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28 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2017 | www.diepta.de

S

ie müssen Medikamente ein- nehmen oder Insulin sprit- zen, Blutzucker messen und auf die Ernährung achten.

Viele der über sieben Millionen von Diabetes Betroffenen in Deutschland bewältigen dies erfolgreich. Aber nicht alle.

Diabetes schränkt die Lebens- qualität ein Menschen mit Diabe- tes Typ 1 oder Typ 2 können grund- sätzlich genauso wie Gesunde unein- geschränkt am Leben teilhaben, zum Beispiel Leistungsport treiben, die meisten Berufe ausüben oder reisen,

sofern ihr Stoffwechsel gut einge- stellt ist. Der dafür lebenslang täglich notwendige Aufwand erfordert je- doch große Disziplin und Motiva- tion. „Allein dieser Druck kann auf Dauer sehr belastend sein“, erklärt Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsit- zender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe in Hamburg-Bergedorf.

„Sind dann noch die Blutzucker- werte trotz Therapietreue schlecht und treten langfristig Folgeerkran- kungen auf, verzweifeln viele daran.“

Auch Stress in anderen Lebensberei- chen und das soziale Umfeld beein- flussen den Umgang mit der Krank- heitslast. Nicht selten werden Betrof- fene mit unsachlichen Kommenta- ren konfrontiert wie „Sei froh, dass du nur Diabetes hast!“ oder dem Vorurteil, sie seien selbst schuld an der Erkrankung.

Depression als Folge von Stress und Konflikten Bei Menschen mit Diabetes kommen Depressionen doppelt so häufig vor wie bei stoff- wechselgesunden Menschen. Sie äu- ßern sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise, erläutert Professor Dr. Dipl.-Psych. Bernhard Kulzer, Vorsitzender der Arbeitsgemein- schaft Diabetes und Psychologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), 1. Vorsitzender des Vereins Diabetes und Psychologie e.V. und Geschäftsführer des Forschungsins- tituts der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM): „Neben tie- fer Niedergeschlagenheit, Mut- und

Hoffnungslosigkeit leiden Betroffene häufig auch unter Angstgefühlen so- wie Schlafstörungen oder körperli- chen Schmerzen.“ Daher sei es wich- tig, sowohl eine erhöhte Depressivität als auch eine Depression früh zu er- kennen und zu behandeln. „Dabei kommen Antidepressiva, Verhal- tenstherapie oder eine Kombination aus beiden zum Einsatz“.

Vielen Betroffenen fällt es jedoch schwer, offen damit umzugehen. di- abetesDE rät allen Menschen mit Di- abetes, Symptome einer Depression nicht zu tabuisieren, sondern mit ihrem Hausarzt oder Diabetologen darüber zu sprechen. Umgekehrt ha- ben Menschen mit einer Depression ein deutlich erhöhtes Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Sie wiederum sollten sich auch auf Diabetes untersuchen lassen. Eine Liste der „Fachpsychologen Diabe- tes“, die von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) anerkannt sind, können Betroffene im Internet unter www.diabetes-psychologie.de abru- fen. ■

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

PRAXIS DIABETES

Menschen mit Diabetes sind besonders gefährdet, auch Depressionen zu entwickeln: Circa jeder zehnte leidet daran, bei jedem vierten Patienten liegt eine subklinische Depression vor. Betroffene sollten daher ihren behandelnden Arzt auf ihr Befinden ansprechen.

WEITERE

INFORMATIONEN

diabetesDE –

Deutsche Diabetes-Hilfe Bundesgeschäftsstelle Reinhardtstraße 31 10117 Berlin

Tel.: 0 30/2 01 67 70 Fax: 0 30/20 16 77 20 E-Mail: info@diabetesde.org Internet: www.diabetesde.org oder www.deutsche-diabetes-hilfe.de

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