ARBEITSMARKTPOLITIK
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Die Volkswirtschaft 6 / 2015Die Arbeitsmarktpolarisierung nimmt zu
ZAHLEN
Zwischen 1980 und 2010 haben sich auf dem Schweizer Arbeitsmarkt die Anteile verschiedener Berufsgruppen an der Gesamtbeschäfti- gung verschoben. Die klassischen Mittelstandsjobs sind tendenziell
verschwunden.
Heimische Erwerbsbevölkerung (1980–2010) Es präsentiert sich ein polarisierendes Bild.
Besser verdienende Berufsgruppen wie Tech- niker, Wissenschaftler und Führungskräfte gewannen stark an Gewicht. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung stieg.
Neu Zugewanderten (1980–2010) Bei den neu Zugewanderten (seit maximal 5 Jahren in der Schweiz wohnhaft und arbeitend), zeigt sich das Bild akzentuierter. Der Anteil der Handwerker und verwandter Berufe ist kräftiger gesunken und der Anteil der Führungskräfte stärker gestiegen.
Persönliche Dienstleistungen, Verkäufer/innen
Hilfsarbeits- kräfte
Maschinenbedie- nung, Mo
ntage
Handwerks- und verwandte Berufe
Bürokräfte, Kaufmännisch
Wissenschaftler/
innen Techniker/
innen Führungs-
kräfte Durch zunehmende Automati-
sierung / Computerisierung ver- schwinden viele Jobs im mittleren Lohnbereich.
Führungskräfte erhöhten ihren Anteil an der Gesamtbeschäfti-
gung von ca. 5% (1980) auf ca. 12% (2010).
+2% 0%
–4%
–10%
–7%
+10%
+7% +6%
–3%
+2%
–4%
–27%
–1%
+9%
+12% +12%
5%
12%
Stark rückläufiger Anteil der Beschäftig- ten in Berufen mit mittlerem Verdienst.
Dies sind die klassischen Mittelstands- jobs der Nachkriegs generation.
BEERLI, ANDREAS & INDERGAND, RONALD (2014). «WHICH FACTORS DRIVE THE SKILL-MIX OF MIGRANTS IN THE LONG-RUN?», UNIVER- SITY OF ZURICH ECONOMICS WORKING PAPER NO / SHUTTERSTOCK
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