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Quellenverzeichnis und weitere statistische Grundlagen

Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen Statistik-Service-Ost in Berlin

 Arbeitsmarkt in Zahlen

 Berufsberatung – Ausbildungsstellenmarkt

Ausbildungsstellen und Bewerber/-innen – monatliche Erhebungen

 Datensondererhebungen

 Inklusion von Menschen mit Behinderungen

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, jährliche Erhebungen zum 30. September

 Pressemitteilungen

Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft

 Berufsbildungsberichte - jährliche Veröffentlichungen

Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

 diverse Zeitreihen und statistische Erhebungen im Rahmen der beruflichen Bildung

 Berufsbildung – Auszubildende und Prüfungen -

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB regional) in der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen

 Studie: Vorzeitig gelöste Ausbildungsverträge in der dualen Ausbildung in Sachsen-Anhalt im Jahr 2011

Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen (SÖSTRA), Berlin

 IAB Betriebspanel 2012 – Länderbericht Sachsen-Anhalt –

Tabellen und Abbildungen wurden auszugsweise dem IAB-Betriebspanel Sachsen-Anhalt, 17. Welle 2012, entnommen.

Das Betriebspanel wurde als mündliche Arbeitgeberbefragung auf Leitungsebene im Jahr 2012 in Sach-sen-Anhalt durchgeführt. Ziel dieses Panels ist es, aktuelle repräsentative Daten über die Beschäfti-gungsentwicklung und deren Bestimmungsgrößen in Sachsen-Anhalt zu erhalten. Dazu werden auf der Grundlage einheitlicher Fragebogen mündliche Interviews mit Inhabern und Inhaberinnen, Geschäftsfüh-rern und Geschäftsführerinnen bzw. leitenden Mitarbeiter/-innen in Sachsen-Anhalt ansässiger Betriebe durchgeführt.

Für die Feldarbeit, d.h. die Durchführung der Interviews, die Datenerfassung und –aufbereitung sowie die Erarbeitung eines entsprechenden Methoden- und Datenbandes war TNS Infratest Sozialforschung / TNS Infratest verantwortlich. Die inhaltliche Auswertung und Interpretation der Ergebnisse unter Berücksichti-gung ostdeutscher Besonderheiten erfolgte durch SÖSTRA GmbH Berlin. Dazu gehören auch die Erar-beitung von Vergleichen zwischen den einzelnen neuen Bundesländern und ein Bezug zu den Gesamtda-ten Ost- und Westdeutschlands.

Institut für Sozialpolitik und Wirtschaft gGmbH (isw), Halle

 Studie: Ansätze zur Weiterentwicklung der Berufsorientierung vor dem Hintergrund des Mangels an Schulabgängern, 2012

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Statistisches Bundesamt, Wiesbaden –

 Integrierte Ausbildungsberichterstattung (iABE) 2012

Die iABE systematisiert die allgemeinbildenden und beruflichen Bildungsangebote, die sich der Sekun-darstufe I anschließen. Bildungsgänge mit vergleichbaren Bildungszielen und Zugangsvoraussetzungen werden jeweils einem Konto im entsprechenden Sektor zugeordnet.

Sektor I „Berufsausbildung“ umfasst Bildungsgänge, die zu einem anerkannten Berufsabschluss führen:

- Konto I 01: Duale Berufsausbildung

- Konto I 02: Schulische Berufsausbildung nach BBiG oder HwO - Konto I 03: Schulische Berufsausbildung außerhalb BBiG oder HwO

- Konto I 04: Schulische Berufsausbildung mit Hochschulzugangsberechtigung (HZB) - Konto I 05: Schulische Berufsausbildung im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen - Konto I 06: Beamtenausbildung im mittleren Dienst

Sektor II „Übergangsbereich“ umfasst Bildungsgänge, die es unversorgten Jugendlichen ermöglichen sollen, allgemeinbildende Schulabschlüsse nachzuholen und sich beruflich zu orientieren:

- Konto II 01: Allgemeinbildende Programme an Berufsfachschulen - Konto II 02: Berufsgrundbildende Programme mit Anrechenbarkeit - Konto II 03: Berufsvorbereitende Programme an beruflichen Schulen - Konto II 04: Praktika vor der Erzieherausbildung an beruflichen Schulen - Konto II 05: Berufsvorbereitende Programme der BA

- Konto II 06: Einstiegsqualifizierung (BA)

Sektor III „Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung“ umfasst Bildungsgänge an beruflichen und all-gemeinbildenden Schulen in der Sekundarstufe II, die zum Erwerb einer allgemeinen oder fachgebunde-nen Hochschulreife führen:

- Konto III 01: Bildungsgänge an Fachoberschulen, die keine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen

- Konto III 02: Bildungsgänge an Fachgymnasien/ beruflichen Gymnasien

- Konto III 02: Bildungsgänge an Berufsfachschulen, die eine Fachhochschulreife vermitteln - Konto III 04: Sekundarstufe II an allgemeinbildenden Schulen

Sektor IV „Studium“ umfasst alle Bildungsgänge an Hochschulen, Fachhochschulen, Verwaltungsfach-hochschulen und Berufsakademien, die zu einem Studienabschluss führen:

- Konto IV 01: Allgemeinbildende Hochschulausbildung (ohne duale Studiengänge) - Konto IV 02: Studium an Verwaltungsfachhochschulen

- Konto IV 03: Duales Studium an Hochschulen

- Konto IV 04: Studium an Berufsakademien ohne Hochschulstatus

Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB)

 Daten zum Landesförderprogramm Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG

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Stellungnahmen

Stellungnahme der Beauftragten der Arbeitgeberseite im Landesausschuss für Berufs-bildung in Sachsen-Anhalt zum BerufsBerufs-bildungsbericht 2012

Im Falle der vollzeitschulischen Ausbildungen, für die vergleichbare duale Ausbildungen existie-ren, ist ein deutlicher Rückgang zu spüren. Dennoch haben allein in den öffentlichen Schulen noch im Schuljahr 2012/2013 rund 600 Jugendliche eine vollzeitschulische Ausbildung begon-nen, obwohl eine vergleichbare duale Berufsausbildung verfügbar gewesen wäre. Problema-tisch ist dies vor dem Hintergrund höherer Lösungsquoten und dem Fehlen des „Klebeeffektes“

am Lernort Unternehmen. Ebenfalls problematisch ist dies auch vor dem Hintergrund von Spar-bemühungen im Bereich der Berufsbildenden Schulen. Daher sollte der Weg des Rückbaus der vollzeitschulischen Maßnahmen überall dort, wo „Ersatzangebote“ existieren, weiter konsequent beschritten werden. Insofern werden die Ausführungen im Berufsbildungsbericht auf S. 21 aus-drücklich begrüßt.

Eine betriebsnahe Ausrichtung ist im Fall des Übergangssystems aus Sicht der Wirtschaft wün-schenswert. Dies vor allem vor dem Hintergrund der bereits benannten „Klebeeffekte“, denn so werden die Chancen der Jugendlichen zur Übernahme in eine duale berufliche Ausbildung deut-lich erhöht.

So ist einerseits erfreulich, dass das Land Sachsen-Anhalt mit 7,7 Prozent der Jugendlichen im Bereich der Einstiegsqualifizierung innerhalb des Übergangssystems an Platz 2 des Länderver-gleiches steht. Andererseits werden Entwicklungspotenziale deutlich, wenn man sieht, dass sowohl im Land Brandenburg (87,5 Prozent) als auch im Land Mecklenburg-Vorpommern (60,6 Prozent) die betriebsnahen Angebote der BA (berufsvorbereitende Programme plus Einstiegs-qualifizierung) im Vergleich zu Sachsen-Anhalt (47,6 Prozent) dominieren.

Als eine wichtige Zielstellung im Bericht wird definiert, im Übergangssystem den Jugendlichen an der Schwelle von der Schule in das Berufsleben regional Informationen, Beratung und treuung „aus einer Hand“ zu bieten. Dabei geht es vor allem um die Zusammenarbeit von Be-rufsberatung, Grundsicherung und Jugendhilfe. Auch dieser Ansatz wird von der Arbeitgebersei-te begrüßt, so kann erreicht werden, dass die vorhandenen InstrumenArbeitgebersei-te durch gemeinsame Ansprechpartner - oder nur einen Ansprechpartner - besser greifen.

In Summe begrüßt die Arbeitgeberseite die Ausführungen im Berufsbildungsbericht 2012.

Stellungnahme der Beauftragten der Arbeitnehmerseite im Landesausschuss für Berufs-bildung zum BerufsBerufs-bildungsbericht 2012 für das Land Sachsen-Anhalt

Der vorliegende Berufsbildungsbericht vermittelt eine Einschätzung der Landesregierung und einen statistischen Überblick über die Daten der Beruflichen Bildung und beruflichen Weiterbil-dung in Sachsen-Anhalt für das Berichtsjahr 2012. Darüber hinaus erfolgt die Einordnung in die Entwicklung der zurückliegenden Jahre und auch die Entwicklung der Bundesländer allgemein.

Bewertung der Ausbildungsdaten

Im Berufsbildungsbericht 2012 für das Land Sachsen-Anhalt wird festgestellt, dass sich der de-mographische Wandel und der damit verbundene Rückgang an Bewerberinnen und Bewerbern weiter fortgesetzt haben, die Lage auf dem Ausbildungsmarkt sich aber stabilisiert.

Die positive Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt, die im Bericht dargestellt wird, ist auf den starken Rückgang der Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber in den vergangenen Jah-ren zurückzufühJah-ren. Dieser Rückgang an Bewerber- und Bewerberinnenzahlen, der sich in den Vorjahren weiterhin deutlich verlangsamte, stagniert im Berichtsjahr 2012.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Schulabgänger und –abgängerinnen leicht angestiegen (14.400 in 2012 gegenüber 14.024 in 2011). Das bedeutet einen Zuwachs um 2,7%. Der sich bereits im vergangenen Jahr abzeichnende Ausgleich der großen Unterschiede zwischen den verschiedenen Schulabschlüssen hat sich im Jahr 2012 bestätigt. Dies führt insgesamt zu der im Bericht dargestellten positiven Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt.

Die zahlenmäßige Betrachtung verdeutlicht weiter, dass die Zahl der Ausbildungsplätze insge-samt zurückging, die Anzahl der betrieblichen Ausbildungsplätze aber weiter leicht gestiegen ist.

Insgesamt wurden im Jahr 2012 349 betriebliche Ausbildungsverträge mehr als im Vorjahr ab-geschlossen. Ebenso positiv hervorzuheben ist, dass die Vermittlungen ins sogenannte Über-gangssystem deutlich gesenkt wurden.

Jungen Menschen steht dennoch immer noch kein ausreichend auswahlfähiges Ausbildungs-platzangebot zur Verfügung. Sie sind gezwungen, auf vorhandene Ausbildungsplätze zurückzu-greifen. So kamen rein rechnerisch auf 100 Bewerber und Bewerberinnen im vergangenen Jahr 94 angebotene Ausbildungsplätze. Diese Relation hat sich in den vergangenen Jahren zwar verbessert (2011: 95 Stellen, 2009: 91 Stellen pro 100 Bewerber und Bewerberinnen), ist aber von dem laut Forderung des Bundesverfassungsgerichtes nach einem auswahlfähigem Angebot von 112,5 Stellen noch weit entfernt.

Um ein realistisches Bild von Ausbildungsmarkt zu bekommen hat das Bundesinstitut für Be-rufsbildung (BiBB) die Kategorie der Ausbildungsinteressierten entwickelt. In dieser Größe wer-den Jugendliche erfasst, die einen Ausbildungsvertrag bekommen haben sowie all jene Bewer-ber und BewerBewer-berinnen, die laut Statistik der BA nicht in eine Bewer-berufliche Ausbildung eingemün-det waren. Insgesamt gab es lt. BiBB 2012 17.157 Bewerber und Bewerberinnen, von denen 11.535 einen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben. Das ist eine Quote von 68,9%.

Trotz der positiven Entwicklungen decken die zur Verfügung gestellten betrieblichen Ausbil-dungsplätze nicht die Nachfrage nach AusbilAusbil-dungsplätzen. 1.490 junge Frauen und Männer begannen im Berichtszeitraum eine geförderte Berufsausbildung.

Eine der Nachfrage entsprechende Zahl an Ausbildungsplätzen vorzuhalten ist in erster Linie durch die Beteiligung der Unternehmen an der Berufsausbildung sicherzustellen. Aber im Ver-gleich zu den leicht gestiegenen Zahlen zur Verfügung stehender Ausbildungsplätze beteiligen sich nach wie vor nicht alle ausbildungsberechtigten Unternehmen an der Berufsausbildung, die Entwicklung ist sogar leicht rückläufig. Die Ausbildungsquote, d.h. der Anteil der Auszubilden-den an Auszubilden-den Beschäftigten, liegt in Sachsen-Anhalt bei 3,6% und somit nah an der Quote Ost-deutschlands (3,7%). Ausgehend von der weiteren demografischen Entspannung und guter wirtschaftlicher Entwicklung muss die Wirtschaft dennoch weitere Anstrengungen unternehmen, um auch die jungen Menschen auszubilden, die bisher keine Chance hatten.

Durch eine zielgerichtete Verbindung von schulischen und praktischen (betrieblichen) Ausbil-dungsteilen muss Schülerinnen und Schülern das Erlangen der notwendigen Kompetenzen zur Aufnahme einer regulären beruflichen Ausbildung ermöglicht werden. Unverzichtbar sind hier frühzeitige Beratung und Orientierung und direkte Erfahrung mit der Arbeitswelt. Arbeitswelt- und Berufsorientierung ist Teil der Allgemeinbildung.

Der durchgängige geschlechtergerechte Blick des Berichtes auf die Entwicklungen des Ausbil-dungsmarktes sind neu und eine gute Perspektive. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden mit einem neu abgeschlossenen Ausbildungsvertrag liegt in Sachsen-Anhalt bei 36 Prozent, dabei haben weibliche Schulabgänger häufiger höhere Schulabschlüsse erreicht als ihre männ-lichen Vergleichsgruppen. Das bedeutet, dass das duale System männmänn-lichen Schulabgängern auch weiterhin deutlich bessere Chancen für eine qualifizierte Berufsausbildung bietet, als weib-lichen. Demgegenüber ist festzustellen, dass die männlichen Bewerber mit einem hohen Anteil

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auch im Jahr 2012 am BVJ und BGJ teilnehmen. Mädchen dagegen nehmen eher eine vollzeit-schulische Berufsausbildung auf und stellen in diesem Bereich den weitaus größeren prozen-tualen Anteil als Jungen.

Handlungsansätze Berufliche Bildung

- weitere Initiativen zur Erhöhung des Angebotes an betrieblichen Ausbildungsplätzen

- Initiierung von und Weiterentwicklung der Maßnahmen, die lernschwächeren Jugendlichen eine Integration in eine betriebliche Berufsausbildung ermöglichen

- Fortsetzung, Ausbau und Weiterentwicklung schulformunabhängiger, fächerübergreifender und betriebsnaher Berufsorientierung und Berufsberatung wie Arbeitsweltorientierung, unter Einbeziehung aller Beteiligten, insbesondere Beförderung der Zusammenarbeit von Schu-len, Berufsbildenden Schulen und Unternehmen

- Stärkung der Sekundarschule durch polytechnische Profilierung und erweiterte Abschluss-möglichkeiten, dass heißt Schaffung der Voraussetzungen für den Erwerb der Fachhoch-schulreife in Kooperation mit Berufsbildenden Schulen und Unternehmen nach 12 Jahren - Aufbau dualer Einstiegsmöglichkeiten in die berufliche Ausbildung im Gegensatz zu

vollzeit-schulischen Bildungsangeboten im sogenannten Übergangssystem

- Angebot Einstiegsqualifizierungen, wenn alle anderen Vermittlungsbemühungen scheitern;

zielgruppenadäquat

- gezielte, frühzeitige, individuelle Unterstützung von Jugendlichen, die voraussichtlich Schwierigkeiten haben, den Abschluss der allgemeinbildenden Schule zu erreichen und den Übergang in eine berufliche Ausbildung zu bewältigen, durch Berufseinstiegsbegleitung - Entwicklung von Angeboten zum Erwerb eines Berufsabschlusses für junge Erwachsene

über 25 Jahre

- Überprüfung der Möglichkeiten und Verbesserung des Zugangs von Mädchen und jungen Frauen in eine duale Berufsausbildung

- Unterstützung am Übergang Schule-Beruf aus einer Hand (Umsetzung Hamburger Modell) - stärkere Wahrnehmung der betrieblichen Verantwortung, Auszubildende in unbefristete

Be-schäftigungsverhältnisse zu übernehmen, vor dem Hintergrund des demographischen Wan-dels und der Sicherung des eigenen Fachkräftepotenzials

- Einhaltung BBiG sowie die Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes, der Arbeits-stättenverordnung und die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften in ausbildenden Betrieben.

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