• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Tutanchamun: Ungebrochene Faszination" (11.02.2005)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Tutanchamun: Ungebrochene Faszination" (11.02.2005)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

M

it den Worten „Tut is back!“ feierte der Generalsekretär der Ägyptischen Antikenverwal- tung, Prof. Zahi Hawass, das nach 23 Jahren durchbroche- ne Verbot des ägyptischen Parlaments, Gegenstände aus Tutanchamuns Grab außer- halb Ägyptens zu zeigen.

Tutanchamun faszinierte Ar- chäologen weltweit genauso wie die wachsende Schar der Kunstinteressierten.

Diese Faszination ist unge- brochen seit dem November 1922, als Howard Carter nach langen Jahren der Suche und kurz vor dem endgültigen Abbruch der Grabungen auf das einzigartig erhaltene Grab des Pharao Tutanch- amun stieß. Carter hat sich

damit unter die ganz großen Entdecker wie Schliemann, Champollion oder Evans ein- gereiht. Neben der unwider- stehlichen Schönheit der Funde reizt das rätselhafte Schicksal des schon mit 19 Jahren verstorbenen Pharao, dessen Schädel eine große Kopfverletzung ungeklärten Ursprungs aufweist.

Fluch des Pharao

Dazu kommt, dass Tutanch- amun Ägypten nur wenige Jahre nach der Regentschaft von Echnaton und Nofretete regierte, die durch gewaltige Umbrüche in Religion und Staat gekennzeichnet war.

Schließlich sind die ungeklär- ten Vorfälle im Zusammen- hang mit der Öffnung des Grabes zu nennen. In erster Linie gilt dies für den Tod Lord Carnarvons, des Fi- nanziers von Howard Car- ter, der in Ägypten völlig unerwartet nach einem Mückenstich starb. Ge- rade dieser ungeklärte Tod ließ die Fama vom Fluch des Pharao aufle- ben, der sich auf eine Grabinschrift bezieht, wonach jeder, der die Ruhe des Pharao stört, dem Tod geweiht ist.

Nach dem Fluch des

Pharao gegen die Störer der Totenruhe befragt, erklärt Dr.

Wafaa El-Saddik, die General- direktorin des Ägyptischen Museums in Kairo (die übri- gens in Köln studierte): „Wir tun nichts anderes und leben.“

Vorsichtshalber werden neu entdeckte Gräber aber erst zwei Tage nach der Öffnung und wegen der Infektionsge- fahr nicht von frisch rasierten Männern betreten.

Die Bonner Ausstellung und ihre Resonanz unterstrei- chen die Strahlkraft Tutanch- amuns eindrucksvoll. Die 50 sorgfältig ausgewählten Ex- ponate aus dem Grab Tut- anchamuns sind mit 70 weite- ren kostbaren Grabfunden aus derselben Epoche, der 18. Dynastie, zusammenge- fügt. Diese Dynastie ist durch die Namen Echnaton und

Nofretete geprägt.

Um nur einige wenige ganz besonders herausra- gende Stücke zu nen- nen, sei auf die vergol- deten Herrscherstatuen Tutanchamuns, einmal

mit der Krone Oberägyptens und einmal mit

der Unterägyp- tens, hingewie- sen, ebenso auf den wunderbar verzierten mo- numentalen Goldsarg der Tuja und den Kopf einer Ko- lossalstatue Echnatons. Eine geschickte Ausstellungsregie sorgt dafür, dass die Expo- nate durch Vergrößerungen historischer Fotos der Aus- grabungen von Howard Car- ter und des Niltals stim- mungsvoll gerahmt werden.

Mediale Installation

Eine farbige Ein-zu-eins-Re- konstruktion der bemalten Wände in der Sargkammer Tutanchamuns vertieft im Zentrum der Ausstellung den Einblick in die Jenseitsvor- stellungen der Ägypter. So finden sich die Begräbnispro- zession Tutanchamuns und seine Ankunft in der Unter- welt dargestellt.

Zwei mediale Installatio- nen ergänzen die Ausstel- lung: Ein 3-D-animierter Film von 20 Minuten Länge ver- mittelt plastisch die Entwick- lung der pharaonischen Grab- architektur. Von den Masta- bas ist die Entwicklung über die Pyramiden bis zu den Fel- sengräbern im Tal der Köni- ge anschaulich zu verfolgen.

Die zweite mediale Installa- tion ist ein interaktiver Tisch über das Niltal mit seinen kulturellen und religiösen Zentren. Ernst Wanner

A

A370 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 611. Februar 2005

Tutanchamun

Ungebrochene Faszination

50 ausgewählte Exponate aus dem Grab des ägypti- schen Pharao werden mit 70 weiteren kostbaren Grabfunden aus derselben Epoche ausgestellt.

Die Ausstellung „Tutanchamun – Das goldene Jenseits“

ist bis zum 1. Mai in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4 zu sehen. Öffnungszeiten: montags 10 bis 19 Uhr, dienstags bis sonntags 10 bis 21 Uhr. Eintritt:

12 Euro, ermäßigt 7 Euro, Familien 19 Euro. Vorverkauf unter der Hotline: 08 00/1 75 27 50. Katalog: 26 Euro. Wei- tere Informationen unter www.bundeskunsthalle.de oder Telefon: 02 28/9 17 12 00.

Feuilleton

V A R I A

Sarg der Tuja, Holz, stuckiert und vergoldet, 100,8 × 218,5 × 67,5 cm

Salbgefäß, Kalzit (ägyptischer Alaba-

ster), 26,7 × 22 cm

König von Unterägypten, Holz, stuckiert und vergol- det, Statuette: 63 × 13 cm

Fotos:AndreasF.Voegelein,AntikenmuseumBaselundSammlungLudwig,SupremeCouncilofAntiquitiesCairo

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ich möchte aber hier die Faszination für die technische Fotografie in einem weiteren Kontext betrachten: als Symptom der Sehnsucht nach dem Original, dem »Urzustand« des Bildes,

Den inhaltlichen Vorgaben des wissenschaftlichen Beirats entsprechend sollte die Ausstellung nicht nur eine Dokumentation der Reichsparteitage in Nürnberg sein, sondern

Der von verschiedenen Seiten ausgesprochenen Behauptung, das englische Fußball-Spiel eigne sich nicht für unsere deutsche Jugend, stellen sich die hierorts gemachten

Man soll daran auch denken, wenn einmal, weshalb auch immer, das Ödem sich durch die Kompression als nicht ganz be­. herrschbar

Dabei muss der Mähdrescher auch noch mit einer an den Ernteprozess Abbildung 2: Hydrostatisch betätigte Lamellenkupplungen, nach GKN 2011 (Illustration: Andreas Roth).. Abbildung

Figure 3: An example of the variety of drives within a combine harvester, reference model of GKN (Illustration: Andreas Roth)... landtechnik 70(5), 2015

Hier ist jeder Schlag ein Treffer: Der Country Club Schloss Langenstein ist Mitglied der »Leading Golf Courses of Germany«, die für eine regelmäßige Qualitätskontrolle und somit

Taucherkrankheit Tauchen birgt jedoch auch verschiede- nen Risiken, die meist durch zu große Druckunterschiede zwi- schen dem Druck unter Wasser und dem Druck im Körper zu-..