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Archiv "Alzheimer-Krankheit: Kausaler Therapieansatz" (25.10.2002)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4325. Oktober 2002 AA2813

Alzheimer-Krankheit

Kausaler

Therapieansatz

D

ie Immunisierung von Alzheimer-Pa- tienten mit synthetisch hergestell- tem Beta-Amyloid könnte zu einer kausalen Therapie dieser neurodegene- rativen Erkrankung führen. Die Ar- beitsgruppe von Prof. Roger Nitsch, Universität Zürich, wies nach, dass mit- hilfe der Immunisierung von präaggre- giertem Beta-Amyloid eine spezifische Immunreaktion hervorgerufen werden kann. Hierdurch könnte möglicherwei- se der Abbau der Beta-Amyloid-Ab- lagerungen, die das neuropathologi- sche Charakteristikum der Alzheimer- Krankheit darstellen, ermöglicht wer- den. Wie Nature Medicine in der No- vember-Ausgabe berichtet, wurden im Rahmen einer internationalen Multi-

centerstudie in Zürich 30 Alzheimer-Pa- tienten rekrutiert. 24 Probanden erhiel- ten zwei Injektionen von präaggregier- tem Beta-Amyloid (Aβ42), sechs Patien- ten wurden mit einem Placebo behan- delt. Etwa zwei Monate nach der zweiten Injektion wurden das Serum sowie die Zerebrospinalflüssigkeit immunologisch charakterisiert. Die Seren färbten in immunhistochemischen Experimenten spezifisch Beta-Amyloid-Plaques, dif- fuse Aβ-Ablagerungen sowie entspre- chende Ablagerungen in Blutgefäßen.

D

ie Antikörper erkannten aber keine Beta-Amyloid-Monomere oder das Amyloid-Precursor-Protein, aus dem Beta-Amyloid durch proteolytische Spaltung entsteht. Dies ist von ent- scheidender klinischer Bedeutung, da sonst mit einer immunologischen Re- aktion auf gesundes Gewebe hätte ge- rechnet werden müssen. „Die hohe Spezifität der Antikörper gegen die krankhaften Strukturen ist ein erstaun-

liches Ergebnis. Sie weist auf ein thera- peutisches Potenzial der Immunisie- rungsstrategie hin“, fasst Nitsch die Er- gebnisse zusammen. Allerdings musste die Gabe weiterer Immunisierungen im Rahmen dieser Studie vorzeitig abge- brochen werden, da weltweit bei eini- gen Patienten nach der Immunisierung eine Meningoenzephalitis auftrat, die jedoch erfolgreich mit einem Glucocor- ticoid behandelt wurde.

F

rühere Studien an transgenen Mäusen haben gezeigt, dass durch eine Immu- nisierung mit dem eingesetzten Antigen die Amyloid-Ablagerungen abgebaut und die normale Gedächtnisfunktion der Tiere wieder erreicht werden kann.

Ob sich diese Ergebnisse auch bei den Zürcher Patienten reproduzieren las- sen, ist noch unklar. Erste Resultate der neuropsychologischen und klini- schen Untersuchungen werden nach Angaben von Nitsch im nächsten Früh- jahr erwartet. Dr. sc. nat. Stephan Mertens Akut

Aids-Prävention

Aufklärung verbessern

Gesundheitskampagne richtet sich an junge Menschen in Afrika.

S

exualaufklärung, HIV/Aids- Prävention und reproduk- tive Gesundheit für junge Menschen in Afrika nennt sich ein neues Projekt der Deutschen Stiftung für Inter- nationale Entwicklung (DSE).

Zusammen mit Partnerorga- nisationen in Kamerun, Ni- ger, Ruanda und Tschad will die Stiftung durch das drei- jährige Programm zur Ver- besserung der gesundheitli- chen Situation junger kranker Menschen in Afrika beitra- gen. Vom 13. bis 26. Oktober findet dazu in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ein Training zum Thema „Medienentwicklung für Jugendliche“ in Bonn statt.

Im Rahmen des Seminars soll versucht werden, die Aufklä-

rungsmaterialien des DES- Projekts zielgruppenorientier- ter zu gestalten. Teilnehmer des Trainings sind Vertreter von Nichtregierungsorganisa- tionen, Projekten der Ent- wicklungszusammenarbeit so- wie Vertreter aus Informati- onsabteilungen von Gesund- heitsministerien.

Die Präventionsarbeit der BZgA ist vor allem durch die Kam- pagne „Gib Aids keine Chance“

bekannt geworden.

Z

wischen den Landesverbän- den der gesetzlichen Kran- kenkassen und der Kassen- ärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein ist der erste Ver- trag über ein strukturiertes Be- handlungsprogramm (DMP) zur Verbesserung der Ver- sorgung von Brustkrebspa- tientinnen unterzeichnet wor- den. Nach einer Vorprüfung hat das Bundesversicherungs- amt (BVA) die Zulassungs- fähigkeit des Vertrags be- stätigt. Dem Vertrag kommt nach Ansicht des Bundesge- sundheitsministeriums als Mo- dell für den Abschluss wei- terer Verträge eine heraus- ragende Bedeutung zu. Die Krankenkassen müssten nun dem BVA die noch ausstehen- den Programmbestandteile, insbesondere den Nachweis über die teilnehmenden Kran- kenhäuser, zur Genehmigung vorlegen.

Beim Datenfluss konnte nach Ansicht der KV Nord- rhein eine zufrieden stellende Regelung getroffen werden.

Zur Verwaltung und Nutzung der Daten bilden die Ver- tragspartner eine gemeinsa- me Arbeitsgemeinschaft. Ei- nigkeit besteht darüber, dass eine direkte Ansprache der Patienten durch die Kranken- kassen ausgeschlossen sein wird. Allerdings haben die Kassen zu Zwecken der Qua- litätssicherung auch im Ein- zelfall Zugriff auf die Patien- tendaten. Das BVA werde, so ihr Präsident Dr. Rainer Dau- benbüchel, im weiteren Ge- nehmigungsverfahren dafür Sorge tragen, dass dieses durch die Rechtsverordnung vorge- schriebene Zugriffsrecht nicht durch die noch ausstehende Geschäftsordnung der Arbeits- gemeinschaft de facto wieder ausgeschlossen wird.

Disease Management

Erster Vertrag unterzeichnet

Bundesversicherungsamt hält die in Nordrhein

getroffene Vereinbarung für zulassungsfähig.

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