• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Literatur-Dokumentation wird weiter gefördert" (24.09.1982)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Literatur-Dokumentation wird weiter gefördert" (24.09.1982)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Durch Versorgungswerke nicht überversorgt

Die berufsständischen Versor- gungswerke böten keine Überver- sorgung und seien auch nicht über Steuervergünstigungen teil- weise von der Allgemeinheit finan- ziert, erklärte der Vorsitzende der Gesellschaft für Versicherungs- wissenschaft und -gestaltung e. V., Dr. med. Rolf Schlögell, in Köln. Schlögell antwortete damit auf Äußerungen von Eugen Glom- big MdB (SPD), der im Bereich der berufsständischen Versorgung Überversorgungen zu erkennen glaubt. Die berufsständischen Ver- sorgungswerke, so Dr. Schlögell, werden ohne jeden Staatszuschuß allein aus den Mitteln ihrer Versi- cherten finanziert. Schon daraus folge, daß dort keine Überver- sorgungen zustande kommen könnten.

Auch für den Bereich der betriebli- chen Altersversorgung dürfe, so Schlögell, der im Zusammenhang mit dem AEG-Vergleich bekannt- gewordene Fall von Überversor- gung nicht verallgemeinert wer- den. Es sei aber auch unredlich, Steuervergünstigungen, die nicht annähernd ausreichten, um die Belastungen aus der Anpassungs- verpflichtung zu kompensieren, erst zur Förderung der betriebli- chen Altersversorgung einzufüh- ren und dann zu fordern, hier müs- se der Rotstift angesetzt werden, weil diese Leistungen zum Teil mit Steuervergünstigungen finanziert seien. So könne das Ziel eines wei- teren Ausbaus der betrieblichen Altersversorgung nicht erreicht werden. Man dürfe aber auch nicht vergessen, daß das Bundes- arbeitsgericht bisher eine ange- messene Absenkung überhöhter laufender Pensionen nicht nur ab- gelehnt hat, sondern auch deren Anpassung an Lohn- beziehungs- weise Lebenshaltungskosten-Ver- änderungen verlangt habe. Dr.

Schlögell stimmte Glombig jedoch insoweit zu, als dieser dafür ein- trat, die Kassen der Sozialversi- cherungsträger nicht länger als

Hilfskasse zum Ausgleich des Bundeshaushaltes zu mißbrau- chen. Er sei befriedigt darüber, daß diese Forderung, die die Ge- sellschaft für Versicherungswis- senschaft schon seit langer Zeit erhebe, nun endlich bei Glombig auf positive Resonanz gestoßen sei. WZ

Literatur-Dokumentation wird weiter gefördert

Die internationale Literatur-Doku- mentation auf dem Gebiet des Krankenhauswesens, die die Technische Universität Berlin, In- stitut für Krankenhausbau, Berlin, zusammen mit dem Deutschen Krankenhausinstitut, Düsseldorf, seit 1969 betreibt, kann fortgeführt werden. Das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung hat die weitere finanzielle Unterstüt- zung zugesichert, um so die Ser- vicefunktion dieses Literaturdoku- mentationsdienstes für kranken- hausrelevante Forschungsfragen zu erfüllen.

Zu Jahresbeginn 1982 hatten den mit dem Dateninformationssystem verbundenen Instituten in der Bundesrepublik Deutschland, in Dänemark, Österreich, der Schweiz und Schweden insge- samt 55 000 Dokumente zur Verfü- gung gestanden, die aus dem EDV-Speicher an line abfragbar sind. Rund 80 Prozent der Origina- le sind in den „Microfiche"-Biblio- theken der angeschlossenen Insti- tute präsent. Darüber hinaus wer- den regelmäßig rund 600 wirt- schaftswissenschaftliche Zeit- schriften ausgewertet; hinzu kom- men 250 einschlägige Periodika aus dem Gebiet der Architektur und weitere 25 aus dem Sektor der Operations Research. Aufgrund der EDV-erfaßten und verarbeite- ten Literatur geben das Institut für Krankenhausbau und das Kran- kenhausinstitut zusammen einen vierteljährlich erscheinenden In- formationsdienst „Krankenhaus- wesen" heraus, der bereits im 14.

Jahrgang herauskommt. EB

DIE GLOSSE

Sancta simplicitas

„Die Information eines beliebigen deutschen Wortes, wenn wir keine näheren Anhaltspunkte darüber haben, beträgt 17,4 bit." So etwas muß man offenbar wissen, wenn man Beipackzettel schreibt, denn:

„Gegenwärtig geht es darum, die subjektive Information der Pak- kungsbeilage noch stärker zu ver- ringern", „anzuzielen" wären nur 6 bit pro Wort. — Doch: verringern ist richtig, bei den Sachverständi- gen heißt das offensichtlich so.

Zugegeben, das alles ist aus dem Zusammenhang gerissen. Es ging den hier gemeinten Experten um die Prüfung der Frage, ob „die Packungsbeilage ohne Fremdwör- ter und mit einer etwas verein- fachten grammatischen Struktur schneller lesbar und wohl auch verstehbar ist."

Wer hätte es je gedacht: „Der Ef- fekt dieser Maßnahme war überra- schend deutlich". Nämlich: der so korrigierte Beipackzettel war les- barer und verständlicher.

— Bloß: brauchten wir wirklich ei- nen Dr. phil., einen Dipl.-Psych., einen Chefarzt und vier Textseiten einer Zeitschrift, um diese Er- kenntnis zu beweisen? gb

Drastisch

„Drastische Sparmaßnahmen" ha- be das Gesundheitsministerium der DDR angekündigt, melden westdeutsche Nachrichtenagentu-

ren. Der Staat sei durch die außen- wirtschaftlichen Bedingungen so, hoch belastet, daß Rang- und Rei- henfolge der Investitionsvorhaben auch im Gesundheits- und Sozial- wesen neu überdacht werden müßten. Für die Anschaffung mo- derner medizinischer Geräte ste- hen künftig weniger Mittel zur Ver- fügung. Dies habe ein DDR-Ärzte- blatt veröffentlicht. Und westdeut- sche Zeitungen drucken es genüß- lich nach. Es paßt ja auch so gut in die Landschaft: Das Gesundheits- wesen der DDR steht bekanntlich

22 Heft 38 vom 24. September 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung

schon seit Jahrzehnten kurz vor dem Zusammenbruch. Und da wir im Westen ja auch sparen müssen, muß es drüben schon zumindest

„drastisch" zugehen.

Bloß: fast nichts davon stimmt. Die Quelle ist ein Artikel der Leiterin der Planungsabteilung im DDR- Ministerium für Gesundheitswe- sen über die Vorbereitung des Volkswirtschaftsplanes 1983. Da liest es sich ganz anders: die ma- terielle Basis des Gesundheits- und Sozialwesens entwickle sich gut, die Ziele des Fünfjahrplans bis 1985 würden erreicht. Über- haupt gab es in der letzten Zeit nur die üblichen Erfolgsmeldungen, zum Beispiel aus der 4. Tagung des Zentralkomitees der SED oder von der Zentralverwaltung für Sta- tistik über das 1. Halbjahr 1982 (wieweit diese Zahlen frisiert sind, muß offenbleiben – ebenfalls: wie üblich). Natürlich: „Vorrang ha- ben Maßnahmen der Rationalisie- rung", schreibt die Abteilungslei- terin. Das ist aber in der DDR nun schon seit Jahren nichts Neues, ebenso wie der Zwang, mit Devi- sen sparsam umzugehen. Deshalb wird schon lange möglichst weni- ger neu gebaut und dafür mög- lichst viel modernisiert, rekonstru- iert und werterhaltend erneuert.

„Mit gleichem oder weniger Auf- wand Besseres und mehr bewir- ken", heißt der Slogan.

Der Satz vom Überdenken der Rei- henfolge von Investitionsvorhaben kommt in dem Artikel vor. Die Schlußfolgerung aber wurde beim Zitieren unterschlagen. Der näch- ste Satz lautet nämlich: „Das be- deutet, daß im Vordergrund für den Einsatz von Investitionsmit- teln vor allem Maßnahmen zur Heizölablösung stehen müssen"

und daß noch fertigzustellende Vorhaben schnell „betreuungs- wirksam zu machen" sind. Sind das „drastische Sparmaßnah- men"? Moderne medizinische Ge- räte übrigens (für die angeblich künftig weniger Mittel zur Verfü- gung stehen) hat die Abteilungs- leiterin überhaupt nicht erwähnt!

Hat einer im Westen es denn nötig, so drastisch zu lügen? gb

HESSEN

Aktionsprogramm

„Sport und Gesundheit"

Der bisherigen Entwicklung des 1974 von der Landesregierung verabschiedeten „Aktionspro- gramms Sport und Gesundheit"

ist in einer vom Sozialminister her- ausgegebenen Broschüre „Rot- Weißes Sportförderungspro- gramm für Hessen" ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Landesre- gierung arbeitet hier eng mit dem Landessportbund und insbeson- dere mit dem Hessischen Behin- derten-Sportverband zusammen;

letzterer erhält den größten Teil der Förderungsmittel aus dem Landeshaushalt (1982: 710 000 DM). Im Jahre 1981 betreute dieser Verband mehr als 13 000 sporttrei- bende Behinderte, darunter etwa 4000 Kriegsversehrte und 1100 be- hinderte Kinder und Jugendliche.

Etwa 2000 Übungsleiter und fast 3000 Sportärzte sind im Rahmen des Verbandes tätig.

Als ein besonders wichtiger Be- reich im Rahmen dieses Pro- gramms wird der Koronarsport an- gesehen. Die Zahl der Infarktsport- gruppen, die alle unter Anleitung qualifizierter Übungsleiter und un- ter sportärztlicher Überwachung stehen, hat sich von den ursprüng- lichen fünf Gruppen im Jahre 1974 inzwischen fast verzehnfacht.

Einen weiteren wichtigen Bereich sieht die Landesregierung in der sportärztlichen Betreuung. Im Rahmen der Sportförderung für Schulen und Vereine sowie des Aktionsprogramms Sport und Ge- sundheit wurden 1981 mehr als

BLÜTENLESE

Klage eines Propheten

„...

die Du jetzt auf dem Li- banon wohnest und auf Ze- dern nistest, wie wirst Du stöhnen, wenn Dich Wehen ankommen werden. Kränze die eine, die gebären soll."

(Jeremias 22, 23)

16 000 sportärztliche Vorsorgeun- tersuchungen durchgeführt. Hier- für stehen bei den Gesundheits- ämtern jetzt 46 sportärztliche Un- tersuchungs- und Beratungsstel- len zur Verfügung, ferner die vom Land getragene sportärztli- che Hauptberatungsstelle an der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt/Main.

Für die künftige Finanzierung des Behindertensports macht das Hes- sische Sozialministerium darauf aufmerksam, daß sich der Bund langfristig aus der Förderung des Behindertensports im Rahmen der Kriegsopferversorgung zurückzie- hen wird. Bis 1985 werden die För- derungsmittel des Bundes bereits um jährlich vier Prozent reduziert.

Damit kämen auf die Träger der staatlichen und kommunalen Sportförderung, die Sportorgani- sationen sowie die Rehabilita- tionsträger und die Krankenkas- sen neue Belastungen zu, die wohl auch zu Überlegungen über eine stärkere Eigenbeteiligung der Be- troffenen führen müßten. WZ BERLIN

Einstellung von Ärzten ist wieder möglich

Der für die städtischen Kranken- häuser in Berlin geltende Einstel- lungsstopp für Ärzte ist aufgeho- ben worden. Diese Mitteilung machte der für das Gesundheits- wesen in Berlin zuständige Se- natsdirektor Albrecht Hasinger ge- genüber dem Vorstand der Ärzte- kammer Berlin. Anfang des Jahres war für die städtischen Kranken- häuser ein genereller Einstel- lungsstopp als Folge einer Verein- barung des Landes Berlin mit den Krankenkassen angeordnet wor- den. Diese Vereinbarung sah eine umfangreiche Bettenreduzierung an den städtischen Krankenhäu- sern und eine Einsparung von rund 1300 Stellen, darunter über 100 Stellen für Ärzte, vor. Die Mit- arbeiter, deren Stellen wegfielen, wurden in einen sogenannten Per- sonalüberhang mit dem Ziel der

AUS DEN BUNDESLÄNDERN Drastisch

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 38 vom 24. September 1982 23

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Dezember (VdAK/AEV). Gegenüber den Bundes- verbänden der Krankenkassen ein- schließlich der Bundesknappschaft hat die KZBV verbindlich erklärt, die Ver-

Die 38 berufsständischen Versor- gungswerke der kammerfähigen freien Berufe, die der vor zweiein- halb Jahren gegründeten und in Köln ansässigen Arbeitsgemein-

Werner Verlag, sowie VYGE ISCHU- BERT/LA G, Bauverzögerung und Leis- tungsänderung, Bauverlag. Der wesent- liche Unterschied ist, dass der §6 r. 6 von Schaden spricht und nicht

Nicht die Art ihrer Finan- zierungssysteme ist wichtig — also ob mehr Kapitaldeckung oder mehr Umlageverfahren —, sondern die Tatsache, daß sie ohne finan- zielle staatliche

So werde ich es wohl lieber weiterhin dabei belassen, Gesundheit (ganz allgemein), Glück (was auch jeder darunter ver- steht), Zufriedenheit, Heiterkeit, Freu- de, Frohsinn

rium für Soziales und Verbraucher- schutz eine Broschüre entwickelt, die Asylsuchenden hilft, sich im Gesund- heitswesen zurechtzufinden.. Sowohl in Deutsch, Englisch als auch

Damit sie ihre Kraft entfalten, müssen sie aller- dings von Beginn an als umfassende Behandlungsmanagement-Plattfor- men konzipiert werden – als Plattfor- men, auf denen

(1) Landarbeiterwohnungen sind Wohnungen oder Wohnräume in landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen Betriebsgebäuden für die Landarbeiter, die im land- und