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-5-

Hippokrates Verlag Stuttgart 66. Jahrgang, Heft 7

Gerinnung

Heparininduziertes

Thrombopenie-Thrombose-Syndrom 127 R. Liebl

Die stumme Myokardischämie 133

J. Grötz

Antikoagulation und Aggregationshemmung 137 G. Leipnitz

Therapeutische Erfahrungen

Zur Psychogenese der

generalisierten Tendomyopathie J. Berlin et al.

143

Kongreßberichte

Greift die antiischämische Therapie?

M. Deitermann

Oralcephalosporine auch in Zukunft nicht zu ersetzen

A. M. Steffe Dihydrocodein als

Monosubstanz zur Schmerzbekämpfung A. M. Steffe

147

147

147

Chronische Pankreatitis — konservative Behandlung

oder Operation? 148

H. Vollmer

Nifedipin hemmt die

Progression der Koronarsklerose G. Buck

ZFA-Telex Impressum

11-

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-20-

HYPERFORAT

Depressionen, psychische und nervöse Störungen, Wetterfühligkeit, Migräne.

Vegetativ stabilisierend, gut verträglich.

Zusammensetzung: Hyperforat-Tropfen; 100 g enthalten;

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Anwendungsgebiete: Depressionen, auch im Klimak­

terium, nervöse Unruhe und Erschöpfung, Wetterfühlig­

keit, Migräne, vegetative Dystonie.

Tropfen in der Kinderpraxis; Enuresis, Stottern, psychi­

sche Hemmungen, Reizüberflutungssyndrom.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Photosensibi­

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Dosierung: Hyperforat-Tropfen; 2 - 3 x täglich 20 -30Trop­

fen vor dem Essen in etwas Rüssigkeit einnehmen.

Hyperforat-Dragäes; 2-3 x täglich 1-2 Dragäes vor dem Essen einnehmen. Zur Beachtung; Bei Kindern entspre­

chend geringer dosieren. Die letzte tägliche Einnahme möglichst vor dem Abend. Häufig ist eine einschleichende Dosierung besonders wirksam.

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Dr. Gustav Klein,

Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach Schwa rzwa Id

(2)

-6-

Sinupret

verflüssigt das Sekret in den oberen

und unteren Atemwegen

Bei Entzündungen der Atemwege und der

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SinuDret

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wäßrigen Auszugs (Auszugsmittel 59% [V/V] Ethanol) aus Radix Gentianae 0,2 g, Flores Primulae cum Calycibus 0,6 g, Herba Rumicis var. 0,6 g, Flores Sambuci 0,6 g, Herba Verbe- nae 0,6 g. - Enthält 19 Vol. % Alkohol. 1 Dragee enthält pulv.

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JVJL tl Z^TTi

Heparin-Therapie:

Wie häufig sind schwerwiegende Komplikationen?

Eine möglicherweise tödliche Komplikation der Heparintherapie kann das Thrombozyto- penie-Thrombose-Syn- drom sein. Abfall der Thrombozytenzahlen, arterielle und venöse Thrombosierungen, manchmal auch Blutun­

gen sind charakteri­

stisch. Die Schätzungen _______________________________________________ zur Häufigkeit von

thromboembolischen Komplikationen bei heparininduzierter Thromopenie liegen zwischen extrem selten und 40%. Es ist nicht möglich, Risikopatienten zu identifizieren, auch können nor­

malerweise die sich anbahnenden Thrombosen nicht rechtzeitig erkannt werden.

Prophylaktisch sollte deshalb bei länger notwendiger Antikoagulation auf orale An­

tikoagulantien übergegangen werden.

Heparininduziertes Thromhopenie-Thrombose-Syndrom Seite 127

Rauchen — auslösender Faktor für stumme Myokardischämien!

Die stumme Myo­

kardischämie ist definiert als objek­

tivierbarer Zustand der Ischämie ohne Angina pectoris oder deren Äqui­

valente. Bisherige Untersuchungen haben mentalen Streß und Rauchen als auslösende Fak­

toren zeigen kön­

nen. Nicht endgül­

tig geklärt ist die Frage, warum die silente Ischämie, die oft genauso stark ausgeprägt ist wie die symptomatische, subjektiv nicht bemerkt wird. Zur Diagnose der stummen Ischämie sind die üblichen kardiologischen Untersuchungsmethoden heranzuziehen, wobei al­

lerdings methodische Einschränkungen zu beachten sind.

Die stumme Myokardischämie Seite 133

Titelbild: Renate Stockinger, Stuttgart 1990.

(3)

Zeitschrift für Allgemeiiunedizin

66.Jahrgang 10, März 1990 Heft?

Robert Liebl

Heparininduziertes Thrombopenie Thrombose-Syndrom

Symptomatik, Verlauf und Therapiemöglichkeiten

Zusammenfassung: Das heparininduzierte Thrombozytopenie-Throm- bose-Syndrom stellt eine schwerwiegende Komplikation der Heparin­

therapie dar, die durch einen Abfall der Thrombozytenzahlen, arte­

rielle und venöse Thrombosierungen und manchmal auch Blutungen charakterisiert ist. Ein erhöhtes Risiko für diese Komplikation kann vorher nicht erkannt werden. Auch ein rechtzeitiges Erkennen der sich anbahnenden Thrombosen ist in der Regel nicht möglich. Zur Prophy­

laxe dieses nicht selten letalen Krankheitsbildes ist es sinnvoll, bei ei­

ner länger notwendigen Antikoagulation schnell auf orale Antikoagu­

lantien überzugehen. Ob die Komplikation bei niedermolekularen He­

parinen seltener auftritt, erscheint noch nicht gesichert. Ein klinisch häufiges Problem ist das Verhalten bei einer unter Heparintherapie neu auftretenden Thrombozytopenie. In den ersten Tagen der Behand­

lung und falls der Patient früher nie Heparin erhalten hatte, kann man davon ausgehen, daß sich die Thrombopenie spontan zurückbilden wird; ein Absetzen des Heparins ist unnötig. Falls sich die Thrombozy­

topenie erst später entwickelt, die Thrombozytenzahl unter lOGOGO/pl sinkt, andere Ursachen einer Thrombozytopenie unwahrscheinlich sind und/oder bereits Thrombosen aufgetreten sind, empfiehlt sich das sofortige Absetzen des Heparins.

Aus dem Kreiskrankenhaus Erding

Thrombozytopenien als Nebenwir­

kung einer Heparinbehandlung sind

allgemein bekannt. Die Häufigkeit einer heparininduzierten Thrombo­

zytopenie wird überwiegend mit 1 bis 1G% beziffert (2, 4, 6, 14, 28), teilweise aber auch mit 25% angege­

ben (2G). Bei einer Untersuchung al­

ler Patienten einer Universitätskli­

nik, die innerhalb eines halben Jah­

res mit Heparin behandelt wurden, fand man in G,6% eine Reduktion der Thrombozyten unter IGGGGG/pl (43). Die Inzidenz heparininduzier­

ter Thrombozytopenien soll bei Rin­

derheparin höher als bei Schweine­

heparin liegen (27/173 = 15,6% vs.

13/223 = 5,8%) (28); auch in vitro zeigte Rinderheparin eine höhere Aktivität zur Induktion einer Thrombozytenaggregation (15). In einer prospektiven Studie entwickel­

ten allerdings unter einer Behand­

lung mit Heparin aus Rinderlunge 1,3% (5/377) der Patienten eine Thrombozytopenie unter IGGGGG/pl, unter Schweinemukosa-Heparin

Z. Allg. Med. 66, 127—132 (1990). © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1990

(4)

128 Heparininduziertes Thrombopenie-Thrombose-Syndrom

1,4% (4/290) (22). In einem Ver­

gleich zwischen Heparin aus Rinder­

lunge und Mukosa-Heparin zeigte sich eine signifikant höhere Rate von Thrombozytopenien beim Rinder­

lungen-Heparin (5). Bei 193 Patien­

ten, die mindestens fünf Tage mit Schweinemukosa-Heparin behandelt wurden (94 i.v. und 99 s.c.), kam es in acht Fällen (4,1%) zu einem Rückgang der Blutplättchen auf Werte zwischen 100000 und 140000/|il, in keinem Fall fielen die Thrombozytenwerte unter 100000/|ji1 (36).

1958 wurde erstmals über throm- boembolische Komplikationen bei heparinassoziierter Thrombozytope­

nie berichtet (46). Die Schätzungen zur Häufigkeit dieser Komplikation bei heparinassoziierter Thrombope- nie liegen zwischen extrem selten und 40% (4, 6), bei der »späten Form« der Thrombopenie bei 50%

(44). Das Syndrom war hierzulande offenbar bis vor kurzem wenig be­

kannt; noch 1985 erschien eine Übersichtsarbeit über die Thrombo­

embolie-Prophylaxe mit Heparin, in der zwar auf die Thrombozytopenie als Nebenwirkung hingewiesen wird, es aber heißt: »Thrombotische oder hämorrhagische Ereignisse treten nicht auf« (16). Seit 1987 wurden al­

lerdings auch in deutschsprachigen Zeitschriften mehrere Arbeiten zu diesem Thema publiziert (4, 7, 17, 29, 30, 37). Auch ein australischer Hämatologe beklagte sich 1985, daß dieses Syndrom bei den Klinikern weitgehend unbekannt sei, obwohl es nach seinen Beobachtungen in sei­

nem Krankenhaus mindestens ein­

mal pro Monat auftritt und potentiell einen tödlichen Ausgang nimmt (2).

Bei den publizierten Kasuistiken fällt auf, daß es eher die Regel als die Ausnahme ist, daß die Diagnose eines heparininduzierten Thrombo- penie-Thrombose-Syndroms erst ei­

nige Tage nach Beginn der typischen Symptomatik gestellt wird (30, 38).

Die Symptomatik mit Thrombo­

penie und Thromboembolien, die in

der englischsprachigen Literatur als

»white clot Syndrome« bzw. »HITT«

(heparin-induced thrombocytopenia and thrombosis) oder »HATT« (he- parin-associated thrombocytopenia and thrombosis) bezeichnet wird, tritt unabhängig von der Heparin- Dosierung auf. Es kann auch durch die niedrige Heparin-Gabe bei der Spülung von Kathetern ausgelöst werden (10, 39).

Symptome

Folgende Symptome wurden be­

obachtet : Beinarterienverschlüsse, Myokardinfarkte, zerebrovaskuläre Insulte (auch Eintrübung durch arte­

rielle Mikrothromben ohne CT-Auf- fälligkeiten [30]), Beinvenenthrom­

bosen, Armvenenthrombosen (9), Lungenembolien, Hautnekrosen (44), Mesenterialarterienverschlüsse (41), Spinalarterienthrombose, Nie­

renvenenthrombosen (39), Anstieg der Leberenzyme durch Mikro­

thromben (30). Unter 85 Patienten traten bei 58 arterielle und bei 20 ve­

nöse Thrombosen auf (ohne nähere Aufschlüsselung über die Kombina­

tion arterieller plus venöser Throm­

ben und die fehlenden Angaben) (28).

Blutungskomplikationen scheinen relativ selten (nach [6] etwa in 10%) zu sein, obwohl die Thrombopenie auf Werte bis 2000/pl (1, 39) fallen kann. Hämatome treten vor allem nach den erforderlichen Thrombek­

tomien auf (43). Es sind aber auch intrakranielle Blutungen beschrie­

ben (38).

Frauen scheinen von dieser Kom­

plikation häufiger betroffen zu sein;

in einer Übersichtsarbeit von 31 Pa­

tienten waren 85% weiblich (1), in einem Bericht über acht Patienten waren sechs davon Frauen (38).

Die meisten Autoren unterschei­

den zwischen einer früh und einer spät auftretenden Form der hepa­

rininduzierten Thrombopenie. Die 1 bis 4 Tage nach Einleitung der He­

parinbehandlung beginnende frühe Form verläuft mild, ohne Komplika­

tionen und bildet sich trotz Fortfüh- Frauen sind häufiger

betroffen!

rung der Heparintherapie zurück.

Die späte Form der heparininduzier­

ten Thrombopenie tritt in der Regel 6 bis 25 Tage nach Beginn der Hepa­

rintherapie auf. Hier können sich be­

drohliche Thrombopenien und vor allem thromboembolische Kompli­

kationen entwickeln. Bei Patienten, die bereits früher heparinexponiert waren, kann die schwere Form aber auch schon früh einsetzen (28, 45), meist am 2. bis 9. Tag (43).

Das typische Zeitintervall zwi­

schen der Einleitung einer s.c. oder i.v. Heparinbehandlung und den er­

sten Zeichen des Thrombopenie- Thrombose-Syndroms liegt bei 6 bis

14 Tagen.

Pathogenese

Es wurde ein »Serumfaktor« po­

stuliert, der für das Auftreten der schweren Form der heparininduzier­

ten Thrombozytopenie verantwort­

lich ist. 1982 wurde dieser »Serum­

faktor« als IgG-Antikörper identifi­

ziert, der zur Thromboxan-B2-Syn- these, Serotonin-Freisetzung und Thrombozytenaggregation führt (11). Es sind aber auch IgM- und IgA-Antikörper beschrieben (nach 2).

Es wird vermutet, daß Heparin als Hapten wirkt und zusammen mit ei­

nem Bestandteil der Plättchenmem­

bran die Produktion von Thrombo­

zytenmembran-Antikörpern stimu­

liert. Neuere Untersuchungen erga­

ben, daß Fab des IgG sich an Hepa­

rin bindet, dieser Immunkomplex sich an den Fc-Rezeptor der Throm­

bozyten anlagert und dadurch die Thrombozytenaktivierung bewirkt (27). Bei der leichten, frühen Form der heparinassoziierten Thrombozy­

(5)

Heparininduziertes Thrombopenie-Thrombose-Syndrom 129

topenie seien die plättchen-assoziier- ten IgG-Antikörper nicht nachweis­

bar; hier wird vermutet, daß Hepa­

rin (oder die Konservierungsstoffe) direkt die Thrombopenie auslösen (12). Allerdings wurde in anderen Studien ein identischer Mechanis­

mus bei milder und thrombotischer Thrombopenie gesehen und postu­

liert, daß ein »idiosynkratischer Pa­

tientenfaktor« bestimmt, ob Throm­

bosen auftreten oder nicht (27).

Unklar war bislang, warum bei einer heparininduzierten' Thrombo­

penie im Gegensatz zu anderen im­

munologisch bedingten Thrombo- penien, die auch eine Thrombozy­

tenaktivierung bewirken, Thrombo­

sen ausgelöst werden. Erklärbar wird diese Tatsache dadurch, daß unter Heparinbehandlung in vitro eine Bindung von Immunglobulinen an Endothelzellen beobachtet wurde (14).

Die Beobachtung, daß sich die Thrombopenie trotz Fortsetzung der Therapie mit der gleichen Heparin­

charge zurückbildet und bei anderen immunbedingten Thrombopenien nie Thrombosen beschrieben wur­

den, haben zu Zweifeln geführt, ob dem heparinassoziierten Thrombo­

penie-Thrombose-Syndrom wirklich ein immunologischer Mechanismus zugrunde liegt (6).

Von anderen Autoren wird die­

ses Phänomen so erklärt, daß ei­

ne Megakaryozyten-Aktivierung die Thrombozytopenie kompensiert oder sich ein Thrombozytendefekt entwickelt, der eine weitere Throm­

bozytenaggregation verhindert (2).

Diagnostik

Eine Reihe von Laboruntersuchun­

gen wurde beschrieben, um die Ver­

dachtsdiagnose eines heparinindu­

zierten Thrombopenie-Thrombose- Syndroms zu beweisen oder auszu­

schließen. Keiner dieser Tests konnte sich bisher als diagnostischer Goldstandard durchsetzen. Entwe­

der sind Sensitivität und Spezifität zu niedrig (z.B. spontane Thrombozy­

tenaggregation im Blutausstrich, Nachweis von thrombozytenassozi­

ierten Antikörpern [26, 27, 45]), oder relativ aufwendig und zudem wenig sensitiv (heparininduzierte Thrombozytenaggregation). Der Test mit der wohl besten Sensitivität und Spezifität, die Bestimmung der heparininduzierten Serotoninfreiset­

zung aus Thrombozyten in zwei Stufen (42), ist ebenfalls sehr auf­

wendig. Da die Tests entweder unzu­

verlässig sind und/oder den meisten Krankenhäusern nicht zur Verfü­

gung stehen dürften, muß die Dia­

gnose einer heparininduzierten Thrombozytopenie nach klinischen Kriterien gestellt werden (42);

- Heparininduzierte Thrombopenie sicher:

Die Thrombopenie entwickelt sich bei einem Patienten unter Hepa­

rinbehandlung und andere Ursa­

chen von Thrombopenien sind ausgeschlossen. Die Thrombope­

nie tritt bei Reexposition mit He­

parin erneut auf; oder es treten gleichzeitig eine Thrombopenie und arterielle Thromben bei Aus­

schluß anderer Thrombopenie- Ursachen auf.

- Heparininduzierte Thrombopenie wahrscheinlich:

Die Thrombopenie entwickelt sich unter Heparintherapie und ande­

re Ursachen von Thrombopenien sind ausgeschlossen, das heißt Blutkultur negativ, keine anderen Medikamente.

- Heparininduzierte Thrombopenie möglich:

Die zweiten Kriterien sind erfüllt, aber die Thrombopenie ver­

schwindet unter fortgeführter He­

parinbehandlung; oder:

Die zweiten Kriterien sind erfüllt, aber die Thrombopenie tritt bei erneuter Heparinexposition nicht mehr auf.

- Heparininduzierte Thrombopenie unwahrscheinlich:

Die Thrombopenie entwickelt sich unter Heparintherapie, aber es liegen andere Ursachen für eine Thrombopenie vor; oder:

Die Thrombopenie bildet sich nach Absetzen des Heparins nicht zurück.

An Differentialdiagnosen sind vor al­

lem zu erwägen:

- Pseudothrombozytopenie,

- Thrombozytopenie durch andere Medikamente (z.B. Thiaziddiure­

tika, Digitoxin, Sulfamethoxazol), - disseminierte intravasale Gerin­

nung (DIG) - wobei die Unter­

scheidung dadurch erschwert wird, daß auch beim heparinindu­

zierten Thrombopenie-Thrombo­

se-Syndrom eine Erniedrigung des Fibrinogens und Erhöhung der Fibrinogen-Spaltprodukte mög­

lich sind (20), eine DIG sich auch auf das HITT-Syndrom aufpfrop­

fen kann (I, 2, 6) und die Dia­

gnose nicht ausschließt,

- thrombotisch-thrombozytopeni­

sche Purpura (Moschcowitz;

Coombs-negative hämolytische Anämie, bizarre neurologische Ausfälle),

- Evans-Syndrom (idiopathische thrombozytopenische Purpura mit Coombs-Test positiver hämolyti­

scher Anämie),

- disseminierter Lupus erythema­

todes,

- hämolytisch-urämisches Syndrom (Fieber, Nierenversagen, mikro- angiopathisch-hämolytische An­

ämie, Thrombozytopenie).

Natürlicher Verlauf

Die Letalität wird mit 18 bis 36% an­

gegeben (7). Eine 1984 publizierte Übersicht über die bis damals publi­

zierten 85 Fälle bezifferte die Letali­

tät mit 29% (25/85); Amputationen waren bei 21% (18/85) notwendig geworden (28). Allerdings ist es gut möglich, daß die Mortalität auf diese

(6)

130 Heparininduziertes Thrombopenie-Thrombose-Syndrom ZEA.

Weise zu hoch geschätzt wird, da meist die besonders dramatischen Fälle publiziert werden. In einer pro­

spektiven Studie starben 20 von 62 Patienten (32%) (43).

Spontane Normalisierungen der Thrombozytenzahlen trotz Fortfüh­

rung der Heparinbehandlung sind die Regel bei der unkomplizierten heparininduzierten Thrombopenie, wurden aber auch beim heparinasso­

ziierten Thrombopenie-Thrombose- Syndrom beobachtet (2, 6, 26).

Meist persistieren aber Thrombozy­

topenie und Thromboseneigung, so­

lange die Heparinbehandlung fortge­

setzt wird (1, 38, 44).

Bei Reexposition sind erneute Thrombopenien und Thrombosen beschrieben. Es wird allerdings auch über Patienten mit heparininduzier­

ter Thrombopenie berichtet, die - für eine immunologische Reaktion ungewöhnlich - eine erneute Hepa­

ringabe problemlos tolerierten (nach 27). Von 62 Patienten mit heparinin­

duzierter Thrombopenie hatten zwölf später (8 Tage bis 12 Monate) nochmals Heparin erhalten; zehn dieser Patienten entwickelten erneut eine Thrombozytopenie mit positi­

vem Thrombozytenaggregationstest, zwei Patienten hatten nach 23 Tagen bzw. 4 Monaten keine Reaktion auf die erneute Heparingabe (43).

Therapeutische Möglichkeiten •

• Absetzen des Heparins: Sofortiges Absetzen des Heparins bei Throm­

bopenie und Thrombosen wird gene­

rell empfohlen. Innerhalb von 2 bis 5 Tagen kommt es zu einem Anstieg und nach 4 bis 11 Tagen zur Norma­

lisierung der Thrombozytenzahlen (39). Manche Autoren empfehlen das Absetzen des Heparins, falls die Thrombozytenzahl unter 2()000/pl (6) oder unter l(K)(X)0/pl fällt.

Thromboembolische Komplikatio­

nen können aber bereits bei höheren Thrombozytenwerten auftreten. An­

dere Untersucher raten dazu, Hepa­

rin bei jeder Tendenz zur Thrombo­

penie (auch bei Werten über lOOOOO/pl) sofort wegzulassen (39).

Dies bedeutet allerdings auch, daß in vielen Fällen das Absetzen mögli­

cherweise den Patienten durch ein erhöhtes Thromboserisiko unnötig gefährdet.

• Wechsel des Heparinpräparates von Rinder- auf Schweineheparin (oder umgekehrt).

• Umstellung auf niedermolekulares Heparin: In Heidelberg wurde dieses Vorgehen bei einem Patienten mit heparininduzierter Thrombopenie und Beinvenenthrombose bereits 1983 erfolgreich eingesetzt (23) und inzwischen allgemein empfohlen. Es wird allerdings darauf hingewiesen, daß vorher eine Reaktion der hepa­

rininduzierten Antiplättchenmem­

bran-Antikörper mit dem niedermo­

lekularen Heparin ausgeschlossen werden sollte (3, 13, 33, 37, 39, 41), da ein Persistieren der Thrombope­

nie nach Umstellung von normalem auf niedermolekulares Heparin be­

obachtet wurde (3, 15, 25, 33) und auch bei In-vitro-Untersuchungen die prinzipielle Fähigkeit von nieder­

molekularen Heparinen zur Induk­

tion einer Thrombozytenaggregation nachgewiesen wurde (15). Von acht Patienten, bei denen ein heparinin­

duziertes Thrombopenie-Thrombo­

se-Syndrom beobachtet wurde und eine Umstellung auf niedermoleku­

lares Heparin erfolgte, persistierte die Thrombopenie in zwei Fällen.

Die In-vitro-Testung zeigte in diesen Fällen eine Plättchenaggregation durch niedermolekulares Heparin (21). ln einer Untersuchung an 33 Patienten mit Thrombopenie unter konventionellem Heparin war der Thrombozyten-Aggregationstest mit niedermolekularen Heparinen sogar in 85% positiv (8).

Thromboembolische Komplika­

tionen scheinen aber bei niedermole­

kularen Heparinen seltener zu sein (19).

• Niedermolekulares Heparinoid:

Eine Studie an 17 Patienten mit he­

parininduzierter Thrombozytopenie zeigte nur in 3 Fällen eine Kreuzre­

aktion mit Org 10 172, einem nieder­

molekularen Heparinoid aus Hepa- ransulfat, Dermatansulfat, Chondro­

itinsulfat und einer heparinähnlichen Komponente (13). Es konnte nach­

gewiesen werden, daß dieses Hepari­

noid die Thrombozytenaktivierung durch den heparininduzierten Anti­

körper gezielt inhibiert. Bei drei Pa­

tienten mit schwerer heparinindu­

zierter Thrombopenie wurde die Substanz erfolgreich eingesetzt.

• Gabe von Protaminsulfat: Prota­

minsulfat bildet mit Heparin einen stabilen Komplex und kann so die antikoagulatorische Wirkung des Heparins aufheben; die heparinin­

duzierte Thrombozytenaggregation kann allerdings persistieren (20).

• Steroidbehandlung: Allgemein wird die Ansicht vertreten, daß Ste­

roide keinen Einfluß auf den Verlauf des Krankheitsbildes haben (7).

Diese Meinung beruht offensichtlich auf einer Übersichtsarbeit von 31 Fällen, von denen sechs erfolglos Steroide erhalten hatten (1).

• Plasmapherese: Bisher wurden zwei Fälle publiziert (9, 32). Es kam bei einem Patienten bereits 12 Stun­

den nach der Behandlung zur Besse­

rung der klinischen Symptomatik und der Thrombozytenzahl (9). Bei dem anderen publizierten Fall war nach einer Plasmapherese (Aus­

tauschvolumen 3 1, Ersatz durch fresh frozen plasma) ein Thrombozy­

tenanstieg von 34 000 auf 89 000/mm^

zu verzeichnen, nach der zweiten Sit­

zung hatte sich die Thrombozyten­

zahl bereits normalisiert und nach sechs täglich durchgeführten Plasma­

pheresen war der zuvor positive Thrombozytenaggregationstest wie­

der negativ geworden (32).

Da beim üblichen Procedere der Plasmapherese auch Heparin als An- tikoagulans verwendet wird, kann auch durch die Plasmapherese eine heparininduzierte Thrombopenie

(7)

-13-

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frigkeit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Asthenie, Brustschmerzen, Mpigie, ungewöhnliche Träume, Schnupfen, Entzündungen der Rachenschleimhaut, Husten,Juckreiz.

Selten; Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Urticaria, Exanthem, ödematöse Schwellung, Larynxödem, Bronchospasmen, Anaphylaxie, Eosinophilie), exfoliative Dermatitis. In Einzel­

fällen; Gynäkomastie, Thrombozytopenie, thrombo^openische Purpura, Verwirrtheitszustände, Fieber und Übelkeit sowie Potenzstörungen und verminderte Libido. Bei einigen Patienten vorübergehende Erhöhung der Leberenzymwerte (SGOT. SGPT, alkalische Phosphate). In seltenen Fällen: deutliche symptomlose Erhöhung von SGOT und SGPT (>5001. E. /I), die nach Absetzen rasch zurückgehen. Erhöhungen der Harnsäure- und Serumkreatininwerte. Blutkonzentrations-Veränderungen von Dihydrotestosteron, deren klinische Bedeutung noch unklar ist. Eine symptomlose ventrikuläre Tachykardie ist - wie auch bei unbehandelten Patienten - in Einzelfällen beobachtet worden. Wechselwirkungen: Bei gleichzeitiger Gabe von sehr hohen Acetylsalicylsäure-Dosen (3900 mg) Erhöhung der ASS-Spiegel. Urobilinogen-Tests mit Multistix können falsch positiv ausfallen Dosierungsanleitung und Dauer der Anwendung;

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14 - DM 88,25 (Kalenderpackung); 28 -DM 164,60 (Kalenderpackung): 42 - DM 239,40 (Kalenderpackung); 20(N1) -DM 119,60; 50(N2) [75 A c; T R D l

- DM 283,95. Gastrax mite Kapseln: 20 (NI) - DM 65,00; 50 (N2) - DM 150,35; 100 (N3) - DM 295,00. Weitere Einzelheiten enthalten die ^~^^

wissenschaftliche Broschüre und die Gebrauchsinformation für Fachkreise. Stand 11/89. ASCHE AG, Postfach 50 01 32, 2000 Hamburg 50

^ ASCHE AG

Arzneimittel mit Service

KOMPETENZ

(8)

131 Heparininduziertes Thrombopenie-Thrombose-Syndrom

Positiv Negativ

Untersuchungen

Behandlung

Sofortiges Absetzen des Heparins, alternative antithrombotische Therapie

Symptome

Schwere Thrombopenie (Thrombozyten < 50000//liI) oderThrombopenie und Blutung

Milde asymptomatische Thrombopenie

Symptome Thrombopenie und

Thrombosen Symptome

Diagnose-Bestätigung

Heparinabhängiger Plättchen-Aggregationsfaktor im Patienten-Serum

Beginn mit oraler Antikoagulation und a) Wechsel auf Heparin einer anderen Spezies, b) Fortführung der bisherigen Heparintherapie und sorgfältige Überwachung des Patien­

ten. Beide Möglichkeiten erfordern die Fortsetzung der Heparin- Behandlung bis zur Effektivität der oralen Antikoagulation

Sofortiges Absetzen des Heparins, alternative antithrombotische Therapie

Bei arteriellen Thrombosen angio­

graphische oder dopplersonographi­

sche Lokalisation und chirurgische Entfernung, Thrombozytenaggre­

gationshemmer

Wiederholung der Plättchen-Zählung, Betrachtung des Blutausstriches (Pseudothrombozytopenie?)

Vergleich mit Thrombozytenwerten oder Blutausstrichen vor der Heparintherapie, um sicherzustellen, daß die Thrombozytopenie neu aufgetreten ist

Blutkulturen zum Ausschluß einer sepsisbedingten Thrombozytopenie

Gerinnungsuntersuchungen zum Ausschluß einer disseminierten intravaskulären Koagulation

Analyse des zeitlichen Zusammenhanges zwischen der Thrombozytopenie und anderen angegebenen Medikamenten

Ausschluß anderer Thrombopenie-Ursachen

Abbildung 1: Möglicher Algorithmus zur Diagnostik und Therapie der heparininduzierten Thrombopenien [nach King und Kelton (22)]

ausgelöst werden; ein solcher Fall ist beschrieben (18).

• Umstellung auf orale Antikoagula­

tion (Marcumar): Eventuell bis zur vollen Wirksamkeit wird eine Über­

brückung mit Dextran oder auch Streptokinase empfohlen. Bei deutli­

chem Thrombozytenabfall sollte mit oralen Antikoagulantien abgewartet werden, bis die Thrombozytenzah­

len wieder über 50000/pl liegen (39).

• Azetylsalizylsäure (allein oder in Kombination mit Dipyridamol):

Thrombozytenaggregationshemmer werden eingesetzt (43), aber eine Wirksamkeit bei diesem Krankheits­

bild bisher eher skeptisch beurteilt (38). In letzter Zeit erschienen aber Berichte, nach denen der klinische

Verlauf und die erhöhten Werte für PBIgG und PAIgG gebessert wur­

den (31). Der günstige Einfluß von ASS auf das heparininduzierte Thrombopenie-Thrombose-Syn- drom wird auf die Hemmung des Thromboxan-Metabolismus und mögliche Veränderungen der Plätt­

chenmembran durch Acetylierung von Glykoproteinen zurückgeführt.

• Dextran: Über gute Erfahrungen mit der Gabe von Dextranen bei HITT-Syndrom wird berichtet (2) und diese Therapie als eine Möglich­

keit zur Überbrückung bis zur Wirk­

samkeit von oralen Antikoagulan­

tien empfohlen (6, 11).

• Thrombozytenkonzentrate: Bei Blutungen infolge der Thrombozyto­

penie empfohlen (2), obwohl ein un­

günstiger Einfluß auf die Thrombo­

seneigung möglich ist.

• Fibrinolytika: Eine Gabe von Fi- brinolytika ist beispielsweise bei ei­

ner schweren Lungenembolie zu er­

wägen (12).

King und Kelton (22) schlugen 1984 einen Algorithmus zur Therapieent­

scheidung bei heparininduzierten Thrombopenien vor (Abb. 1).

Literatur

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(9)

-14-

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(10)

132 Heparininduziertes Thrombopenie-Thrombose-Syndrom

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Vortrag beim 4. Altmannsdorfer Gespräch.

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Fortschr. Med. 107, 24 (1988).

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Anschrift des Verfassers:

Dr. Robert Liebl

Kreiskrankenhaus Erding Innere Abteilung Bajuwarenstraße 5 8058 Altenerding

(11)

-15-

Zum Thema Allergie

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Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Studien, in denen die psychomotorische Leistungsfähigkeit gemessen wurde, zeigten, daß die Wirkung von Alkohol durch die gleichzeitige Einnahme von Lisino nicht verstärkt wird.

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133 ZI^

Jürgen Grötz

Die stumme Myokardischämie

Zusammenfassung: Das schon lange bekannte Konzept der stummen Myokardischämie stößt in letzter Zeit auf vermehrtes Interesse. Schät­

zungsweise drei der vier Millionen Koronarkranken in den USA dürf­

ten silente Ischämien haben. Eine Bedeutung für den plötzlichen Herz­

tod wird angenommen. Definiert ist die stumme Myokardischämie als symptomlose, jedoch mit objektiven Methoden nachweisbare Ischämie.

Rauchen und psychischer Streß gelten als auslösende Faktoren. Die stumme Myokardischämie kann mit dem Belastungs-EKG, dem 24-Stunden-EKG mit ST-Analyse, besonders sensitiv aber der Thalli­

um-Szintigraphie des Myokards nachgewiesen werden. Nach den Er­

gebnissen großer Studien an Koronarkranken ist die Prognose der stummen Ischämie gleich ernst anzunehmen wie die der symptomati­

schen Myokardischämie, daher ist die Angina pectoris alleine kein aus­

reichend guter Risikomarker. Die Therapie der stummen Myokard­

ischämie orientiert sich grundsätzlich an den bekannten Therapieprin­

zipien, wobei noch unklar ist, um welches Ausmaß die stummen Isch­

ämien durch die Therapie reduziert werden müssen.

Das Konzept der stummen Myo­

kardischämie hat in jüngster Zeit vermehrtes Interesse gefunden, ob­

wohl es bereits vor 50 Jahren bei der Belastungselektrokardiographie ent­

deckt wurde. Erste Beobachtungen von Holter wiesen es 1961 langzeit- elektrokardiographisch nach. Das vermehrte Interesse begründet sich durch zwei Faktoren: einerseits die verbesserten diagnostischen Mög­

lichkeiten, namentlich das 24-Stun-

Aus der Universitätsklinik der Ruhr-Univer­

sität Bochum, Marienhospital Herne

den-EKG, andererseits die erheb­

liche sozialmedizinische Bedeutung.

Epidemiologie und Häufigkeit

Jedem internistischen Kliniker ist bekannt, daß Myokardinfarkte nicht selten klinisch stumm verlaufen. In der Literatur wird ein Anteil von etwa 25% angegeben. Von ergome- trischen Untersuchungen weiß man, daß 20 bis 40% der dabei auftreten­

den ischämischen Ereignisse nicht

von Angina pectoris begleitet sind.

Es wird geschätzt, daß 3 Millionen der insgesamt 4 Millionen Koronar­

kranken mit Angina pectoris in den USA auch silente Ischämien neben symptomatischen Episoden haben.

Umgekehrt scheint die stumme Ischämie eine erhebliche Bedeutung für den plötzlichen Herztod zu ha­

ben. 50000 der 250000 Menschen, die in den USA pro Jahr am plötz­

lichen Herztod versterben, hatten .zuvor keine Symptome einer Herzer­

krankung, obwohl in der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle eine koronare Herzerkrankung zugrunde lag. Aufgrund der Verbesserungen der Therapie und Prävention der ko­

ronaren Herzerkrankung ergeben sich anhand dieser Patientengruppe, die nun verstärkt identifiziert wer­

den muß, wichtige therapeutische und präventive Angriffspunkte.

Definition und Pathophysiologie

Definiert ist die stumme Myokard­

ischämie als objektivierbarer Zu­

stand der Ischämie - erfaßt anhand der Funktion, der Perfusion oder des Metabolismus des linken Ventrikels - ohne Angina pectoris oder deren Äquivalente. Daß eine Ischämie

Z. Allg. Med. 66, 133-136 (1990). © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1990

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134 Die stumme Myokardischämie

Tabelle I: Reihenfolge der Auswirkungen einer myokardialen Ischämie

Perfusionsheterogenität

Regionale myokardiale Dysfunktion Perfusionsdefekte im Szintigramm Globale linksventrikuläre Dysfunktion Ischämische ST-Senkung

Angina pectoris

schmerzlos sein kann, geht aus der Beobachtung hervor, daß ein Koro­

narverschluß beispielsweise bei der Ballondilatation einer Koronararte­

rie bis zu 30 Sekunden lang schmerz­

los sein kann. Die Angina pectoris ist sogar als Spätzeichen der Isch­

ämie zu betrachten, denn im Falle der belastungsabhängigen Angina pectoris treten lange vorher Perfu­

sionenheterogenität, regionale myo­

kardiale Dysfunktion, Perfusionsde­

fekte im Szintigramm, globale links­

ventrikuläre Dysfunktion und isch­

ämische ST-Streckensenkung in der genannten Reihenfolge auf (Tab^ i\-.

Pathophysiologisch entsteht die stumme Ischämie wie die symptoma­

tische aufgrund eines Mißverhältnis­

ses zwischen Sauerstoffbedarf und -Zufuhr, das im wesentlichen durch den Koronarfluß bestimmt wird.

Dieser hängt hydrostatisch vom koronaren Perfusionsdruck, dem linksventrikulären enddiastolischen Druck und der Länge der Füllungs­

periode ab, anatomisch vom Gefäß­

kaliber. Dieses wird durch die Fak­

toren Noradrenalin, ATP, Azetyl­

cholin, Serotonin und EDRF, den endotheleigenen Relaxationsfaktor, reguliert. Darüber hinaus fördert die Arteriosklerose die Ablagerung von Thrombozyten und Fibrin sowie die lokale Freisetzung von Thromboxan A2 und von Leukotrienen. Da die stumme Ischämie belastungsabhän­

gig meist bei niedrigerem Druckfre­

quenzprodukt auftritt als die bela­

stungsinduzierte Angina pectoris, wurde ursächlich eine verminderte Sauerstoffzufuhr postuliert. Sie wird aufgrund der zirkadianen Häufung der Episoden zwischen 6 Uhr und 16 Uhr auf eine Erhöhung des Koronar­

gefäßtonus infolge des zu dieser Zeit

Tabelle II; Diagnostische Methoden bei stum­

mer Myokardischämie Belastungs-EKG

24-Stunden-EKG mit ST-Analyse Thallium-Myokardszintigraphie Koronarangiographie

erhöhten Sympathikustonus zurück­

geführt. Langzeitelektrokardiogra- phisch haben einige Studien eine Frequenzbeschleunigung zu Beginn der stummen Ischämie gezeigt.

Bisherige Untersuchungen haben mentalen Streß und Rauchen als aus­

lösende Faktoren zeigen können.

Eine bisher nicht endgültig geklärte Frage ist die, warum die silente Warum wird die

stumme Ischämie subjektiv nicht bemerkt?

Ischämie, die anhand der ST-Strek- K^n.s^nkung gemessen, oft gleich stark ausgeprägt ist wie die sympto­

matische, subjektiv nicht bemerkt wird. Gefunden wurde bei Patienten mit stummen Ischämien eine Herab­

setzung der Schmerzschwelle auf exogene Reize. Im Schnitt haben diese eine höhere endogene Beta-En- dorphin-Produktion. Die Schmerz­

schwelle senkt sich nach Gabe des Opiatantagonisten Naloxon.

Diagnose der stummen Ischämie

Zur Diagnose der stummen Ischämie sind die üblichen kardiologischen Untersuchungsmethoden heranzu­

ziehen (Tab. II), wobei methodische Einschränkungen zu beachten sind.

Das konventionelle Belastungs-EKG hat grundsätzlich eine hohe Wertig­

keit bei Patienten mit hoher soge­

nannter Vortestwahrscheinlichkeit einer koronaren Herzerkrankung, ist andererseits aber bei Reihenuntersu­

chungen asymptomatischer Proban­

den mit einer Vorhersagegenauig­

keit von nur 30% belastet.

Große Hoffnungen wurden daher auf das 24-Stunden-EKG mit ST-

Tabelle III: Gruppeneinteilung der stummen Ischämien

Typ I: Asymptomatische Patienten

Typ II: Zustand nach Myokardinfarkt, asympto­

matisch

Typ III: Angina pectoris und stumme Ischämien

Analyse gesetzt. Es hat sich aber ge­

zeigt, daß bei Untersuchungen von Normalprobanden mit bis zu 40%

ST-Streckenveränderungen zu rech­

nen ist. Wenn das Belastungs-EKG negativ ist, fällt das 24-Stunden- EKG in aller Regel auch negativ aus.

Gut geeignet ist die Methode aber zur Erfassung der Häufigkeit und des Ausmaßes der stummen Isch­

ämien bei Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit, so daß es sich eher um ein Prognose- als ein Diagnoseinstrument handelt.

Ein besonders sensitives Mittel zur Diagnose der stummen Ischämie ist die Thallium-Szintigraphie. Wäh­

rend die Sensitivität des EKGs für stumme und symptomatische Isch­

ämien bei Eingefäßerkrankungen bei unter 60% liegt, beträgt sie bei der Thallium-Szintigraphie etwa 90%.

Der Wert der Methode hat sich gerade auch in den für die stumme Ischämie typischen Situationen nachweisen lassen. Somit kann die Thallium-Szintigraphie als geeigne­

tes diagnostisches Mittel besonders in der Gruppe der asymptomati­

schen Untersuchten und zur Diffe­

renzierung falsch positiver EKG-Be- funde dienen. Weiterhin kann damit die hämodynamische Wirksamkeit von Koronarstenosen bei asympto­

matischen Patienten, die aus dem Koronarangiogramm nur bedingt zu sehen ist, charakterisiert werden.

Klinische Einteilung der stummen Ischämie

Man unterscheidet drei Gruppen der stummen Ischämien (Tab. III). Beim Typ I handelt es sich um völlig asymptomatische Patienten, bei de-

(15)

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(16)

135 Die stumme Myokardischämie XiFA

nen eine Ischämiereaktion mit einer der genannten Methoden entdeckt worden ist, beim Typ II um solche mit Zustand nach Myokardinfarkt, die jetzt asymptomatisch sind, aber stumme Ischämien haben, und bei Typ 111 um Patienten mit Angina pectoris bei bekannter KHK und zu­

sätzlichen stummen Ischämien.

Zur Klinik ist bemerkenswert, daß sich die Episoden zwischen 6 und 16 Uhr häufen. Die Zahl liegt bei 1 bis 20 pro Tag, die Dauer zwischen eini­

gen Minuten und mehreren Stunden.

Besonders mentaler Streß erzeugt häufig silente Ischämien. Die Präva­

lenz der stummen Ischämie hängt vom Koronarstatus ab, insofern als sie bei der Dreigefäßerkrankung am häufigsten ist.

Prognostische Bedeutung

Entscheidend für die Bewertung des Phänomens der stummen Ischämie ist die prognostische Bedeutung.

Grundsätzlich ist bekannt, daß die Ischämie einen prognostischen Fak­

tor darstellt. So ist bei Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit die Langzeitletalität bei positivem Belastungs-EKG etwa zehnfach hö­

her als bei negativem, besonders, wenn eine Ischämie auf niedriger Belastungsstufe auftritt. Nach den Ergebnissen großer Studien an Ko­

ronarpatienten wie NIH und CASS ist die Prognose wesentlich vom Grad der koronaren Herzkrankheit abhängig, wobei sie bei stummer Ischämie ebenso schlecht ist wie bei symptomatischer. Daraus ist zu schließen, daß die Angina pectoris kein guter Risikomarker ist, wohl aber die objektiven Methoden zum Ischämienachweis. Dabei kommt dem 24-Stunden-EKG mit ST-Strek- ken-Analyse eine besondere Bedeu­

tung zu. Mehr als sechs Episoden ei­

ner stummen Ischämie oder eine Gesamtdauer von über 60 Minuten pro Tag zeigen eine ungünstige Prognose an. Das Auftreten einer

stummen Ischämie bei niedriger Herzfrequenz soll einen Vorhersage­

wert bezüglich der Komplikationen Infarkt und plötzlicher Herztod haben.

Bei völlig unausgewählten asym­

ptomatischen Probanden ist die Bedeutung asymptomatischer ST- Streckensenkungen im Belastungs- EKG oder 24-Stunden-EKG außer bei jüngeren Frauen gesichert, aber nur im Hinblick auf die Entwicklung einer Angina pectoris, nicht die ei­

nes Myokardinfarktes oder eines plötzlichen Herztodes. Insofern sind invasive diagnostische Maßnahmen Angina pectoris ist kein guter Risikomarker!

Tabelle IV: Therapie der stummen Myokard­

ischämie Nitrate

Kalzium-Antagonisten (Verapamil-Typ) Betablocker (ohne ISA)

Ischämie finden. In diesem Fall ist die Letalität nach zwei Jahren um den Faktor 10 höher. Insgesamt re­

sultieren die vorliegenden Daten weitgehend aus Studien, die nicht die stumme Myokardischämie spe­

ziell zum Thema hatten, so daß wei­

tere gezielte Untersuchungen wün­

schenswert wären.

Therapie der stummen Myokardischämie

bei dieser Patientengruppe meist nicht indiziert. Wohl aber sollte eine Thallium-Szintigraphie zur individu­

ellen Risikoabschätzung erfolgen.

Szintigraphisch zeigt sich dann bei 75% eine koronare Herzerkran­

kung, die nach angiographischen Kriterien bei 75% höhergradig ist.

Umgekehrt ist das bei normalem Ausfall des Myokardszintigramms nur bei 1% der Fall.

Bei Patienten mit abgelaufenem Myokardinfarkt ist die asymptomati­

sche ST-Streckensenkung im EKG im Gegensatz zur symptomatischen kein guter Risikomarker, da sich szintigraphisch objektivierbare Isch­

ämien nur bei 50% dieser Patienten finden und damit genauso häufig wie ohne elektrokardiographischen Ischämienachweis. Prognostische Studien kamen demnach zu gegen­

sätzlichen Ergebnissen bezüglich der Häufigkeit kardialer Ereignisse bei symptomloser ST-Senkung. Für die Untergruppe der Patienten mit Myo­

kardinfarkt ohne 0-Zacken-Ausbil- dung und herabgesetzter Ventrikel­

funktion zeichnet sich allerdings ein höheres Risiko bei symptomloser ST-Senkung ab.

Anders dagegen ist die Situation einzuschätzen, wenn sich szintigra- phische Hinweise auf eine stumme

An die Therapie der stummen Isch­

ämie (Tah. IV) knüpfen sich insbe­

sondere zwei Fragen, nämlich ob überhaupt eine Therapienotwendig­

keit besteht und ob die besonderen Mechanismen der Entstehung zur Bevorzugung bestimmter Therapie­

formen führen.

Die erste Frage kann aufgrund der nachgewiesenen prognostischen Be­

deutung der stummen Ischämie be­

jaht werden. Das bisher angestrebte Therapieziel einer 80%igen Reduk­

tion der stummen Ischämien muß al­

lerdings in seiner Berechtigung über­

prüft werden.

Ein solches therapeutisches Ziel konnte unter der Kontrolle des 24-Stunden-EKGs mit verschiede­

nen Nitraten erreicht werden, wobei die Wirkung auf stumme Ischämien gleich ausgeprägt war wie auf sym­

ptomatische. Weiterhin erwiesen sich die Kalzium-Antagonisten vom Verapamil-Typ wirksamer als solche vom Dihydropyridin-Typ. Letztere wirken allerdings gut in Kombina­

tion mit Beta-Blockern und Nitra­

ten, wobei sie auch eine Besserung der ischämisch bedingten kardialen Funktionsstörung herbeiführen. Un­

ter den Beta-Blockern sind nur sol­

che ohne intrinsische sympathikomi-

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