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Archiv "Mutprobe" (24.02.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

Mutprobe

V

or Bundesarbeitsminister Dr. Norbert Blüm türmen sich zentnerschwere Re- formbrocken: Die angepeilte grundlegende Reform des Ren- tenrechts und der Hinterblie- benenversorgung, aber auch der Entwurf eines „Gesetzes zur Förderung von Arbeitsplät- zen" sind besonders konflikt- trächtig. Auf ein weiteres dor- nenreiches Projekt hat sich Blüm jetzt auch noch eingelas- sen: Das bisher tabuisierte Schwerbehindertengesetz.

Eindeutiges Ziel: Die Zahl der amtlich anerkannten Schwer- behinderten in der Bundesre- publik — 4,5 Millionen, davon nur 1,2 erwerbstätig! — soll über erhebliche Einschnitte in den Leistungsumfang und eine straffe Begrenzung des an- spruchsberechtigten Personen-

kreises eingeschränkt werden.

In der Tat: Die „Mißbrauchs- diskussion" hat manche Aus- uferungen, Mißbräuche und Vergeudung knapper Mittel aufgedeckt. — Auch die Ärzte- schaft hat frühzeitig auf die No- vellierungsbedürftigkeit des Gesetzes von 1974 hingewie- sen. Was das Bonner Arbeits- ministerium plant, bedarf nicht bloß eines Mütchens, es ver- langt Mut und Durchstehver- mögen gegen mehr oder weni- ger berechtigte und gänzlich unberechtigte Vorwürfe und Abwehrhaltungen der nicht ge- rade wenigen Interessenten- verbände.

K

ünftig sollen altersbeding- te Behinderungen und leichte Gesundheitsstörun- gen bei der Feststellung von Erwerb sunfähigkeitsgraden nicht mehr berücksichtigt wer- den. Statt wie bisher lediglich die Behinderung zwei Jahre rückwirkend zu überprüfen, ,soll künftig eine Zehnjahres-

frist gelten. Außerdem sollen künftig Teilbehinderungen nicht mehr zu einer Schwerbe- hinderung addiert werden dür- fen.

E

benfalls drastisch vermin- dert würde die Zahl der Schwerbehinderten, wenn die Förderungsmöglichkeiten bei der Beschäftigung von Schwerbehinderten auf Behin- derte mit mehr als 80 Prozent der Minderung der Erwerbsfä- higkeit (heute 50 Prozent) kon- zentriert würden. Dadurch fie- len die meisten Personen mit seelischen Behinderungen aus dem Kreis der Geförderten her- aus, da sie meist 50 bis 70 Pro- zent erwerbsgemindert sind.

Eine Menge Zündstoff also!

Dem Arbeitsminister ist bereits Zunder gegeben worden, ehe die Diskussionen begonnen ha- ben. Die Wetten stehen fifty-fif- ty: Vorschnelle Kapitulation vor dem Unbequemen oder po- litischer Mut, auch Unbeque- mes durchzusetzen. HC

Inhaltsverzeichnis

Aktuelle Politik

Gebührenordnung für Ärzte — Betriebsanleitung

für die analoge Bewertung 485

Nachrichten

Aus Bund und Ländern: Teil-AU nur im Ein- vernehmen mit dem Arbeitnehmer — Ge- sundheitsbehörde akzeptiert Schlichtungs- stelle — Arzneimittel als Geschenk in die

DDR versendbar — Für bessere Ausbildung der Rettungssanitäter — ÖTV-Kampagne gegen Privatisierung — Verhandlungen über Anhaltszahlen geplatzt — Vilmar ge- gen staatliche Preiskontrollen — Aus der DDR: Krankenhausbau wird verlangsamt — Europa: Ausgabenzuwachs 1983 verlang- samt — Interviews zum Studienbeginn

Fristenlösung 487

Die Glosse

Plausibilität — Erbsen zählen 489 Das besondere Buch

Der heilige Doktor und Sacharow 490

Die Reportage Auch Amerika

will das Medizinstudium reformieren 491

Dr. med. Silvia Schattenfroh

Kurzberichte

Starre Regeln beim Krankschreiben

sollen gelockert werden 495

Krankenhausfinanzierung:

Eckdaten einer Novelle 496

Der Kommentar

Ausgaben im Krankenhaus: Folgekosten . 497 Was ist Ursache, was Wirkung?

Dr. rer. pol. Ernst Bruckenberger

Großgeräte:

Bedarfsplanung soll verstärkt werden 498

Themen der Zeit

Klinisch-praktische Ausbildung der Medizinstudenten:

Aufgabe für die erfahrensten Ärzte 499

Dr. med. Hans-Joachim Baust

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 8 vom 24. Februar 1984 (1) 477

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