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„es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich die forschung an crispr-cas9 und möglichen anwendungen in den letzten Jahren entwickelt hat.“

Foto: PiCtuRe ALLiAnCe/DPA | KAy nietFeLD, Foto MeDAiLLe: DPA-PiCtuRe ALLiAnCe, iLLustRAtion: henninG BRueR

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Max Planck Forschung · 3 | 2020

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Nobelpreis für chemie

Die Genschere CRisPR-Cas9 ist eine der entdeckungen, bei denen es nur eine Frage der Zeit zu sein scheint, bis sie mit einem nobel- preis gewürdigt werden. Anfang oktober war es schließlich so weit:

Die Königlich schwedische Aka- demie der Wissenschaften hat emmanuelle Charpentier für ihre Arbeiten zu CRisPR-Cas9 mit dem nobelpreis für Chemie 2020 ausgezeichnet. sie teilt sich den Preis mit Jennifer Doudna, Mole- kularbiologin an der university of California, Berkeley. emmanuelle Charpentier ist Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene in Berlin und gilt als eine der weltweit führenden expertinnen für die in- fektiosität und immunität patho- gener Bakterien. in den 2000er- Jahren erkannten Forschende

CRisPR-Cas9 als adaptives im- munsystem von Bakterien und Ar- chaeen, mit denen diese organis- men die Angriffe von viren ab- wehren. im Jahr 2011 beschrieben emmanuelle Charpentier und ihre Forschungsgruppen, die damals gemeinsam an den universitäten umeå und Wien forschten, die so- genannte tracrRnA. Dieses RnA- Molekül aktiviert das CRisPR- Cas9-system. ein Jahr später ha- ben emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna veröffentlicht, wie genau CRisPR-Cas9 die DnA ansteuert und wie das system als genetisches Werkzeug zur verän- derung des erbguts verwendet werden kann.

Die für die Auszeichnung maßgeb- lichen entdeckungen sind also ge- rade mal neun Jahre alt. Dieser für einen nobelpreis ungewöhnlich kurze Zeitraum ist ein Beleg für die enorme Bedeutung der Forschung von emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna. in der Folgezeit haben Forschende CRisPR-Cas9 zu einem präzisen Genwerkzeug weiterentwickelt, das fehlerhafte DnA ähnlich einer textbearbei- tungssoftware korrigieren kann.

Mit der deshalb auch als Ge- nom-editierung bezeichneten technik lassen sich so eine Fülle wissenschaftlicher Fragestellun- gen untersuchen. Da sie zudem vergleichsweise einfach funktio-

niert, ist die Methode heute aus kaum einem Labor mehr wegzu- denken. CRisPR-Cas9 hat jedoch nicht nur die Grundlagenfor- schung revolutioniert, sondern ist auch in der Medizin, in Biotechno- logie und Landwirtschaft unver- zichtbar geworden. so arbeiten weltweit Mediziner mit hoch- druck daran, die CRisPR-Cas9- technologie in therapien für er- krankungen zu überführen, für die es noch keine Behandlungs- möglichkeiten gibt. Mikroorganis- men mit verändertem erbgut sol- len Lebensmittel und Medika- mente noch effizienter produzie- ren. und landwirtschaftliche nutz- pflanzen, deren erbgut durch CRisPR-Cas9 verändert wurde, versprechen höhere ernten und mehr Widerstandsfähigkeit gegen- über Krankheiten und umwelt- einflüssen.

Wie jede neue technologie birgt aber auch die Genschere Risiken. Die Auswirkungen freigesetzter Ge- nom-editierter Pflanzen und tiere auf die umwelt sind noch kaum er- forscht, und die genetische verän- derung von Zellen der menschli- chen Keimbahn ist ethisch höchst umstritten („Designerbabys“). es ist an der Gesellschaft und der Po- litik, das Für und Wider der Ge- nom-editierung abzuwägen und gesetzliche Rahmenbedingungen für ihren einsatz zu schaffen.

eMMAnueLLe ChARPentieR

CRisPR-Cas9 enthält zwei RnA-Moleküle, die sich zu einem einzigen Molekül verbinden lassen.

eine erkennungssequenz, die zu einer bestimmten sequenz auf der DnA passt, weist dem enzym Cas9 den Weg, wo es den DnA-strang schneiden soll.

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Max Planck Forschung · 3 | 2020

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