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Archiv "Malaria - Klinik, Diagnostik und Therapie" (18.08.1977)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildnng Aktuelle Medizin Ulkustherapie

oxolon stärkt vorwiegend die pro- tektiven Eigenschaften der Schleim- haut: es normalisiert die beim Ulcus ventriculi herabgesetzte Schleim- qualität des Magens (reduzierte Vis- kosität infolge verminderten Gehal- tes an Hexosaminen, insbesondere an N-acetyi-Neuraminsäure) (23). Die gesteigerte Wasserstoffionen- Rückdiffusion und die überstürzte Epithelzellproliferation der geschä- digten Magenschleimhaut werden wahrscheinlich über diesen Mecha- nismus, das heißt also über die Sti- mulation des Einbaues von N-acetyi- Neuraminsäure und anderer Hexos- amine in den gastralen Schleim und über die dadurch normalisierte Schleimviskosität, zurückgedrängt.

Carbenoxolon eignet sich vor allem zur ambulanten Behandlung, und seine Wirksamkeit auf die Heilungs- geschwindigkeit des peptischen Ge- schwürs darf heute als gesichert an- gesehen werden (3). Wieweit sich der kurative Effekt von Carbenoxo- lon auch auf den Pylorusschlußde- fekt beim Ulcus ventriculi erstreckt (9), ist noch nicht endgültig zu be- antworten.

Carbenoxoloninduzierte Nebenwir- kungen haben aldosterontypische Ursachen (Natriumretention und Ka- liumexkretion; Abbildung 2). Hypo- kaliämie, Hypertension und Ödeme treten vorwiegend bei älteren Men- schen auf und müssen durch gleich- zeitige Verordnung von kaliumspa- renden Diuretika (zum Beispiel Triamteren, aber nicht Spironolac- ton!) und notfalls auch durch Kali- umsubstitution reduziert werden (24).

Kontraindikationen gegen die An- wendung von Carbenoxolon können schwere Herz-, Nieren- und Leber- krankheiten mit sekundärem Hyper- aldosteronismus sein. Der Aldoste- ronantagonist Spironolacton hemmt zwar die Nebenwirkungen von Car- benoxolon, beseitigt aber gleichzei- tig auch seine Wirkungen auf die gastrale Schleimproduktion und ist deshalb nicht angebracht.

Ein Beispiel zur rationalen Ulkusthe- rapie, das alle wesentlichen Aspekte und aktuellen Möglichkeiten be-

Tabelle 1: Beispiel einer rationellen Ulkustherapie, die alle wesentlichen Aspekte und aktuellen Möglichkeiten berücksichtigt

..,.. Bettruhe Schmerzfreiheit ..,.. Rauchverbot

bis zur

..,.. Antazida: konsequente Gabe z. B. bis 8 x 1 Beutel Aluminiumhydroxyd Gel

+

Kalziumkarbonat in stündli- chem Wechsel mit

..,.. häufigen kleinen Mahl- zeiten

wenig gewürzt wenig gesalzen ..,.. Anticholinergika optimal effektive Dosis z. B. Oxpheniumbromid (Ant- renyl®)

..,.. Carbenoxolon-Natrium (Biogastrone®, Biogastrane duodenal®)

300 mg/Tag 1. Woche, 150 mg bis zur Heilung

eventuell Kombination mit Diuretikum

z. B. Triamteren (Jatropur®)

+

Kalium (z. B. Kalinor®)

rücksichtigt, ist in Tabelle 1 darge- stellt. Der Histamin-H2-Rezeptorant- agonist Cimetidin ist zur Zeit noch nicht im Handel erhältlich. Er stellt in naher Zukunft sicherlich das wirk- samste Medikament gegen das Duodenalulkus dar.

Zur ambulanten medikamentösen Therapie des Magengeschwürs ist jedoch eine exakte Diagnostik (Röntgenuntersuchung

+

Gastro- skopie mit Biopsie) zum Ausschluß eines malignen ulzerösen Prozesses unbedingt notwendig. Nicht oder nur schlecht heilende Ulcera ventri- culi sind bis zum Beweis des Gegen-

2028 Heft 33 vom 18. August 1977 DEUTSCHES ARZTEBLATT

teils unbedingt als potentiell bösar- tig anzusehen.

Dennoch ist bei negativer Histologie die ambulante medikamentöse The- rapie unter kurzfristiger gastrosko- pischer Kontrolle des Befundes an- gezeigt .

in den letzten drei Jahrzehnten wird ein genereller, bislang noch uner- klärlicher Rückgang an Erkran- kungszahlen beim Ulcus duodeni in allen industrialisierten Ländern der westlichen Welt beobachtet. Die rückläufige Tendenz dieser Erkran- kung hat bereits zu erheblichen Be- hinderungen bei klinischen Untersu- chungen zur Ulkustherapie geführt . Es bleibt abzuwarten, ob diese Ent- wicklung anhält und damit zukünfti- ge Fortschritte auf dem Gebiet der medikamentösen Ulkusbehandlung verzögert.

Literatur beim Verfasser Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Hans Ruppin

Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg Krankenhausstraße 12

8520 Erlangen

Berichtigung

Malaria - Klinik,

Diagnostik und Therapie

ln der Arbeit "Malaria- Klinik, Dia- gnostik und Therapie", Heft 26/

1977, Seite 1709 ff., sind- wie uns der Autor mitteilt - auf Seite 1710, mittlere Spalte, zwei Fehler enthal- ten. Es muß heißen: Bei der Malaria tertiana (Plasmodium vivax bezie- hungsweise ovale) erfolgen die Fie- berattacken im Abstand von 48 Stu- den (nicht 36 Stunden), bei der Ma- laria quartana (Plasmodium mala- riae) nach 72 Stunden (nicht 48 Stunden). Wir bitten unsere Leser, diese beiden Fehler, für die die Re- daktion nicht verantwortlich ist, zu

entschuldigen. DÄ

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