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Berufliche Aus- und Weiterbildung in Sachsen-Anhalt

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Academic year: 2022

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Vorwort

„Den Wandel wahrnehmen – Chancen realisieren“, so lautet die Bot- schaft des aktuellen Berufsbildungsberichtes für Sachsen-Anhalt. Die Herausforderungen für die Akteure der beruflichen Bildung haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt. Nicht nur der Fachkräftebedarf erhöht sich wegen der demografischen Entwicklung, sondern auch die Anforderungen an die Qualifikation in Zeiten eines rasanten technologischen Fortschritts und gesellschaftlichen Wandels steigen ständig. Die vorliegenden Daten zeigen jedoch auch, dass die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger in den nächsten rund 10 Jahren erst einmal ansteigen wird.

Ein stabiler Ausbildungsmarkt ist ein wichtiges Fundament, um den immer knapper werdenden Fachkräfteressourcen erfolgreich begegnen zu können. Dabei können wir in Sachsen-Anhalt auf ein stabiles Engagement der Unternehmen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung aufbauen.

Zielstellung ist, alle jungen Menschen in Berufsbildung und Arbeit zu bringen. Keine und keiner darf verloren gehen! Damit übernehmen wir Verantwortung für die nachwachsende Generation.

Damit sichern wir den Fachkräftebedarf der Unternehmen. Wir sehen Wirtschafts- und Sozial- partner sowie Politik in der gemeinsamen Verantwortung.

Trotz deutlich verbesserter Arbeitsmarktchancen ist die Integration von Jugendlichen mit Vermitt- lungshemmnissen nach wie vor keine Selbstverständlichkeit und kein Selbstläufer. So sind trotz viel beschriebener Fachkräfteengpässe in einigen Berufsfeldern und Branchen die Anteile von Mädchen in der dualen betrieblichen Ausbildung und von Jungen in Sozial- und Pflegeberufen bislang nicht signifikant gestiegen. Hier wünsche ich mir von den Unternehmen in Sachsen-Anhalt noch mehr Offenheit und Bereitschaft zur Veränderung.

In der kommenden europäischen Strukturfondsförderperiode wollen wir zur Stärkung der berufli- chen Bildung die Schwerpunktsetzung modifizieren. So soll der Erhalt und die Weiterentwicklung des in Sachsen-Anhalt aufgebauten Systems der Berufsorientierung auf der Basis des flächende- ckenden Berufsorientierungsprogramms BRAFO stärker auf Berufe orientiert werden, die regiona- le Arbeitsmarktchancen und gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Weiterhin wollen wir das Übergangsmanagement von der Schule in die berufliche Ausbildung verbessern. Dabei sollen mit Hilfe regional organisierter, zuständigkeitsübergreifender Unterstützungsstrukturen Ju- gendliche mit Vermittlungshemmnissen frühzeitig und „aus einer Hand“ begleitet und so Warte- schleifen vermieden werden. Schließlich sollen neue Zielgruppen mit Hilfe von Angeboten der Nachqualifizierung für junge Menschen bis zu einem Alter von 35 Jahren erschlossen werden. Mit stärkeren Anreizen wollen wir leistungsstarke Mädchen und Jungen ermutigen, eine betriebliche Ausbildung aufzunehmen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Verbesserung der Durchlässigkeit von beruflicher und akademischer Bildung gelegt.

Mit diesem Ausblick wünsche ich uns weiterhin gemeinsam viel Erfolg für eine noch bessere be- rufliche Bildung - im Interesse der Jugendlichen, der Unternehmen und damit im Interesse eines wirtschaftlich starken und attraktiven Sachsen-Anhalt.

Norbert Bischoff

Minister für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt

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BERUFSBILDUNGSBERICHT 2012

Berufliche Aus- und Weiterbildung in Sachsen-Anhalt

Vorwort

Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung

1. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt

1.1 Entwicklungen bei den Bewerberinnen und Bewerbern 4 1.2 Ausbildungsplatzangebot und betriebliches Ausbildungsengagement 8

1.3 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge 12

3.3.1 Überblick zum Verbleib der Bewerberinnen und Bewerber 12

3.3.2 Betriebliche Ausbildungsverhältnisse 15

3.3.3 Vollzeitschulische Ausbildungen 18

1.4 Ausbildung im Gesundheitswesen 19

1.5 Unbesetzte Ausbildungsstellen und unversorgte Bewerberinnen und Bewerber 21 1.6 Erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse und Übergang in Beschäftigung 24 2. Prognosen und Herausforderungen für die berufliche Ausbildung 29

2.1 Berufsorientierung und Berufswahlverhalten 29

2.2 Gestaltung des Übergangs von der Schule in die berufliche Ausbildung 37 2.3 Stärkung der Attraktivität der dualen Ausbildung: das Modell des dualen Studiums 42

2.4 Inklusion von Menschen mit Behinderungen 45

2.5 Vorzeitig gelöste Ausbildungsverträge in der dualen Ausbildung 49 3. Berufliche Weiterbildung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs 55

3.1. Betriebliche Weiterbildungsaktivitäten 55

3.2. Aufstiegsfortbildungen 60

3.3. Förderprogramme zur Beruflichen Weiterbildung 62

3.3.4 Förderung der beruflichen Weiterbildung im Rahmen

der Arbeitsmarktförderung 62

3.3.5 Landesförderprogramm WEITERBILDUNG 66

Anhänge:

 Verzeichnisse der Abbildungen und Übersichten im Text 69

 Tabellen und Übersichten zur Ausbildungssituation 72

 Quellenverzeichnis 131

 Stellungnahmen 133

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Vorbemerkung

Das Land Sachsen-Anhalt veröffentlicht jedes Jahr einen Berufsbildungsbericht, um alle an der Berufsbildung Beteiligte und Interessierte mit Informationen und Daten zur Situation auf dem Aus- bildungs- und Weiterbildungsmarkt in Sachsen-Anhalt auszustatten.

Dazu werden vor allem Daten des IAB-Betriebspanels, des Statistischen Landesamtes, der Bun- desagentur für Arbeit, der Kammern und des Bundesinstitutes für Berufsbildung ausgewertet und entsprechend aufbereitet.

Im Berufsbildungsbericht 2012 wird auf der Grundlage der Daten aus dem Berufsberatungsjahr 2011/12 die Ausbildungs- und Weiterbildungssituation in Sachsen-Anhalt dargestellt. Es wird zu- dem die Entwicklung der vergangenen Jahre einbezogen und eine Einordnung in die Entwicklung der beruflichen Bildung in den anderen Bundesländern vorgenommen.

Im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen eine Analyse des Ausbildungsmarktes in den einzel- nen Ausbildungsbereichen und eine Darstellung des Weiterbildungsgeschehens in Verbindung mit den zur Verfügung stehenden Förderinstrumenten.

Darüber hinaus werden im vorliegenden Bericht ausgewählte aktuelle berufsbildungspolitische Themen und Herausforderungen vertieft beleuchtet. In diesem Zusammenhang sind Ergebnisse einer Sonderstudie des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Regional zu vorzeitig gelösten Ausbildungsverhältnissen sowie einer Studie des Institutes für Strukturpolitik und Wirt- schaftsförderung gGmbH (isw), eine Darstellung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit zum Thema Inklusion in der beruflichen Bildung und eine Darstellung der Landesstelle Wissenschaftliche Weiterbildung zur Entwicklung des dualen Studiums aufgenommen worden.

Ebenfalls erstmalig wird für die Bewertung der Ausbildungssituation und ihrer Entwicklung die Integrierte Ausbildungsberichterstattung (iABE) herangezogen.

Die Integrierte Ausbildungsberichterstattung ist eine gemeinsame Initiative der Länder – hier ins- besondere Hessen – und des Bundes.

Ziel der Integrierten Ausbildungsberichterstattung ist es, das Ausbildungsverhalten von Jugendli- chen im Anschluss an die Sekundarstufe I sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene abzu- bilden und vertiefte Analysen im Hinblick auf die Fragestellungen nach den Ausbildungsmöglich- keiten und dem Bildungsverhalten der Jugendlichen zu erhalten.

Eine Erläuterung des Aufbaus der Integrierten Ausbildungsberichterstattung ist dem Quellenver- zeichnis zu entnehmen.

Die Darstellungen des Berufsbildungsberichtes werden durch einen Tabellenanhang ergänzt. Die Tabellen sind thematisch den jeweiligen Kapiteln des Berichtes zugeordnet.

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1 Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt

1.1 Entwicklungen bei den Bewerberinnen und Bewerbern

Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber: Der Bewerberrückgang ist nur noch mi- nimal

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2011 bis zum 30. September 2012 haben insgesamt 14.023 Bewerber/-innen die Ausbildungsvermittlung der Agenturen für Arbeit bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle in Anspruch genommen. Das sind nur noch 57 bzw. 0,4 % weniger als vor einem Jahr.

Positiv zu vermerken ist, dass sich das Verhältnis von Mädchen und Jungen im vergangenen Jahr wieder angenähert hat. Während sich im Berufsberatungsjahr 2011/2012 noch 2.314 mehr Jungen als Mädchen um eine Ausbildungsstelle beworben haben, betrug der Abstand im vergan- genen Jahr nur noch 1.866. Damit sind 43,3 % der Bewerber/-innen weiblich und 56,7 % männlich (Vorjahr 58,3 %).

Abbildung 1

Entwicklung der Bewerberinnen und Bewerber 2011/12

16.778

14.349

10.882

8.706

8.131 8.197 7.956

13.064

11.510

8.738

7.015

6.239

5.883 6.067

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000 16.000 18.000

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Männlich Weiblich

Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Datenstand April 2013

Schulische Vorbildung der Bewerberinnen und Bewerber: Höherwertige Schulab- schlüsse überwiegen, insbesondere bei den Mädchen

Hinsichtlich der schulischen Vorbildung der Bewerberinnen und Bewerber stellt sich das Bild wie folgt dar:

In Sachsen-Anhalt konnten im Berichtsjahr mehr als die Hälfte der Bewerberinnen und Bewer- ber (49,3 %) einen Realschulabschluss vorweisen, 17,2 % verfügten über einen Abschluss mit Hochschulzugangsberechtigung. Der Anteil der Bewerber/-innen mit Realschulabschluss ist dabei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gegenüber dem Anteil der Bewerber/-innen mit Hochschul- bzw. Fachhochschulreife angestiegen.

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Ausbildungsbeteiligung: Das betriebliche Engagement steigt, aber es bestehen nach wie vor deutliche Potentiale

Die Befunde der aktuellen Befragung zur betrieblichen Ausbildungsbeteiligung im Rahmen des IAB-Betriebspanels 2 zeigen, dass die Möglichkeiten, Fachkräfteengpässen durch eigene Ausbil- dung entgegenzuwirken, von zahlreichen sachsen-anhaltischen Betrieben genutzt wurden. So ist der Anteil ausbildender Betriebe in Sachsen-Anhalt entgegen dem bundesdeutschen Trend ge- genüber dem Jahr zuvor gestiegen, liegt aber immer noch unter dem ostdeutschen Durchschnitt.

Die Möglichkeiten, durch eigene Ausbildung betrieblichen Fachkräftebedarf zu decken, haben sich allerdings für viele sachsen-anhaltische Betriebe weiter verschlechtert. Ausbildungsplätze konnten zunehmend nicht besetzt werden, wenngleich die Situation in Sachsen-Anhalt weiterhin weniger angespannt ist als in anderen ostdeutschen Ländern.

Abbildung 7

Ausbildungsbeteiligung* nach Betriebsgrößenklassen in Sachsen-Anhalt, Ost- und Westdeutschland 2012

 

* Ausbildungsbeteiligung = Anteil ausbildender Betriebe an ausbildungsberechtigten Betrieben Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2012

Das vorhandene betriebliche Ausbildungspotenzial – gemessen an der Ausbildungsbeteiligung ausbildungsberechtigter Betriebe – wird in Sachsen-Anhalt von Kleinst- und mittleren Betrieben erheblich schlechter ausgeschöpft als in Westdeutschland.

Ähnlich wie bei den Betriebsgrößenklassen gibt es auch Unterschiede in der Ausbildungsbeteili- gung in Abhängigkeit von der Branche. Ein grundsätzlicher Unterschied besteht zwischen dem produzierenden Gewerbe und den Dienstleistungsbranchen. Die Ausbildungsbeteiligung der Be- triebe, die dem Dienstleistungsgewerbe zuzuordnen sind, lag 2012 bei 33 %, die des produzie- renden Gewerbes hingegen bei 49 %. Hierin spiegeln sich insbesondere die Ausbildungsleis- tungen des verarbeitenden Gewerbes wider, dessen Ausbildungsbeteiligung 56 % betrug.

Das IAB-Betriebspanel erlaubt zusätzlich Aussagen zur Ausbildungsbeteiligung von Betrieben nach ihrer Kammerzugehörigkeit. Mit 52 % ist die Ausbildungsbetriebsquote im Zuständigkeitsbe- reich der Industrie- und Handelskammern höher als im Bereich der Handwerkskammern (42 %).

Dieser Unterschied lässt sich vermutlich mit der unterschiedlichen Betriebsgrößenstruktur in den beiden Bereichen erklären. So beschäftigten Betriebe im Zuständigkeitsbereich der Industrie- und Handelskammern 2012 mit durchschnittlich rund 19 Beschäftigten erheblich mehr Mitarbeiter/- innen als Handwerksbetriebe (11 Beschäftigte).

2 Erläuterungen s. Quellennachweis

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Die nachfolgende Abbildung zeigt, dass sich das Verhältnis ungeförderter Ausbildungsstellen zu den geförderten Ausbildungsstellen in den letzten Jahren kontinuierlich zugunsten der ungeförder- ten betrieblichen Berufausbildung verschoben hat. Der Anteil der geförderten außerbetrieblichen Ausbildungen betrug 2012 nur noch knapp 16,5 %.

Abbildung 8

Verbleib der Bewerber/-innen in Berufsausbildung (außerbetrieblich gefördert vs. betrieblich ungefördert) 2010-2012

2.073

1.855

1.495

6.897 7.103

7.582

2010 2011 2012

gefördert ungefördert

Quelle: Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen, Stand 30.09.2012, Datenstand April 2013

Nicht jede/r versorgte Bewerber/-in hat eine Berufsausbildung begonnen. 930 Bewerberinnen und Bewerber sind in ein Berufsvorbereitungsjahr oder eine andere schulische Maßnahmen zur Ver- besserung der Ausbildungsreife oder zum Erwerb eines höheren Schulabschlusses eingemündet.

In Fördermaßnahmen der Berufsvorbereitung sind bis zum 30.09.2012 285 Bewerber/-innen ein- gemündet (insgesamt 99 Jugendliche weniger als im Vorjahr), darunter 158 in berufsvorbereiten- de Bildungsmaßnahmen und 54 in eine Einstiegsqualifizierung. Hierbei ist zu beachten, dass die Nachvermittlung erst nach Ende des Berufsberatungsjahres am 30.09. beginnt und danach die Einmündungen in das Übergangssystem noch einmal ansteigen.

Die nachfolgende Übersicht aus der iABE zeigt die Bildungsbeteiligung im Vergleich der Bundes- länder. Hier bestätigt sich, dass Sachsen-Anhalt im Bundesvergleich eine der höchsten Be- teiligungsquoten an beruflicher Ausbildung aufweist.

Hinsichtlich der Beteiligung am Übergangssystem lag Sachsen-Anhalt 2011 mit 3,7 % über dem ostdeutschen Durchschnitt von 2,8 %.

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Entwicklung vollzeitschulischer Ausbildungen als arbeitsmarktpolitische Konse- quenz

Die Entwicklung von vollzeitschulischen Ausbildungen mit dualen Äquivalenten ist aus Sicht der Landesregierung berufsbildungspolitisch und arbeitsmarktpolitisch notwendig und konsequent: In Zeiten hoher Bewerberzahlen und des Mangels an Ausbildungsplätzen waren zusätzliche schuli- sche Ausbildungsmöglichkeiten notwendig, um allen Jugendlichen eine Berufsausbildung anbie- ten zu können. Zwischenzeitlich hat sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt grundlegend ge- wandelt.

Für eine nachhaltige Fachkräftesicherung aber auch im Interesse der Jugendlichen ist es wichtig, arbeitsmarktrelevante und perspektivsichernde Ausbildung für junge Frauen und Männer zu er- möglichen. Nach einer länderübergreifenden Untersuchung des BiBB im Jahr 20134 gibt es deut- liche Unterschiede zwischen den Ausbildungsverläufen in vollzeitschulischer und dualer Ausbil- dung. Trotz häufiger Realisierung des Berufswunsches liegt nach dieser Studie die Abbrecher- quote im Bereich der vollzeitschulischen Ausbildung höher als bei denen, die eine duale Ausbil- dung aufnahmen. Gleichzeitig gelingt Absolventinnen und Absolventen dualer Ausbildungsgänge der nahtlose Übergang in die Erwerbstätigkeit deutlich besser als denen, die eine vollzeitschuli- sche Ausbildung absolvieren, da die Wirtschaft den Ausbildungen in ihren Betrieben eine höhere Akzeptanz entgegenbringt.

Der Rückbau der vollzeitschulischen Ausbildungen mit dualem Äquivalent setzt selbstverständlich voraus, dass die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt ein ausreichendes Ausbildungsplatzangebot schafft, um den eigenen Fachkräftenachwuchs zu sichern. Die Landesregierung und die Wirt- schafts- und Sozialpartner arbeiten in dieser Frage eng zusammen. Das zeigt sich u.a. in dem Zusammenwirken von Kultusministerium und der Agentur für Arbeit hinsichtlich des Übergangs von Schülerinnen und Schülern aus einer vollzeitschulischen in eine duale Berufsausbildung im laufenden Schuljahr.

1.4 Ausbildung im Gesundheitswesen

Überblick über die Ausbildungssituation

Gesundheitsfachberufe und nichtärztliche Heilberufe werden ausschließlich vollzeitschulisch aus- gebildet. Insgesamt ist in Sachsen Anhalt die Ausbildung in 22 unterschiedlichen Berufen sowie in zwei Pflegehilfsberufen möglich.

Vornehmlich junge Frauen mit einem Realschulabschluss bringen der Ausbildung in einem Ge- sundheitsberuf eine hohe berufliche Wertschätzung entgegen. Gleichwohl ist bei den Gesund- heitsfachberufen im Vergleich zum Schuljahr 2011/12 insgesamt eine Verringerung der Schüler- zahl zu verzeichnen.

4 M.Zöller/S. Kroll: Bildungsgänge an Vollzeitschulen, Wissenschaftliche Diskussionspapiere des BiBB, Heft 139

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Handlungsbedarf für die Fachkräftesicherung im Pflegebereich: die Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive

Die Verringerung der Schülerzahlen im Bereich der Altenpflege steht in Diskrepanz zur Entwick- lung des Fachkräftebedarfs in diesem Bereich.

Gemäß der Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit haben die Besetzungsschwierigkeiten bei den Altenpflegekräften von 2011 nach 2012 deutlich zugenommen. 2011 betrug der Anteil der gemeldeten offenen Stellen, die länger als 3 Monate nicht besetzt werden konnten 36,1 % (von 302 Stellen), 2012 bereits 43 % (von 286 Stellen), die durchschnittliche Vakanzzeit erhöhte sich von 64 auf 86 Tage. Damit ist von einem erheblichen Fachkräftemangel in diesem Beruf auszugehen.

Mit dem Ziel, die Sicherung der Fachkräftebasis voranzutreiben und in der Erkenntnis, dass die Altenpflege den Anforderungen der sich wandelnden Gesellschaft angepasst werden muss, ist auf Bundesebene im Dezember 2012 der Startschuss für eine gemeinsame Initiative der Bundesre- gierung, der Länder und Kommunen, der Wohlfahrtsverbände, der Fach- und Berufsverbände der Altenpflege, der Bundesagentur für Arbeit, der Kostenträger und der Gewerkschaften gegeben worden. Die Umsetzung dieser Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive in der Altenpflege mit den Partnern im Land Sachsen-Anhalt ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung des Fachkräftebe- darfs. Insbesondere mit Maßnahmen wie Erhöhung der Ausbildungskapazitäten, Erschließung des Nachqualifizierungspotentials, Weiterbildungsförderung und Förderung der Umschulung, aber auch Verkürzung der Ausbildung – insbesondere für Personen, die bereits eine Ausbildung zur Altenpflegehilfe absolviert haben - soll das Berufsfeld „Pflege“ zukunftsfest gemacht werden.

Entwicklungen in der beruflichen Ausbildung: Neues Pflegeberufegesetz

Der Pflegeberuf muss auch in Zukunft als Ausbildungsberuf attraktiv bleiben und den künftigen Anforderungen an eine qualifizierte Berufsausübung Rechnung tragen. Die Differenzierung der Pflegeberufe nach Altersgruppen entspricht nicht mehr dem Stand der Erkenntnisse der Pflege- wissenschaften. Die Zusammenführung der Pflegeberufe erhöht die Attraktivität des Ausbildungs- berufs für junge Menschen. Die beruflichen Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten werden über die gesamte Zeit des Erwerbslebens verbessert. Mit der demographischen Entwicklung verändern sich auch die Anforderungen an die pflegerische Versorgung.

Aus den vorgenannten Gründen wurden von einer Arbeitsgruppe auf Bundesebene Eckpunkte zur Vorbereitung eines neuen Pflegeberufegesetzes vorgelegt, die die Basis für die Weiterentwick- lung der Pflegeausbildung bilden sollen. Ziel ist es das Altenpflegegesetz und das Krankenpflege- gesetz durch ein neues Gesetz abzulösen, dass neben diesen beiden Berufsbildern auch die Kin- derkrankenpflege umfasst und zu einer generalistischen Pflegeausbildung zusammenführt.

Die Generalisierung der Pflegeausbildung soll im Sinne der Stärkung von Qualität und Attraktivität der Ausbildung mit einer stärkeren vertikalen Differenzierung verbunden werden, also auch die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten verbessern.

Zudem sollten in die aktuelle Diskussion aus berufsbildungs- und gleichstellungspolitischer Sicht auch Überlegungen eingebracht werden, wie das duale Ausbildungskonzept für den Pflegeberuf gestaltet werden kann.

1.5 Unbesetzte Ausbildungsstellen und unversorgte Bewerberinnen und Bewerber

Besetzung von Ausbildungsplätzen: Schwierigkeiten haben erneut deutlich zuge- nommen

Bis Mitte der 2000er Jahre war es den meisten sachsen-anhaltischen Betrieben relativ gut gelun- gen, angebotene Ausbildungsstellen zu besetzen. In den Folgejahren ist es jedoch immer schwie- riger geworden, aus Sicht der Betriebe geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen.

Während es im Jahr 2006 lediglich 6 % aller sachsen-anhaltischen Betriebe mit neuen Ausbil-

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dungsplatzangeboten nicht gelang, Bewerber für angebotene Ausbildungsstellen zu finden, hatte sich der Anteil von Betrieben mit unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätzen nur 2 Jahre später mit 15 % mehr als verdoppelt. Während die Probleme bei der Besetzung von Ausbildungsstellen in Westdeutschland im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder leicht zurückgingen, nah- men die Besetzungsprobleme in Sachsen-Anhalt kontinuierlich weiter zu und erreichten 2012 ei- nen neuen Höchststand. So ist der Anteil unbesetzt gebliebener Ausbildungsstellen an allen angebotenen Stellen auf 29 % gestiegen. Trotz dieser Entwicklung gehört dieser Anteilswert unter den ostdeutschen Ländern bislang mit zu den niedrigsten (Ostdeutschland: 32 %). Der Anteil in Westdeutschland war mit 15 % nur halb so hoch.

Abbildung 13

Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen und Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze in Sachsen- Anhalt, Ost- und Westdeutschland 2004 bis 2012

  Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2004 bis 2012. Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IAB-

Betriebspanel nicht erhoben.

Wie der Blick auf die Situation in den einzelnen Branchen und Betriebsgrößenklassen zeigt, sind die Besetzungsprobleme nicht flächendeckend, sondern konzentrieren sich auf einzelne Bereiche der sachsen-anhaltischen Wirtschaft. So gab es im Jahr 2012 Branchen, in denen – gemessen am Anteil der unbesetzten an allen in der jeweiligen Branche angebotenen Ausbildungsplätzen – überdurchschnittlich viele Stellen unbesetzt geblieben sind. Dazu gehörten insbesondere das Baugewerbe, die übrigen Dienstleistungen und der Bereich Handel/Reparatur (50, 40 bzw.

38 %). Unterdurchschnittlich von Nichtbesetzungsproblemen betroffen war hingegen das verarbeitende Gewerbe (24 %). Auf die genannten Bereiche entfielen mit 77 % gut drei Viertel aller 2012 in Sachsen-Anhalt nicht besetzten Ausbildungsstellen.

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Abbildung 14

Unbesetzte Ausbildungsplätze im Ausbildungsjahr 2011/2012 nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Sachsen-Anhalt

  Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2012

Erhebliche Unterschiede hinsichtlich des Erfolgs bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen bestehen auch zwischen kleineren und größeren Betrieben, wobei 2012 wie bereits in den Vor- jahren folgender Zusammenhang zu beobachten war: je kleiner ein Betrieb, desto höher der Anteil unbesetzt gebliebener Ausbildungsplätze. Im Vergleich zum vorangegangenen Beobachtungs- zeitraum haben die Besetzungsprobleme in allen Betriebsgrößenklassen zugenommen.

Unversorgte Bewerberinnen und Bewerber: Der Anteil der nicht in eine Berufsausbil- dung Vermittelten ist 2012 wieder gestiegen

Trotz der insgesamt positiven Entwicklungstendenzen am Ausbildungsstellenmarkt konnten im letzten Jahr 425 Bewerber/-innen um einen betrieblichen Ausbildungsplatz nicht vermittelt wer- den. Unter den unvermittelten waren 193 bzw. 45,4 % der Bewerber/-innen weiblich und 232 bzw.

54,6% männlich. Im Jahr zuvor waren lediglich 286 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz geblieben.

Bei den Bewerber/-innen mit Hauptschulabschluss blieben 13 Jugendliche (3 %) und bei den Be- werber/-innen ohne Schulabschluss 59 Jugendliche (14 %) am 30. September 2012 unversorgt.

Die Zahl der sogenannten Altbewerber/-innen (unversorgte Bewerber/-innen um eine betriebliche Ausbildung aus den Vorjahren) lag bei insgesamt 6.656 Personen. Damit ist zumindest die Alt- nachfrage weiter rückläufig (gegenüber Vorjahr: -279 Personen bzw. -4,0 %).

Von den 425 noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern waren 333 Abgänger/-innen aus vorangegangenen Schulentlassungsjahren. Für 6.323 Altbewerber/-innen wurden 2012 Ausbil- dungsmöglichkeiten oder andere Wege in den Beruf gefunden.

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Differenziert nach den Ausbildungsbereichen und nach Geschlecht stellt sich das Bild wie folgt dar:

Abbildung 16

Teilnehmer/-innen an Abschlussprüfungen im Handwerk im Zeitraum 01.01.-31.12.2012 Teilnehmer/-innen mit bestandener Abschlussprüfung im Handwerk

14

297 381 188

1.082 93

1.658 32

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800

Elektro- und Metallhandw erke Gesundheits- u.

Körperpflege-, chem . u.

Reinigungshandw erke Handw erkliche Ausbildungsberufe

zusam m en Kaufm ännische Ausbildungsberufe

zusam m en

männlich weiblich

Q uelle: Angaben der Handwerkskammern

Abbildung 17

Teilnehmer/-innen an Abschlussprüfungen im IHK-Bereich im Zeitraum 01.01.-31.12.2012 Teilnehmer/-innen an bestandener Abschlussprüfung im IHK-Bereich

1.450 413

341 245 64

69 78

575 368

755

56 21 14

114 40

47 154

1.039 465

749

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600

Metall Elektro Chemie, Physik, BiologiBaue

Druck Nahrung Industrie

Handel Gastgewerbe Sonstige kaufm. Berufe

weiblich männlich

Q uelle: Angaben der Industrie- und Handelskammern

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26 Abbildung 18

Teilnehmer/-innen an bestandener Abschlussprüfung im Land- und Hauswirtschaftsbereich Teilnehmer/-innen an bestandener Abschlussprüfung im Land- und

Hauswirtschaftsbereich

312 9

105 104

0 50 100 150 200 250 300 350

Landw irtschaft Hausw irtschaft

m ännlich weiblich

Quelle: Landesverwaltungsamt

Die besten Ausbildungsergebnisse wurden im Bereich Landwirtschaft/Hauswirtschaft mit einem Prüfungserfolg von 89,3 % erzielt, gefolgt von den Industrie- und Handelskammern mit 83,7 %.

Von den Prüflingen im Handwerk bestanden 82,4 % ihre Abschlussprüfungen.

Hinsichtlich der Prüfungserfolge insgesamt liegen junge Männer (83,7 %) und junge Frauen (83,6 %) nahezu gleichauf. Die größten Ausbildungserfolge konnten junge Frauen im Handwerk, Berufsgruppe der Metall- und Elektrohandwerke und im gewerblichen Bereich der IHK’n nachwei- sen. 100 % bzw. 93 % bestanden die Abschlussprüfung erfolgreich. In diesen Berufen ist der An- teil von jungen Frauen sehr gering. Die Ergebnisse zeigen, welche gemeinsamen Erfolge Auszu- bildende und Betriebe erreichen können, wenn sie sich darauf einlassen, tradierte geschlechtsbe- zogene Vorstellungen in technischen Berufen zu überwinden.

Übergang von Ausbildung in Beschäftigung: Positive Entwicklung hält an

Die Situation an der so genannten zweiten Schwelle, dem Schritt von der beruflichen Erstausbil- dung in das Arbeitsleben, war in Sachsen-Anhalt viele Jahre problematisch – nicht zuletzt eine Folge des eingeschränkten Bedarfs an Nachwuchskräften sowie der erheblichen Ausbildung über Bedarf. Diese Situation hat sich aber in den letzten Jahren deutlich verbessert. In der zweiten Hälfte der 2000er Jahre ist der Anteil übernommener Absolventinnen und Absolventen parallel zum Beschäftigungsaufbau und dem wachsenden Fachkräftebedarf in den sachsen-anhaltischen Betrieben tendenziell gestiegen. Die Ergebnisse der aktuellen Befragungswelle zeigen, dass die- ser positive Trend anhält. 2012 wurden in Sachsen-Anhalt fast 6 von 10 Ausbildungsabsolventen/-absolventinnen (58 %) von ihren Ausbildungsbetrieben über- nommen.5 Gegenüber dem Vorjahr konnte die Übernahmequote in Sachsen-Anhalt um ca.

7 Prozentpunkte erhöht werden. Damit waren die Chancen für sachsen-anhaltische Auszubilden- de, nach der Ausbildung eine Beschäftigung im Ausbildungsbetrieb aufzunehmen, nach vielen Jahren erstmalig ähnlich hoch wie in Ostdeutschland (59 %). Trotz der positiven Entwicklung ist es sachsen-anhaltischen Betrieben aber auch 2012 weniger gut als westdeutschen Betrieben (66 %) gelungen, junge Facharbeiter/-innen zu übernehmen. Hierbei ist allerdings zu berücksich- tigen, dass immer noch ein Teil der sachsen-anhaltischen Auszubildenden, wenn auch im Ver-

5 Ohne Berücksichtigung der spezifischen Übernahmesituation im Bereich Erziehung und Unterricht.

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gleich zu früheren Jahren deutlich verringert, außerbetrieblich ausgebildet wird. Eine Übernahme ist hier in der Regel nicht möglich.

Bei Ausklammerung der Branche Erziehung und Unterricht, auf die das Gros solcher Ausbil- dungsverhältnisse entfällt, würde sich die Übernahmequote für Sachsen-Anhalt mit 62 % weiter an die Quote für Westdeutschland annähern (68 %).6

Abbildung 19

Entwicklung der Übernahmequoten* in Sachsen-Anhalt, Ost- und Westdeutschland 1996 bis 2012

 

* Übernahmequote = Anteil übernommener Absoventinnen/Absolventen an allen erfolgreichen Absolvent/-inn/en Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2012

Von den sachsen-anhaltischen Auszubildenden mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung waren 2012 etwa 40 % weiblich und 60 % männlich. Von den Absolventinnen wurden 57 %, von den Absolventen 60 % übernommen. Auch in Ostdeutschland wurden mit 62 % anteilig mehr junge Männer von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen als Frauen (55 %). In Westdeutsch- land hatten junge Frauen und junge Männer demgegenüber nicht nur insgesamt bessere, sondern zudem fast vergleichbar gute Chancen, nach der Ausbildung vom Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden (67 % der jungen Männer und 65 % der jungen Frauen). Die geschlechter-relevanten Unterschiede bei der Übernahme in den sachsen-anhaltischen Betrieben dürften vor allem mit der unterschiedlichen Verteilung der Auszubildenden auf die einzelnen Branchen zusammenhängen. So sind die durchschnittlichen Übernahmequoten in eher männlich dominierten Bereichen der Wirtschaft oftmals höher als in Branchen mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Frauen.

Im produzierenden Gewerbe – hierzu gehören die Branchen Bergbau/Energie/Wasser/Abfall, ver- arbeitendes Gewerbe und Baugewerbe – wurden durchschnittlich 72 % aller Absolventinnen und

6 Außerbetriebliche Ausbildungsverhältnisse, welche die betrieblichen Ausbildungsplätze ergänzen, werden statistisch dem Bereich Erziehung und Unterricht zugerechnet. Eine Übernahme ist bei dieser Art der Ausbildung nicht möglich, was sich reduzierend auf die durchschnittliche Übernahmequote auswirkt. Bei Einbeziehung des Bereichs

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Absolventen übernommen. Damit fiel die Übernahmequote im produzierenden Gewerbe gegen- über dem Dienstleistungssektor (45 %) deutlich höher aus. Im produzierenden Gewerbe wie auch im Dienstleistungssektor wurden anteilig jeweils mehr Männer als Frauen übernommen. Die Übernahmechancen waren allerdings für männliche und weibliche Ausbildungsabsolvent/-inn/en gleichermaßen in Ausbildungsbetrieben des produzierenden Gewerbes deutlich höher als im Dienstleistungssektor.

Abbildung 20

Übernahmequote* im produzierenden Gewerbe, im Dienstleistungsbereich und insgesamt in Sach- sen-Anhalt 2012

 

* Anteil der übernommenen Auszubildenden an allen Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss.

Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2012

Die Übernahmechancen hängen neben dem Wirtschaftsbereich auch mit der Größe eines Ausbil- dungsbetriebes zusammen, wobei im Allgemeinen die Übernahmequote mit wachsender Betriebsgröße steigt. Es gilt auch hier der allgemeine Trend: In größeren Betrieben wurden anteilig mehr junge Facharbeiter/-innen im Anschluss an die Ausbildung übernommen als in Kleinst- und Klein- sowie in mittleren Betrieben. Bei Großbetrieben wurden 74 %, bei mittleren Betrieben 53 %, bei Kleinbetrieben 54 % und bei Kleinstbetrieben 59 % in ein Beschäftigungs- verhältnis im Ausbildungsbetrieb übernommen. Damit erzielten 2012 die meisten Betriebsgrößen- klassen – mit Ausnahme der Großbetriebe – weitgehend vergleichbare Übernahmequoten.

Auch wenn die Übernahmequoten junger Frauen und junger Männern im Durchschnitt des Lan- des nur geringfügig zugunsten der Männer abweichen, stellte sich die Situation in den einzelnen Betriebsgrößenklassen sehr unterschiedlich dar. In Kleinstbetrieben mit bis zu 4 Beschäftigten fiel die Übernahmequote bei Absolventinnen fast doppelt so hoch aus wie die der männlichen Absol- venten (62 zu 34 %). Auch in Großbetrieben wurden erfolgreich ausgebildete Frauen etwas häufi- ger übernommen, wobei der Unterschied zu den Männern nur geringfügig war (75 zu 73 %). Bei allen anderen Betriebsgrößenklassen lag die Übernahmequote der jungen Männer über der der Frauen. Die Diskrepanz lag zwischen 6 und 9 Prozentpunkten zuungunsten der Frauen.

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2. Prognosen und Herausforderungen für die berufliche Ausbildung

2.1 Berufswahlverhalten und Berufsorientierung

Berufswünsche und Ausbildungsangebote – Was kann Berufsorientierung leisten?

Vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt ist für alle Akteure in der berufli- chen Bildung das Berufswahlverhalten der Jugendlichen von besonderem Interesse.

Bei den am stärksten nachgefragten Berufen zeigt sich auch 2012 wieder ein ähnliches Bild wie in den vergangenen Jahren.

Es können allerdings Verschiebungen in der Reihenfolge der „Top Ten“ der Berufswünsche sowie in einzelnen Berufsbereichen diskrepante Entwicklungen im Verhältnis Nachfrage-Angebot fest- gestellt werden. So kristallisiert sich z. B. eine deutlich veränderte Interessenlage im Bereich der Ausbildung Koch/Köchin ab. In absoluten Zahlen stellt sich dies auf der Seite der Bewerber mit einem Rückgang von 313 Bewerbern im Jahr 2011 auf 266 Bewerber im Jahr 2012 bzw. für die Bewerberinnen von 163 im Jahr 2011 auf lediglich 108 im Jahr 2012 dar.

Für den Beruf der Bürokauffrau bzw. des Bürokaufmanns ist bei beiden Geschlechtern ein deut- lich höheres Interesse zu verzeichnen. Bei den Mädchen ist die Anzahl der Bewerberinnen von 529 im Jahr 2011 auf 760 im Jahr 2012 gestiegen, bei den Jungen von 252 im Jahr 2011 auf 405 im Jahr 2012.

Werden diese Zahlen in unmittelbarem Vergleich zu den gemeldeten Ausbildungsstellen betrach- tet, so wird an diesen beiden Beispielen eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage deut- lich. Für den Beruf Koch/Köchin wurden 2012 537 zu besetzende Stellen gemeldet, dem stehen insgesamt lediglich 374 Bewerber/-innen gegenüber bzw. für das o.g. Beispiel Kaufmann/Kauffrau zeigt sich die Diskrepanz in anderer Weise deutlich, da hier 1.165 Bewerber/-innen lediglich 544 Berufsausbildungsstellen zur Bewerbung zur Verfügung stehen.

Die nachfolgenden Abbildungen stellen das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in den von Mädchen und Jungen am häufigsten gewählten Berufen dar.

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Die Landesregierung und alle Verantwortlichen im Prozess des Übergangs von Schule in den Beruf sind sich dieser besonderen Problemlage der Disharmonie von Angebot und Nachfrage in einigen Berufsgruppen der beruflichen Erstausbildung bewusst.

Als ein entscheidendes Grundelement für eine nachhaltige Verbesserung hierfür sehen die Ver- antwortlichen mehr denn je eine fundierte frühzeitige systematische Berufsorientierung mit dem Ziel, das Berufswahlspektrum von Mädchen und Jungen jenseits von Geschlechterrollen- stereotypen zu erweitern.

Parallel dazu wird vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung von den Unternehmen immer stärker erkannt, dass sie in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen ste- hen, ihren eigenen qualifizierten Fachkräftebedarf decken zu können. Das bedeutet jedoch eben- so, die Gestaltung von Prozessen zur Personalgewinnung in den Unternehmen für die frühzeitige Bindung von Nachwuchskräften neu auszurichten.

Das Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (isw) stellte in der Studie „Ansätze zur Weiterentwicklung der Berufsorientierung vor dem Hintergrund des Mangels an Schulabgänger/- innen“ im Dezember 2012 u. a. fest, dass die Schnelllebigkeit des Arbeitsmarktes kontinuierlich neue Berufsfelder, neue Studiengänge und Studienabschlüsse hervorbringt, so dass die realen Auswahlmöglichkeiten zunehmend größer werden.

Umso bedeutender erscheint es, dass Schülerinnen und Schüler die tatsächlichen Gegebenheiten und Anforderungen des beruflichen Lebens kennen lernen, um falschen Vorstellungen und Erwar- tungen entgegenzuwirken. Vor diesem Hintergrund steigt die Bedeutung von Wissen über hoch- wertige Angebote sowie der Fähigkeit, die Auswirkungen einer Ausbildungsplatzentscheidung auf das spätere Leben einzuschätzen bzw. Ausbildungsplätze zu bewerten.

Die Berufsorientierung darf nicht bei der Analyse und Bewertung beruflicher Interessen verblei- ben, die oftmals zufällig durch Umwelteinflüsse entstehen und häufig auf wenige bekannte Berufe begrenzt sind. Die Bewältigung und vor allem die aktive Nutzung steigender Auswahlmöglichkei- ten erfordert mehr Wissen über die Vielfalt der Angebote und Chancen sowie die Öffnung für bis- her nicht bekannte Berufsfelder mit hohem Chancenpotenzial. Unabdingbar bleibt die Fähigkeit, die eigenen Ziele, Fähigkeiten und Erwartungen mit den Anforderungen der Berufe abzugleichen.

Dieser Prozess wird mit steigenden Auswahlmöglichkeiten komplexer und anspruchsvoller. Zur Bewertung der Angebote ist die Fähigkeit notwendig, die Qualität der Ausbildung und die Folgen des darauf aufbauenden Arbeitsplatzes für das eigene Leben einzuschätzen.

Wenn mit der Analyse der eigenen Intentionen und Neigungen begonnen wird, führt dies oft (zu- fällig) zu bekannten Berufen, da nur dort von den Schülerinnen und Schülern eingeschätzt werden kann, wie sich die Neigungen umsetzen lassen. Und eine zu frühe Hinwendung zu (bekannten) Berufen beschränkt die zukünftigen Auswahloptionen, die Schüler/-innen verbleiben in der Kom- fortzone des Bekannten. Vor der Hinwendung zu konkreten Berufen sollte somit Neugier und die Bereitschaft Neues kennenzulernen geweckt werden. Neues findet sich vorzugsweise in unbe- kannten (oder zumindest nicht zur Erfahrungswelt gehörenden) komplexen Berufsfeldern aus der Industrie (z.B. Chemieindustrie, Maschinenbau, usw.) und unternehmensbezogenen Dienstleis- tungen (z.B. Beratung). Das Kennenlernen dieser Felder sollte schrittweise und kindgerecht erfol- gen, um Ängste und Vermeidungsstrategien zu überwinden und Lust zu wecken, sich mit diesen Feldern zu beschäftigen. Der Abgleich mit den eigenen Wünschen und Kompetenzen ist dann auf einer viel breiteren Basis möglich und führt nicht automatisch zu den bekannten „Standardberu- fen“.

Zusammenfassend ist einzuschätzen, dass Berufsorientierung lange Zeit darauf ausgerichtet war, Jugendlichen die eigenen Wünsche und Fähigkeiten bewusst zu machen, die Berufswahlkompe- tenz auszuprägen, Erfahrungen zu Berufen zu sammeln und die Fähigkeit der Frustrationsbewäl- tigung bei gescheiterten Berufszielen zu entwickeln. Eine Erweiterung der Berufsorientierung in Richtung sowohl volkswirtschaftlich als auch individuell chancenreicher Berufe gewinnt zuneh- mend an Bedeutung. Dazu ist vor Beginn der Hinwendung zu konkreten Zielberufen die Schaf- fung eines breiten Grundlagenwissens zu Tätigkeiten bzw. Berufen und beruflicher Entwicklungs- möglichkeiten notwendig. Dies wird durch die Umstellung der Wissensvermittlung in der Berufs- orientierung durch den Einstieg mit dem Tätigkeitsansatz und der erst späten Überleitung zu kon- kreten Berufen erreicht.

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Erweiterung des Berufswahlspektrums von Jungen und Mädchen: Herausforderung und Chance für alle Beteiligten

Die nachfolgenden Grafiken und Schaubilder aus dem Gleichstellungsatlas der Bundesregierung 2012 verbildlichen in zwei für die Fachkräfteentwicklung zentralen Handlungsfeldern die ge- schlechtsbezogenen Fokussierungen in der Berufswahl.

Abbildung 23

Quelle: 2. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland; Statistisches Bundesamt 2012

In Sachsen Anhalt haben 2010 10 % der Mädchen einen sogenannten MINT-Beruf (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) gewählt, seit 2007 ist lediglich eine Steigerung von einem Prozent erreicht worden.

Damit bewegt sich Sachsen-Anhalt zwar im Mittelfeld der Bundesländer. Das darf aber nicht da- rüber hinwegtäuschen, dass es bundesweit trotz engagierter Projektinitiativen zur Sensibilisie- rung und Motivierung von Mädchen für naturwissenschaftlich-technische Berufsfelder nicht gelun- gen ist, den Anteil von jungen Frauen in diesen Berufsfeldern nennenswert zu erhöhen.

Da die Unternehmen zur Sicherung ihres Fachkräftebedarfs auf ein verstärktes Interesse von Mädchen u. a. für die MINT-Berufe nicht mehr verzichten können, stehen Unternehmen und die Wirtschafts- und Sozialpartner vor der strukturellen Herausforderung, Berufsbilder, Ausbildungs- bedingungen und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten in der beruflichen Bildung deutlich att- raktiver für junge Frauen zu gestalten und aktiv um sie zu werben.

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Abbildung 24

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34 Abbildung 25

Quelle: 2. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland; Statistisches Bundesamt 2012

Hinsichtlich des Anteils junger Männer an den nichtakademischen Gesundheitsdienstberufen (22 %) bewegt sich Sachsen-Anhalt – trotz der Tatsache, dass in den letzten Jahren kein Zuwachs errreicht werden konnte - im vorderen Feld der Länder.

Für die Zukunft gilt es dem wachsenden Fachkräftebedarf in diesen Berufsfeldern auch durch die Erschließung „neuer“ Zielgruppen zu begegnen. Junge Männer bilden hier eine wichtige Ressour- ce, deren Gewinnung für Pflege- und andere Gesundheitsfachberufe nur gelingen wird, wenn die Wertschätzung für diese traditionellen „Frauenberufe“ im Kontext der Verbesserung von Aus- bildungs- und Arbeitsbedingungen spürbar zumimmt. Hierfür könnte die geplante Reform des Pflegeberufes einen guten Rahmen bieten.

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Abbildung 26

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Die Forderung und die Herausforderung, das inzwischen über Jahrzehnte eingeengte Berufs- wahlverhalten von Mädchen und Jungen entsprechend der regionalen Bedarfe zu erweitern und hierbei Unternehmen, Schule und Eltern gezielt und koordiniert einzubinden, haben inzwischen eine neue Dimension und Bedeutsamkeit erreicht.

Dementsprechend gilt es, das Engagement für ein zwischen den Akteuren vernetztes, ganzheitli- ches und gendersensibles Berufsorientierungskonzept in Sachsen-Anhalt weiter zu stärken.

Bereits in den vergangenen Jahren sind zur Unterstützung des Prozesses durch die Landes- regierung, die Bundesagentur für Arbeit und die Wirtschafts- und Sozialpartner vielfältige Maß- nahmen initiiert worden:

So wird seit 2007 gemeinsam mit der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen der Bundes- agentur für Arbeit und dem Land das landesweite Programm BRAFO (Berufswahl Richtig Ange- hen Frühzeitig Orientieren) für Schülerinnen und Schüler ab dem 2. Schulhalbjahr in der Schul- jahrgangsstufe 7 für die Sekundarschule umgesetzt und in den Jahren der Umsetzung auch in- haltlich weiterentwickelt. Mit der letzten Ausschreibung im Jahr 2011 wurde der Einsatz des Be- rufswahlpasses verpflichtend festgeschrieben. Parallel unterstützend wirken dabei die Leitlinien zur Gestaltung der Berufswahlvorbereitung an den allgemeinbildenden Schulen in Sachsen- Anhalt. Darüber hinaus wurden den Berufsfeldkategorien die Berufsfeldgruppen zum Teil neu zugeordnet, um Jungen und Mädchen ein Ausprobieren in geschlechtsuntypischen Berufsfeldern zu ermöglichen.

Auswertungen der Sachberichte der Träger sowie Gespräche mit den unmittelbaren Projektver- antwortlichen haben gezeigt, dass diese Interventionen in die richtige Richtung zeigen, aber hin- sichtlich der Öffnung des Berufwahlverhaltens von Mädchen und Jungen noch nicht ausreichend wirksam waren. Gründe hierfür können die nach wie vor breit angelegten Wahlmöglichkeiten der Berufsfeldgruppen der Jugendlichen in BRAFO sein.

Gleichzeitig ist es gewollt, dass Jugendliche aus einem breiten Portfolio aus Berufen auswählen können und dass sie für sich prüfen können, ob die realen Arbeitsbedingungen ihrer Berufs- wünsche mit ihren Vorstellungen übereinstimmen. Auch Erkenntnisse wie „das habe ich mir ganz anders vorgestellt“ sind im Sinne der Entwicklung realistischer Berufsvorstellungen durchaus ge- wollt.

Hier gilt es, für die Zukunft anzuknüpfen und BRAFO unter dem Aspekt von tätigkeitsbezogenen und am Arbeitsmarkt ausgerichteten Handlungsfeldern weiterzuentwickeln und darüber hinaus dem Abbau von geschlechtsstereotypen Einschränkungen in der Berufswahl von Jungen und Mädchen durch ausgewogene gendersensible Beispielfindung Rechnung zu tragen.

Von besonderer Bedeutung für eine bedarfs- und geschlechtergerechte Berufsorientierung wer- den auch in Zukunft schulische Berufsorientierungskonzepte sein. Dazu setzt die Landesre- gierung weiterhin auf bewährte Maßnahmen wie die Verleihung des Berufswahlsiegels. Die Schu- len übernehmen hierbei eine Schlüsselfunktion, indem sie vorhandene Angebote zur Berufsorien- tierung in ihrer Region sichten und reflektieren. Anschließend sollen sie gemeinsam mit den betei- ligten Unternehmen für eine koordinierte Umsetzung der Maßnahmen sorgen.

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2.2 Gestaltung des Übergangs von der Schule in die berufliche Ausbildung

Das Übergangssystem in Sachsen-Anhalt im Überblick

Nicht allen Jugendlichen gelingt ein passgenauer Übergang in eine duale Berufsausbildung. Er- forderlich ist daher eine individuelle passgenaue Förderung für Jugendliche mit Startschwierigkei- ten. Dies leistet das Übergangssystem.

Das Übergangssystem in Sachsen-Anhalt besteht im Wesentlichen aus den Angeboten der be- rufsbildenden Schulen und der Berufsvorbereitungsangebote der Bundesagentur für Arbeit.

Den Schwerpunkt des schulischen Übergangssystems bilden das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ). Das BVJ bietet für nicht ausbildungsreife Ju- gendliche ohne Ausbildungsvertrag eine praktisch orientierte Einführung in zwei Berufsbereiche und die Gelegenheit, den Hauptschulabschluss zu erwerben. Es wurde im Schuljahr 2012/2013 von insgesamt 1.299 Jugendlichen in Anspruch genommen. Jugendliche im Berufsgrundbildungs- jahr verfügen bereits über einen Schulabschluss. Die hier vermittelte berufliche Grundbildung soll in ihrem Anspruch und Wertigkeit dem ersten Jahr einer dualen Ausbildung entsprechen. Im BGJ waren im Schuljahr 2012/2013 468 Jugendliche. Der Anteil der Jungen überwiegt in beiden For- men mit insgesamt 65 % deutlich.

Der Rückgang der Inanspruchnahme des schulischen Übergangssystems von 3.243 Jugendli- chen im Schuljahr 2008/2009 auf aktuell 1.767 entspricht der demografischen Entwicklung und der hierdurch ermöglichten Stärkung der unmittelbaren betrieblichen Ausbildung.

Die Übergangsangebote der Bundesagentur für Arbeit umfassen insbesondere die Berufsvorbe- reitungsmaßnahmen (BvB) und die Einstiegsqualifizierung (EQ).

An berufsvorbereitenden Maßnahmen haben 2012 jahresdurchschnittlich 1.599 junge Men- schen teilgenommen.

Mit dem Bundesprogramm „Einstiegsqualifizierung“ ist ein besonders betriebsnahes Angebot geschaffen worden. Jungen Menschen wird durch einen unmittelbaren und begleiteten Einsatz im betrieblichen Umfeld die Möglichkeit geboten, sich in dem angestrebten Ausbildungsberuf zu er- proben. Unternehmen haben andererseits die Möglichkeit die berufsbezogenen Kompetenzen der Jugendlichen zu prüfen und gezielt zu entwickeln.

In Sachsen-Anhalt ist zusätzlich das Modell EQ-Plus konzipiert worden. Dieses Konzept hat bundesweit eine Vorbildrolle eingenommen und wird für besonders förderbedürftige Jugendliche bereitgestellt. Neben den Unterstützungsangeboten (ausbildungsbegleitende Hilfen, betriebliche Nachhilfe, ergänzende berufsschulische Angebote) haben die Jugendlichen die Möglichkeit, für jeweils einen Tag pro Woche die Berufsschule zu besuchen und so nach einem festen Stunden- plan Inhalte der allgemeinbildenden Schule zu festigen.

2011/2012 haben in Sachsen-Anhalt insgesamt 515 Jugendliche an einer Einstiegsqualifizie- rung teilgenommen; jahresdurchschnittlich 2012 waren es nach Angaben der Bundesagentur 371, 70 % der Teilnehmenden haben die Maßnahmen beendet.

Die sehr betriebsnahen Angebote EQ und EQ-Plus gestalten sich seit Jahren sehr erfolgreich. So lagen die Quoten der Teilnehmer/-innen, die anschließend eine Berufsausbildung aufnahmen, zum Ende August des Jahres 2012 in beiden Programmen bei 63 %. Die Entwicklung im Bereich der Einstiegsqualifizierungen zeigt, dass Unternehmen zunehmend bereit sind, auch leistungs- schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben.

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Ein differenzierterer Blick auf die Anfänger/-innen im Übergangsbereich zeigt, dass in Sachsen- Anhalt die Anfänger/-innen 2011 weit überwiegend über keinen Schulabschluss (43 %) oder über einen Hauptschulabschluss (ebenfalls 43 %) verfügten. Positiv ist, dass der Anteil der Anfänger/- innen mit Realschulabschluss mit 13 % im Bundesvergleich unterdurchschnittlich war. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass zwischen den Bundesländern teilweise erhebliche Unterschiede be- stehen.

Abbildung 27

Anfänger/-innen im Sektor II "Übergangsbereich" 2011 nach schulischer Vorbildung, Anteile in % (Prozentuierungsbasis: alle Anfänger/-innen im Sektor)

Quelle: Statistisches Bundesamt, Integrierte Ausbildungsberichterstattung 2011, eigene Berechnungen

Zielstellungen der Teilnahme an schulischen Formen des Übergangssystems sind die Entwick- lung der Ausbildungsreife und gegebenenfalls der Erwerb eines (höherwertigen) Schulabschlus- ses. Mit dem Besuch dieser Bildungsgänge kann auch die Schulpflicht erfüllt werden.

Interessant ist daher abschließend eine Berechnung aus der Integrierten Ausbildungsstatistik, die darstellt, wie viele Teilnehmer/-innen im Übergangsbereich einen allgemeinbildenden Schulab- schluss neu erworben haben.

Der Übersicht ist zu entnehmen, dass der jeweilige Anteil in Sachsen-Anhalt die Durchschnitts- werte in den ost- und in den westdeutschen Bundesländern jeweils unterschreitet. Gleichzeitig ist festzustellen, dass für den Erwerb von Hauptschulabschlüssen im Übergangssystem eine deutlich positive Entwicklung zu verzeichnen ist: Der Anteil der Teilnehmenden, die 2011 einen Haupt- schulabschluss erworben haben, ist gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozentpunkte von 9,5 % auf 15,5 % angestiegen.

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Landesregierung, die Bundesagentur für Arbeit, Kommunen und Wirtschafts- und Sozialpartner können und wollen das betriebliche Engagement unterstützen, indem sie in den Regionen ein rechtskreisübergreifendes Übergangsmanagement aufbauen.

Zielstellung ist es, Jugendlichen an der Schwelle des Übergangs von Schule und Beruf in den einzelnen Regionen Information, Beratung und Betreuung „aus einer Hand“ anzubieten.

Das ist eine sehr komplexe und anspruchsvolle Zielstellung, für deren Erreichung die Akteure Unterstützung und Begleitung benötigen. Landesregierung und Bundesagentur für Arbeit haben sich daher verständigt, die Entwicklung der Arbeitsbündnisse Jugend und Beruf zu einem regiona- lisierten Übergangsmanagement in der neuen Strukturfondsperiode ab 2014 aus Mitteln des Eu- ropäischen Sozialfonds zu unterstützen.

Landesregierung und Wirtschafts- und Sozialpartner widmen sich darüber hinaus der Aufgabe, das System der Übergangsangebote zu optimieren und betriebsnaher auszugestalten. Hierzu gehört auch die Überzeugung, dass Übergangsmanagement für Jugendliche mit Vermittlungs- hemmnissen bereits in den letzten Schuljahren einsetzen muss. Die Berufseinstiegsbegleiter/

-innen und Schulsozialarbeiter/-innen leisten in diesem Kontext bereits eine wichtige Arbeit, die es noch stärker in das Gesamtsystem der Übergangsgestaltung einzubinden gilt.

Erfolgreiches Übergangsmanagement kann jedoch nicht bei der Vermittlung in einen Ausbildungs- platz enden. Beispielgebende Projektinitiativen haben gezeigt, dass es über ein gelungenes „On- boarding“ in eine Ausbildung hinaus erforderlich ist, Jugendliche mit Multiproblemlagen sozialpä- dagogisch bis zum Ausbildungsabschluss in enger Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsbetrieb zu begleiten und gleichzeitig die Ausbildungskompetenz insbesondere kleinerer Ausbildungsun- ternehmen zu stärken. Im Kontext des Aufbaus des regionalen Übergangsmanagements soll auch der Rahmen gegeben werden, entsprechende Angebote zu etablieren.

Kooperation stärken: Landesbeirat Übergang Schule – Beruf

Um die Kooperation der Akteure in den Handlungsfeldern Berufsorientierung und Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf zu stärken sowie Ressourcen zu optimieren, wurde im Jahr 2012 der Landesbeirat Übergang Schule-Beruf aus dem bisherigen Landesbeirat Berufs- orientierung (Federführung: Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen der Bundesagentur für Arbeit) sowie dem Pakt für Ausbildung (Federführung: Ministerium für Arbeit und Soziales) zu- sammengeführt. Unter der gemeinsamen Leitung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, des Kultusministeriums und des Ministeriums für Arbeit und Soziales wirken zuständige Behörden und Wirtschafts- und Sozialpartner (Kammern, Gewerkschaften, Arbeitgeberverband) in einem vertrauensvollen Kontext bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Berufsori- entierung, für den Übergang von Jugendlichen von der Schule in den Beruf und die Erhöhung von Attraktivität und Qualität der dualen Ausbildung zusammen.

Insbesondere bildet der Landesbeirat einen Arbeitskontext, in dem aktuelle Entwicklungen im Be- reich von Berufsorientierung und beruflicher Ausbildung reflektiert werden und konzeptionelle Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Systeme und des abgestimmten Vorgehens der ein- zelnen Akteure erarbeitet und kommuniziert werden.

Für die Jahre 2012 und 2013 hat der Landesbeirat folgende Arbeitsschwerpunkte vereinbart:

 Berufsorientierung/Berufswahlvorbereitung; insbesondere Austausch zur konzeptionellen Weiterentwicklung im Projekt BRAFO und Entwicklung von Leitlinien der Berufs- und Stu- dienorientierung für die Gymnasien.

 Reformierung und Optimierung des Übergangssystems und des Übergangs-managements

 Verbesserung der Rahmenbedingungen und Verstärkung des Engagements für die Inklu- sion (insbesondere von Jugendlichen mit Behinderungen und von Jugendlichen mit Migra- tionshintergrund).

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2.3 Stärkung der Attraktivität betrieblicher Ausbildung:

das Modell des dualen Studiums

Um den Bedarf an qualifizierten Facharbeitern/-arbeiterinnen zu sichern, müssen die Anstrengun- gen verstärkt werden, alle Potentiale für die Berufsausbildung zu erschließen und auch leistungs- starke junge Frauen und Männer verstärkt für eine duale Ausbildung zu gewinnen.

Hierfür wird insbesondere von Bedeutung sein, wie es gelingt, die Durchlässigkeit beruflicher Bil- dung zu erhöhen und attraktive berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Als eine besondere Form, leistungsstarke junge Menschen für einen flexiblen betrieblichen Ein- satz zu qualifizieren und gleichzeitig frühzeitig an ein Unternehmen zu binden, hat sich das Bil- dungsformat des dualen Studiums entwickelt.

Mittlerweise gibt es bundesweit rund 930 duale Studiengänge mit mehr als 61.000 Studierenden.

Dieser positive Trend wird in der nachfolgenden Abbildung zur Entwicklung dualer Studiengänge von 2004 bis 2011 verdeutlicht.

Abbildung 28

Quelle: Datenreport zum Berufsbildungsbericht des Bundesinstituts für Berufsbildung 2012

Ein duales Studium verbindet ein Studium an einer Hochschule mit einer Berufsausbildung oder mit der Berufspraxis in einem Unternehmen. Berufsbildende Lerninhalte sind integraler Bestand- teil eines dualen Studiengangs. Hier werden zwei Lernorte miteinander kombiniert und eine enge Verzahnung von Studium und Berufspraxis und somit von Wissenschaft und Wirtschaft erreicht.

Für die Entwicklung und Durchführung der Angebote sind vor allem intensive und langfristige Ko- operationen zwischen Hochschulen und regionalen Unternehmen wichtig. Den Unternehmen bie-

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tet sich so die Möglichkeit, angehende Fach- und Führungskräfte zu binden und systematisch zu entwickeln.

Strukturell ordnet man duale Studiengänge in vier Kategorien ein: ausbildungsintegrierend, praxis- integrierend, berufsintegrierend und berufsbegleitend. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) definiert diese Kategorien wie folgt:

Ausbildungsintegrierende duale Studiengänge verbinden das Studium mit einer Aus- bildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Dabei werden die Studienphasen und die Berufsausbildung sowohl zeitlich als auch inhaltlich miteinander verzahnt. Es wird neben dem Studienabschluss, mittlerweile ist das im Regelfall der Bachelor, noch ein zweiter an- erkannter Abschluss in einem Ausbildungsberuf erworben. Daher ist bei einem ausbil- dungsintegrierenden dualen Studiengang immer auch ein abgeschlossener Ausbildungs- vertrag mit einem Unternehmen Voraussetzung.

Praxisintegrierende duale Studiengänge verbinden das Studium mit längeren Praxis- phasen im Unternehmen. Zwischen den Lehrveranstaltungen an der Hochschule und der praktischen Ausbildung besteht ein inhaltlicher Bezug. Voraussetzung für eine Immatriku- lation in einen praxisintegrierenden Studiengang ist eine vertragliche Bindung an ein Un- ternehmen, häufig in Form eines Arbeitsvertrags oder auch Praktikanten- oder Volontari- atsvertrags.

Berufsintegrierende duale Studiengänge sind Studiengänge für die berufliche Weiter- bildung. Das Studium wird mit einer beruflichen Teilzeittätigkeit kombiniert. Ein wechsel- seitiger inhaltlicher Bezug zwischen der beruflichen Tätigkeit und dem Studium ist auch bei diesem Modell vorgesehen.

Berufsbegleitende duale Studiengänge ähneln Fernstudiengängen. Das Studium wird neben einer Vollzeitberufstätigkeit hauptsächlich im Selbststudium mit Begleitseminaren absolviert. Im Unterschied zu normalen Fernstudiengängen leistet bei diesem Modell der Betrieb einen spezifischen, dem Studium förderlichen Beitrag. Das kann beispielsweise die Freistellung von der Arbeit für die Präsenzphasen oder das Bereitstellen von betriebli- chen Arbeitsmitteln sein.

Ausbildungs- und praxisintegrierende duale Studiengänge sind Angebote für die berufliche Erst- ausbildung und richten sich an Abiturientinnen und Abiturienten bzw. Bewerber/-innen mit Fach- hochschulreife. Berufsintegrierende und berufsbegleitende duale Studiengänge sind auf die beruf- liche Weiterbildung ausgerichtet und sprechen Studieninteressierte an, die neben ihrer beruflichen Tätigkeit ein Studium absolvieren möchten.

Studierende schätzen am dualen Studium den hohen Praxisbezug und die kontinuierliche berufli- che Anwendung des fachwissenschaftlichen Wissens im Unternehmen. Sie erwerben durch die Kombination von Praxis und Wissenschaft unter anderem ein hohes Maß an Handlungs- und So- zialkompetenz. Es ergeben sich für sie verbesserte Arbeitsmarkt- und Karrierechancen, da Absol- ventinnen und Absolventen eines dualen Studiums sofort als qualifizierte Fachkräfte einsetzbar sind und nicht mehr zeitintensiv eingearbeitet werden müssen. Ein duales Studium spart außer- dem Zeit durch die inhaltliche und organisatorische Verzahnung von Ausbildung bzw. Berufspra- xis und Studium. Die gesamte Ausbildungs- und Studiendauer verkürzt sich. Die Motivation der Studierenden ist weit überdurchschnittlich, was auch in den äußerst geringen Abbruchquoten zum Ausdruck kommt.

Bundesweit werden die meisten dualen Studiengänge in den Fachrichtungen Wirtschaftswissen- schaften, Informatik sowie Maschinenbau/ Verfahrenstechnik angeboten, wobei der am häufigsten vergebene Abschluss mittlerweile der Bachelor ist.

Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt bieten seit 1997 duale Studiengänge an. Zu den ersten dualen Studiengängen zählten der „BA-Studiengang Technische Betriebswirtschaft“ (heute Wirt- schaftsingenieurwesen) der Hochschule Merseburg sowie der „Duale Kompaktstudiengang Be- triebswirtschaftslehre“ (heute Dualer Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre) der Hoch- schule Magdeburg-Stendal. In den nachfolgenden Jahren und vor allem 2006/2007 kam eine Vielzahl von neuen dualen Studienangeboten hinzu, so dass nunmehr ein duales Studium in 23

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 Zugang zu allgemeinen fachlichen und beruflichen Beratungs- und Orientierungs- formaten ermöglichen und Angebote der beruflichen Bildung aufzeigen

 Förderung der Möglichkeiten, Arbeitserfahrungen und Kenntnisse auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu erwerben

Ausbildungsreife über geeignete Maßnahmen sichern

 Möglichkeiten eröffnen, eine Ausbildung in einem Unternehmen oder -wenn dies wegen der Behinderung nicht erreichbar ist- betriebsnah zu absolvieren

 gute Beratung von Arbeitgebern vor bzw. bei Ausbildungs- und Beschäftigungs- aufnahme gewährleisten

Weiterbildung für Erwachsene zum beruflichen Ein- und Wiedereinstieg sowie zum Erhalt des Arbeitsplatzes befördern

berufliche Rehabilitation für die berufliche Bildung und zur Förderung der Berufs- erfahrung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nutzen

Netzwerke zwischen den Akteuren in der Schule, in der Wirtschaft und der Verwal- tung ausbauen und zunehmend gemeinsam und abgestimmt agieren.

Aktivitäten zur Umsetzung des Inklusionskonzeptes in der beruflichen Ausbildung In Sachsen-Anhalt wurden seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland am 26. März 2009 Schritte unternommen, die Inklusion behinderter Menschen umzusetzen, zum Beispiel durch den Landesaktionsplan Sachsen-Anhalt zur Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen „einfachmachen“- Un- ser Weg in eine inklusive Gesellschaft, welcher am 15. Januar.2013 verabschiedet wurde.

Die Landesregierung sieht sich mit den darin aufgezeigten Handlungsfeldern in der Verantwor- tung, den Inklusionsgedanken aktiv voranzubringen und mit entsprechenden Maßnahmen zu flan- kieren. Die Handlungsfelder des Landesaktionsplans „5.2 Bildung und lebenslanges Lernen“ so- wie „5.3 Arbeit und Beschäftigung“ beschreiben Ziele und zeigen entsprechende Maßnahmen auf.

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Länder, der Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und der Hauptfürsorgestellen hat das Bun- desministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zudem Handlungsfelder zur Verbesserung der Situation schwerbehinderter Menschen identifiziert und ein Bundesprogramm verabschiedet. Das Programm „Initiative Inklusion“ mit seinen Handlungsfeldern eröffnet zusätzliche Möglichkeiten, schwerbehinderte Menschen in Ausbildung (auch über verbesserte Berufsorientierung) und Be- schäftigung zu integrieren.

Die Inklusion der beruflichen Bildung wird ebenso im Rahmen von Maßnahmen der Teilhabe am Arbeitsleben erreicht. Rehabilitationsträger nutzen dabei ihr spezifisches Maßnahmeangebot entsprechend ihrer gesetzlichen Bestimmungen.

Der Blick auf die Statistik der Bundesagentur für Arbeit für Sachsen-Anhalt zeigt, das Thema In- klusion ist bei den Maßnahmen zur Teilhabe behinderter Menschen von zentraler Bedeutung.

Zwar werden vor allem bedingt durch die rückläufigen Schülerzahlen berufsvorbereitende Bil- dungsmaßnahmen der Bundesagentur, welche insbesondere auf die Aufnahme einer Berufsaus- bildung vorbereiten sowie besondere Maßnahmen zur Ausbildungsförderung Reha gegenüber den Vorjahren weniger genutzt. Dafür sollen betriebsnahe Maßnahmen wie die Einstiegsqualifi- zierung der BA und das ergänzende Einstiegsqualifizierungsprogramm des Landes EQ_plus als Vorbereitung auf eine Berufsausbildung bzw. eine Einmündung in ein Arbeitsverhältnis vorrangig gefördert werden. Hierfür gibt es bereits positive Beispiele.

Sehr deutlich zeigt sich die Entwicklung marktnaher Förderung bei der unmittelbaren Unter- stützung betrieblicher Ausbildung. Arbeitgeber können für die betriebliche Aus- und Weiterbil- dung von behinderten oder schwerbehinderten Personen durch Zuschüsse zur Ausbildungsvergü- tung gefördert werden, wenn die Aus- oder Weiterbildung anderweitig nicht zu erreichen ist. Im

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