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Archiv "Real – Irreal" (07.02.2003)

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Rahmenhygieneplanes spezifische In- fektionsgefahren ermittelt und ange- messene Hygienemaßnahmen festge- legt werden. Alle aufgeführten Hygie- nemaßnahmen sind Beispielinhalte, die an die Situation in der jeweiligen Ein- richtung angepasst und durch einrich- tungsspezifische Details und Festlegun- gen ergänzt werden müssen.

Durch die Verpflichtung, innerbe- triebliche Verfahrensweisen der Infek- tionshygiene festzuschreiben, sind vor allem die Leiter der Einrichtungen ge- zwungen, alle Möglichkeiten der Ent- stehung, Übertragung und Verbreitung von nosokomialen Infektionen und In- fektionskrankheiten in ihren Einrich- tungen zu durchdenken und Gegen- maßnahmen abzuwägen und festzule- gen. Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebe- nen Einzelmaßnahmen der Organisati- on der Hygiene, also dem Hygienema- nagement und der Aufklärung und Schulung der Mitarbeiter, beigemessen.

Aktuelle Studien und Untersuchun- gen zu Krankheitsausbrüchen in Ge- meinschaftseinrichtungen bestätigen, dass nur durch klar geregelte Verant- wortlichkeiten und die Beschäftigung von ausreichend geschultem Fachper- sonal auf Dauer ein guter Hygienestan- dard erreicht werden kann.

Gesundheitsämter sollten Ansprechpartner sein

Nach Einfügen landesspezifischer Be- sonderheiten (Landesverordnungen) werden die fertig gestellten Rahmen- hygienepläne an die Gesundheitsämter der am Arbeitskreis beteiligten Bun- desländer verteilt. Es ist vorgesehen, dass Behörden die Pläne in Wahrneh- mung ihrer Überwachungspflicht nicht nur an die einzelnen Einrichtungen weiterleiten, sondern auch als An- sprechpartner zur Verfügung stehen.

Bisher wurden Rahmenhygienepläne für folgende Gemeinschaftseinrichtun- gen erarbeitet:

> Kindereinrichtungen (Kinderkrip- pen, -gärten, -tagesstätten und -horte)

> Schulen und andere Ausbildungs- einrichtungen

> Kinderferienlager und ähnliche Einrichtungen

> Alten- und Altenpflegeheime

> Gemeinschaftsunterkünfte für Er- wachsene (Asylbewerber, Spätaussied- ler, Flüchtlinge und Obdachlose)

> Einrichtungen und Gewerbe, bei denen durch Tätigkeiten am Menschen durch Blut Krankheitserreger übertra- gen werden können (Piercing- und Tä- towierungs-, Kosmetik- und Fußpflege- einrichtungen)

> Einrichtungen für ambulantes Ope- rieren

> Vorsorge- und Rehabilitationsein- richtungen.

Diese können im Internet abgerufen werden unter: www.uminfo.de (Anmel- dung als Gast).

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Anke Bühling

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Universitätsklinikum

Leipziger Straße 44 39120 Magdeburg

Koautoren des Beitrags sind Dr. med. Ines Hiller, Dr. med.

Axel Hoffmann, Dr. med. Paul Kober, Dr. med. Marika Kubisch, Dr. rer. nat. Bernhard Schicht.

Die Hygienepläne wurden erarbeitet unter Leitung des Landesamtes für Verbraucherschutz, Sachsen-Anhalt.

P O L I T I K

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 67. Februar 2003 AA309

D

ie Tür zum Schockraum fliegt auf, markige Männer mit fein gezeichneten Zügen, in denen sich die Dramatik der Situation widerspiegelt, streichen gekonnt ihre sorgsam zerzausten Locken von der Stirn, bevor sie mit fester Stimme „Elektro!“ rufen; hinter ihnen schieben zwei wohltuend frisier- te Blondinen die Krankentransportbahre in den Schockraum, reißen das La- ken von der wunderschönen Leiche, auf deren eigentümlich rosafarbenem Brustkorb sich der perfekt definierte Musculus pectoralis major entblößt, so- dass der leitende Notarzt mit schwungvoller Geste die Paddels platzieren kann, ein kurzes Zucken des Körpers, schon schlägt der Tote die Augen auf, während sich eine Träne der Begeisterung aus den mit Mascara umsäumten Wimpern der Intensivschwester drängt . . .

Schnitt.

Sie sitzt auf der Tür und hat rote Augen. Diese Drosophila melanogaster, ge- meinhin auch Fruchtfliege genannt, hat rote Augen. Da diese Spontanmutation nur mit einer Frequenz von 1 : 1 Million auftritt, muss ich davon ausgehen, dass sich hinter dieser Tür eine Million Drosophilae aufhalten. Der Rettungsassistent tritt sie ein (die Tür, nicht die Fliege), ein modriger, fauler Geruch schlägt uns ent- gegen, wir kämpfen uns durch Myriaden von Mücken und größerem Ungeziefer durch die vollkommen verwahrloste Wohnung. In der Küche wäre ich fast auf den Stoffwechselendprodukten ausgerutscht, die mit einer brackigen Lache zerflie- ßen, welche sich tröpfchenweise aus dem Kühlschrank entleert. Auf dem Tisch stapeln sich Pizzen und andere schwer definierbare Essensreste, deren farbenfro- he schillernde Pilzkulturen sich purer Lebenslust erfreuen, ganz im Gegensatz zu der Leiche, die halb über dem mit Flaschen gesäumten Tisch hängt.Am Oberarm löst sich die Haut in Fetzen ab und scheint sich eigentümlich zu bewegen . . .

Was für ein Quatsch. Was für ein grenzenloser Blöd- sinn, der da im Fernsehen gezeigt wird. Und über- haupt: Das Fernsehen ist an vielem schuld. Was die im- mer für einen unglaublichen Mist zeigen. Der mit der Realität gar nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.

Also ich meine, das Fernsehen ist mit schuld daran, dass immer mehr junge Ärzte ihrem erlernten Beruf den Rücken kehren.

Und zum Fernsehen gehen. Dr. med. Thomas Böhmeke

Real – Irreal

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