Basiswissen nach Themen
Liberté, egalité, fraternité – Die Französische Revolution
Daten
1661-1715 Ludwig XIV.(aus dem Hause Bourbon), sogenannter Sonnenkönig
1740-1786 Friedrich II (der Große) regiert als aufgeklärter Monarch und macht Preußen zur Großmacht 14.Juli 1789 Der Sturm auf die Bastille symbolisiert den Beginn der Französischen
Revolution, heute in Frankreich Nationalfeiertag.
1791 Frankreich wird konstitutionelle Monarchie
1793 Hinrichtung des franz. Königs (Ludwig XVI. aus dem Hause Bourbon) 1794 Mit der Hinrichtung Robespierres endet die Schreckensherrschaft des
Wohlfahrtausschusses.
1804 Napoleon Bonarparte krönt sich selbst zum Kaiser der Franzosen.
1815 Endgültige Niederlage Napoleon in der Schlacht bei Waterloo und Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress.
Begriffe
Absolutismus:
Das ist die von den französischen Königen seit Mitte des 17. Jh praktizierte Form der Herrschaft eines Monarchen allein ‘von Gottes Gnaden’. Der Adel wird seiner politischen Macht enthoben durch die Ausschaltung der Parlamente, die beratende und rechtssprechende Funktion hatten. Die staatliche Gewalt konzentriert sich ausschließlich in der Person des Königs. Seit Ludwig XIV.
stützt der König seine Macht auf 1. ein stehendes Heer, 2. eine organisierte Verwaltung mit
regelmäßigen Steuereinnahmen ( Beamte stammen oft aus dem leistungsstarken Bürgertum!) und 3.
eine enge Zusammenarbeit mit der Kirche. Der Staat betreibt systematische Wirtschaftsförderung (Merkantilismus) und eine pompöse Form der Repräsentation (Schloss Versailles). Der franz.
Absolutismus wurde zum Leitbild aller europäischen Herrscher .
Aufklärung:
Eine in Europa im 18.Jh von gebildeten Menschen vertretene Grundeinstellung, die vom Glauben an die Vernunft und den freien Willen in jedem Menschen geprägt ist. Der Gebrauch des eigenen Verstandes (Lat. „ratio“) befreie die Menschen aus den alten Abhängigkeiten von Kirche und Königtum und führe zu Glück, Toleranz und Selbstbestimmung. Mit Hilfe der Wissenschaften, der Künste und einer vernünftigen Erziehung mache die Menschheit beständig Fortschritte auf eine bessere Welt hin. Es sind vor allem gebildete und wohlhabende Bürger, die die das Denken der Aufklärung fördern und verbreiten.
Menschenrechte:
Unantastbare Rechte und Freiheiten, die jedem Menschen, unabhängig von seiner
gesellschaftlichen Stellung, zustehen. Sie sollen vom Staat geschützt und respektiert werden. Sie wurden erstmals in der Amerikanischen (1776) und Französischen Revolution (1789) gesetzlich festgeschrieben und gelten, immer wieder ergänzt und präzisiert, bis heute in der westlichen Welt als Maßstab politischen Fortschritts.
Merkantilismus:
(merkator: lat. ‘Kaufmann’) Unter M. versteht man die geschichtlich erste systematisch Form einer Wirtschaftspolitik. Im 17. Jh beginnen absolute Monarchen damit, ihre zentral regierten Staaten wirtschaftlich zu fördern, mit dem Ziel, das Steueraufkommen zu erweitern und durch Verwaltung regelmäßig einzutreiben. Der M. setzt vor allem auf die Entwicklung von Manufakturen (durch Privilegien an bürgerliche Unternehmer) , die mit billigen Rohstoffen aus den Kolonien Waren herstellen. Ziel ist außerdem der Handelsexport solcher Waren, wodurch sich der Staat zusätzlich Zolleinnahmen sichert.
Absolutistisch regierte Staaten behinderten sich jedoch im Verlaufe des 17./18. Jh zunehmend gegenseitig durch ihre merkantilistischen Bestrebungen (Schutzzollpolitik).
Verfassung:
(lat. „constitutio“) In einer Verfassung, auch Konstitution genannt, sind Grundsätze eines Staates festgeschrieben. Sie besimmen die Form (z.B. Demokratie oder Monarchie) und den Aufbau (z. B.
zentralistisch oder föderalistisch) eines Staates und legen fest, welche Staatsorgane (z.B. Parlament, Gericht, Monarch) es gibt. Eine Verfassung bestimmt auch, wer als Bürger zu gelten hat und wer wählen darf (aktives Wahlrecht) und wer in politische Ämter gewählt werden darf (passives Wahlrecht).
Konstitutionelle Monarchie:
Staatsform, in der der Monarch - anders als im Absolutismus - durch eine Verfassung
eingeschränkt wird. Gesetze, Steuern und Staatsausgaben werden von gewählten Volksvertretern bestimmt (Legislative), nicht aber die Zusammensetzung der Regierung (Exekutive).
Parlament:
Ursprünglich die Bezeichnung für die englischen Ständeversammlungen. Sie gewannen im 17. Jh in England („Glorious Revolution“) die Oberhand über das Königtum. Im vorrevolutionären Frankreich (Ancien Régime, siehe oben) waren P. nur Beratungsgremien, die dem Adel vorbehalten waren.. In demokratischen Staaten sind P. vom Volk gewählte Organe, die die
Gesetzgebung und die Regierung bestimmen und kontrollieren, z.B. Bundestag, Kongress (USA), engl. Unterhaus, franz. Nationalversammlun/Nationalkonvent.
Revolution:
Bezeichnung für eine grundlegende, von breiten Volksschichten getragene, meist gewaltsame Umwälzung der politischen und sozialen Verhältnisse. Der Gegenbegriff zu R. ist „Reform“.