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Archiv "Verstopfung der Gallengangsprothese" (27.01.1995)

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Academic year: 2022

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MEDIZIN-

3.9 Kriterien für das Therapieende

Selbst bei unkomplizierten Ver- läufen der Erkrankung muß der volle Behandlungszyklus entspre- chend den oben angeführten Proto- kollen zu Ende geführt werden. Ein vorzeitiges Abbrechen der Thera- pie beinhaltet ein erhöhtes Risiko komplizierter Rekrudeszenzen. An- dererseits ist aber auch ein „sicher- heitshalber" durchgeführter zweiter Therapiezyklus mit einem weiteren schizontiziden Medikament nicht indiziert, da er nicht die Sicherheit der Parasitenklärung erhöht, jedoch in den meisten Fällen zu einer er- heblichen Steigerung von Neben- wirkungen führt.

Eine „chronische Malaria" gibt es beim nichtimmunen Patienten nicht. Die Infektion mit Plasmodi- um falciparum ist vollständig aus- heilbar. Bei Infektionen mit den Er- regern der Malaria tertiana, Plas- modium vivax und P. ovale, sind al- lerdings persistierende Leberfor- men bekannt, die nicht auf schizon- tizide Medikamente reagieren und zu einem späterem Zeitpunkt Ursa- che eines Rückfalles sein können.

Hier führt eine oben erwähnte Nachbehandlung mit Primaquin in der Regel zur kompletten Aushei- lung.

Malaria ist eine schwere Infek- tion, die den ganzen Körper schwächt. Nach durchgemachter Erkrankung dauert die Rekonvales- zenz auch bei bisher gesunden jun- gen Leuten oft erstaunlich lange.

Eine Arbeitsunfähigkeit von vier bis sechs Wochen ist möglich.

3.10 Nachsorge

Wir raten zu einer Nachunter- suchung jedes Patienten mit durch- gemachter Malaria vier bis acht Wochen nach dem Beginn der in- itialen Therapie. Zu diesem Zeit- punkt hat der Patient in aller Regel seine alte Leistungsfähigkeit wieder erreicht. Die typischerweise wäh- rend der Erkrankung vergrößerte und verplumpte Milz kann mit ihren sonographischen Maßen noch leicht über der Norm liegen, sollte jedoch nicht mehr palpabel sein.

AKTUELL / FUR SIE REFERIERT

Bei noch vergrößerter Milz ist der Patient auf die erhöhte Gefahr ei- ner Ruptur bei entsprechender be- ruflicher oder sportlicher Belastung hinzuweisen. Die Laborwerte, mit Ausnahme des Hämoglobins, soll- ten in den Normalbereich zurückge- kehrt sein.

Die meisten Organkomplika- tionen bei schwerer Malaria sind voll reversibel. Dennoch kommen neurologische Residuen nach zere- braler Malaria vor, die dann einer entsprechenden Rehabilitationsbe- handlung zugeführt werden müs- sen.

Eine serologische Bestimmung der Malaria-Antikörper ist während und nach der akuten Erkrankung bedeutungslos. In der Mehrzahl der Fälle führt ein früher Therapiebe- ginn zum Ausbleiben einer immun- ologischen Antwort beim Patienten und damit zu einem negativen Testergebnis. Malaria-Antikörper haben in unseren Breiten lediglich im Feld der Arbeitsmedizin bei chronischer Malariaexposition eine begrenzte Bedeutung. Positive An- tikörper stellen keinen Schutz vor einer erneuten Erkrankung dar.

Bei zahlreichen Patienten hat die Malariainfektion während eines beruflichen Aufenthaltes in den Tropen stattgefunden. In diesen Fällen ist eine ärztliche Anzeige über eine Berufskrankheit zu er- statten, die zu einer Nachbegutach- tung und Anerkennung als Berufs- krankheit nach Ziffer 3104 führt.

Malaria ist eine in der Bundes- republik meldepflichtige Erkran- kung. Dies dient dem Ziel, den epi- demiologischen Trend der Ein- schleppung der Erkrankung zu er- fahren. Spätestens zum Nachsorge- termin sollten das örtliche Gesund- heitsamt und das Bundesgesund- heitsamt* Nachricht erhalten ha- ben.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1995; 92: A-201-210 [Heft 4]

* jetzt: Robert-Koch-Institut — Bundesinstitut für Infektionskrankheiten und nicht übertrag- bare Krankheiten, Nordufer 20, 13353 Berlin

— Telefon: 0 30/45 47-22 86

Literatur

1. Gilles HM: Management of severe and complicated malaria World Health Organi- sation, Geneva 1991

2. Lang W: Malaria. In: Lang W (Hrsg.): Tro- penmedizin in Klinik und Praxis. Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York 1993 3. Nothdurft HD, Burchard G-D, Leichsenring

M, Schönfeld Ch: Malariaprophylaxe. Dt Ärztebl 1993; 30: A 1 -2172-2180 (Heft 33) 4. Seitz HM: Malaria, Internist 1992; 33: 69-78 5. Warrel DA, Molyneux ME, Beales PF (ed.): Severe and complicated malaria, 2nd ed. Transactions of the Royal Society of Tropical Medicine, 84 (Suppl. 2) (1990) 1-65

6. WHO: Technical Report Series, No. 805 (1990). Practical chemotherapy of malaria:

report of a WHO Scientific Group

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Klaus Fleischer Tropenmedizinische Abteilung Missionsärztliche Klinik Salvatorstraße 7

97074 Würzburg

Verstopfung der

Gallengangsprothese

Die endoskopische Implantati- on von Gallengangsendoprothesen gehört heute zum Standard bei der Therapie des malignen Verschlußik- terus. Das Problem ist nach wie vor die gallige Inkrustierung und damit die Verstopfung der Endoprothesen nach etwa drei bis sechs Monaten, so daß diese immer wieder ausge- wechselt werden müssen, um einer eitrigen Cholangitis vorzubeugen.

Die Autoren führten eine randomi- sierte Studie zur Prävention der Stent-okklusion durch und konnten zeigen, daß durch die prophylakti- sche Gabe von Ursodeoxycholsäure (13 bis 15 mg pro kg/Tag) und Nor- floxacin (400 mg/Tag) diese Kom- plikation weitgehend verhindert werden kann. Auch die durch- schnittliche Überlebenszeit und die Hospitalisationsdauer wiesen signi- fikante Unterschiede zugunsten der prophylaktischen Therapie auf. W

Barrioz Th, Ingrand P, Besson I et al.:

Randomised trial of prevention of biliary stent occlusion by ursodeoxycholic acid plus norfloxacin. Lancet 1994; 344:

581-582

Hepatology Unit. University Hospital 86021 Poitiers, Frankreich

A-210 (48) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 4, 27. Januar 1995

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