12. bis 14. Mai 1983
Kölner Sonographie Symposium'83
MÖGLICHKEITEN — GRENZEN — FEHLERQUELLEN
der Sonographie und ihre Einbindung in die bildgebende Diagnostik
Präsident: Prof. Dr. med. G. Friedmann, Köln
Das Symposium wendet sich an alle sonographisch tätigen Ärzte in Klinik und Praxis mit dem Ziel, einen aktuellen und umfassenden Überblick der Sonographie heute zu geben.
Es referieren auf ihrem Fachgebiet führende Spezialisten des deinschsprachigen Raumes.
Veranstalter: SEKTION STRAHLENDIAGNOSTIK DER DEUTSCHEN
RÖNTGEN GESELLSCHAFT E. V.
Radiologisches Institut der Universität Köln Programm
u. Auskunft:
Kölner Sonographie Symposium'83
— Administratives Sekretariat — Manfred Willms-Harzheim Postfach 501470 • D-5000 Köln 50 Tel. 02236/64242
BRIEFE AN DIE REDAKTION
PSYCHOSOMATIK
Zu dem Artikel von Prof. Dr.
med. K. Federlin et al.
„Braucht die Medizin ein neues Bild vom Menschen?"
(Heft 41/1982):
Utopisch
und anmaßend
Die Diskussion um die Stel- lungnahme der fünf Gieße- ner Kliniker . . . verläuft ausschließlich als Kritik an den Kritikern und läßt un- berücksichtigt, daß die Psychosomatik zwei Ziele ansteuert: vordergründig das partnerschaftliche Arzt-Patienten-Verhältnis, weitergehend aber den
gesellschaftspolitischen Wandel. Mir scheint gerade im Hinblick auf diese Dop- pelsinnigkeit die Warnung, von Richters Fakultätskol- legen gewiß nicht leichtfer- tig ausgesprochen, berech- tigt und fundiert. Die von Richter allenthalben darge- legten Postulate lesen sich harmlos, für den unbefan- genen Leser könnten es weltverbessernde Weishei- ten aus dem Munde eines sympathischen Helden in einem Arztroman sein.
Mehr nebenher wird dabei nach der Schablone des sich gegenseitig ausschlie- ßenden Freund- und Feind- verhältnisses ein Bild von Gut und Böse aufgebaut, in dem sich Ärzte, Organme- dizin, Fortschritt, Industrie- gesellschaft, Gebührenord- nung, Erfolgszwang usw.
aufgelistet finden. Zum Schluß das Feindbild „ei- ner sich als unpolitisch ver- stehenden Medizin" — dar- gestellt am Beispiel aus der Nazizeit: „Nahezu kampf- los fügte man sich in die verordnete Mitwirkung bei den Massensterilisationen und schließlich gar bei dem entsetzlichen Euthanasie- programm". Auf diese Wei- se warnt Richter vor politi- scher Abstinenz der Ärzte- schaft!
Kernsatz der politischen Ambitionen Richters — und
der Psychosomatik? — ist m. E. der folgende: „Jeden- falls findet der Arzt gegen- wärtig um sich herum zahl- reiche Anzeichen, die ihm helfen können, seine Tätig- keit und seine Stellung so zu verändern, daß sie sich sinnvoll in die Ansätze zu gewissen positiven sozia- len Wandlungen einfü- gen." Hier wäre nach- drücklich zu fragen, wie diese Wandlungen nach allgemeingültigem Kon- sensus zu definieren sind.
Dies Bild vom neuen Men- schen, das Richter am poli- tischen Horizont erblickt und mit Hilfe der Psychoso- matik propagiert, ist uto- pisch wie jede Heilsbot- schaft und anmaßend in dem Anspruch, neue Ge- setzmäßigkeiten in den — bekanntlich nicht falsifi- zierbaren — Leib-Seele-So- zial-Konflikten wissen- schaftlich nachweisen zu
können. Neu ist diese An- maßung nicht in der Psy- chosomatik, man begegnet ihr bereits bei ihrem nam- haften deutschen Vertreter Viktor von Weizsäcker im Jahre 1949: „Die recht ver- standene psychosomati- sche Medizin hat einen um- stürzenden Charakter". ..
„Daß nämlich die Krankheit den Sinn habe, den Betrof- fenen zum Sinne seines Le- bens zu führen — das einzu- sehen hat die naturwissen- schaftliche Medizin gründ- lich verhindert." (Aus: Psy- chosomatische Medizin.
Psyche III, 5, 1949)
Ohne Zweifel geht es bei der Diskussion um die Be- stimmung des Standortes, der sich kein Arzt entzie- hen sollte. Insofern ist oft auch Poltik mit im Spiel.
Als Alibifunktion sollten sich Arzt und Medizin nicht mißbrauchen lassen. Viele von uns, so glaube ich, können der Standortbe- stimmung folgen, die Ri- chard Siebeck in unmißver- ständlicher und zugleich bescheidener Weise fol- gendermaßen formulierte:
„Und wie steht es um unse- re Aufgabe im Wissen und
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Bericht und Meinung
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/im ärztlichen Handeln? Das
\ allererste und allerdring- lichste Gebot ist das einer ganz strengen Gediegen- heit und Nüchternheit. Un- sere Aufgaben und unsere Wissenschaft sind im Be- reiche unseres menschli- chen Lebens zu erfüllen.
Die Medizin muß eine Tat- sachenforschung sein, aus ihrem besonderen Auftrage heraus, in aller Offenheit freilich für alle Beziehun- gen unseres Daseins, auch für die verborgenen und die geheimnisvollen."
(Aus: Medizin in Bewe- gung. Stuttgart/Thieme 1953)
Dr. med. Hans Gött Kinderkurklinik Viktoriastift Cecilienhöhe 1-3 6550 Bad Kreuznach
DÄ
Ohne speziellen Bezug:
Frauenverachtend?
Lassen Sie doch einfach einmal, nur versuchsweise, für ein, zwei Ausgaben viel- leicht, die frauenverachten- den Witze und Anekdöt- chen weg! Vielleicht würde dann auch ein großer Teil der weiblichen Kolleginnen beim Lesen die Plastik- handschuhe wieder auszie- hen können, und Sie könn- ten in Ihrer großen blauen Anzeige schreiben: „Das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT ist die Zeitschrift aller Ärzte und Ärztinnen. Aller." .. .
Torsten Schmidt, Arzt
Maxstraße 9 1000 Berlin 65
BLÜTENLESE
Essenz
The essence of so- ciety is the suppres- sion of the indivi- dual. Dr. Fleiß
INTELLIGENZ
Zu dem Leserbrief von Prof.
Dr. med. H. Güttich: „Mit drei- ßig uninteressant" (Heft 5/
1983), der sich auf einen Arti- kel von Dr. med. U. Schagen et al. (Heft 34/1982) und einen Leitartikel in der Frankfurter Allgemeinen (Kurt Reumann:
„Für Leistungseliten", 17. De- zember 1982) bezog:
Mehr Mut!
. Wenn es im Wissen- schaftsgetriebe ein so er- schreckend frühes Präse- nium gibt, dann sicher nicht, weil biologische De- terminanten des Alterns die Enzyme der Kreativität blockierten. Es sind die äu- ßeren Bedingungen, der organisatorische Rahmen, die Forschung hemmen und Wissenschaftler er- grauen lassen.
Ungefähr um vierzig herum kann man in deutschen Landen das Endziel einer wissenschaftlichen Lauf- bahn erreicht haben, es muß nicht der Nobelpreis sein. Wer dann noch ein wenig Geduld übt, bis er sich im Ohrensessel eines Ordinarius wiegen darf, braucht keine Ideen mehr.
Wozu denn auch? Hatte er sich denn nicht schon vor- her nur mühsam ein paar Einfälle abgepreßt, die ihn glücklich ans Ufer der Ha- bilitation zogen? Wozu dann weiter die Qual? Nie- mand verlangt sie mehr.
Wenn es etwas zu beklagen gibt, dann ist es das Sy- stem der Universität selbst.
Studentische Massen und Nobelpreisträger sind nur Randerscheinungen eines weiten Feldes von Übeln.
Das System fördert nicht Ideenreichtum und schöp- ferische Leistung, es lan- ciert die Skrupellosigkeit eines hechelnden Karrieris- mus, abgepolstert von mol- ligen Beamtenpfründen, es bläht die unfruchtbare Ar- roganz der Arrivierten. Die