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Ich bin nicht alleinKrankenhaus Salzburg

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8 granatapfel7–8 ∙ 2016

Gesundheit

&

Lebenshilfe Selbsthilfegruppen

es gab keinen im Haus, der zu Beginn nicht Bescheid wusste“, betont Christine Fischer.

„Nun sind vor allem die Stationsleitungen gefordert, neue MitarbeiterInnen diesbezüg- lich zu informieren. Bei Sitzungen wird das Thema Selbsthilfe immer wieder angespro- chen, damit es präsent bleibt. Informationen bieten auch unser Intranet sowie die Home- page des Krankenhauses.“

Von Allergie bis Trauer

Insgesamt gibt es im Bundesland Salz- burg derzeit 180 Selbsthilfegruppen zu 153  Themen: Körperliche und psychische Erkrankungen sind vertreten, häufige ebenso wie seltene, weiters Essstörungen, Aller- gien, Schmerz, Transplantation, Burn-out, Mobbing, Sucht, Trauer und Tod, Gewalt und Missbrauch und vieles mehr. „Jährlich kommen fünf bis zehn neue Gruppen dazu, während andere wegfallen“, erklärt Sabine Geistlinger, die Geschäftsführerin des Dach- verbands Selbsthilfe Salzburg.

All diese Gruppen haben ein gemeinsames Grundprinzip: „Eine Selbsthilfegruppe ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen auf regionaler Ebene, deren Aktivität sich auf die gemeinsame Bewältigung einer Krankheit richtet, von der sie selbst oder als Angehöri- ge betroffen sind. Im Mittelpunkt stehen der Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung“, erklärt Sabine Geistlinger.

„Die Gruppe gibt den Betroffenen auch das Gefühl, nicht allein zu sein“, ergänzt Christine Fischer. „Viele PatientInnen haben

„Schon beim Anamnesegespräch machen wir die PatientInnen darauf aufmerksam, dass Folder und Verzeichnisse zum Thema Selbsthilfegruppen auf der Station zur freien

Entnahme aufliegen“, erzählt die Selbsthilfe-Beauftragte des Salzburger Brüder-Kran- kenhauses, DGKS Christine Fischer, die selbst Stations- leiterin an der Abteilung für Chirurgie ist. „Ich sehe immer wieder Pati- entInnen, die die Folder in die Hand nehmen und hineinschauen. Beim Nachfüllen merke ich, dass viele auch mitgenommen werden.“

Wenn es sinnvoll erscheint, werden Patien- tInnen oder deren Angehörige zusätzlich während ihres Krankenhausaufenthalts von ÄrztInnen oder Pflegepersonen oder bei der Entlassung auf eine für sie passende Selbst- hilfegruppe aufmerksam gemacht.

Auf Initiative von Pflegedirektorin Margareta Bruckner nahm das Salzburger Brüder- Kranken haus 2013 Kontakt zum Dachverband Selbsthilfe Salzburg auf. Nach dem Erreichen der acht Qualitätskriterien, einer Visitation und Bewertung erhielt das Haus schließlich im März 2015 das Gütesiegel „Selbsthilfe- freundliches Krankenhaus“ verliehen. Es gilt für drei Jahre und kann nach einer neuerli- chen internen und externen Überprüfung der Kriterien verlängert werden.

Die MitarbeiterInnen des Krankenhauses wurden bei Veranstaltungen ausführlich über das Thema informiert. „Ich glaube,

Ich bin nicht allein

Krankenhaus Salzburg Selbsthilfegruppen sind nicht nur eine wichtige

Unterstützung für tausende Menschen in ganz Österreich, sondern auch ein wichtiger Teil des Gesundheitssystems. Die Barmherzigen Brüder in Salzburg unterstützen sie als

„selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ in besonderer Weise.

V O N B R I G I T T E V E I N F U R T E R

Im Mittelpunkt stehen der Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung.

Im März 2015 bekam das Salzburger Brüder-Krankenhaus das Gütesiegel

„Selbsthilfe freundliches Krankenhaus“

verliehen. Foto: Veinfurter

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Selbsthilfegruppen

Österreichweit besuchen fast 250.000 Menschen die insgesamt rund 1.700 Selbsthilfegruppen.

Angst beim Verlassen des Krankenhauses und fragen sich, was sie tun können, wenn es ihnen schlecht geht. Natürlich können sie zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen.

Aber bei vielen Fragen hilft ihnen die Gruppe gleichfalls Betroffener wesentlich besser und gibt ihnen Rückhalt.“

In der Regel besteht eine Gruppe aus zwei bis zwölf Personen, die sich regelmäßig im geschützten Rahmen treffen. Die Gruppen werden nicht angeleitet, die Teilnahme ist kostenlos, alle Tätigkeiten werden ehrenamt- lich erledigt. Dort, wo es nötig ist, werden die Gruppen vom Dachverband finanziell unterstützt: „Wir finanzieren ein Telefon, damit die Gruppen erreichbar sind, weiters Folder und eine Homepage. Hin und wieder unterstützen wir spezielle Aktivitäten, die dem Wohlbefinden der Gruppe dienen, wie einen Ausflug oder ein Sommerfest oder beispielsweise autogenes Training für den Gruppensprecher.“ Darüber hinaus unter-

stützt der Dachverband die Gruppen bei Aus- sendungen, der Erstellung von Foldern, der Organisation von Konferenzen und anderen organisatorischen Maßnahmen. Der Dachver- band bietet auch Fortbildungs veranstaltungen an. Und er hilft all jenen, die selbst eine Gruppe gründen möchten. Seine finanziellen Mittel erhält der Dachverband Salzburg vom Salzburger Gesundheitsfonds und von der Gebietskrankenkasse, die auch die Räumlich- keiten sowie die Infrastruktur und EDV zur Verfügung stellt.

1.700 Gruppen österreichweit

Österreichweit besuchen fast 250.000 Men- schen die insgesamt rund 1.700 Selbsthilfe- gruppen. In einigen Bundesländern gibt es wie in Salzburg einen Dachverband, in anderen Kontaktstellen. Auch die Finanzie- rung ist unterschiedlich. Alle Dachverbände und Kontaktstellen sowie themenbezogene, bundesweit tätige Selbsthilfeorganisationen sind Mitglied in der ARGE Selbsthilfe Ös- terreich. Das Gütesiegel „Selbsthilfefreund- liches Krankenhaus“ wird neben Salzburg auch in Oberösterreich, Kärnten, Tirol und Niederösterreich verliehen. Auch das Linzer Konventhospital der Barmherzigen Brüder und das Elisabethinen-Krankenhaus Klagen- furt tragen das Gütesiegel. Das Krankenhaus St. Veit/Glan strebt es noch heuer an.

I N F O R M A T I O N E N

Dachverband Selbsthilfe Salzburg Tel.: 0662/88 89-1800

Internet: www.selbsthilfe-salzburg.at ARGE Selbsthilfe

Tel.: 01/740 40-2855

Internet: www.selbsthilfe-oesterreich.at Sabine Geistlinger,

Geschäftsführerin des Dachverbands Selbsthilfe Salzburg (l.), und Christine Fischer, Selbsthilfe- Beauftragte am Brüder-Krankenhaus Salzburg, arbeiten eng zusammen.

Referenzen

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