PCI Thermodynamik G. Jeschke SS 2010
Lösungsvorschlag zu Übung 9
(20. April 2010)
Aufgabe 1
Die benötigte Wärmemenge beträgt |q|=P ·t = 10·103J ·s−1·60s = 6·105J·.
Bei der isothermen Kompression eines idealen Gases ist ∆u= 0 (T=const.) , so dass aus dem 1. Hauptsatz folgt q = −w. Das System gibt die Wärme ab, also ist q < 0 und w > 0. Die Arbeit ist Volumenarbeit dw=−pdV.
w= Z p2
p1
−p dV =− Z V2
V1
nRT
V dV =−nRT Z V2
V1
1
V dV =−nRT ·lnV2
V1 Bei T =const. gilt VV2
1 = pp1
2 .
⇒ w=−nRT ·lnp1 p2 =−q
⇒ n = q
RT ·lnpp1
2
= −6·105J
8,314J ·mol−1·K−1·326,15K·ln13,51,7 = −6·105J
−5618,97J·mol−1 = 106,8mol Mit M = 102,03g·mol−1 und m=n·M erhalten wirm = 10,9kg .
Aufgabe 2
Der Wirkungsgrad ist ε= 1−TTk
w = |q|w|
w|.
Da die Wärmepumpe doppelt so viel elektrische Energie benötigt wie der Carnot-Prozess, ergibt sich wel= 2· |qw| ·ε .
Durch Division durch die Zeit erhalten wir die Leistung Pel = 2·Pw ·ε = 2·Pw · 1− TTk
w
, wobei Pw der Heizleistung von 10kW entspricht undPel die benötigte elektrische Leistung ist.
Mit Tw = 326,15K sowie Tk,1 = 283,15K und Tk,2 = 253,15K erhalten wir ε1 = 0,132 und ε2 = 0,224 .
⇒ Pel,1 = 2,64kW; Pel,2 = 4,48kW
Aufgabe 3
Wenn wir Kohle im Äquivalent von 10 kW Heizleistung verbrennen, erzeugen wir 3,4 kW elektische Leistung. Bei +10 ◦C (Pel,1 = 2,64kW) und bei 0◦C (Berechnung wie Aufgabe 2 => Pel,0◦C = 3,26kW) bleibt somit eine Restleistung von 0,76kW bzw. 0,14kW übrig.
Die Wärmepumpe schneidet also besser ab. Bei −20◦C ist der Betrieb unwirtschaftlich . Die mittleren Temperaturen am Zürisee in der Heizperiode liegen deutlich über 0◦C, so dass die Wärmepumpe wirtschaftlich ist.
1
Aufgabe 4
Durch die Betrachtung des totalen Differential von g bei konstanter Stoffmenge ergibt sich:
(dg)n=−s dT +V dp (dg)n= +
∂g
∂T
p
dT + ∂g
∂p
T
dp.
Daraus erkennen wir, dass s =− ∂T∂g
p und V =
∂g
∂p
T
gilt.
Unter Zuhilfenahme des Schwarz’schen Satzes ∂2g
∂T ∂p
=
∂2g
∂p∂T
erhalten wir:
∂
∂p
T
∂g
∂T
p
= ∂
∂T
p
∂g
∂p
T
und damit
− ∂
∂p
T
s= ∂
∂T
p
v
∂s
∂p
T
=− ∂v
∂T
p
q.e.d.
Um nun die Maxwell’sche Relation ∂V∂s
T = ∂T∂p
v zu beweisen, können wir analog vorgehen, nur dass wir mit (df)n =−s dT −p dV arbeiten. Dadurch erhalten wir:
(df)n=−s dT −p dV (df)n=
∂f
∂T
V
dT + ∂f
∂V
T
dV
und erkennen, dass s=− ∂T∂f
V und p=− ∂V∂g
T gilt.
Da auch hier der Schwarzsche Satz gilt, kommen wir zu:
∂2f
∂T ∂V
=
∂2f
∂V ∂T
erhalten wir:
∂
∂V
T
∂f
∂T
V
= ∂
∂T
V
∂f
∂V
T
und damit
− ∂
∂V
T
s=− ∂
∂T
V
p
∂s
∂V
T
= ∂p
∂T
V
q.e.d.
2