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Archiv "Vertragsärzte: Wer vollwertiger Hausarzt ist" (17.05.2013)

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A 994 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 20

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17. Mai 2013

Das Leser-Forum

Beiträge im Deutschen Ärzteblatt sollen zur Diskussion anregen. Deshalb freut sich die Redaktion über jeden Leserbrief. Wir müssen aus der Vielzahl der Zuschriften aber auswählen und uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe geben die Meinung des Autors, nicht die der Redaktion wieder. E-Mails richten Sie bitte an leserbriefe@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln.

INTERVIEW

Zwei Gesundheits- politiker der Grünen sprechen über Inno- vationsfeindlichkeit im System (DÄ 14/2013: „Interview mit Birgitt Bender und Dr. med. Harald Terpe, Bündnis 90/Die Grünen: ,Kassen sind richtige Ämter geworden‘“ von Falk Osterloh und Sabine Rieser).

Flucht in die Schweiz

. . . So stellen sich Gesundheitspoli- tiker der Grünen die Zukunft unse- res Gesundheitswesens vor:

Die ausgequetschten Zitronen der ambulanten Versorgung sollen noch weiter bemüht werden, um das

„System der Arztzentrierung“ zu überwinden, die funktionierende

PKV soll gegen alle verfassungs- rechtlichen Bedenken aufgelöst, die Krankenkassen mit noch mehr Kompetenzen ausgestattet werden.

Der große Hammer der Zwangssoli- darität soll die Zweiklassenmedizin bekämpfen, ansonsten fehlte mir in diesem Interview noch der szene - typische Hinweis, dass in Schweden das Gesundheitssystem „besser sei“. Komplettiert man dies noch mit den Plänen der SPD-Ministerin Manuela Schwesig, welche die Steuersätze erhöhen möchte, um

„behinderten Kindern von Hartz- IV-Empfängern die Teilnahme an Schwimmwettkämpfen zu ermögli- chen“ (Anne Will, 10. 3. 2013), dann bleibt einem angesichts dieser geplanten Zwangsbeglückung nur die reaktive Depression oder die Flucht in die Schweiz.

Dr. Steffen Grüner, 49076 Osnabrück Z

p s v i 1 m und Dr med Harald

VERTRAGSÄRZTE

Wolfgang Kromb - holz, Vorstandsvor- sitzender der KV Bayerns, erläutert, warum manche Pra- xen zu Unrecht als unwirtschaftlich auf- fallen (DÄ 10/2013: „Das Gespräch mit Dr. med. Wolfgang Krombholz: Mehr Un- terstützung für Versorger“ von Marc Meißner und Sabine Rieser).

Wer vollwertiger Hausarzt ist

Herr Krombholz unterstellt den

„naturheilkundlich-homöopathisch orientierten Ärzten“ pauschal, auf- grund ihrer Ausrichtung nur einen Teil der klassisch-hausärztlichen Tätigkeit abzudecken. Dabei gibt er

zugleich zu: „Wir können nicht ge- nau sagen, was diese Praxen ma- chen.“ Er wirft den Akupunkteuren vor, von der hausärztlichen Grund- pauschale zu zehren, die doch An- teile für die Gerätefinanzierung ent- halte. Es ist ihm wichtig, dass „ein typischer Hausarzt in nennenswer- tem Umfang Patienten versorgt, die an den großen Volkserkrankungen leiden“. Damit will er die geplanten Änderungen im Hausarzt-EBM rechtfertigen, die auf eine Vorent- haltung der hausärztlichen Grund- pauschale und der Chronikerziffern bei Behandlung mit Akupunktur, Psychotherapie, Schmerztherapie unter anderem hinauslaufen.

Es ist schon demütigend, wenn man von seinen Hausbesuchen müde nach Hause kommt, lesen zu müs- sen, dass man kein vollwertiger

Hausarzt ist, weil man eine Volks- krankheit wie Rückenschmerzen oder Arthrose mit hohem persönli- chem Einsatz behandelt. Ich kenne viele Kolleginnen und Kollegen, die ihre Patienten mit Akupunktur behandeln. Sie alle betreiben eine überdurchschnittlich engagierte Hausarztmedizin. Woher nimmt Herr Krombholz die Evidenz, dass sich Akupunktur und vollwertige hausärztliche Versorgung ausschlie- ßen? Was hat Herr Krombholz ei- gentlich für eine Vorstellung von naturheilkundlich orientierten Pra- xen? Praxen mit Marmorböden, Le- derfauteuils und jungen schönen Menschen? . . .

Wer Patienten mit einer (per defini- tionem) chronischen Erkrankung circa zehnmal in drei Monaten an- lässlich der Akupunktur sieht, muss nicht nur die sonstige Rundumbe- handlung wegen Rückenschmerz oder Arthrose leisten, sondern wird auch häufig mit weiteren Krank- heitsproblemen konfrontiert – si- cher mehr als jemand, der einmal eine Sonographie macht. Die ge- plante EBM-Änderung mit Spal- tung der Hausärzte in „typische“

und „abweichende“ aufgrund derart absurder Kriterien ist wohl nur neidmotiviert zu verstehen. Dabei wird die Akupunktur genau so schlecht bezahlt wie die zugegeben schlecht bezahlte Gerätemedizin.

Auch für die Akupunktur fallen zu- sätzliche Sachkosten an, unter an- derem für vorgeschriebene abge- schlossene Räume. Die müssen je- doch aus der budgetierten Aku- punkturziffer bezahlt werden, ge- nauso wie Gerätekosten aus der entsprechenden Technikziffer.

Dr. Axel Wiebrecht, Vorsitzender des Berufsver- bandes der Ärzte für Naturheilverfahren Berlin- Brandenburg, 12161 Berlin

GS

W h s B w x u fallen (DÄ 10/2013:

B R I E F E

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