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Archiv "Vier Jahrzehnte Science-fiction" (13.08.1982)

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Science Fiction Anthdogie

Band 1;

Die Fiinfmiger Jahre I

Witen Sf iill«Hotenheem, Verlag

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 32

vom 13. August 1982

Vier Jahrzehnte Science-fiction

Jahrzehntelang als Tri- vialliteratur verschrien, und dann plötzlich ein ganz unerwarteter Auf- schwung, der immer noch anhält: Science- fiction, die moderne Va- riante der immer schon beliebten Utopie. Ge- genüber dem deutschen Zukunftsroman der Vor- kriegsgeneration hat sich aber inzwischen doch einiges geändert:

Soziologen haben be- merkt, daß die in den Zukunftsromanen be- schriebenen Einstellun- gen und Erwartungen nicht ohne Einfluß auf die Weltanschauung der Leser bleiben, und Phi- lologen haben zur Kenntnis genommen, daß man die in der Science-fiction behan- delten Stoffe auch in li- terarisch interessanter

Form behandeln kann.

Science-fiction wurde zum Gegenstand von Tagungen und Universi- tätsvorlesungen — viel- leicht ist die dadurch er- reichte positive Auf- merksamkeit der Grund dafür, daß sich qualita- tiv gehobene Buchrei- hen mehr und mehr durchsetzen.

Auf dem „Markt" für Sci- ence-fiction zeigt sich ein Trend zur Qualität.

Diese Situation erscheint als gute Voraussetzung für die Publikation einerfünf- zehnbändigen Sciencefic- tion-Bibliothek, vielleicht das anspruchsvollste Un- ternehmen, das diesem Genre je gewidmet wurde.

In chronologischer Ord- nung sollen zunächst zehn Bände mit Kurzgeschich- ten angloamerikanischer Autoren erscheinen, dazu kommen dann noch fünf Bände von „Klassikern", darunter auch einer, der der deutschen Science-fic- tion gewidmet ist. Die er- sten beiden Bände „Die Fünfziger Jahre I" und „Die Fünfziger Jahre II" liegen nun vor. Jeder der beiden Bände enthält auf nahezu 400 Seiten rund ein Dut- zend Geschichten der für die jeweiligen Zeitspanne wichtigsten Autoren, er- gänzt durch deren Biogra- phien, zwischengeschalte- te Situationsberichte, die an charakteristische Ge- schehnisse und Moden erinnern sollen. Zusammen mit den Einleitungen erfül- len sie wohl den wichtig- sten Zweck dieser Antholo- gien, indem sie die Zusam- menhänge zwischen der Geschichte und den be- handelten Themen be- leuchten. Die Herausgeber, Hans Joachim Alpers und Werner Fuchs, versuchen auch die spezielle, von ih- nen gewählte Auswahl zu begründen: Sie bemühten sich, jene Texte zu finden, die nicht typisch, sondern auch auf lange Sicht gese- hen richtungweisend für die spätere Entwicklung waren — und man muß ih- nen bescheinigen, daß dies gelungen ist. Während im

Osten die Beschäftigung mit der Raumfahrt zu ei- nem Aufschwung der Sa- che Opera, der abenteuerli- chen Weltraumgeschichte, führte, war in den USA ge- radezu das Gegenteil zu vermerken: eine Abwen- dung vom fortschrittsbe- tonten Technikoptimismus hin zu den sogenannten

„weichen" Wissenschaf- ten, wozu man etwa Biolo- gie, Psychologie und So- ziologie zählt.

Für die erste Hälfte der fünfziger Jahre stehen u. a.

die Autoren: Alfred Bester, Poul Anderson, Robert Sheckley, Philip K. Dick, Frederik Pohl, Theodore

Sturgeon. Für die zweite Hälfte des herausgegriffe- nen Jahrzehnts wurden die Autoren Cordwainer Smith, Frederik Pohl. Daniel F. Ga- louye, James E. Gunn, Ro- bert Sheckley, Clifford D.

Simak und Daniel Keyes als maßgebend ausgewählt, und wieder spiegelt sich in ihren Geschichten der wachsende Fortschritts- skeptizismus, zugleich aber auch ein beachtlicher Gewinn an Ausdrucksfä- higkeit. Ein Spitzenprodukt dieser Zeit ist die Ge-

schichte „Blumen für Al- gernon" von Danial Keyes, in der das Schicksal eines Debilen geschildert wird;

durch ein Experiment ge- lingt es, seine geistigen Kräfte zu aktivieren, doch der Erfolg ist nur von kur- zer Dauer, der Rückfall, nun bewußt erlebt, um so schlimmer.

Seit Jahren bringen nam- hafte Taschenbuchverlage Monat für Monat dutzende Neuerscheinungen heraus

— notwendigerweise kann nur ein kleiner Teil mehr sein als kurzlebige Kon- sumware. Schon durch ih- re äußere Form — leinenge- bundene Bücher — unter- scheidet sich diese Serie von den übrigen. Sie ist aber auch deshalb bemer- kenswert, weil sie neben der willkommenen Infor- mation über die Entwick- lung einer lange verkann- ten Literatursparte richti- ges Lesevergnügen bietet.

H. W. Franke, Puppling Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs (Hrsg.): Science Fiction Anthologie, Band 1 und 2, Die Fünfziger Jahre I + II, Edition SF, Hohenheim-Verlag, Köln- Lövenich, 1981/82, 400 und 371 Seiten, gebunden, jeweils 28 DM

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 32 vom 13. August 1982 67

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