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Hinweise • Anregungen
FOTOGRAFIE
Das Archiv des Diapositiv-Archivs
Es gibt zahlreiche Systeme, Diapositive zu archivieren.
Kunststoffmagazine, die 36 und mehr Diapositive fas- sen und in der Regel zu je zwei in einer Kunststoffbox zusammengefaßt sind, zäh- len wohl zu der verbrei- tetsten Archivierungsart.
Sammlungen von Institu- ten und Kliniken werden häufig in Diaschränken aufbewahrt, dabei werden die Dias entweder in fla- chen Schubladen gelagert, oder aber sie stehen in leicht geneigten waage- recht laufenden Gestellen.
Zwei weitere Möglichkeiten der Archivierung bieten einmal die „Journale", die aus glasklarem harten Kunststoff, und Diata- schen, die aus glasklarem
Abbildung 1: Reproduziertes Dia-Journal, Leitz-Leuchtka- sten, Reproduktion mit Leica R4 und Makro-Elmarit-R 2,8/60
weichen Kunststoff gefer- tigt sind.
Letztere haben seitlich eine Perforation, so daß sie in Ordnern aufbewahrt wer- den können. Beide ermög- lichen ein schnelles Finden der gewünschten Dias, vor- ausgesetzt, man führt eine exakte Registratur.
Oft kommt man in die Lage, eine größere Anzahl Dias schnell durchsehen zu müssen, um z. B. für eine besondere Gelegenheit ei- ne kleine oder größere Aus- wahl bereit zu haben. Hier soll nun eine einfache Me- thode beschrieben werden, die es ermöglicht, archi- vierte Dias schnell durch- zusehen: Man reproduziert die einzelnen Journale bzw. Taschen aus Weich- kunststoff. Es wird alSo ein Archiv des Archivs erstellt.
Durch diese Methode hat man 24 bzw. 15 Aufnahmen auf einem Diapositiv. Bei Betrachtung von 10 Dias kann man 240 bzw. 150 Aufnahmen beurteilen und auswählen (Abbildung 1).
Zur Aufnahmetechnik. Ein Leuchtkasten wird auf das Grundbrett des Reproduk- tionsstativs gelegt. In der Größe des Journals wird der Kasten exakt abge- deckt, so daß kein Licht seitwärts austreten kann.
Die Kamera wird mit einem Farbumkehrfilm (z. B. 18 DIN) geladen. Vor das Ob- jektiv kommt, falls die Be-
leuchtung des Leuchtka- stens die Farbtemperatur des Kunstlichts hat, ein B- 12-Filter. Geringe Farbver- schiebungen sind hier nicht von Bedeutung. Die Qualität der auf diese Wei- se reproduzierten Dias ist sicher nicht voll befriedi- gend, insbesondere sind die Kopien weitaus „här- ter" als die Originale. Die Erfahrung hat jedoch ge- zeigt, daß das Bildmaterial recht gut erkannt werden kann, und darauf kommt es schließlich an (Abbil- dung 4).
Bei der Benutzung der Dia- hüllen aus weichem Kunst- stoff (Hersteller: Hama) ist es erforderlich, eine Maske zu schneiden, damit die Räume zwischen den Dias abgedeckt werden. Diese Maske braucht man nur einmal anzufertigen, sie läßt sich immer wieder ver- wenden. Zweckmäßiger- weise wählt man einen Kar- ton, der relativ weich und beiderseits schwarz ist (Ab- bildungen 2 und 3).
Zur Reproduktion emp- fiehlt sich ein 50- oder 60- mm-Makro-Objektiv. Bei der Aufnahme der Diata- schen aus weichem Kunst- stoff pflegt der Verfasser die oben beschriebene Maske mit zwei Tesastrei- fen auf der Opalscheibe des Leuchtkastens zu befe- stigen, so daß der Wech- sel der Diabehälter sehr schnell erfolgen kann. Bei
Abbildung 4: Anordnung ei- nes Dia-Journals auf dem Leitz-Leuchtkasten. Leica R4 mit Motor und Winkelsucher, Makro-Elmarit-R 2,8/60, am Reproduktionsstativ befestigt Fotos: Orbach einer Kamera mit Motor kann man dann eine große Zahl Reproduktionen in kurzer Zeit anfertigen. Der Arbeitsraum sollte dunkel sein, damit kein Licht von außen auf die Dias fällt und diese nur im Durchlicht zur Reproduktion kommen.
Bei der Reproduktion der Journale sollte die Kamera- automatik mit Hilfe des Override auf + 0,5 korri- giert werden, d. h., eine halbe Belichtungsstufe wird länger belichtet. Das Archiv des Archivs bewahrt der Verfasser in einem se- paraten Magazin auf.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Heinz Orbach DGPh (Neuss)
p. A. Deutsche Gesellschaft für Photographie/
Sektion Medizin
Neumarkt 49, 5000 Köln 1
/411 11,' 41or 41110r 4er 40,
Abbildung 2 (links): Selbst- angefertigte Maske, auf dem Leuchtkasten befe- stigt
Abbildung 3 (rechts): Auf dem Leuchtkasten liegt schräg auf der selbst an- gefertigten Maske eine Dia-Tasche aus weichem Kunststoff
98 Heft 41 vom 15. Oktober 1982 79. Jahrgang