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A2088 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 3029. Juli 2005
B Ü C H E R
Kardiologie
Als Einstieg geeignet
Michael H. Wehr: Geriatrische Kardiologie. Eine Synopsis pra- xisrelevanter Daten. Mit einem Beitrag zur Herzchirurgie von H. R. Zerkowski. Steinkopff Ver- lag, Darmstadt, 2005, 214 Seiten, 21 Abbildungen, 58 Tabellen, kar- toniert, 39,95 A
Herausragendes Merkmal der Krankheiten im Alter ist die Multimorbidität. Die zu be- handelnden kardialen Leiden unterscheiden sich im Alter nicht grundsätzlich von denen in anderen Lebensabschnit- ten, wenngleich eine Abnah- me der Anpassungsfähigkeit an körperliche Belastung und eine erhöhte Versagensbereit- schaft bestehen.
Das Buch stellt insofern ei- nen kurzen Überblick über die Herzkrankheiten im All- gemeinen dar. Ausführlicher hätte man sich die Arznei- mitteltherapie mit den spe-
ziellen pharmakokinetischen und chronopharmakologischen Aspekten des Alters ge- wünscht. Die kardiale Re- synchronisationstherapie und die Schrittmacherbehandlung hätten eine Akzentuierung verdient, stellen doch der Herzschrittmacher und seine vielfachen Möglichkeiten ein Paradebeispiel der aktiven Herztherapie im Alter dar.
Die Darstellung des rhyth- mologisch ausgewiesenen Au- tors hätte durch EKG-Bei- spiele zu den Herzrhythmus- störungen sicherlich gewon- nen, wie überhaupt der recht maßvollen Illustration ein we- nig Farbe gut getan hätte. Das Kapitel „Herzchirurgie bei älteren Patienten“ umfasst leider nur knapp acht Seiten.
Vermisst wird ein Ab- schnitt zu Begriffen und Defi- nitionen, um die geriatrische Terminologie zu konkretisie- ren: Was sind alternde, ältere, alte, sehr alte und langlebige Patienten gemäß WHO-Ein- teilung? Im Text werden ganz unterschiedliche Altersklas- sen angesprochen.
Sehr umfangreich ist das Literaturverzeichnis, das 806 Zitate vorwiegend englisch- sprachiger Arbeiten ausweist.
Damit machen die Literatur- angaben circa 25 Prozent des Gesamtumfangs des Buches aus. Hier wird der Leser aller- dings manche Arbeit finden, die er anderswo vergeblich sucht. Insgesamt bietet das Buch einen Einstieg in das ebenso wichtige wie aktuelle
Thema „Geriatrische Kardio- logie“, ohne allerdings einen Rückgriff auf ausführlichere Werke entbehrlich zu ma- chen. Berndt Lüderitz
Orthopädie
Unverzichtbares Grundlagenwerk
Dietrich Hohmann, Ralf Uhlig (Hrsg.): Orthopädische Technik.
9., überarbeitete und neu gestaltete Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2005, VIII, 567 Seiten, 1476 Abbildungen, 18 Tabellen, gebunden, 199,95 A
Das Standardwerk existiert in- zwischen mehr als 100 Jahre, zuerst 1901 herausgegeben von Hermann Gocht, später editiert von Alfred Schanz und über einen sehr langen Zeit- raum zwischen 1941 bis 1968 von Georg Hohmann betreut.
Auf der einen Seite sollen den interessierten Ärzten die Grundlage der technisch- konservativen Orthopädie
vermittelt werden, aber es werden auch dem Techniker die notwendigen Grund- kenntnisse über physiologi- sche, pathologische und bio- mechanische Voraussetzun- gen im Rahmen der Indikati- onsstellung und Herstellung von Orthesen und Spezial- bandagen nahe gebracht.
Die Einteilung des Buches konzentriert sich auf fünf Bereiche: untere Extremität, Becken und Rumpf, obere Extremität, instabile Kör- persegmente, funktionelle Fußhilfen. Alle Kapitel wer- den einheitlich mit wesentli- chen Krankheitsbildern in ei- ner schematischen Übersicht eröffnet, es folgen anatomi- sche und funktionelle Erörte- rungen und jeweils ein bio- mechanischer Abschnitt. Ori- entierungs- und Messpunkte am Skelett und die Doku- mentierbarkeit der körperli- chen Untersuchung sind aus- führlich dargestellt.
Die Fertigungstechnik wird gründlich und anschaulich er- läutert; danach werden spezi- elle Krankheitsbilder mit ihren Versorgungsmöglichkei- ten dargelegt. Viele Abbildun- gen mit Fallbeispielen und schematischen Darstellungen erleichtern das Verständnis.
Das Buch wird einerseits für den Orthopädietechniker unverzichtbar sein, aber auch in jeder orthopädischen und unfallchirurgischen Klinik und Praxis als Grundlagenwerk eine unverändert große Rolle spielen. Andreas Dehne
Neueingänge
Sonstige Sachbücher Beate Lakotta, Walter Schels:
Noch mal leben vor dem Tod.
Wenn Menschen sterben. Deutsche Verlags-Anstalt, München, 2004, 224 Seiten mit ca. 70 Duotone- Abbildungen, Format 22 × 27 cm, gebunden, mit Schutzumschlag, 39,90 A
Urte Sperling, Margarete Tja- den-Steinhauer (Hrsg.): Gesell- schaft von Tikal bis irgendwo.
Europäische Gewaltherrschaft, gesellschaftliche Umbrüche, Un- gleichheitsgesellschaften neben
der Spur. Studien zu Subsistenz, Familie, Politik, Band 3, Verlag Winfried Jenior, Kassel, 2004, 359 Seiten, 16 Farbfotos, gebunden, mit Schutzumschlag, 20 A Olaf Herling, Frauke Severit:
Laufbuch Köln. Die schönsten Trainingsstrecken · Die besten Laufveranstaltungen. Mit aus- führlichem Kartenmaterial. J. P.
Bachem Verlag, Köln, 2004, 128 Seiten, 120 Farbabbildungen, kartoniert, 12 × 20,5 cm, 12,95 A Bettina Wahrig (Hg.): Arzneien für das „schöne Geschlecht“.
Geschlechtsverhältnisse in Phyto- therapie und Pharmazie vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhun- dert. Braunschweiger Veröffent-
lichungen zur Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte, Band 44. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart, 2004, 208 Seiten, 22 A Jürgen Rüttgers: Worum es heute geht. TB Nr. 60557. Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co.KG, Bergisch Gladbach, 2005, 205 Seiten, 7,95A
Reise
HB Bildatlas „Ski-Special Alpen 2005“. HB Verlag, Ostfildern, 2005, 173 Seiten mit Übersichts- karte und Autokarten, Format:
22 × 30 cm, kartoniert, 8,50 A Francic Hallé, Dany Cleyet- Marrel, Gilles Ebersolt: Über den Wipfeln des Regenwaldes.
Ein Expeditionsbericht National Geographic Taschenbuch, Band 230. Frederking & Thaler Verlag, München, 2004, 256 Seiten, 37 Farbfotos, 22 SW-Illustrationen, 1 Karte, 12,1 × 18,1 cm, 11 A Isabel Atzl, Volker Hess, Tho- mas Schnalke (Hrsg.): Zeitzeu- gen Charité. Arbeitswelten der Psychiatrischen und Nervenkli- nik, 1940–1999. Begleitbuch zur Ausstellung des Berliner Me- dizinhistorischen Museums der Charité, 3. März bis 12. Juni 2005.
Bd. 1, Reihe: Das medizinische Berlin. Historische Beihefte der Charité-Annalen. Lit Verlag, Mün- ster, 2005, 133 Seiten, kartoniert, 14,90 A