Inhalt
1 Grundlagen
. . . 51.1 Stoffe und Teilchen . . . 5
1.2 Chemische Reaktion . . . 6
1.3 Katalysatoren . . . 8
1.4 Bindungstypen . . . 9
1.4.1 Metallbindung (Metallgitter) . . . 9
1.4.2 Ionenbindung (Ionengitter) . . . 9
1.4.3 Elektronenpaarbindung (Moleküle) . . . 9
1.5 Aufstellen von Strukturformeln . . . 10
1.6 Räumlicher Bau von Molekülen . . . 14
1.7 Elektronegativität und polare Bindungen . . . 15
1.8 Polare und unpolare Moleküle . . . 17
1.9 Zwischenmolekulare Wechselwirkungen . . . 18
1.9.1 Wasserstoffbrückenbindungen . . . 18
1.9.2 Dipol-Dipol-Wechselwirkungen . . . 18
1.9.3 Van-der-Waals-Kräfte . . . 19
1.10 Stöchiometrische Berechnungen . . . 20
2 Chemisches Gleichgewicht
. . . 232.1 Massenwirkungsgesetz . . . 26
2.2 Beeinflussung der Gleichgewichtslage . . . 30
2.2.1 Temperatur . . . 30
2.2.2 Druck . . . 31
2.2.3 Konzentration . . . 31
2.2.4 Katalysator . . . 32
2.2.5 Übersicht der Gleichgewichtsverschiebungen . . . 32
2.3 Entropie . . . 33
2.4 Richtung spontaner Vorgänge . . . 33
2.5 Fließgleichgewichte . . . 35
3 Protolysegleichgewichte
. . . 373.1 Säure-Base-Chemie . . . 37
3.2 pH-Wert und Ionenprodukt des Wassers . . . 38
3.3 pKKKSSS- und pKKKBBB-Werte . . . 40
3.4 Puffer . . . 44
3.5 Indikatoren . . . 47
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4 INHALT
3.6 Titration . . . 48
3.6.1 Allgemeines und Titrationskurven . . . 48
3.6.2 Übersicht . . . 51
3.6.3 Wahl des Indikators . . . 52
4 Redoxgleichgewichte
. . . 554.1 Redoxreaktionen . . . 55
4.2 Die Redoxreihe/Elektrochemische Spannungsreihe . . . 62
4.3 Galvanische Elemente . . . 65
4.4 Batterien und Akkus . . . 66
4.4.1 Leclanché-Element (Batterie) . . . 67
4.4.2 Bleiakku . . . 68
4.5 Nernst-Gleichung . . . 69
4.6 Elektrolyse . . . 71
4.7 Korrosion und Korrosionsschutz . . . 74
4.7.1 Rosten von Eisen . . . 74
4.7.2 Passiver Korrosionsschutz . . . 75
4.7.3 Aktiver Korrosionsschutz . . . 75
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1 Grundlagen
Um in der Chemie der Oberstufe nicht den Überblick zu verlieren ist es wichtig, dass wir ein paar Grundlagen aus der Mittelstufe gut beherrschen. Diese behan- deln wir in diesem Kapitel.
1.1 Sto ff e und Teilchen
Generell müssen wir bei Sto ff en zwischen Sto ff gemischen und Reinsto ff en unter-
Grundlagen Stoffe und Teilchen
scheiden:
• Reinsto ff e sind in der Chemie Sto ff e, die einheitlich aus nur einer chemi- schen Verbindung oder einem chemischen Element bestehen.
• Gemische sind Sto ff e, welche aus mindestens zwei Reinsto ff en zusam- mengesetzt sind.
zusammengesetzt sind.
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6 1. Grundlagen
Diese Sto ff e wiederum können in verschiedenen Aggregatzuständen vorliegen:
• fest,
• flüssig
• oder gasförmig
Wir müssen wissen, wie die Sto ff e in den einzelnen Aggregatzuständen auf Teil- chenebene bescha ff en sind.
Mit steigender Temperatur werden die zwischenmolekularen Wechselwirkungen immer weiter überwunden, wodurch sich die einzelnen Teilchen schneller bewe- gen und sich weiter voneinander entfernen. So sind die Teilchen im festen Zustand sehr strukturiert und nah aneinander angeordnet, während sich diese ordentliche Struktur über den flüssigen zum gasförmigen Zustand immer mehr verliert und die Teilchen sich weiter voneinander entfernen. Die folgende bietet eine Übersicht auf Teilchenebene.
1.2 Chemische Reaktion
Eine chemische Reaktion ist ein Vorgang, bei dem aus chemischen Verbindungen
Chemische Reaktion
oder Elementen (Edukte) andere chemische Verbindungen (Produkte) entstehen, indem die Atome der Edukte andere Bindungen eingehen. Dabei verändern sich auch die Eigenschaften der Sto ff e.
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2.2 Beeinflussung der Gleichgewichtslage
Wenn uns eine Reaktion vorliegt, bei der das Gleichgewicht stark auf der Seite
Gleich- gewichtslage
der Edukte liegt, wir aber eigentlich die Produkte erzeugen wollen, benötigen wir enorm viele Edukte. Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, auf das Gleichgewicht selbst einzuwirken.
Wenn auf eine chemische Reaktion, die sich im Gleichgewicht befin- det, ein äußerer Zwang ausgeübt wird, weicht das Gleichgewicht diesem Zwang ausweicht.
Dieses Prinzip nennt man das Gesetz vom kleinsten Zwang oder Prinzip von Le Chatelier.
Jetzt stellt sich die Frage, was ein solcher Zwang ist. Das können ganz verschie- dene Einflüsse sein. Wir können ein chemisches Gleichgewicht durch Änderung folgender Größen verschieben:
• Druck • Temperatur • Konzentration
Um zu verstehen, wie und warum das Gleichgewicht durch eine Änderung ver- schoben wird, betrachten wir die Einflussgrößen im Folgenden genauer.
2.2.1 Temperatur
Bei einer chemischen Reaktion kennen wir bereits die Begri ff e endotherm und exotherm.
Edukte −−−−− )
endothermexotherm−−−−−− * Produkte
Wenn die Temperatur erhöht wird, verschiebt sich das Gleichgewicht der Reaktion hin zur endothermen Reaktion (hier nach links), da eine Temperaturerhöhung be- deutet, dass jetzt mehr Energie zur Verfügung steht, welche „aufgebraucht werden muss“. Um diese Energie aufzubrauchen, läuft die endotherme Reaktion verstärkt ab.
Temperaturerhöhung: Edukte ) −−−−− −−−−−−−
endothermexotherm* Produkte
Wird die Temperatur gesenkt, verschiebt sich im Gegenzug das Gleichgewicht zur exothermen Reaktion (hier nach rechts). Wird die Temperatur gesenkt, heißt das, dass weniger Energie hinzugeführt wird. Das System möchte das ausgleichen, indem mehr Energie erzeugt wird. Also läuft die exotherme Reaktion verstärkt ab.
Temperatursenkung: Edukte −−−−−−−− )
endotherm−−−−−−
exotherm* Produkte
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3 Protolysegleichgewichte
3.1 Säure-Base-Chemie
Säuren und Basen haben wir bereits in der Mittelstufe kennengelernt. Als kleine
Säure-Base- Chemie
Wiederholung hier noch einmal die Definition nach Brønstedt:
• Säuren sind Sto ff e, die Protonen (H
+) abgeben und werden daher auch Protonendonatoren genannt.
• Basen sind Sto ff e, die Protonen (H
+) aufnehmen und werden daher auch Protonenakzeptoren genannt.
• Eine Säure-Base-Reaktion ist eine chemische Reaktion, bei der ein Pro- tonenübergang von der Säure zur Base stattfindet.
• Eine Protolyse ist eine chemische Reaktion, bei der ein Proton von einer Säure auf eine Base übergeht.
Wichtig: Eine Säure kann nur Protonen abgeben, wenn sie jemand aufnimmt (eine Base) und andersherum.
Bei einer Säure-Base-Reaktion wird aus jeder Säure eine korrespondierende Ba- se und aus jeder Base eine korrespondierende Säure.
H X
Säure 1
+ IY Base 2
−− * ) −− X
−Base 1
+ H Y
+Säure 2
Beispiel: Schwefelsäure und Ammoniak
H
2SO
4+ NH
3−− ) −− * HSO
−4+ NH
+4Die zur Schwefelsäure korrespondierende Base HSO
−4hat noch ein Proton, wel- ches sie abgeben kann, daher kann sie als Säure weiterreagieren.
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HSO
−4+ NH
3−− ) −− * SO
24−+ NH
+4Da Schwefelsäure zweimal als Säure reagieren kann und daher insgesamt zwei Protonen abgibt, nennen wir sie eine zweiprotonige Säure. Die in der ersten Re- aktion entstandene, korrespondierende Base HSO
−4ist ein besonderer Sto ff , da er als Base und als Säure reagieren kann.
Wenn ein Sto ff sowohl als Säure als auch als Base reagieren kann, also Proto- nen abgeben und aufnehmen kann, nennt man diesen Sto ff einen Ampholyt. Ob dieser Sto ff als Säure oder Base reagiert, hängt vom Reaktionspartner ab. Ein klassisches Beispiel für ein Ampholyt ist Wasser.
HCI Säure 1
+ H
2O Base 2
−− * ) −− CI
−Base 1
+ H
3O
+Säure 2
NH3 Base 1
+ H2O Säure 2
−−*
)−− NH+4 Säure 1
+ OH− Base 2
Ein solcher Ampholyt kann auch mit sich selbst reagieren. Dieser Vorgang heißt Autoprotolyse. Betrachten wir das bei dem Ampholyt Wasser:
H
2O + H
2O −− ) −− * H
3O
++ OH
−(Autoprolyse des Wassers)
3.2 pH-Wert und Ionenprodukt des Wassers
Um die Stärke einer Säure bzw. einer Base einschätzen zu können, benötigen
pH-Wert bestimmen
wir den sogenannten pH-Wert. Der pH-Wert errechnet sich durch den negativ dekadischen Logarithmus der Oxoniumionen. Hier ein Beispiel:
Wenn die Konzentration der Oxoniumionen (H
3O
+) beispielsweise bei c = 0,01 mol/L liegt, dann können wir den pH-Wert berechnen, indem wir auf die Konzentration zunächst den Zehnerlogarithmus (lg) anwenden und anschließend noch das Vorzeichen ändern.
lg(0,01) = lg(10
−2) = − 2
Nun das Vorzeichen ändern und wir erhalten pH= 2.
Wenn wir den pH-Wert einer Lösung kennen, können wir sofort sagen, ob es sich um eine saure oder eine basische Lösung handelt. Dazu folgende Über- sicht:
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4 Redoxgleichgewichte
4.1 Redoxreaktionen
Bei Redoxreaktionen handelt es sich um chemische Reaktionen, bei denen Elek-
Redoxreaktion
tronen von einem Reaktionspartner auf den anderen übergehen. Ähnlich wie bei den Protonenübergängen gibt es hier auch einen Elektronendonator und einen Elektronenakzeptor. Wichtig ist, dass Elektronen nur abgegeben werden können, wenn es ein Teilchen gibt, welches diese aufnehmen kann.
Eine Redoxreaktion besteht aus zwei Teilreaktionen:
• die Reduktion und
• die Oxidation.
Die Oxidation ist die Reaktion, bei der Elektronen abgegeben werden; die Reduk- tion ist die Reaktion, bei der Elektronen aufgenommen werden.
Weitere wichtige Begri ff e in diesem Zusammenhang sind Oxidationsmittel und Reduktionsmittel. Ein Oxidationsmittel ist ein Teilchen, das einen anderen Sto ff oxidiert, also Elektronen aufnimmt und selbst reduziert wird. Ein Reduktionsmittel ist ein Teilchen, das einen anderen Sto ff reduziert, also Elektronen abgibt und selbst oxidiert wird.
Redoxreaktionen sind, wie die Protonenübergänge, umkehrbar und somit Gleich- gewichtsreaktionen. Daher gibt es auch hier korrespondierende Redoxpaare.
2FE
3++ 2I
−−− ) −− * 2FE
2++ I2
Korrespondierendes Redoxpaar 1: Fe
3++ e
−−− ) −− * Fe
2+Korrespondierendes Redoxpaar 2: 2I
−−− ) −− * I2 + 2e
−Redoxreaktionen gehören zu den wichtigsten Reaktionsarten in der Chemie. Im Folgenden wird das Aufstellen einer Redoxreaktion an einem Beispiel schrittweise erklärt.
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2I
−I
23. Ausgleichen der Oxidationszahlen durch Elektronen
Die Oxidationszahlen werden erneut mithilfe von Elektronen ausgeglichen. Das können wir ebenfalls auf eine mathematische Gleichung übertragen, wobei wir darauf achten müssen, dass, wie bei der Reduktion, jeweils zwei Atome vorhan- den sind und daher auch die Oxidationszahlen verdoppelt werden.
Anzahl Elektronen