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Archiv "Gesundheitspolitik: Schadenskostenanteil statt Steuer" (20.04.2001)

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Gesundheitspolitik

Zu dem Beitrag „Mehr Verständnis für die Ärzte – aber nicht mehr Geld“

von Sabine Rieser in Heft 6/2001:

Besser: Ministerin unterstützen

. . . Nachdem man endlich ei- ne neue Ministerin hat, die die wirklichen Probleme an- spricht und auch die Unter- stützung des Bundeskanzlers hat, sollten die Ärzte sie auch in ihrer Arbeit unter- stützen. Falsch wäre es, sich wieder gegenseitig zu be- schuldigen und die Kranken- kassen, Pharmahersteller und andere Gruppen anzu- klagen. Zwei Fakten sollten die Ärzte akzeptieren: Der Kostentreiber Nummer eins ist der medizinische Fort- schritt. Auf dem sechsten

Kongress „Armut und Ge- sundheit“ wurde ein schlech- terer Gesundheitsstatus für bestimmte soziale Gruppen festgestellt, dies war auch schon immer so.

Ein medizinischer Fortschritt für alle ist also genauso Illusi- on wie eine Abkehr von der Parallelität von sozialem Ge- fälle zum Gefälle von Morbi- dität und Mortalität. Das Berliner Ärzteblatt 2/2001, S. 26, beschreibt es richtig:

„Weil du arm bist, musst du früher sterben.“

Martin Franck, Hoher Wallgraben 28, 10318 Berlin

Schadenskostenanteil statt Steuer

Sie haben berichtet, dass sich Frau Schmidt darüber Ge- danken macht, ob sich GKV- Mitglieder zusätzlich versi-

chern müssen, wenn sie in ih- rer Freizeit Risikosportarten nachgehen. Dazu ein Kom- mentar aus der Sicht eines Akutmediziners (Anästhe- sist), der an einem Kranken- haus der Zentralversorgung arbeitet:

In meiner täglichen Praxis spielen diese Risikosportar- ten keine, aber auch wirklich gar keine Rolle. Der Gedan- ke, hier durch eine Extraver- sicherung Kosten für das Ge- sundheitssystem einzusparen, ist völlig absurd und nährt den schon lange gehegten Verdacht, dass die hochbe- zahlten Verantwortlichen im Lande keinen blassen Schim- mer von der Realität ha- ben . . .

Für mich ist es völlig unver- ständlich, dass insbesondere mit dem Verkauf von Ge- nussmitteln ordentlich abge- zockt wird, die dadurch ver-

ursachten Akut- und Spät- schäden aber zulasten der Allgemeinheit gehen. Was al- so hindert uns daran, diese Kosten dort erstattet zu be- kommen, wo sie verursacht werden? Statt Alkohol- und Tabaksteuer (auf die der Staat im Interesse der Ge- sundheit seiner Bürger si- cherlich gerne verzichtet), könnte man problemlos ei- nen Schadenskostenanteil auf den Preis der entspre- chenden Produkte aufschla- gen und den Krankenversi- cherungen überweisen. Auch ein (deutlich) erhöhtes Kör- pergewicht könnte man mit- tels eines Risikozuschlags in den Krankenkassenbeitrag einfließen lassen – jeder Chirurg würde der Frau Mi- nister dafür die Füße küssen . . .

Dr. Stephan Heiss, Im Pfaffenholz 18, 89186 Illerrieden

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 16½½½½20. April 2001 AA1051

B R I E F E

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