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Archiv "Kapitalmarkt" (16.04.1987)

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Pharma-Industrie: „Preisstabilität"

BPI-Hauptgeschäftsfüh- rer Prof. Dr. med Hans Rü- diger Vogel, Frankfurt, wies anläßlich einer Pressekonfe- renz beim Kölner Pharma- konzern A. Nattermann &

Cie. Behauptungen vor allem seitens der Krankenkassen- spitzenverbände zurück, wo- nach die wachsenden Ausga- ben der Krankenkassen für Arzneimittel im wesentlichen auf eine „mangelnde Preis- disziplin der Hersteller zu- rückzuführen" seien. Den er- neuten Ausgabenschub bei den Krankenkassen (für zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung verord- nete Fertigarzneimittel aus Apotheken) von plus 5 Pro- zent führt die Pharma-Indu- strie in erster Linie auf die

„Strukturkomponente" und die veränderte Verordnungs- weise der Kassenärzte zu- rück, mithin auf Komponen- ten, die außerhalb der Verur- sachung und wesentlichen Verantwortung der pharma- zeutischen Industrie lägen, so Professor Vogel.

Der Umsatz auf dem GKV-Arzneimittelmarkt ist im Jahr 1986 um insgesamt 5 Prozent gestiegen. Nachdem die Preiskomponente im er- sten Halbjahr 1986 bei + 1,7 Prozent gelegen hatte, ver- ringerte sie sich im Laufe des zweiten Halbjahres '86 auf + 0,8 Prozent, so daß sich im Gesamtjahr 1986 ein Plus von 1,2 Prozent ergab. Gleichzei- tig hat sich die Mengenent- wicklung deutlich abge- schwächt: Im ersten Halbjahr 1986 hatte die Zahl der ver- ordneten Packungen noch um 3,1 Prozent (9,8 Millio- nen Packungen) zugenom- men. Der BPI erklärt diesen Schub durch die Grippewelle im Frühjahr 1986. Im zweiten Halbjahr stieg die Menge um 1,4 Prozent.

Faktor

„Strukturkomponente"

Zweitwichtigster Einfluß- faktor bei den Ausgabenzu-

wächsen der Krankenkassen ist die „Strukturkomponen- te". Sie hat insgesamt mit 1,6 Prozent (1986) zu den Ausga- bensteigerungen beigetragen.

Im ersten Halbjahr lag sie bei + 1,3 Prozent, im zweiten

Halbjahr hingegen bereits bei 1,8 Prozent. Diese Ein- flußgrößen schlugen sich bei den GKV-Arzneimittelaus- gaben im ersten Halbjahr 1986 um + 6,1 Prozent nie- der, im zweiten Halbjahr um + 4 Prozent.

BPI-Hauptgeschäftsfüh- rer Vogel kündigte an, der ordentlichen Hauptversamm- lung des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Indu- strie (im Juni 1987 in Köln) werde ein Antrag vorgelegt werden, wonach der Preis- stillhalteappell der Branche, der planmäßig zum 31. Okto- ber 1987 auslaufen soll, befri- stet, und zwar bis zum März 1988 (also zur Frühjahrsrun- de der Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen) ver- längert werden soll.

1986: Ein Boom

auf dem Generika-Markt Pharma-Hersteller, die sich überwiegend auf die Pro- duktion von Generika kon- zentrieren, haben im vergan- genen Jahr nach Branchenbe- richten Umsatzzuwächse bis

zu 30 Prozent (nur Packun- gen; nicht wertmäßig) erzielt.

Firmen ohne eine eigene Ge- nerika-Produktion mußten einen Umsatzrückgang hin- nehmen oder konnten nur knapp das Ergebnis des Vor- jahres halten. Der Generika- Anteil am Gesamt-GKV- Arzneimittelumsatz macht

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branchenweit rund sieben Prozent aus. In bestimmten einzelnen Bereichen (etwa bei Mitteln gegen Herzer- krankungen) nimmt der Ge- nerika-Umsatzanteil jedoch bereits mehr als 40 Prozent ein, mithin eine Marge, die bereits der entsprechenden Größenordnung auf dem Pharma-Markt der USA ent- spricht. HC

KAPITALMARKT Gold — Die Frankfurter Repräsentanz von Bache Se- curities Inc. veranstaltet bis auf weiteres jeden Freitag ein Seminar zum Thema „Geld- anlagen rund ums Gold". Im Rahmen des Seminars wer- den folgende Themen behan- delt: Handel in physischem Gold und Goldmünzen, US- Goldaktien, Internationale Goldaktien, Optionshandel von US-Goldaktien sowie Gold-Terminhandel. Einzel- ne Referenten stehen im An- schluß für individuelle Ge- spräche zur Verfügung. Aus- kunft: Herr Müller, 0 69/

71 75-2 57 und 2 58. EB

RECHT UND STEUER DDR — Bei vorüberge- hender Tätigkeit in der DDR oder in Ost-Berlin ist nach dem Urteil des Finanzge- richts Berlin vom 15. April 1986 (VII 353/82) der in der Bundesrepublik steuerfreie Teil der Arbeitseinkünfte da- durch zu ermitteln, daß die in der DDR bzw. in Ost-Berlin erbrachten Arbeitstage zu den Arbeitstagen des Jahres in Beziehung gesetzt werden und nach diesem Verhältnis der Jahresarbeitslohn aufge- teilt wird. SIS

Schuleschwänzen — Aus- zubildenden, die mehrfach die Berufsschule geschwänzt haben, kann gekündigt wer- den (Arbeitsgericht Bam- berg, 1 Ca 535/85). WB

Zinsen auf Rente — Die gesetzliche Rentenversiche- rung muß eine verspätet aus- gezahlte Rente (nach Ablauf von sechs Monaten nach der vollständigen Antragstel- lung) auch dann verzinsen, wenn die Verspätung „un- verschuldet" eingetreten ist (Urteil des Bundessozialge- richtes, 4 RJ 83/85). WB

Zero-Bonds — Wenn mit der Beschaffung von Zero- Bonds eine Finanzierung der- gestalt verbunden ist, daß von vornherein vereinbart ist, die an sich jährlich fälli- gen Schuldzinsen jeweils dem Kredit verzinslich zuzuschla- gen, geht die Finanzverwal- tung (Verfügung der Oberfi- nanzdirektion Münster vom 28. Juli 1986, S 2522 — 64 — St 11-31) davon aus, daß die Schuldzinsen erst bei Darle- hensrückzahlung (Einlö- sungs- oder Veräußerungs- zeitpunkt der Anleihen) ab- geflossen sind. SIS

Behandlungsfehler — Wer infolge eines Behandlungs- fehlers im Krankenhaus auf dem Weg zum Beispiel zur Toilette ohnmächtig wird und stürzt, kann dafür keine Lei- stungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung in An- spruch nehmen. Er kann aber wohl auf zivilrechtlichem Wege Schadenersatz verlan- gen (Bundessozialgericht, 2 RU 10/86). WB z

Mit dieser hochmodernen Anlage können Pflanzenzellen in Kultur- volumina von bis zu 400 1 gezüchtet werden

A-1082 (74) Dt. Ärztebl. 84, Heft 16, 16. April 1987

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