AKUT
PROSTAMED®
Prostatasyndrom mit Harnver- haltung, Miktionsbeschwerden und Restharn, Reizblase,
auch bei Frauen
Zusammensetzung: 1 Tablette Prostamed
enthält: Kürbisglobulin 0,1 g, Kürbismehl 0,2 g,
Kakao 0,05 g, Extr. fl. Herb. Solidag. 0,04 g,
Extr. fl. Fol. Popul. trem. 0,06 g. Sacch. lact.
ad. 0,5 g.
Anwendungsgebiete: Prostata-Adenom
Stadium I und beginnendes Stadium II mit
Miktionsbeschwerden, Reizblase.
Dosierung: 3x täglich 2-4 Tabletten ein-
nehmen.
Handelsformen und Preise:
Prostamed-Tabletten:
60 St. (N1) DM 9,38; 120 St. (N2) DM 16,34;
200 St. (N3) DM 24,32; 360 St. DM 38,73.
Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung,
77732 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
A-2154 (4) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 33, 18. August 1995
Assistierte Reproduktion
Das jüngste Kind in
„Fesseln gelegt"
D
>.e intrazytoplasmatische Spermieninjektion
(ICSI) ist der jüngste Sproß auf dem Gebiet der
assistierten Reproduktion: Unter mikroskopi-
scher Sicht wird dabei ein einzelnes Spermium direkt in
das Zytoplasma einer Eizelle eingebracht, um eine Be-
fruchtung und anschließend eine Schwangerschaft zu er-
zielen. Vom Jubel „Der Durchbruch in der Therapie der
männlichen Sterilität" bis zur heftigen Ablehnung rei-
chen die Stimmen; klar ist inzwischen, daß die Methode
vielen Paaren eine heterologe Insemination erspart. Und
die Nachfrage ist erheblich: Allein das deutsche IVF-Re-
gister weist für das vergangene Jahr fast 6 000 Zyklen mit
ovarieller Stimulation und Eizellgewinnung für die ICSI
aus — rund 1 200 Schwangerschaften wurden dabei erzielt.
Bei über 700 geborenen Kindern wurde kein erhöhtes
Fehlbildungsrisiko dokumentiert.
J
etzt haben sich die Reproduktionsmediziner selbst
Grenzen gesetzt: Die Arbeitsgemeinschaft für
Gynäkologische Endokrinologie und Fort-
pflanzungsmedizin der Deutschen Gesellschaft für Gy-
näkologie und Geburtshilfe hat klare Empfehlungen zu
Voraussetzungen, Indikationsstellung, Dokumentation
und Kontrolle der ICSI formuliert — dem letzten Glied in
der Kette der Therapiemaßnahmen bei ungewollter Kin-
derlosigkeit. In einem Vier-Punkte-Programm werden
die räumlichen und apparativen Voraussetzungen ebenso
geregelt wie die personellen Anforderungen, die Qualifi-
kationsnachweise und die Zulassung. Die Indikation zur
ICSI ist streng gefaßt: nachweislich mindestens zwei Ver-
suche einer In-vitro-Fertilisation mit ausgebliebener
Befruchtung oder beim männlichen Partner eine Azoo-,
Kryptozoo- oder schwere Oligo-Astheno-Teratozoo-
spermie (OAT-Syndrom).
V
or der Therapie muß das Paar umfassend aufge-
klärt und genetisch beraten werden. Bei Krypto-
Azoospermie und OAT-Syndrom wird eine spe-
zielle molekulargenetische Analyse (Azoosper-
miefaktor) empfohlen, bei obstruktiver Azoospermie ei-
ne detaillierte andrologische Untersuchung. Die Durch-
führung der ICSI bedarf der Genehmigung der zuständi-
gen Landesärztekammer (LÄK). Jedes Zentrum ist zur
Einzelfall-Dokumentation und zur jährlichen Meldung
an LÄK und IVF-Register verpflichtet. Bei Eintritt einer
Schwangerschaft wird eine pränatale Chromosomendia-
gnostik empfohlen. Jedes geborene Kind sollte fachkun-
dig untersucht und die Ergebnisse an LÄK und IVF-Re-
gister gemeldet werden. Mit den Richtlinien haben die
Reproduktionsmediziner keinesfalls zu früh ein Signal
gesetzt, das politische, gesellschaftliche und ärztliche Be-
lange abdeckt. Dr. Renate Leinmüller