra 25. fravazaiti daigltapaitis mithru jö vuuru- gaujaüitis dasinem upa karanem ai^hao zemu jat pathanajäo (karenajao dürae- pirajäo dasinem he upa aredhem vazaiti „dabiafahrt der Völkerberr Mithra, der weitgebietende auf der rechten Seite dieser Erde auf ihrer rechten Hälfte fährt er." Der Parallelismus mit dem bekannten aredha, Hälfte, würde hier allein sehon jeden Zweifel über die Bedeutung von karana beseitigen, (ianz ähnlich steht J. Ra(;nus 12. upa karanem aighäo zemo im Gegensatze zu 13. upa vimaidhim aighao zemö , Seite, Grn'nsc, im Gegensalze zur Milte und wird J. Ardviyüra 30. von rechter und linker Seile gesagt karäna (so liest hier die Hdschr.) hujum ca dasinem ca. Endlich wird karana auch von dem üferrnnde des bekannten mythischen Sees Vöurukascha gebraucht , wenn in dem lelztangcführten Jesht cap. 10. KercfS^pa um die Gunsl bittet, jat baväni aiwivanjäo gandrewem jim zairipäsnem upa jo zafita karana zaraja vAurukasaja „ dass ich überwinde den Gandreva (Gandharva im Veda) mit goldenen Zehen, welcher die L'fer des Sees Vöurukascha besetzt bält"; und ähnlich cap. 1. ebendaselbst in einer eingeschobenen und in den Lesarten ver¬

dorbenen Stelle: jö zetiti vi9pe karanö zarajäi vöurukasjäi vi^pa maidhjö jö zeBti, vgl. mit J. Tistrja 6 (fol. 273 der Par. Handscbr. Nr. 4). Anch von den Enden eines Gewandes wird das Wort gebraucbt: J. Fravaschi 1.

mazdio va^ti vanhanem ^tehrpaesanhem mainjülä9tem haeimanö mithrö rasnu^ca ärmaili ca (peütaja jahmäi nöit kabmäi naemanäm karana pairi vaenöithe,

„ Mazdi kleidet sich in ein sterngeschmücktes vun Himmlischen gefertigtes Gewand .... au welcbem man nirgends ein Ende wahrnimmt. " Erwähnt werde noch J. Frav. 1. dürackarana und J. Ardvijüra 30 cathru karana.

Nach diesen Nachweisungen wird man an eine fernere Zusammenstellung des Wortes karana mit sanskr. karana, Grund u. s. w. nicht mebr denken dürfen; statt der Zeit, die keinen Gruud, keine Ursache hat, bekommen wir viel fasslicher und allerthümlicher eine Zeit, die keine Gränze, kein Ende, keinen Punkt hat, wo sie aufhörte, wo sie abgeschnitten ist. Denn ieh schliesse dieses karana an eine Wurzel kere an, welche schneiden, ser- theilen bedeutet, verwandt mit keret, kerent (sanskr krnt), diese Wurzel, welche man sanskr. als kf oder kr bei Westerg. Radd. S. 74 unter Nr. 2 angeführt lindet. Auf diesem Wege hängt das Zendwort auch mit dem ihm ähnlichsten Sanskrilwort karna, Ohr, zusammen, das nhne Zweifel zunächst die Oelfnung, Einschnitt bedeutet.

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Ueber das ägyptische Museum zu Leyden.

Schreiben des Dr. Brusseh nn Prof. Fleischer.

Berlin, d. I. Dec. 1851.

Sic wissen, mil welchen Hoffnungen ich, zurückgekehrt von meiner italie¬

nischen Reise»), nach Leyden ging, um meine Studien in der reichen Samm¬

lung dieser gastfreundlichen Stadt fortzusetzen. Freudig rufe ich Ihnen zu:

meine llolfnungeii sind glänzend erfüllt »oi den ! Obgleich ich von dem reichen .Material, welches ich als Frucht meiner Studien heimgeführt habe, bis jetzt kaum die Hälfte zu verarbeiten im Stande gewesen bin , so werden Sic mich doch nicht voreilig schelten, wenn ich, treu meinem \ cisprechen, Ihnen das \\ issenswürdigste und Interessanteste schon jetzt melde. Lassen Sie niieli diessmal die Hundschau mit dem ßcmotisc/ic» heginnen; ich deute Ihnen dadurch zugleicb an, dass auf diesem Felde, welches ich so glücklich war zu¬

erst in Besitz zu nehmen, meine Nachforscbungcn die meiste Ausbeute lieferten.

Die demotischen .Monumente des Leydener .Museums lassen sich nach dem Material, worauf sie gesehriehen sind, in zwei Classen theilen: Pajiyrusrollen und Inschriften auf Holz und Stein, l'nter den ersteren scheiden sich wie¬

derum die demolischen Kaufcontracte von den übrigen Rollen , welche jedocb nnr aus den beiden grossen gnostiscben Stücken besteben , von denen der jetzige Director des .Museums, Herr Dr. Leemanns, bereits das grösste und längste in einem getreuen Fac-simile veröirenllicht hat. Der zueile Pajiyrus ist einer der kostbarsten L'eberreslc der demotiseben Litteratur, ausgezeicbnel durch eiue Kigentbümliebkeit , die mich ihn fast überschätzen lässt. Der ganze ziemlieh lange Papyrus enthält nämlich einen dopjicllen Te.\t , den in Rede stehenden demolischen , und einen grieehiscben. Der demolische, bedeutend abgcgrilfen und abgenutzt, scheini der ältere, der griechische hingegen der jüngere zu sein ; Mangel an Papier oder weise Sparsam¬

keit mit diesem kostbaren .Material muss den griechischen Rcdacleur ver¬

anlasst haben , die grösslentheils leere Rückseite des demolischen Papyrus zu benutzen. L'ehrigens ist diese F.rscheinung nichts seltenes ; habe ieh doch in Paris demolische Stücke ziemlich ernslbaften Inhalts (religiöse

\'erbole) gefunden, die da, wo leere Stellen blieben, mit griechischen Rechnungen ausgefüllt waren , welche eben nicht zu dem ägyptischen Inhalt passen. L'eber den Inhalt des griechischen Textes hal zuerst der verstorbene Iteuvens in dem vortrefFlichcn Sendschreiben an Letronne: sur les papyrus bilingues et grecs cl sur quelques aulres monumenls greco-egypliens du musee de Leide (1830) eine vorläufige Notiz gegeben. Er enlhäll eine Menge ma¬

gischer Rcccple und mystischer Sprüche, die zum Theil die cigenihüinlichstcn Wirkungen baben sollen und von der Hand eines finoslikers herrühren. Herr Dr. Leemanns isl gegenwärlig im Begrilf diese Texle vollständig der Oelfenl¬

lichkeit zu übergeben. Mitunter hat sich ein dcmotisrhes Wort in die grie¬

chischen Colonnen verirrt, wie z. 8- ^^^yf" "yr na pcr(J, kopt.

I) S. ZUchr. Bd. V, S. .S1.3 IT. D. Red.

VI. Bd. 17

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