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Peripheres Riesenzellgranulom im periimplantären Gewebe

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Academic year: 2022

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THEMA DES MONATS

980

SWISS DENTAL JOURNAL SSO VOL 128 12P 2018 LITERATUR

Bornstein M M: Peripheral giant- cell granuloma associated with peri- implant tissues. In: Brägger U, Heitz- Mayfield L J A: ITI treatment guide. Volume 8. Biological and hardware complications in implant dentistry. Quintessenz Publishing Co, Ltd, Berlin, pp 153–157 (2015) Jundt G, Bertoni F, Unni K K, Saito K, Dehner L P: Benign tumors of bone and cartilage. In: Barnes L, Eveson J W, Reichart P, Sidransky D (eds). World Health Organization Classification of Tumours, Patholo- gy and Genetics of Head and Neck Tumors. Lyon: IARC Press, pp 53–57 (2005)

Mighell A J, Robinson P A, Hume W J: Peripheral giant cell granuloma: a clinical study of 77 cases from 62 patients, and literature review. Oral Dis 1: 12–19 (1995)

Das periphere Riesenzellgranulom (PRZG) ge- hört zu den lokal-reaktiven, nicht neoplasti- schen oralen Gewebsvermehrungen. Histolo- gisch ist die periphere nicht von der selteneren zentralen Form des RZG im Kieferbereich zu unterscheiden. PRZG kommen meist an der Gingiva vor, werden aber gelegentlich auch am Palatum und am Alveolarkamm des zahn- losen Kiefers gefunden, sehr selten auch im periimplantären Gewebe.

Das PRZG präsentiert sich klinisch als schwammige, blau-rote, auf Berührung leicht blutende Gewebsvermehrung. Zudem können PRZG schnell wachsen, Schmerzen verursa- chen und eine erhöhte Rezidivneigung zeigen (ca. 10% der Fälle). Die genaue Ätiologie des PRZG ist nach wie vor nicht abschliessend ge- klärt. Kommt es zur Ausbildung eines PRZG in Kontakt mit einem dentalen Implantat, sind häufiger Rezidive zu verzeichnen. Treten diese Rezidive wiederholt auf, kann es durch einen progressiven Knochenabbau gar zum Implan- tatverlust kommen. In der Literatur tritt bei etwa jedem dritten periimplantären PRZG ein Rezidiv auf und das entsprechende Implantat geht verloren.

Im vorliegenden Fall stellte sich eine 84-jäh- rige Patientin auf Zuweisung durch ihren Pri- vatzahnarzt zur Abklärung und Therapie einer bukkalen Gewebsmehrbildung im periimplan- tären Gewebe regio 23 vor. Anamnestisch sei diese Veränderung erstmals im Sommer 2014 aufgetreten. Nach einer Exzision sei die Läsion aber relativ rasch rezidiviert. Anlässlich der Befundaufnahme imponierte bukkal beim Implantat regio 23 eine blau-violette Gewebe- zunahme. Die übrige periimplantäre Mukosa bei 23 und 25 war unauffällig (Abb. 1, 2).

Auf der digitalen Volumentomografie konnte kein ossärer Einbruch um die Implantate 23 und 25 diagnostiziert werden (Abb. 3). Die Lä- sion wurde in toto unter Bildung eines Muko- periostlappens exzidiert und zur histopatholo- gischen Untersuchung eingeschickt (Abb. 4, 5).

Die histopathologische Untersuchung bestä- tigte die Diagnose eines PRZG (Abb. 6). Nach dem primären Wundverschluss (Abb. 7) verlief die Wundheilung komplikationslos, und nach einem halben Jahr ist bisher kein Rezidiv auf- getreten (Abb. 8).

SCHLÜSSELWÖRTER: Peripheres Riesenzellgranulom, Implantat, digitale Volumentomografie, Therapie

Michael M. Bornstein

1,2

Claude Andreoni

3

Thomas Meier

3

Marianne Tinguely

4

1Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie, Zahnmedizini- sche Kliniken der Universität Bern

2Oro-faziales Diagnostik- zentrum Weinbergstrasse, Zürich

3Praxis Andreoni & Meier, Zürich

4Kempf und Pfaltz, Histolo- gische Diagnostik, Zürich

KORRESPONDENZ

Prof. Dr. Michael M. Bornstein Oro-faziales Diagnostik- zentrum Weinbergstrasse Weinbergstrasse 160 CH-8006 Zürich Tel. +41 44 533 30 10 Fax +41 44 533 30 11 E-Mail: mbornstein@

diagnostik-weinbergstrasse.ch LAYOUT

Ressort für Multimedia, zmk bern

Peripheres Riesenzellgranulom im periimplantären Gewebe

Abb. 1 Bei der intraoralen Befundaufnahme imponierte bukkal beim Implantat regio 23 eine blau-violette Gewebezunahme (ca. 12 mm lang und 7 mm hoch).

Abb. 2 Die übrige periimplantäre Mukosa – palatinal beim Implantat regio 23 und zirkulär beim Implantat regio 25 – war unauffällig.

Verdankung

Die Autoren danken Dr. med. dent. Jürg Sgarbi, Privatpraxis in Zürich, für die Zuweisung der Patientin.

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THEMA DES MONATS

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SWISS DENTAL JOURNAL SSO VOL 128 12P 2018

A B C

Abb. 3 Auf der digitalen Volumentomografie konnte kein ossärer Einbruch um die Implantate 23 und 25 diagnostiziert werden.

A: sagittales Schnittbild von den Implantaten 23 und 25; B: Der koronale Schnitt bei 23 zeigt bukkal wenig bis fehlenden Knochen über der Implantatober- fläche, besonders gegen krestal; C: koronaler Schnitt bei 25.

A B C

Abb. 6 Die Läsion stellt sich histologisch als gut umschrieben und polypoid dar (A). Sie ist von unauffälliger plattenepithelialer Schleimhaut umgeben.

Sowohl bei kleiner wie auch mittlerer Vergrösserung erkennt man eine blut- und eisenreiche Läsion (braunes Pigment), was den klinisch bläulichen Aspekt widerspiegelt (A, B). Bei hoher Vergrösserung (C) erkennt man die eingestreuten mehrkernigen Riesenzellen mit dunklem Zytoplasma auf einem Hintergrund ovoider und spindelzelliger Mesenchymalzellen mit reichlich Erythrozyten.

Abb. 7 Der Wundverschluss erfolgte nach Anlagerung einer Kollagenmatrix (Geistlich Mucograft, 15 × 20 mm; Geistlich Pharma AG, Wolhusen, Schweiz) in regio 23 mit mehreren Einzelknopfnähten.

Abb. 8 In der Nachkontrolle ein halbes Jahr nach Exzision des peripheren Riesenzellgranuloms ist bisher kein Rezidiv aufgetreten. Die Implantate regio 23 und 25 bzw. die Brückenrekonstruktion von 23-x-25-x sind weiter- hin in situ und in Funktion.

Abb. 4 Nach Lokalanästhesie wurde die Gewebsmehrbildung unter Bildung eines Mukoperiostlappens in toto exzidiert und die periimplantäre Region 23 ausgiebig kürettiert. Im krestalen Bereich des Implantates 23 ist die raue Implantatoberfläche zu erkennen.

Abb. 5 Die Läsion wurde nach der Entnahme in toto zur histopathologi- schen Untersuchung eingeschickt.

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