Sparpotenziale
Die Policen regelmäßig checken
Die Suche nach Einsparmög- lichkeiten bei Versicherungs- verträgen lohnt sich. Immer- hin zehn Prozent des verfüg- baren privaten Einkommens werden für Versicherungen ausgegeben. Besonders Ur- altverträge sind oft im Un- gleichgewicht, wenn sie zu wenig sichern, aber Beiträge für nicht mehr Wichtiges ver- langen. Bei gründlicher Prü- fung der Verträge sind Auf- wandskorrekturen – Erspar-
nisse, Verlagerungen, manch- mal auch Mehraufwand – um 300 Euro für Haushalte und um tausend Euro und mehr für Arztpraxen keine Selten- heit, meint der Sprecher der deutschen Versicherungskauf- leute Ulrich Brock.
Bei der Autoversicherung dominiert als Geldquelle für etwa jeden dritten Unfallfah- rer des Vorjahres der Rabatt- Rückkauf mit anschließender Beitragssenkung. Für andere lohnt der Rabatttausch zwi- schen mehreren Autos der Familie, die Erhöhung von Selbstbehalten, die Umwand- lung der Voll- in die Teilkasko und das Streichen der Insas- senunfallversicherung, wenn der Fahrer bereits eine priva- te Unfallversicherung hat.
Bei der privaten Kranken- versicherung kann ein höhe- rer Selbstbehalt Einsparun- gen bringen und auch das Ab- wählen nicht mehr benötigter Leistungen. Im Extremfall bietet sich bei Rentnern der Wechsel in den Basistarif an. Mancher kann inzwischen auf ein Krankenhaustagegeld oder auf den ambulanten Zahntarif verzichten. Je nach Lebensverhältnissen und An- sprüchen kann das Sparpo- tenzial hier sehr hoch sein.
Bei den Lebensversiche- rungen geht es vor allem dar- um, künftige Beiträge mög- lichst aus unversteuertem Geld oder aus Zulagen zu zah- len. Im fortgeschrittenen Le- bensalter sollte zudem die Dy- namik gestrichen werden, und
zwar dann, wenn sie mehr ko- stet, als sie an Zuwachs bringt.
Wer kein Auto mehr fährt, braucht auch keine Verkehrs- rechtsschutzversicherung.
Glasbruchversicherung:Aus der Gebäude- oder Hausrat- versicherung lässt sich der Er- satz der Fensterscheiben dann streichen, wenn die Scheiben- erneuerung aus eigener Tasche relativ wenig Geld kostet.
Unantastbar beim Durch- forsten der Versicherungspo- licen sollten die Privat-, Be- rufshaftpflicht- und die Be- rufsunfähigkeitsversicherung sein. Rolf Combach
Berufsunfähigkeit
Informationen für Ärzte
Die private Berufsunfähig- keitsversicherung gewinnt im- mer mehr an Bedeutung – un- ter anderem wegen der Sen- kung des Leistungsniveaus der gesetzlichen Rentenversiche- rung. In Zukunft werden Ärz- te und Gutachter vermehrt mit entsprechender Fragestellung konfrontiert werden, wenn es zu überprüfen gilt, ob im kon- kreten Fall eine Berufsun- fähigkeit vorliegt oder nicht.
Doch Achtung: Der Begriff Berufsunfähigkeit in der pri- vaten (Lebens-)Versicherung unterscheidet sich erheblich von ähnlich lautenden Begrif- fen bei der gesetzlichen Versi- cherung. Um Ärzten die Aus- einandersetzung mit entspre- chenden Fragestellungen zu erleichtern, wurde daher vom Ausschuss für Ärztefragen und Versicherungsmedizin des Gesamtverbandes der Deut- schen Versicherungswirtschaft (GDV) die Broschüre „Be- rufsunfähigkeit in der Privat- versicherung“ herausgegeben.
Ärzte können diese Bro- schüre kostenfrei bestellen bei: GDV, Abteilung L 1, Friedrichstraße 191, 10117 Berlin. Die Informationen können auch aus dem Inter- net heruntergeladen werden:
www.gdv. de. rco
Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 34–3525. August 2003 [59]
V E R S I C H E R U N G E N
Wenn gesetzlich Kran- kenversicherte medi- zinische Leistungen in Anspruch nehmen, müssen sie häufig eine Zuzahlung leisten.
Diese „Eigenbeteili- gungen“ der Patienten sollen nach den Plänen von Regierung und Opposition ab dem nächsten Jahr deut- lich steigen. So sehen es die in den Konsens- verhandlungen ver- einbarten Eckpunkte für die Gesundheits- reform vor.