• Keine Ergebnisse gefunden

F Bereit für den Dienst am Nächsten

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "F Bereit für den Dienst am Nächsten"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

22

granat apfel 3|2014

rater Jakobus, sind Sie bereit, nach der zweijährigen Probezeit die zeitlichen Ge- lübde abzulegen?“, fragte Frater Richard Bin- der, Magister der Novizen, den jungen Bruder, der mit „Ich bin bereit“ antwortete. Danach sprach Frater Jakobus, vor Provinzial Ulrich Fischer kniend, die rechte Hand auf dem Evan- gelienbuch, die Profess-Formel: „Ich bin fest entschlossen, mich noch inniger an Gott zu binden und Christus noch enger nachzufolgen.

Darum lege ich heute in Ihre Hände, Pater Pro- vinzial Ulrich Fischer, meine Profess der Gelüb- de der Keuschheit, der Armut, des Gehorsams und der Hospitalität im Dienste der Armen und Kranken für ein Jahr nach der Regel des heili- gen Augustinus, den Konstitutionen und den Generalstatuten unseres Ordens ab.“ Zur Be- glaubigung unterzeichneten er sowie als Zeu- gen Frater Romanus und Frater Benedikt und Provinzial Ulrich Fischer die Profess-Formel.

Anschließend überreichte der Provinzial dem jungen Mitbruder das Skapulier, den Überwurf über das Ordensgewand, die Ordensregel sowie

Am 2. Februar feierten die Barmherzigen Brüder in Graz-Eggenberg ein zweifaches Fest: Frater Jakobus Janči legte seine ersten Ordensgelübde ab, Frater Romanus Ribaltschenko feierte sein 40-jähriges Professjubiläum.

TEXT: BRIGITTE VEINFURTER

Bereit für den

Dienst am Nächsten

F

die Konstitutionen und Generalstatuten des Or-

dens. Danach erneuerte Frater Romanus seine Ordensgelübde vor dem Provinzial.

40 Jahre Ordensleben

Am 3. Februar 1974 hatte Frater Romanus Ribaltschenko seine Erste Profess abgelegt.

In jungen Jahren hatte er regelmäßig die Hei- lige Messe bei den Barmherzigen Brüdern in Wien besucht und so schon früh den Ruf verspürt, sein Leben Gott zu schenken. „Aber meine Mutter sagte: ,Lerne einmal zu arbei- ten, dann kannst du ins Kloster gehen, die brauchen dort tüchtige Menschen, die sich im Leben behaupten können‘“, erinnert er sich . So machte er eine Ausbildung zum Textilkauf- mann und arbeitete in diesem Beruf. Doch die Berufung zum Ordensleben blieb. „Da war eine tiefe innere Sehnsucht nach einem Beruf, in dem ich mit Menschen wirken und ihnen Gottes Liebe mitteilen kann“, erinnert sich Frater Romanus. Zum Schlüsselerlebnis wurde ihm eine Predigt über Kapitel 19 des

ORDEN & CHRISTLICHE WELT Graz-Eggenberg

Von links:

Vor Provinzial Ulrich Fischer kniend sprach Frater Jakobus die Profess- Formel, Frater Romanus (l.) und Frater Benedikt (r.) fungierten als Zeugen.

Danach überreichte ihm der Provinzial das Skapulier (r. Frater Damian).

Hauptzelebrant des Gottesdienstes war Pater Michael Obermayr von den Grazer Karmeliten (Mitte).

Fotos: Franz Zalubil/Barmherzige Brüder

(2)

23

Graz-Eggenberg

Matthäus-Evangeliums: „Da ist vom reichen Jüngling die Rede, zu dem Jesus sagte: ,Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkaufe dei- nen Besitz und gib das Geld den Armen; dann komm und folge mir nach.‘ Diese Stelle hat mich bewegt, und ich dachte, eigentlich fehlt mir noch dieser letzte Schritt.“ So trat Frater Romanus 1972 bei den Barmherzigen Brüdern in Wien ein, 1980 legt er seine Feierliche Pro- fess ab. In Linz absolvierte er die Krankenpfle- geschule und arbeitete einige Jahre hier, da- nach in Graz-Eggenberg und in Salzburg.

Seit 1992 lebt und wirkt Frater Romanus im Krankenhaus Graz-Eggenberg. Sein Auf- gabengebiet war lange Jahre die Hausapothe- ke. Nebenbei arbeitete er im Seelsorgeteam mit und absolvierte dafür den theologischen Fernkurs, und jeden Sommer besucht er ei- nen Fortbildungskurs. Seit Oktober 2013 ist er hauptamtlich in der Krankenhausseelsorge tä- tig, spielt weiter Orgel beim Gottesdienst und hilft aus, wo Not am Mann ist. „Möge mir Gott Kraft geben, dass ich noch möglichst lange zu den Menschen gehen kann“, betont er.

Frühe Berufung

Wie Frater Romanus verspürte auch der 1982 in der kroatischen Stadt Bjelovar geborene Frater Jakobus Jancˇi schon in jungen Jahren eine Berufung, machte aber auf Wunsch der Eltern zuerst eine Ausbildung zum Kellner und Koch. „Doch die Theologie blieb meine Berufung“, berichtet er, „und so begann ich danach eine theologische Ausbildung, die ich mit Diplom abgeschlossen habe.“

Schon als Student und als Zivildiener hat- te Frater Jakobus im Sozialbereich gearbeitet und einige Zeit seine kranke Mutter gepflegt.

„Dabei habe ich erkannt, dass das meine Be- rufung ist“, betont er. „Der Bischof von Bje- lovar hat mir dann die Barmherzigen Brüder empfohlen.“ Weil der Orden in Kroatien nicht vertreten war, kam Frater Jakobus 2010 in den Wiener Konvent und lernte vorerst Deutsch.

Nach sechs Monaten konnte er das Postulantat beginnen, eine Art Probezeit, die acht Mona-

te dauerte. Es folgte das zweijährige Noviziat in Graz-Eggenberg, in dem es u. a. darum ging, die Erfahrungen des Gemein- schaftslebens, des spiritu- ellen Lebens und der eige- nen Berufung zu vertiefen und zu erweitern. „Diese Zeit war manchmal schön, manchmal weni- ger schön, manchmal schwer und manchmal leicht, aber Gott sei Dank waren hier im Kon- vent Frater Romanus, Frater Benedikt und Pa- ter Magister Richard Binder, und auch Pater Provinzial Ulrich Fischer war für mich da. Vor allem Frater Romanus hat mir sehr geholfen.

In schweren Zeiten war er ein guter Zuhörer“, berichtet Frater Jakobus. „So kann ich jetzt sa- gen, was Frater Romanus seit 40 Jahren sagt:

,Ich glaube, ich bin bereit‘. Nicht, ich weiß es, sondern ich glaube es und ich gehe weiter.“

Frater Jakobus wechselt nun ins Scholasti- kat. Dort wird sich auch entscheiden, in wel- che Richtung sein Ausbildungsweg geht: „Wie ich es in der Profess versprochen habe, möch- te ich Dienst am Armen und Kranken leisten, aber ich habe viele Favoriten“, betont Frater Jakobus. „Von meiner theologischen Ausbil- dung her könnte ich auch Priester werden, auch das ist möglich.“

«

WORTERKLÄRUNG

Profess

Die Profess (vom lat. „professio“ = Bekenntnis) ist das öffentliche Versprechen, mit dem der Ordensbruder sein Leben dem Dienst an Gott und den Menschen weiht. Dabei legen die Barmherzigen Brüder die Gelübde Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam und Hospitalität ab.

Die zeitliche Profess wird für ein Jahr abgelegt und jährlich erneuert bis zur Ablegung der Feierlichen Profess für das ganze Leben.

So kann ich jetzt sagen:

„Ich glaube, ich bin bereit.“

Nicht, ich weiß es, sondern ich glaube es

und ich gehe weiter.

Frater Jakobus

Von links:

Die Profess-Kerze für Frater Jakobus Frater Jakobus (Mitte) mit seinen beiden Professzeugen Frater Romanus (l.) und Frater Benedikt (r.)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Internationale Konferenz über in den Alltag eingebettete Computer bringt Experten aus Wissen- schaft, Industrie und Mode zusammen / Gadget-Ausstellung zeigt neuste Prototypen..

Gestaltet bitte pro Kirchenkreis ein gemeinsames Feld auf einer Pinnwand der Arbeitsfelder AmK und Jugendarbeit?. - Größe maximal 2 X A3 = A2 - werdet

Clemens Bethge, Konsistorium, Referat 2.2 Kirchliches Leben im Anschluss Gespräch der Konferenz mit Herrn Bethge: Die Entwicklung und Weiterentwicklung im Arbeitsbereich Arbeit

ihrer Forderungen ist das (Ausfall-) Risiko der Gläubiger praktisch unbeschränkt, wenn sie ihre Gesamtforderung nicht realisieren können. Eine Balance dieser Risikoverteilung

Die Einladungskarten wer- den üblicherweise bis zu einem halben Jahr vor dem Termin verschickt, damit sich Freunde, Verwandte und Bekannte den Tag freihalten können. Etwa ein

Einer ihrer nächsten Liebha- ber, ein Oberst des Militärs, das in Argentinien den Schlüs- sel zur Macht besaß, stellte der 24-Jährigen auf einer Wohl- tätigkeitsveranstaltung den

bedeutet agnus = Lamm und castus = keusch, woraus sich zudem das deut- sche Synonym Keuschlamm (Keusch- Lamm) für den Mönchspfeffer er- klärt.. Der Gattungsname vitex nimmt

Die Nationalbank ist in acht Regionen der Schweiz mit einem Delegierten für regionale Wirtschaftskontakte präsent.. BFS GEOSTAT /