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Archiv "PSEUDOALLERGIE: Ironie" (15.09.1988)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

AIDS

Zu dem Beitrag „AIDS: Of Mice And Men" von Walter Bur- kart in Heft 30/1988:

Tierversuche

Mit keinem Wort wird auf die Ergebnisse der AIDS- Forschung ohne Tierversuche eingegangen. So erfolgte die Entdeckung des AIDS-Virus durch Montagnier und Gallo mit Hilfe von Zellkulturen, auch der Test auf HIV-Anti- körper wurde im Labor ent- wickelt. Die das Wachstum des AIDS-Virus hemmende Substanz AZT (Azido-Thy- mitidin) wurde ohne Tierver- suche mit Hilfe von mensch- lichen Lymphozyten-Kultu- ren entdeckt. Eine Patent- lösung ist das AZT wegen seiner stark ausgeprägten.

Nebenwirkungen (Blutbild- veränderungen, Übelkeit, Schmerzen) auch nicht. AZT heilt den AIDS-Patienten nicht. Es unterbricht ledig- lich, alle vier Stunden einge- nommen, den tödlichen Ver- mehrungszyklus des Virus.

Auch die Entwicklung eines Impfstoffes gegen AIDS muß in vitro erfolgen. Ein Testen des Impfstoffes am Tier wäre nicht zu verantworten, da kein Tier die menschliche Form von AIDS hat und da- mit am Tier nicht feststellbar ist, ob der Impfstoff den Aus- bruch der Krankheit verhin- dert. Schimpansen und Ma- kaken, die mit experimentel- len Impfstoffen geimpft wur- den, entwickelten nur wenig

DR. BIERSNYDER

Zu der Glosse „Irrtum des Jahrhunderts" in Heft 25/26/1988:

Ehrabschneidend

. . . nachdem es eine Zeit lang still um Dr. Biersnyder geworden war, drucken Sie von ihm erneut seinen blü- henden Unsinn ab, der in der letzten Nummer des Ärzte- blattes schon an die Grenze der Verleumdung eines gan- zen Berufsstandes, nämlich der Psychoanalytiker, geht.

Es gibt bekanntlich über Psy-

neutralisierende Antikörper.

Die Konsequenzen für einen.

mit AIDS-Erregern absicht- lich infizierten Schimpansen sind schrecklich. Weil er den AIDS-Erreger lebenslänglich in sich trägt, muß er von an- deren Affen und vom Men- schen isoliert werden. Dabei ist der Schimpanse ein ausge- sprochenes Gruppentier.

Dr. med. Erich Kail, Neu- rologe, Overbeckstraße 7, 4920 Lemgo

HOMÖOPATHIE

Schlußwort zu dem Beitrag von Dr. med. Bernhard Knoche „Wer heilt, hat recht!" in Heft 16/1988 und den Leserbriefen dazu in Heft 22 und 23/1988:

Strahlenmärchen

Als ich meinen Bericht darüber schrieb, hatte ich noch keine Ahnung über das Ausmaß der sich in der heuti- gen Homöopathie dokumen- tierenden Mystik, Verspon- nenheit, Besessenheit, Into- leranz, Selbstgerechtigkeit und Besserwisserei ihrer An- hänger. Als seien sie die Se- henden und müßten die Un- gläubigen, Dummen bekeh- ren. Nun weiß ich es, und alle können es lesen. Die Selbst- darstellung klingt mir wie aus einer Sackgasse.

Vermißt habe ich die Er- wähnung der fehlenden Er- gebnisse jener kostspieligen Untersuchungen des Physi- kers Fritz-Albert Popp, den Kollega Carstens unterstützt

choanalytiker viele sehr gu- te Witze und Glossen; was jedoch ihr pseudonymer Schreiber sich erlaubt, ist ehrabschneidend. Da auch sonst seine übrigen Glossen nicht von Humor zeugen, sondern nur Vorurteile wie- derkauen, würde ich es sehr begrüßen, wenn Sie sich von Ihrem „Glossisten" endlich trennen würden.

Dr. Dr. med. Wilfried Ruff, Arzt für Psychiatrie- Psychotherapie-Psychoanaly- se, Sählingstraße 60, 5920 Bad Berleburg

hatte. Nun sprechen die Ho- möopathen wohl nicht gern von dem „Bericht an Bonn.

Ergebnisse eines Forschungs- auftrages zum Wirksamkeits- nachweis der Homöopathie, Verlag für Ganzheitsmedizin, Essen, 1986." Dazu hat Kol- lege Dr. med. Helmut De- mus Stellung genommen, hier ein paar Schlaglichter daraus:

„. . . Popps Experimente zur homöopathischen Poten- zierungsregel verliefen aus- nahmslos im Sande. Mit ,wachsender Potenz', also zunehmender Verdünnung, fand er unter den untersuch- ten Homöopathika kein ein- ziges, das systematisch stär- kere Effekte hervorruft. Ge- nerell nimmt der durch einen Wirkstoff bedingte Anstieg der Photonenemission mit zunehmender Verdünnung desselben ab. So kommt Popp zu der für ihn wirklich überraschenden Einsicht: ,Es ist aber nachweislich wenig sinnvoll, die Änderung der Photonenintensität als Maß für die Wirksamkeit zu neh- men.' Leider wurde die Le- sefreude getrübt durch den mangelnden Erfolg, der durch falsche Behauptungen und zweifelhafte Spekulatio- nen nicht wettgemacht wer- den kann. Sicher wären die Homöopathen besser bera- ten, wenn sie sich auf ihre ärztliche Tätigkeit konzen- trieren, statt sich auf solche Gedankenakrobatik einzulas- sen. " So weit Demus .. .

Nach dem Vortrag und der Aussprache der Bonner Kollegin schlichen vier oder fünf Emeriti deprimiert aus dem Seminarraum und klag- ten: „Und das ist nun der Er- folg, daß wir uns ein Leben lang bemüht haben, saube- re Medizin zu lehren ... "

Schließlich eine Äußerung von Professor Dr. med. Hans Schadewaldt in der Sendung des WDR, 2. Programm, Hallo Ü-Wagen mit Carmen Thomas, (21. Juli 1988), Thema: Urin — ein ganz be- sonderer Saft. Es ging um Urin in homöopathischer Zu- bereitung, hochverdünnt.

Schadewaldt: „Ich vertraue

der Akzeptanz der Homöo- pathie nicht, doch ist sie für mich als Medizinhistoriker von Interesse."

Dr. med. Bernhard Kno- che, Fritz-von-Wille-Str. 17, 4000 Düsseldorf 30

PSEUDOALLERGIE

Zu den Leserbriefen und einer redaktionellen Feststellung in Heft 28/29/1988:

Ironie

Künftighin werden Sie sich also „bemühen, glossie- rende oder satirische Texte ausdrücklich als solche zu kennzeichnen". Welch un- billträchtiger Geist hat sich unter Sie gemischt? Nicht nur: Freiwillig wollen Sie auf das Amüsement verzichten, alle jene Zuschriften im Krei- se Ihrer Kollegen zu sichten, deren Mehrzahl Sie Ihren Le- sern leider, aber fairerweise vorenthalten müssen. Und statt dessen: Wie oft wird es Ihnen passieren, ganz ernst- haft gemeinte Beiträge irr- tümlich als Satire zu kenn- zeichnen? Böses Blut wird Sie dann heimsuchen.

Hat die graue Woge der Humorlosigkeit Sie schließ- lich zurechtgewalkt, so wer- den auch Sie eine Satire nicht mehr als solche erkennen können und es wiederum ver- säumen, jedermann darauf hinzuweisen. Sie müßten dann einen Beirat bestel- len . . .

Glücklicherweise — und dies ist ein Aspekt des in den letzten Jahren merklich ge- stiegenen Niveaus des Deut- schen Ärzteblatts — ist Ihr Vorsatz Ironie. Sollte er auch einen Schuß Bitterkeit ent- halten (wer weiß, welchen Druck gekränkte und ein- flußreiche Kreise auf Sie aus- üben mögen), dann, bitte, weisen Sie Ihre Kritiker auf jene Tücken der Unzweideu- tigkeit für jedermann hin, und bieten Sie für den Fall ei- nes Zweifels einen individu- ellen telefonischen Bera- tungsdienst an.

Dr. J. H. Keller, Goe- thestraße 68, 1000 Berlin 12 A-2468 (8) Dt. Ärztebl. 85, Heft 37, 15. September 1988

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