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Archiv "GESUNDHEITSPOLITIK: Machtkampf statt Zusammenarbeit" (02.04.1986)

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GESUNDHEITSPOLITIK

Zu dem Artikel von Prof. Dr.

med. Fritz Beske: „Zielvorga- ben für eine europäische Ge- sundheitspolitik", in Heft 1/2 1986, Seite 24 ff.:

Machtkampf statt Zusammenarbeit

Wenn sich ein Mann wie Beske bei der Schilderung dessen, was bei der WHO (Weltgesundheitsorganisa- tion) ausgeknobelt wurde, einer persönlichen Stel- lungnahme enthält, dann hat er sicherlich seine Gründe dafür. Die Phrase

„Gesundheit für alle bis zum Jahre 2000" weckt Er- innerungen an die einstige abgedroschene Wahl- kampfparole „Wohlstand für alle!", aber auch an Er- zeugnisse wie „pils 2000"

oder „Menue 2000" ...

„Gesundheit 2000" erfor- dert die Mitwirkung jedes einzelnen Bürgers (sehr brav, außergewöhnlich brav!). Auch das koordi- nierte Handeln sämtlicher betroffener Sektoren wird verlangt. Wie das ist, ken- nen wir, die wir im Beina- he-Musterland Niedersach- sen leben, sehr gut: Den Gesundheitsämtern wer- den uralte Zuständigkeiten für das Hygienewesen weg- genommen und zum Bei- spiel den Veterinären zuge- schoben. Statt Zusammen- arbeit ergibt sich Macht- kampf. Aber auch Verbrau- cher-Zentralen ohne blas- sen Schimmer von der Me- dizin werfen sich zu ge- sundheitskontrollierenden Instanzen auf. Zu einer fruchtbaren Zusammenar- beit kann es dann nicht mehr (wie einst!) kommen, weil die Zeit damit vertan wird, die Grundbegriffe im Gesundheitswesen zu klä- ren. Das aber ist eine Sysi- phusarbeit bei Abgeordne- ten, die zum Beispiel ihre medizinischen Kenntnisse von einem Heilpraktiker beziehen. Und das dann noch in ganz Europa! Wun- derbar ist es schon, daß al-

le Menschen bis zum Jahr 2000 ein Gesundheitsni- veau erreichen sollen, das ihnen erlaubt, ein sozial und wirtschaftlich produk- tives Leben zu führen. Fra- ge: Was ist, wenn sie das gar nicht wollen, oder, wenn sie arbeitslos sind?

Die WHO hat ihre Verdien- ste bei der Bekämpfung der weltweiten Seuchen gehabt, die ihr nicht ge- schmälert werden sollen.

„Gesundheit für alle bis zum Jahre 2000" klingt so ähnlich wie „Verblasen- heit für alle". Hoffentlich wird die Bundesrepublik Deutschland dann nicht zum Zahlmeister (wie üb- lich) dafür gemacht!

Dr. med. Albert Ochmann Fürbringerstraße 18 2970 Emden

PSYCHOPHARMAKA

Zu dem Leserbrief von Dr.

med. P. Rommelfanger, der sich auf das Titelbild von Heft 49/1985 und den Artikel von Prof. Dr. med. Gerhardt Nis- sen: „Psychopharmaka im Kindes- und Jugendalter", Heft 49/1985, Seite 3681 ff., be- zog:

Begriffe

neu überdenken

In seiner Zuschrift — kom- mentierend das Bild einer 18jährigen Patientin — glaubt Herr Dr. Rommel- fanger eine schizophrene Symptomatik herauslesen zu können, während früher das Bild zur Diagnose einer endogen-phasischen De- pression herangezogen worden war. Ich stimme zu, daß man das Bild als Gan- zes im Auge behalten muß, ohne dabei die strukturel- len Anteile zu übersehen;

gleichermaßen assoziieren die Teile wie auch das Gan- ze des Bildes bei mir Ele- mente sowohl aus schi- zophrenen als auch endo- gen-depressiven Anteilen.

Dergestalt würde das Bild, wenn man es nur als sol- 930 (14) Heft 14 vom 2. April 1986 83. Jahrgang

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1. Koronare Herzkrankheit: Belastungsangina, Ruheangina einschließlich der vasospastischen Angina pectoris (Prinzmetal- Angina) und der instabilen Angina (Crescendo-Präinfarkt-Angina), Angina pectoris nach Herzinfarkt (außer in den ersten 8 Tagen nach dem akuten Myokardinfarkt). 2. Hypertonie. Gegenanzeigen: Herz-Kreislauf-Schock, Schwangerschaft und Stillzeit. Schwere Hypotension mit systolischen Blutdruckwerten von weniger als 90 mm Hg. Nebenwirkungen: Kopf- schmerzen, Gesichtsrötung (Flush) und Wärmegefühl. Vereinzelt Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Hautreaktionen, Parästhesien, hypotone Reaktion, Herzklopfen. Gelegentlich Beinödeme. Äußerst selten reversible Gingiva-Hyperplasie.

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ches allein betrachtet, zu einiger Verwirrnis Anlaß geben. Bedenken wir aber, daß die Patientin 18 Jahre alt ist und somit einen Rei- fungsprozeß durch läuft oder vielleicht gerade be- endet, der die Identifikation mit dem eigenen Ich zum Thema hat. Man kann das Bild sicherlich nicht ohne die lebensgeschichtliche Situation der Patientin be- trachten, in der sie sich ge- rade eben befindet, näm- lich in der Adoleszenz. Die- se stellt eine sehr krisenan- fällige Zeit dar, die sich in sehr heftigen und besorg- niserregenden, weil auch nicht gleich verstehbaren Symptomen äußern kann.

Das Fachgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie be- müht sich seit einiger Zeit deshalb mit Nachdruck um die Handhabung des Be- griffs der „Adoleszenten- krise" in dem der Sozialisa- tions- und Identifikations- prozeß des Jugendlichen besser deskriptiv als wer- tend und festschreibend betrachtet werden soll. Ei- ne Adoleszentenkrise läßt normales Entwicklungspo- tential gleichberechtigt und gleichzeitig neben po- tentiellen psychopatholog schen Entitäten gelten.

Wir werden deshalb lernen müssen, unsere bisher gül- tigen Begriffe in der Psych- iatrie neu zu überdenken und sie für das Kindes- und Jugendalter unter dem Ge- sichtspunkt der Verände- rung in der Entwicklung und damit unter der Be- rücksichtigung einer kriti- schen Unschärferelation anzuwenden haben. Die Betrachtung des o. g. Bil- des müßte also auch unter diesem Gesichtspunkt er- folgen, und ich möchte deshalb davor warnen, so- wohl eine Depression als auch eine Schizophrenie unkritisch daraus ableiten zu wollen.

Dr. Alexander Herrmann Wilhelmstraße 61 7410 Reutlingen

AUSBILDUNG

Ein Diskussionsbeitrag zur Re- form der Medizinerausbil- dung:

Anthropologische Besinnung

Ich schlage vor, während des ganzen Medizinstudi- ums und darüber hinaus Theologie für Mediziner, Philosophie, Psychoanaly- se und andere Geisteswis- senschaften verstärkt an- zubieten oder in Auswahl während des ganzen Studi- ums verpflichtend zu ma- chen. Ich empfehle, einen Platz zu schaffen, wo das Nachdenken über sich selbst, die Arbeit an der Persönlichkeit, ethische Fragen und das Hinterfra- gen und Einüben mensch- licher Begegnung ermög- licht werden. Das führt den Arzt zu einer erheblichen Erweiterung und Vertie- fung seines beruflichen Verständnisses und daraus resultierend zu positiven Konsequenzen für sein praktisches Handeln. Ich weiß, daß die Fächerfülle während des Medizinstudi- ums zu einem Problem ge- worden ist. Aber ich glau-

BEH RING

Zu dem Leserbrief „Brüskie- rung", von Dr. H.-U. Comberg und Dr. H.-D. Klimm, in Heft 3/1986, Seite 76:

Sanitätsoffizier

Zu dem Leserbrief .. wäre zu bemerken, daß sich die Frage „wäre er heute prak- tischer Arzt statt For- scher?" für Behring über- haupt nicht gestellt hätte.

Behring war aktiver Sani- tätsoffizier und gehörte als Stabsarzt dem 3. Gardere- giment zu Fuß in Berlin an.

Er war daneben zur Dienst- leistung beim Reichsge- sundheitsamt (Direktor Prof. Dr. R. Koch) komman- diert und hat an diesem In-

be, daß eine anthropologi- sche Besinnung der Medi- zin guttut und durch eine sinnvolle Umverteilung im Fächerkanon möglich und notwendig ist. Gerade auf dieser Grundlage wird eine hochspezialisierte Medizin Hervorragendes leisten können.

Zusammenhänge, die die naturwissenschaftliche Sicht ergänzen, selbst un- bewußte Anteile und vor al- lem Menschlichkeit und menschliche Reife sind kei- ne unbeweisbaren, irratio- nalen Angelegenheiten oder romantische Spekula- tion. Sie zu erkennen und zu berücksichtigen ist not- wendig, um dem ganzen Menschen zu helfen. Die- sen Vorschlag möchte ich den für die Mediziner-Aus- bildung Verantwortlichen sowie den theologischen und den anderen Fakultä- ten zur Kenntnis geben; sie tragen für die Medizin eine anthropologische Mitver- antwortung ...

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stitut seine Untersuchung zur Serumbehandlung der Diphtherie durchgeführt.

Seine Monographie über die Serumbehandlung der Diphtherie ist auch noch während dieser Zeit, in der er Stabsarzt war, erschie- nen. Er ist dann später aus- geschieden, um den Lehr- stuhl in Marburg zu über- nehmen, wobei sich hier von seiten der Fakultät er- hebliche Schwierigkeiten auftaten, die nur durch das geschickte Taktieren des berühmten Geheimrats Alt- haus überwunden werden konnten. Die Universität wollte Behring also auch nicht!

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Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 14 vom 2. April 1986 (15) 931

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