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Prostatakarzinom. 16. Jahrgang 2007, Ausgabe 35 INFORMATION. WISSENSCHAFT Prostatakarzinom Prostatakarzinom Übersicht 2007

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16. Jahrgang 2007, Ausgabe 35

Bruno Buresch: „Stein an der Donau“

INFORMATION WISSENSCHAFT – Prostatakarzinom

Prostatakarzinom – Übersicht 2007 Die nerverhaltende radikale Prostatektomie revisited Brachytherapie des Prostatakarzinoms Was wurde aus der intermittierenden Androgenblockade beim Prostatakarzinom?

Selbsthilfe Prostatakrebs – Die ersten 10 Jahre

WISSENSCHAFT

Kalium-Test: Quo vadis? – Die (NaCl vs. M KCl) komparative, maximale Kapazitätsmessung als bessere Alternative

KONGRESSBERICHT FEUILLETON HISTORISCHES

Anästhesiologie – Das Fach, das aus dem Nichts kam

urologia historica

Francesco PAJOLA (1741-1816)

IN MEMORIAM TERMINE PRODUKTE / NEUHEITEN

HAUPTTHEMA:

Prostatakarzinom

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IMPRESSUM:

Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:

Prim. Univ. Prof. Dr. Othmar Zechner Urologische Abteilung

Wilhelminenspital

Montleartstrasse 37, 1160 Wien Tel.: 01 / 49 150-4801

Fax: 01 / 49 150-4809 othmar.zechner@wienkav.at

Wissenschaftlicher Beirat:

Prim. Univ. Prof. Dr. Wolfgang Höltl, Kaiser Franz Josef Spital, Wien

Prim. Dr. Klaus Jeschke, LKH Klagenfurt Prim. Dr. Wolfgang Loidl,

KH der Barmherzigen Schwestern Linz Univ. Prof. Dr. Christian Radmayr, Univ. Klinik für Urologie, Innsbruck

Prim. Univ. Doz. Dr. Michael Rauchenwald, Sozialmedizinisches Zentrum Ost –

Donauspital, Wien

Produktion / Marketing:

vermed, Fortbildung in der Medizin G.m.b.H.

Petrifelderstrasse 11a, 8042 Graz Tel.: 0316 / 42 60 82

Fax: 0316 / 42 60 71 E-mail: office@vermed.at

Verantwortlich: Mag. Walter J. Stöckl

Folgenden Firmen sei für die Unterstützung herzlich gedankt:

ASTELLAS Pharma Ges.m.b.H.

ASTRAZENECA Österreich G.m.b.H.

AUSTROPLANT Arzneimittel GmbH BAYER Austria GmbH

BOEHRINGER INGELHEIM Austria GmbH LANNACHER Arzneimittel GmbH MADAUS Ges.m.b.H.

NOVARTIS Pharma GmbH OLYMPUS Austria GmbH

OPTIMED Medizinische Instrumente GesmbH SANOFI-AVENTIS GmbH

TAKEDA PHARMA GesmbH UCB Pharma GmbH

Um den Lesefluss zu erleichtern, ver- zichten wir auf eine geschlechterspezi- fisch getrennte Schreib weise (z. B. ÄrztIn, Arzt/Ärztin bzw. Patient/Patientin).

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INFORMATION

Editorial 4

Zum Titelbild 6

Die Seite des Präsidenten 8

Aus dem Vorstand – Bericht des Generalsekretärs 10 Aus dem Berufsverband und der Bundesfachgruppe 12 Der Arbeitskreis für Andrologie und sexuelle

Funktionsstörungen stellt sich vor 16

Aus dem Arbeitskreis für Kinderurologie – Arbeitskreissitzung mit Lifeoperationen an der

Abteilung für Kinderurologie, Linz 18

WISSENSCHAFT – Prostatakarzinom

Prostatakarzinom – Übersicht 2007 21

Die nerverhaltende radikale Prostatektomie revisited 24

Brachytherapie des Prostatakarzinoms 30

Was wurde aus der intermittierenden Androgenblockade

beim Prostatakarzinom? 34

Selbsthilfe Prostatakrebs – Die ersten 10 Jahre 36

WISSENSCHAFT

Kalium-Test: Quo vadis? – Die (NaCl vs. 0,2 M KCl) komparative, maximale Kapazitätsmessung als bessere

Alternative 39

KONGRESSBERICHT

Alpenländisches Urologensymposium 41

Ein kurzer geschichtlicher Abriss des

Alpenländischen Urologensymposiums 41

Resumeé über die 2. Sitzung des „Club der Wiener Urologen“ 44

FEUILLETON

Die Republik der Zwerge 45

HISTORISCHES

Anästhesiologie – Das Fach, das aus dem Nichts kam 46

urologia historica

Francesco PAJOLA (1741-1816) – Ein großer Lithotomist

und sein Einfluss auf die Urologie (Chirurgie) in Wien 55

IN MEMORIAM

Univ. Prof. Dr. Wolfgang ESCH (1925-2007) 60

TERMINE 61

PRODUKTE / NEUHEITEN 62

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Nun ist es also tatsächlich passiert! Der Kongress anläss- lich des 100-jährigen Bestehens der ehrwürdigen Deut - schen Gesellschaft für Urologie kann nicht, wie geplant, in Wien stattfinden, sondern wird nach Berlin verlegt.

Nahezu sieben Jahre mehr oder weniger intensiver Vor - bereitungsarbeiten sind nicht umsonst, dafür aber ver- gebens.

Ich möchte die Argumentation über die Motivation zu den zurückgezogenen Finanzierungszusagen von Seiten der Industrie nicht weiter vertiefen, darf allerdings an

© Foto Baptist

meine diesbezüglichen Überlegungen er - innern, die ich im Editorial der Ausgabe 33 dieses Journals bereits geäußert hatte, als zum ersten Mal Ungemach hin - sichtlich der Finanzierung dräute und eine Verlegung des Veranstaltungsortes im Raume stand.

Die Abhängigkeit der medizinisch-wis- senschaftlichen Fachgesellschaften vom Wohlwollen und der Spendier freudig - keit der pharmazeutischen Industrie ist meines Erachtens unerträglich – und die Schuld dafür liegt mit Sicherheit nicht bei letzterer! Die meisten Firmen waren und sind bislang gleichberechtigte Part - ner der Ärzteschaft gewesen und soll- ten es auch bleiben. Wissenschaftliche Projekte sind heutzutage ausschließlich im kollegialen Einvernehmen und Ko -

operation mit der Industrie möglich! Dass allerdings Firmen Modus und Ver anstaltungsort von wissenschaft- lichen Kongressen be stimmen ist schlichtweg beschä- mend.

Wenn wir das aber ändern und auf „gute, alte Ver - hältnisse“ rückführen wollen, müssen wir es wie im

gewöhnlichen Leben halten und können nicht warten, dass uns die gebratenen Tauben in den Mund fliegen!

Dann werden eben gut situierte und exzellent verdienen- de Kollegen ihre Kongressreisen selbst bezahlen und die wahrscheinlich dann billigeren Registrierungsgebühren selbst berappen müssen, was den Vorteil mit sich bräch- te, dass sie dann tatsächlich häufiger die wissenschaft- lichen Veranstaltungen besuchen und seltener mit ihren mehr oder weniger angetrauten Begleiterinnen die Sight - seeing-Tours frequentieren würden.

Unbedingt sollte eine Reduktion der horrenden Ge bühren großer, internatio- naler Kongres se erfolgen, die für junge Assistenzärzte unerschwinglich sind.

Dafür wird man halt auf eine Menge an unnötigem Beiwerk verzichten, mit dem sich die jeweiligen Kongressveranstalter gegenseitig zu überbieten versuchen.

Die im Zuge der Verlegung des DGU- Kongresses tatsächlich geäußerte Argu - mentation, dass man im Falle der Ver - zichts auf eine entsprechende Finan zie - rung durch die Industrie anstatt ge - schätzten 9.000 Besuchern nur mit ca.

1.500 rechnen könne und daher dieses Vorgehen nicht in Frage käme, ist von jenem Gesichtpunkt aus nachvollzieh- bar, wo diese Veranstaltung vorrangig als kommerzielles Produkt angesehen wird.

Abgeklärte und an selektierter und hochqualifizierter In - formation interessierte Kliniker werden wohl den gegen- teiligen Standpunkt vertreten: 1.500 motivierte Teil neh - mer an einem quantitativ reduzierten, dafür aber quali- tativ selektionierten, wissenschaftlichen Programm wür- den der Veranstaltung ein wesentlich höheres fachliches

1.500 motivierte Teilnehmer an einem quantitativ reduzierten,

dafür aber qualitativ selektionierten, wissen-

schaftlichen Programm würden der Veran - staltung ein wesentlich

höheres fachliches Niveau verleihen als die

mehrfache Menge an Besuchern, die sich vor-

zugsweise im Umland des Kongressortes

aufhalten.

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Niveau verleihen als die mehrfache Menge an Besuchern, die sich vorzugsweise im Umland des Kongressortes auf- halten.

Zuvorderst muss uns die Entwicklung unserer jungen Kollegen ein Anliegen sein: Die Kongresse müssen für sie leistbar sein, und sofern eine Fremdfinanzierung erfolgt, sollte diese vornehmlich dieser Kollegengruppe zuteil werden. Für eine wissenschaftliche Präsentation sollte ausreichend Zeit für Vortrag und Diskussion zur Verfü - gung stehen. Dies kann ausschließlich über eine quanti- tative Reduktion und fachliche Selektion der Beiträge erfolgen. Dass dies nicht leicht umsetzbar wäre, ist mir bewusst, es würde sich allerdings vom Informationswert her allemal lohnen!

Die zweite Hauptaufgabe eines Kongresses ist die Fort - bildung etablierter Kollegen. Dafür gibt es aber bereits genügend Instrumente, dass diese gewährleistet und auch kontrolliert wird.

Ein weiteres Beispiel der Mesalliance von Medizin und Merkantilismus lieferte uns in den letzten Wochen ein

für die Ärzteschaft im Gesamten und für die beiden Be - troffenen besonders beschämender Diskurs in den Me - dien über die vorschnelle und unwissenschaftliche Publi - kation von fragwürdigen Ergebnissen einer angeblich neuen Behandlungsmethode. Für Insider ist die Motiva - tion dieser marktschreierischen Mitteilung im tiefsten Boule - vard klar: persönliche Eitelkeit und Akquisition finanziel- ler Investoren! Das Resultat dieser Aktion liegt auch auf der Hand: eine schwer reparable Beschädigung des An - sehens der Urheber und eine substantielle Irritation im Verhalten zur maßgeblichen universitären Einrichtung.

Ich empfinde die zunehmende Durchdringung unserer Gesellschaft durch absolutistisches, merkantiles Denken zunehmend als unerträglich, da es letztlich nicht nur unser Berufsleben erfasst hat, sondern sogar in persön- lichste und intime Sphären unseres Privatlebens Einzug gehalten hat. Es sollte uns bewusst werden, dass wir in blindem Streben nach finanziellem Gewinn, substantiel- le Freiheiten unseres Privat- und Berufslebens am Altar des Profites opfern.

O. Zechner

Zum Titelbild

Bruno Buresch (1903-1993):

„Stein an der Donau“

Bruno Buresch wurde am 18. 9. 1903 in Mährisch-Schönberg im Altvatergebirge, im Sudetenland geboren. Im elterlichen Betrieb erlernte er das Buchbinderhand werk, übersiedelte spä- ter nach Wien, wo er an der Kunstakademie bei Carl Fahringer und Hermann Boeckl studierte. Er gründete einen kunstge- werblichen Betrieb für Lampenschir me, die er selbst von Hand anfertigte. In der Nach kriegs zeit malte er im Auftrag einer Wiener Galerie. Neben seinen Hauptmotiven, der Wachau und den Blumen, waren es auch ausgedehnte Reisen durch die Alpen und Mittelmeerländer, wo er viele Ein drücke auf Papier gebannt nach Hause brachte.

NÖGU Nr. 36 Blasenkarzinom ANKÜNDIGUNG:

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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

Die Absage des 59. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Wien und dessen Verlegung nach Berlin hat nicht nur mich, sondern auch viele andere Kolleginnen und Kollegen schock- iert. Da für viele die Hintergründe nicht klar sind, ist es an der Zeit, die Chro - nologie der Ereignisse darzustellen.

Bereits im Jahr 2000 hat der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Erwägung gezogen, den Jubiläums - kon gress 2007 in Wien durchzuführen.

Wie bekannt liegt der Anlass dafür in der Tatsache, dass 1907 der erste Deutsche Urologenkongress in Wien stattgefun- den hat. Ich habe damals bereits voraus- blickend das Austria Center reserviert. Im September 2002 wurde letztlich vom Vor - stand der DGU beschlossen, den Kon - gress 2007 in Wien in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie abzuhalten. Es wurde auch beschlossen, dass der Deut - sche und der Österreichische Präsident die Veranstaltung gemeinsam durch- führen sollten.

Kongresse dieser Größenordnung kön- nen in allen Sparten der Medizin nur in Kooperation mit Sponsoren, in diesem Fall hauptsächlich aus der Pharmaindus - trie veranstaltet werden. Um Auswüchse des Sponsorings zu verhindern, hat sich die „Freiwillige Selbstkontrolle der Arznei - mittelindustrie e.V. (FSA)“ einen Kodex auferlegt, der es den großen Pharma - firmen erschwert, Auslandskongresse zu unterstützen. Aus diesem Grund wurde von der DGU die Schiedsstelle des FSA, bestehend aus neun Vertretern der phar- mazeutischen Industrie, angefragt, ob aufgrund dieses Kodex Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Wiener Kon - gresses zu erwarten seinen. Eine konkre - te Einschätzung der Rechtslage wurde zwar nicht bezogen, es erfolgten aber auch keine negativen Resonanzen gegen Wien.

Noch im März 2006 wurde beschlossen, nochmals beim FSA rückzufragen, was auch geschah. Da keine Absagen wegen des Codex erfolgten, wurde nochmals in einer Vorstandssitzung der DGU im Mai 2006 beschlossen, an Wien festzuhalten.

Auch die Rückmeldungen des Kongress - ver anstalters, der Firma Interplan, führten

Die Seite des Präsidenten

W. Stackl

Univ. Prof. Dr. Walter Stackl zu dem Schluss, dass sich die Industrie

im üblichen Umfang engagieren würde.

Das Blatt wendete sich im Februar 2007.

Aufgrund einer Anzeige eines phar- mazeutischen Unternehmens gegen die in Wien beteiligten Firmen, wobei sich die Anzeige sowohl gegen jegliche Be - teiligung am Kongress in Wien als auch gegen die Übernahme von Kongress kos - ten für Urologen richtete, wurde ein Be - anstandungsverfahren eingeleitet, wel - ches dazu führte, dass einige große pharmazeutische Firmen – ohne das Er - geb nis des Verfahrens abzuwarten – sämt - liche Kongressteilnahmen absagten. Es wurden daher auf juristischer Ebene zahlreiche Gespräche mit Juristen der Pharmakonzerne und der Geschäfts - führung der DGU geführt, wobei die unterschiedlichsten Auslegungen präsen - tiert wurden. Der allgemeine Tenor lautete jedoch, dass Kodexverstöße nicht ausgeschlossen werden können.

Aus diesem Grund kam es Ende März 2007 zu einer Krisensitzung des Vor stan - des der DGU, bei der die Problematik nochmals diskutiert wurde. Bei Rückzug der großen Pharmafirmen wäre zu er - warten gewesen, dass statt 7.000 nur 1.500 Urologen nach Wien gekommen wären, das Austria Center dafür natür- lich weit überdimensioniert gewesen und das wie üblich ausgedehnte Vor - tragsprogramm nur von wenigen Zu - hörern besucht worden wäre. Das finanzielle Desaster wäre unvermeidlich gewesen.

Aus all diesen Gründen musste – auch um weiter anlaufende Stornogebühren zu vermeiden – schweren Herzens der Kongress in Wien abgesagt werden.

Diese Absage hat mich persönlich aus mehreren Gründen getroffen: Durch den relativ späten Rückzug der Pharmaindus - trie mussten verschiedenste bereits in die Wege geleitete organisatorische Maß nah - men wieder abgesagt werden. Obwohl diese erfreulicherweise nicht mit Storno - gebühren verbunden waren, bedurfte es zahlreicher Telefonate, um die Situation zu erklären. Hätte die Industrie im Jahr 2006 bereits ihre Nichtteilnahme dekla - riert, hätte man sich viel Arbeit erspart.

So gerne ich den Österreichisch Bayeri - schen Urologenkongress in Salzburg organisiere, wäre bei Abhalten dieses Kongresses in Wien vieles an Organisa - tionsarbeit vor Ort einfacher gewesen. Es

ist lediglich ein schwacher Trost, dass auch die Schweizer Urologen durch die Verschiebung des Deutschen Urologen - kongresses in Schwierigkeiten geraten sind, da traditionell deren Kongress eine Woche vor dem deutschen stattfindet.

In zahlreichen Gesprächen mit Kollegen wurde immer wieder kritisiert, dass eine wissenschaftliche Gesellschaft vor der Pharmaindustrie „in die Knie gegangen“

wäre. Wissenschaftliche Veranstaltungen ohne die Industrie als Partner sind aus verschiedensten Gründen nicht finan zier - bar. Solange die Kooperation in einer Partnerschaft klaglos funktioniert, dient dies zum Vorteil beider Parteien. In diesem Fall mag der einseitige Rückzug (zumindest temporär) aus dieser Partner - schaft negative Reaktionen auslösen.

Man sollte aber trotzdem den Kodex nicht verdammen, da dieser letztlich be - schlossen wurde, um „Auswüchse“, die uns zumindestens gerüchteweise be - kannt sind und das Ansehen der Ärzte schädigen, zu verhindern. Trotzdem sollte aufgrund dieses Anlasses die Partner - schaft zwischen Industrie und wissen - schaftlichen Gesellschaften neu dis kutiert und definiert werden.

Trotz aller Enttäuschungen würde ich mich freuen, Sie bei dem verlegten Jubiläumskongress vom 26. bis 29.

September 2007 in Berlin begrüßen zu können. Als Kooperationsveranstaltung beider Gesellschaften haben Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Urologie die gleichen Rechte und Pflich - ten wie unsere Deutschen Kollegen.

Mit kollegialen Grüßen, Ihr Prim. Univ. Prof. Dr. Walter Stackl Präsident der ÖGU

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Fachkurzinformation siehe Seite 38

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Aus dem Vorstand

Bericht des Generalsekretärs

Zuerst eine gute Nachricht

Es gibt eine neue Homepage der ÖGU (www.uro.at). Wer sich diese noch nicht angesehen hat, dem empfehle ich dies dringend. Das bisherige Echo ist sehr gut, sie ist aber sicher verbesserungswürdig, weshalb wir um kon struktive Kritik bzw.

Verbesserungsvor schläge bitten. Mit dem Medizin Medien Austria Verlag konnten wir hier einen sehr professionellen Partner gewinnen und auch dessen weitere Verlagstätigkeiten synergistisch nützen.

Das sogenannte Extranet ist der passwort- geschützte und nur für ÖGU-Mitglieder zugängliche Teil, Benutzername und Passwort sind Uro-User. Alle wichtigen Informationen betreffend die ÖGU sollten über die Homepage abrufbar sein.

In diesem Zusammenhang möchte ich Kollegen Dr. Hütter im Namen des Vor - standes und der ÖGU für seine jahrelangen Aktivitäten hinsichtlich unserer Homepage danken. Er hat uns bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt den Internetauftritt mit einer Homepage ermöglicht und diese ne - ben der Führung seiner Ordination und der Produktion zahlreicher medizinischer Lehr- und Dokumentations-CD-ROM´s bzw.

DVD´s intensivst betreut.

Im Mai wurde auch der erste Newsletter an alle ÖGU-Mitglieder verschickt, die uns eine E-mail Adresse bekannt gegeben haben.

Der monatliche Newsletter soll dazu die- nen, sich regelmäßig mit aktuellen Infor - mationen zu versorgen. In diesem Zu - sammen hang darf ich neuerlich alle Mit - glieder, die uns vielleicht nur aus Versehen ihre E-Mail-Adresse noch nicht bekannt

Prim. Univ. Doz. Dr. Michael Rauchenwald

Unkosten. Politisch gesehen war diese Ent - scheidung heftig diskutiert.

Dafür war aber die Österreichisch-Bayer - i sche Urologentagung, die ebenfalls unter der Federführung unseres Präsi den - ten in Salzburg stattgefunden hat, ein vol- ler Er folg. Sowohl das wissenschaftliche Pro - gramm als auch die geselligen Abende in der Residenz und im Amadeus Terminal 2 wurden von insgesamt 800 Teilnehmern (u.a. 500 Ärzten, 80 Pflegepersonen und 120 Vertretern der Industrie) besucht.

Dabei hat sich die Allianz mit unseren bay- erischen Freunden wieder als sehr positiv erwiesen.

Abschließend wünsche ich allen einen schö - nen und erholsamen Sommer(urlaub)!

Ihr Prim. Univ. Doz. Dr.

Michael Rauchenwald Generalsekretär der ÖGU

w w w . u r o . a t

gegeben haben, ersuchen, diese der Evi - denzstelle (Wiener Medizinische Akade - mie, Frau Karin Knob, kk@medacad.org) umgehend mitzuteilen.

Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht

Der für Anfang Oktober in Wien geplante Jubiläumskongress der DGU hätte ja zum 100jährigen Jubiläum (1. Kongress 1907 in Wien) stattfinden sollen.

Leider musste der Kongress aus finanziel- len Gründen im März kurzfristig nach Ber - lin verlegt und eine Woche früher ange- setzt werden. Diese Entscheidung traf der Vorstand der DGU, da im März 2007 eine Reihe größerer Pharmafirmen ihre Zusage zur Unterstützung des Kongresses plötz- lich und völlig überraschend zurückzogen haben, obwohl sie ein Jahr davor auf An - frage ihre Teilnahme zugesagt hatten.

Grund dafür ist der in Deutschland existie- rende Ehrenkodex der Pharmaindustrie, welcher die finanzielle Unterstützung von Veranstaltungen mit mehrheitlich deut- schen Teilnehmern im Ausland verbietet.

Ein aktuelles Ereignis im Rahmen eines nicht urologischen Kongresses im März des Jahres hat diese Reaktionskette ausgelöst.

Die Verlegung des Kongresses ist für den Kooperationspartner ÖGU äußerst bedau- erlich, insbesondere Präsident Prof. Stackl hat in den letzten Jahren viel Zeit und Energie investiert, um diesen Jubiläums - kongress der DGU zu einem herausragen- den Ereignis und einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Der ÖGU erwachsen aus dieser Verlegung Gott sei Dank keine

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Fachkurzinformation von Seite 13

Nebido 1000 mg/4 ml Ampullen. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 ml Injektionslösung enthält 250 mg Testosteronundecanoat, entsprechend 157,9 mg Testosteron. 1 Ampulle mit 4 ml Injektionslösung enthält 1000 mg Testosteronundecanoat. Anwendungsgebiete: Testosteronersatz bei männlichem Hypogonadismus, wenn der Testosteronmangel klinisch und labormedi- zinisch bestätigt wurde (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaß-nahmen für die Anwendung“). Gegenanzeigen: Die Anwendung von Nebido ist kontraindiziert bei androgenabhängi- gem Karzinom der Prostata oder der männlichen Brustdrüse; früheren oder bestehenden Lebertumoren; Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonsti- gen Bestandteile. Sonstige Bestandteile: Benzylbenzoat, Raffiniertes Rizinusöl. Pharmazeutischer Unternehmer: Schering Austria GmbH, Wienerbergstraße 41, 1121 Wien. Ver - schreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rp, apothekenpflichtig. Pharmakotherapeutische Gruppe (ATC): ATC-Code: G03B A03. Stand der Information: November 2006. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und zu den Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung sind der „veröffentlichten Fachinformation“ zu entnehmen.

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Aus dem Berufsverband und der Bundesfachgruppe

M. Eisenmenger

Präsidiumssitzungen des bvU

Am 26. 2. 7 traf sich das erweiterte Prä - sidium, das neben Dr. Michael Eisen men - ger, Dr. Karl Dorfinger (Vizepräsident), Dr. Gerhard Hafner (Schriftführer) und Dr. Karl Diehl (Kassier) auch Dr. Astrid Zeitelberger, Leiterin der Arbeitsgruppe

„Frauen in der Urologie“ des bvU und Vertreterin des bvU bei der Austrian So - ciety for Sexual Medicine, Dr. Georg Ludvik, EBU-Vertreter des bvU und Se - cretary of the Residency Review Com - mittee, Dr. Walter Kozak, bvU-Vertreter beim AUO der ÖGU und Univ. Doz. Dr.

Werner Reiter als Berater des Präsidenten angehören.

Zeitelberger berichtete von der „Femini - sierung“ der bvU-Homepage (www.uro- logisch.at), von den rosa Seiten, die sich mit urologischen Erkrankungen der Frau befassen. Diese Informationsoffensive soll die Angst der Frau vor dem Urologen nehmen, ihn als Spezialisten des Harn - trakts klarer definieren. In der folgenden Diskussion wurde auch die Frage, den Urologen/Andrologen auch als Fach - mann für Female Sexual Dysfunction zu positionieren, ausgiebig besprochen.

Die Suchmaschine, der Urologen-Finder, zur rascheren und einfachen Suche des nächsten Urologen wurde auf der bvU- Homepage installiert. Vorerst sind als Suchkriterien nur Name, Adresse, Telefon - nummer und Faxnummer definiert. Eine Erweiterung mit der Homepage-Adresse der jeweiligen Ordination ist möglich.

Da am 15. September jeden Jahres der European Prostata Awarenes Day statt- findet, will der bvU den Monat Sep tem - ber als „Prostata-Monat“ definieren und bewerben. Österreichs Brauereien bei- spielsweise haben das Einfärben der Kronenkorken in der Androcheck®-Farbe zugesagt.

Ludvik berichtet von den EBU-Aktivitäten und stellt das Modell der integrativen urologischen Versorgung in Nord deutsch - land als Möglichkeit der Kooperation zwischen den Spitalsabteilungen und den niedergelassenen Fachärzten vor.

Bei einer Sitzung des Präsidiums am 4.

Juni 2007 besprachen Eisenmenger, Dor - finger, Hafner und Diehl organisatori- sche Fragen und beschlossen, in Zukunft

Dr. Michael Eisenmenger

über den Public Day am 1. Juni in Baden und den Androcheck®-Workshop im Rahmen des 2nd International Congress of Gender Medicine mit Unterstützung von Bayer Schering Pharma im Hör saal - zentrum des Wiener AKHs am 2. Juni.

Vizepräsident Dr. Karl Dorfinger ging nochmals auf die Qualitätssicherung der Österreichischen Ärztekammer ein. Be - sonders hob er hervor, dass nicht Beamte des Gesundheitsministeriums die Ordina - tionen überprüfen, sondern Ärzte, soge- nannte Verifikatoren. Er kündigte die Fertigstellung des PSA-Folders, der ge - meinsam mit dem Onkologischen Ar - beitskreis der ÖGU erstellt wurde, an. In Salzburg – anlässlich der Gemeinsamen Jahrestagung der ÖGU und der Bayri - schen Urologenvereinigung – soll der Folder vorgestellt werden. Er berichtete, dass der bvU-Gruppenkauf von Sterili sa - toren, Uroflow- und Sonographie gerä - ten sehr positiv angenommen wurde.

Abschließend kündigte er die 5. Herbst - tagung vom 26.-28. Oktober 2007im Schloss Gabelhofen an.

Der Kassier Dr. Karl Diehl erläuterte den positiven Kassaabschluss und Dr. Ger - hard Hafner, der Schriftführer, berichte- te, dass die Umfrage bezüglich der Mitgliederdaten von 67% der bvU-Mit - glieder beantwortet wurde. Er erinnerte, die Jahreshauptversammlungen nach

Ostern an einem fixen Ort (zwischen Krems und St. Pölten), und die Herbst - tagung wie bisher an verschiedenen Tagungsorten in ganz Österreich durch- zuführen. Der Antrag Diehls, für die JHV 2008 die Organisation zu übernehmen, wurde dankend einstimmig angenom- men.

Jahreshauptversammlung des bvU 2007

Die Jahreshauptversammlung des bvU mit Intensivfortbildung fand im April 2007 in Graz statt. Es waren 65 Urologen (und -innen), die im Grazer Congress an den drei Workshops teilnahmen. 17 Aus - steller aus der Pharma- und medizinisch- technischen Industrie präsentierten ihre Produkte.

Die Workshop-Themen spannten den Bogen von Altbekanntem, vermeintlich alltäglichem bis hin zu Neuem, fast unbekanntem Themen. Prof. DDr. Chris - tian Kratzik diskutierte an Hand zahlrei- cher Ultraschallbilder mit den Teilneh - mern eine suffiziente Diagnostik des Hodentumors. Der rezidivierende Harn - wegsinfekt, besonders der Frau: ein so alltägliches Problem, dass man meint, alles darüber wissen. Aber Ass. Prof. Dr.

Angelika Etele-Hainz gelang es, Altes in neuem Licht zu zeigen. Besonders in der Prophylaxe wurde die Palette der Mög - lichkeiten um die immunmodulierende Medikation, alt bewährt, aber neu in Österreich zugelassen, erweitert. Dr. Die - ter Müller, stellvertretender Kammeramts - direktor der Ärztekammer für Steier - mark, hatte die undankbare Aufgabe, Medizinern Gesetze und ihren Einfluss auf die Tätigkeit als niedergelassener Facharzt näher zu bringen. Er beleuchte- te die rechtlichen Grundlagen des Ordi - nationsbetriebes, vom Ärztegesetz bis zum Arbeitsrecht.

Am Nachmittag eröffnete Eisenmenger die diesjährige Hauptversammlung mit seinem Bericht. Aufgrund der ausführ- lichen Information in den urologischen Medien hielt er die Rückschau kurz und gab einen Ausblick auf die nähere Zu - kunft. Im Speziellen legte er den Ablauf der Informationsveranstaltung mit der begehbaren Prostata dar und informierte

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dass bvU-Mitglieder, die ihre Post noch auf dem Postweg erhalten, um e10,- pro Jahr mehr zahlen. Damit verband er die Aufforderung, die E-Mail-Adressen bekannt zu geben, denn elektronische Aussendungen helfen, Kosten zu redu- zieren.

Informationsoffensive Prostatakarzinom

„Richtige Männer leben länger“

Unter dem Motto des Androcheck®, dem Vorsorgeprogramm des bvU für den Mann ab 45, startete am Samstag, dem 5. 5. 2007 am Herbert von Karajan-Platz neben der Wiener Staatsoper die umfas- sende Informationsoffensive, da Öster- reichs Männer punkto Gesundheitsvor - sorge mehr als nachlässig sind.

Plakativen Startschuss der Initiative bil- dete die Informationsveranstaltung ne - ben der Oper mit Präsentation des welt- größten Modells einer begehbaren Pros - tata. Eine Pressekonferenz in den Ar - kaden der Oper eröffnete die Veran - staltung. In ihrem Statement dankte die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend Dr. Andrea Kdolsky dem bvU für seine Initiative, gemeinsam mit der ÖGU für die Förderung des männlichen Gesundheitsbewusstseins aktiv gewor- den zu sein. Sie unterstrich die Be deu - tung der Vorsorgeuntersuchungen und die vom Gesundheitsministerium heraus- gegebenen Gesundheitspässe, wie z.B.

dem Pass 40+, der für Männer die PSA- Bestimmung enthält. bvU-Präsident Dr.

Michael Eisenmenger präzisierte das Ziel der Initiative. Für Österreichs Männer sollte der jährliche Besuch beim Urolo - gen/Andrologen ebenso selbstverständ- lich werden, wie jener beim Gynäko - logen für die Frauen. Eisenmenger dank- te den Sponsoren der Veranstaltung, ins- besondere Takeda-Austria, die das Pros - tatamodell zur Verfügung stellte, sowie dem Forum Urologie, das einen Großteil der Kosten übernahm. Die Mitglieder

Den Abschluss der Veranstaltung machte Herbert Steinböck, Kabarettist und

„Simpl“-Conferencier (als Betroffener) – er wurde vor zwei Jahren mit 47 Jahren radikal prostatektomiert. Steinböck brach- te Ausschnitte seines Programms „Ba - nanensplitter“, mit dem er seine post- operativen Erfahrungen verarbeitet hat.

Aber er will nicht nur unterhalten, son- dern auch informieren und wachrütteln:

„Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten!“

Am 8. September wird diese Infor ma - tionsveranstaltung am Grazer Haupt - platz in Kooperation mit der Steirischen Gebietskrankenkasse wiederholt.

Public Day – Gender Medicine

Die Niederösterreichische Gebietskran ken - kasse nahm sich des Themas „Ge - schlechtsspezifische Medizin“ an und or - ganisierte gemeinsam mit der Kon gress - präsidentin des 2nd International Con - gress of Gender Medicine, Frau Univ.

Prof. Dr. Jeanette Strametz-Juranek (Stab - stelle Gender Mainstreaming der Medi - zinischen Universität Wien) einen Public Day im Kasino Baden. Der bvU trat als einer der Kooperationspartner auf und war gemeinsam mit der urologischen Abteilung des KH Krems während der gesamten Veranstaltung präsent. Die Themenpalette der Vorträge für das Laienpublikum war breit gefächert (von Osteoporose bis Parodontitis), und Strametz-Juranek erklärt dem interessier- ten Publikum die Notwendigkeit der geschlechtsspezifischen Medizin (siehe auch UNIVERSUM MANN 01/07). Auch ein Vortrag über den Androcheck®durf- te nicht fehlen.

dieses Forums sind die Firmen Astra- Zeneca, Bayer Schering Pharma, Eli Lilly, Novartis und Pfizer. Die Österreichische Krebshilfe steuerte Informations bro schü - ren zu den Themen „Vorsorge-Prophy - laxe“ und „Für Prostatakrebspatienten“

bei. ÖGU-Präsident Prim. Prof. Dr. Walter Stackl schilderte anschließend den wis- senschaftlichen Hintergrund der Initia - tive. Mit rund 5.000 Neuerkrankungen ist das Prostatakarzinom die häufigste Tumorerkrankung des Mannes. „In Öster - reich sterben mehr Männer am PCa als im Straßenverkehr“, betonte der Experte.

Da aber nicht nur über das PCa infor- miert wurde, berichtete Prof. Dr. Georg Schatzl, Vorsitzender des Arbeitskreises Prostata der ÖGU über die Symptomatik der benignen Prostataveränderung. Da - nach erklärte Eisenmenger den anwesen- den Journalisten das Vorsorgeprogramm des bvU für den Mann ab 45, den Androcheck®. Den Abschluss der Präsen - ta tionen machte der Ehrenpräsident der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs – Öster- reich Ekkehard F. Büchler. Auf Grund sei- ner Erfahrungen – er unterzog sich jah- relang der Gesundenuntersuchung (ohne PSA) und wurde in trügerischer Sicher - heit gewogen – forderte er die PSA-Be - stimmung. Er schilderte seinen Leidens - weg und berichtete offen, dass er derzeit einen Dauerkatheter trage, weil er an den Spätfolgen der Bestrahlung leide.

Nach der Pressekonferenz führte Eisen - menger Ministerin Kdolsky durch das Prostatamodell, die interessiert seinen Er - klärungen folgte.

Regina Preloznik, eine bekannte TV- Moderatorin, eröffnete danach auf der Show-Bühne das Publikumsprogramm.

Eisenmenger, Stackl und Schatzl wurden von ihr interviewt, informierten die Interessierten über die Aktivitäten des Tages und sprachen über Androcheck®, das Prostatakarzinom und Notwendig keit der Vorsorge. Die Experten standen dann mit weiteren Kollegen dem Publikum für Fragen zur Verfügung.

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BM Dr. Andrea Kdolsky und Dr. Michael Eisenmenger

Die Präsentation des weltweit größten Mo dells einer begehbaren Prostata in Wien löste großes Publikumsinteresse aus.

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NÖGU Information

w w w . u r o l o g i s c h . a t

Österreichische Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin (ÖGGM)

Am Abend des 1. Juni präsentierten dann Strametz-Juranek und Eisenmenger im Laufe des Presidential Dinner den inter- nationalen Gästen die von ihnen neu gegründete ÖGGM (www.gendermedi- zin.at). Die fächerübergreifende, ver- netzt denkende, den biologischen Unterschieden Rechnung tragende medi- zinische Versorgung von Frau und Mann wird in Zukunft an Bedeutung gewin- nen. Das Engagement für geschlechts- spezifische Medizin bietet die Möglich - keit, die bestehende Androtropie (vgl.

Eickenberg H.-U., Blickpunkt der Mann 2003, 1 (1): 7-13) auszugleichen.

Androcheck

®

– Workshop

Erektile Dysfunktion und LOH/PADAM wa ren am 2. Juni Themen des Andro - check®-Workshops im Rahmen des 2nd International Congress of Gender Medi - cine. Unterstützt wurde er von Bayer Schering Pharma. Univ. Doz. Dr. Eugen Plas informierte über die ED und Dr.

Astrid Zeitelberger über LOH. Kontro ver - ses zu bisherigen Informationen berich- tete Univ. Prof. Dr. Werner Richter aus München zum Thema „Adipositas und PCa“. Er stellte die Ergebnisse aus Stu - dien vor, die zeigten, dass geringes Übergewicht das Risiko, an PCa zu er - kranken, senkte. Den Abschluss an die- sem Vormittag macht Univ. Prof. Dr. Paul Haber. Er sprach über Sport als Präven - tion und Rehabilitation (vgl. UNIVERSUM MANN 01/07). Die Publikation der Vor - träge dieses Workshops ist geplant.

Gemeinsame Jahrestagung der ÖGU und der Bayrischen

Urologenvereinigung, Salzburg, (14.-16. 6. 2007)

Am Donnerstag Vormittag stand wieder ein begehbares Prostatamodell im Mittel - punkt des medialen Interesses, und das Prostatakarzinom war zentrales Thema.

Aus räumlichen Gründen etwas kleiner als jenes in Wien neben der Staatsoper wurde es im Foyer des Kongresszentrums im Rahmen der Uro-Tour 2007 (zur Ver - fügung gestellt von Takeda Austria) aus- gestellt. Tagungspräsident Prim. Univ.

Prof. Dr. Walter Stackl hatte zu einer Pressekonferenz geladen, um die Presse um Unterstützung bei der Aufklärung zur Prostatakarzinom-Vorsorge zu bitten.

Univ. Doz. Dr. Andreas Jungwirth prä - sentierte Daten zur Active Surveillance, und Dr. Eisenmenger sprach über das

urologische Vorsorgeprogramm Andro - check®. Diese von Dr. Heindl (Haslinger&

Keck) organisierte Pressekonferenz war wieder ein deutliches Beispiel der ausge- zeichneten Zusammenarbeit von ÖGU und bvU.

Den Kongressunterlagen wurde der neue PSA-Folder beigelegt. Ich danke Dr. Karl Dorfinger, Vizepräsident des bvU, für sein Engagement bei der Erstellung die- ses Folders und den Mitgliedern der Ar - beitsgruppe (Prim. Univ. Prof. Dr. Wolf - gang Höltl, PD Dr. Walter Albrecht, PD Dr. Clemens Brössner, Dr. Walter Kozak) für ihre Arbeit. Diese Folder sollen nun über Allgemeinmediziner an den Mann gebracht werden.

Bundesfachgruppe Urologie – Neues aus der Ärztekammer

BVA-Verhandlungen

Die BVA stimmt einer Erhöhung der zu honorierenden Prostatastanzbiopsien bei einem Prostatavolumen größer 40cm3auf 10 Stanzen zu. Es spießt sich noch bei der Kostenübernahme der Biopsienadel über den Ordinationsbedarf. Auch bei der Urethrozystoskopie konnte Einigung bezüglich der geschlechtsspezifischen Ho - norierung erzielt werden. Eine Einigung über die jeweilige Punkteanzahl steht noch aus.

Medizinproduktegesetz

Jedes Gerät oder Instrument, das zur Diagnose und/oder Therapie am oder im Menschen unter Einsatz elektrisch er - zeugter Energie zur Anwendung kommt, unterliegt dem MPG. Das sind Elektro - koagulationsgeräte, Resektions instru - mente und Lithotryptoren, aber auch Thermometer, wenn sie elektrischen Strom zur Temperaturmessung verwen- den, und Elektrostimulationsgeräte. Es wird derzeit mit den Juristen der Ärzte- kammer die notwendige Vorgangsweise diskutiert, um einerseits dem Gesetz Ge - nüge zu tun, aber andererseits den medizinisch-technischen Firmen mit un - nötigen Investitionen (Einmalvaginalson - den bei Elektrostimmulation des Becken - bodens) nicht ins Messer zu laufen.

Landesfachgruppen (LFG)

Die Neuwahlen in den Landesärzte - kammern machen auch die Neuwahl der Landesfachgruppenobleute notwendig.

Leider hat man bei den Sitzungen der LFGs oft den Eindruck, bei einem Treffen der Niedergelassenen zu sein, denn die Spitalsurologen glänzten durch Abwe - sen heit. Was bedauerlich ist, denn die

LFG ist das Vertretungsgremium aller Fachärzte für Urologie und Andrologie im jeweiligen Bundesland. Diese Absenz war auch der Grund, warum sie, die Spitalsurologen, in den Führungs funk - tionen nicht oder nur selten vertreten waren. Die gesetzliche Neuordnung der ÖÄK schreibt nun vor, dass zumindest einer der Stellvertreter aus dem Kreis der Spitalsurologen gewählt werden muss.

Letzte Woche wählte Wien. Dr. Karl Dorfinger wurde wiedergewählt. Seine Stellvertreter sind Dr. Walter Kozak, Dr.

Johannes Steinhart und, erstmals ein Spitalsurologe, Univ. Prof. Dr. Christoph Klingler vom AKH Wien.

Zukunft? – Zukunft!!!

ED und PADAM/LOH bieten uns Urolo - gen nicht nur die Möglichkeit, uns als Andrologen im Bewusstsein der (männ- lichen) Bevölkerung zu verankern, son- dern auch über den (Um-)Weg der Adi - positas oder KHK uns als Männerge sund - heitsspezialisten zu positionieren. Die notwendigen Fortbildungsveranstaltun - gen werden im Rahmen der Andro - check®-Weiterbildung organisiert, wie z.B. der Workshop im Rahmen des 2nd International Congress of Gender Medi - cine. Es stellt sich aber die Frage, ob nicht auch im Rahmen der Facharzt aus - bildung entsprechende Inhalte vermittelt werden sollten. Ausbildung zum FA für Urologie und ANDROLOGIE sollte nicht nur die Erfüllung der im Rasterzeugnis vorgeschriebenen OP-Kataloge bedeu- ten, sondern auch Lehre und Schulung in z.B. sexualmedizinischen Themen. Es ist notwendig, dass wir vom Image des Prostata- und Nieren-(Stein-)Schneiders wegkommen und mehr als Männerge sund - heitsmanager wahrgenommen werden.

Die mediale Präsenz der letzten Wochen und Monate hat zu einem verstärkten Interesse der Männer an ihrer Ge sund - heit geführt. Wenn nun Männer unse- rem Aufruf, endlich selbst Verant wor - tung für ihre Gesundheit zu überneh- men, Folge leisten, werden wir mehr und entsprechend geschulte Kolleginnen und Kollegen im niedergelassenen Bereich be - nötigen.

Ich wünsche allen Kolleginnen und Kolle - gen einen erholsamen Sommer und freue mich auf ein Wiedersehen im No - vember in Linz.

Dr. Michael Eisenmenger BvU-Präsident

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Nach Diskussion über die Führung des AK für Andrologie in den 90er Jahren wurden vor mittlerweile 10 Jahren durch ein neues Führungsteam einige Innova - tionen eingeführt, die sich über diesen langen Zeitraum halten konnten. Der erste Vorsitzende des „neuen“ Arbeits - kreises war Univ. Doz. Dr. Jungwirth für 4 Jahre, gefolgt von Prim. Dr. Dun - zinger für 2 Jahre sowie meiner Person seit mittlerweile ebenso 4 Jahren.

Die Aufgaben und Aktivitäten haben sich sicherlich sehr geändert – insbesondere dadurch, dass die AK Vorsitzenden ver- suchen, intensiv Fortbildungstätigkeiten zu gestalten und die Mitglieder aktiv in die AK-Tätigkeiten einzubinden. So wird seit Jahren eine jährliche Sommer- und Wintertagung organisiert, bei denen alleine in den letzten drei Jahren über 400 Teilnehmer teils von international an - erkannten Referenten teils von den Mit - gliedern selbst über Neues aus dem Themenbereich Andrologie und sexuelle Funktionsstörungen informiert wurden.

Arbeitsbereich

Die Hauptbereiche des AK für Andro - logie und sexuelle Funktionsstörungen umfassen die Bereiche „männlicher Kinderwunsch“, „hormonelle Veränderun - gen des alternden Mannes und erektile Dysfunktion“ sowie „sexuelle Funktions - störungen“ wie Beeinträchtigungen der Ejakulation etc. Ein wichtiges neues The -

ma, in dem sich der Urologe intensiv ein- bringen sollte und kann, ist die weibliche sexuelle Funktion sowie deren Störungen und Therapie. Dieses Thema war auch das Motto des diesjährigen Sommerwork - shops, wo Prof. Graziottin, Center of Gynecology and Medical Sexology in Mailand als Hauptreferentin ihre Er - fahrungen zur Diagnose und Therapie weiblicher sexueller Funktionsstörungen darstellte.

Internationale Topreferenten

Der Weg, international bekannte Referen - ten nach Österreich einzuladen, wurde von Doz. Jungwirth vor Jahren eingeleit- et und führte dazu, dass die Mitglieder im Rahmen des exklusiven Sommer - workshops Topreferenten wie Prof. Lue aus San Francicso, Prof. Jünemannaus Kiel, Prof. Goldsteinaus Boston, Prof.

Tournaye aus Brüssel, Prof. Morales aus Toronto und Prof. Waldinger aus Hague persönlich treffen und von deren Expertise viel lernen konnten.

Jedoch nicht nur die exklusiven Sommer- sondern auch die Winterworkshops ver- suchen wissenschaftlich neue Themen aufzugreifen und durch entsprechende Referenten auch Bereiche abzudecken, die nicht direkt mit der täglichen Urologie assoziiert sind. Hier möchte ich als Beispiel Prof. Kirnbauer von der Univ. Klinik für Dermatologie in Wien an - führen, der als einer der ersten Mitar -

Der Arbeitskreis für Andrologie & sexuelle Funktionsstörungen stellt sich vor

beiter bei der Entwicklung der HPV- Impfung im Rahmen des diesjährigen Winterworkshops die aktuelle Datenlage zur HPV Impfung bei Frauen aber auch den Überlegungen beim Mann unge - schönt und ohne berufspolitische Inter - essen darstellte.

Obwohl die Kongresse in Österreich sicherlich die bestmöglichen Fortbildungs - veranstaltungen zu Themenbereichen der Andrologie ermöglichten, war und wird der Rahmen immer so gewählt, dass die bekannt österreichische Gast - lichkeit und Gemütlichkeit erhalten blei - ben und gemeinsame sportliche Aktivi - täten sowie gemeinsame Hüttenabende möglich sind. Der legere Charakter der Veranstaltungen ermöglicht es aber auch, mit den anerkannten Experten in intensive Diskussion zu treten und neue

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Univ. Doz. Dr. Eugen Plas

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NÖGU Information – Aus den Arbeitskreisen

Kooperationen aufzubauen und die Kommunikation miteinander wesentlich zu verbessern.

Folgen der steigenden Mitgliederzahl

Die Anzahl der AK Mitglieder ist so in den letzten Jahren kontinuierlich ange - stie gen, sodass er derzeit 65 Mitglieder zählt. Die positive Entwick lung der AK Mitglieder stellt jedoch auch neue An - forderungen an den Vorsitzen den, da es schwierig ist, alle Mitglieder für die Aktivitäten des AK zu interessieren, so - dass mehrfach über eine Reglementier - ung der Teilnehmehrzahl diskutiert wurde. Natürlich lebt der AK nicht von den Vorsitzenden, sondern von der Aktivität der Gruppe, weshalb hier alle gefordert sind und werden, sich aktiv am Tagesgeschehen zu beteiligen.

Einige Ideen, die ich in den letzten Jah - ren an den AK herangeführt habe, wie die Gestaltung einer andrologischen virtuellen Bibliothek via Internet, ließen sich leider nicht verwirklichen, obwohl ich noch immer davon überzeugt bin, dass durch die Zusammenarbeit aller Mitglieder wesentlich mehr erreicht wer- den könnte, als durch einzelne aktive Personen. Dieser Aspekt ist ein seit Jahren den AK begleitender Prozess, bei dem, zumindest für unsere Gruppe, noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden konnte.

Mediale Präsenz

Neben dem Fortbildungsschwerpunkt des AK für seine Mitglieder wurden auch zahlreiche nationale und internationale Veranstaltungen sowohl für Ärzte als auch für das Laienpublikum durchge- führt. Die regelmäßige mediale Präsenz des Urologen/Andrologen zu den oben genannten Themen führte auch zu der Verbindung dieser Themen mit dem Fachgebiet Urologie, wodurch auch ein berufspolitischer Aspekt hervorgerufen werden konnte. Es findet in Österreich beinahe keine Veranstaltung zu den Bereichen Sexualität oder hormonelle Veränderungen des alternden Mannes

ohne Beisein eines Urologen statt. Die mediale Präsenz ist leider heute gerade für den Laien besonders wichtig, um klarzustellen, welche Fächer sich mit gewissen Themen beschäftigen.

Aktive Mitarbeit?

Gerade dieser Aspekt erfordert aber die Mitarbeit aller Mitglieder, auch die Motivation junger Kollegen, sich für viel - leicht primär nicht so attraktive Themen, z.B. im Vergleich zu onkologischen Frage - stellungen, zu interessieren. Dies war auch die Grundlage für den Versuch, mit dem Pfizer Austria Young Andologist Award, der 2004 erstmals vergeben werden sollte, interessierten jungen Kolle gen den Interessensbereich Andro - logie schmackhaft zu machen, Aus lands - auf enthalte zu ermöglichen bzw. finan - ziell zu unterstützen, andererseits auch na tionale und internationale Kontakte und Netzwerke aufzubauen.

Lediglich zwei Kollegen bekamen diesen bis dato einzigen Preis der Österreichis- chen Gesellschaft für Urologie und An - drologie verliehen. Dr. Margreiter ge - wann 2005 den Preis mit seinem wis- senschaftlichen Projekt „Rekombina tions - defekte bei männlicher Infertilität“ für einen Aufenthalt an der Cornell Univer sity in New York, vergangenes Jahr wurde dieser an Dr. Lackner für den Besuch der Cleveland Clinic Foundation in Ohio zur Bearbeitung des Themas „Leuko sper - mie und Nutzen der antiinflamma- torischen Therapie“ verliehen. Aufgrund des mangelndes Interesses sowie fehlen- dem Feedback junger Kolle gen konnte die hohe Dotation des Prei ses von e 5.000,- nicht gehalten werden, weshalb heuer keine weitere Preis verleihung des Pfizer Austria Young Andrologist Award erfolgen wird. Dies war für mich eine Enttäuschung, da es unserem AK und mir offensichtlich nicht gelungen ist, Kollegen für die wichtigen Themen der Andrologie und ihren be gleitenden Ver - änderungen genügend zu moti vie ren.

Die zunehmende Diversifikation der Me - dizin stellt den Urologen/Andrologen je - doch in vielen Fällen als wichtiges Bindeglied bei der Behandlung ver-

schiedener Probleme und Erkrankungen dar, weshalb diese Themen gerade in der Zukunft besonders wichtig sein werden.

Es sollte deshalb unser Ziel sein, junge Kollegen für die Fortsetzung der starken andrologischen Tradition in Österreich zu gewinnen. Das große Wissen emeri- tierter aber auch arrivierter Kollegen in Österreich sollte es möglich machen, die nächsten Generationen zu interessieren und begeistern, um den Urolo gen/An dro - logen wissenschaftlich und dadurch auch weiter berufspolitisch zu eta blie - ren. Hierzu sollte uns auch ein laufendes Projekt zur Erstellung von Leitlinien bei der Behandlung andrologischer Erkran - kungen hilfreich sein. Diese Leitlienen sind in Ausarbeitung und werden auf der Homepage des AK (www.andrologie.at) in Zukunft für alle abrufbar sein.

Kollegen, die an einer Mitgliedschaft beim AK für Andrologie und sexuelle Funktionsstörungen interessiert sind, mö - gen sich über die Homepage des AK das Anmeldeformular herunterladen und in weiterer Folge an das Sekretariat des AK Andrologie und sexuelle Funk - tionsstörungen, z. Hd. Fr. Heike Hofer, St. Johanns-Spital Salzburg, Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg sen - den. Mit Heike Hofer ist wahr scheinlich auch das beinahe längstdienende Mit - glied unseres AK genannt, deren Er - fahrung und Genauigkeit sehr zum pro - blemlosen Ablauf der Tagungen aber auch sonstiger Sekretariatsarbeit beitra- gen und die wohl die „gute Seele“ im Hin tergrund des AK ist. Erfreu licher weise ist der AK so organisiert, dass jegliche Korrespondenz über Fr. Hofer erfolgen kann und sie diese an die entsprechende Stelle verteilt.

Univ. Doz. Dr. Eugen Plas Vorsitzender des AK Andrologie &

sexuelle Funktionsstörungen Urologische Abteilung KH der Stadt Wien Lainz Wolkersbergenstraße 1, 1130 Wien eugen.plas@wienkav.at

w w w . a n d r o l o g i e . a t

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Das erste Mal in der Geschichte des Ar - beitskreises für Kinderurologie der ÖGU wurde in Linz am 11. Mai eine ganztägi- ge Fortbildung mit Lifeoperationenan der Abteilung für Kinderurologie organi- siert. Lifeoperationen zu planen, ist per se eine Herausforderung, pädiatrische Pa - tienten zu einem bestimmten Zeitpunkt und in einem bestimmten Zeitintervall zu operieren, bedarf eines deutlich höheren organisatorischen und logistischen Ein - satzes. Alle potentiellen Schwierigkeiten meisternd, konnte als Erstes eine com- mon sheath Harnleiterneuimplantation bei einem refluxiven Unterpolsystem und ektopem Oberpolsystem optimal demon- striert werden. Dabei wurde das – mini- mal invasive – Konzept der primären trans - vesikalen Präparation („lower tract app - roach“ – unabhängig von der Oberpol - funktion) eindrucksvoll dargestellt. Das zweite Kind wies einen einseitigen vesi- koureteralen Reflux Grad II mit be glei - tendem Hutchen Divertikel auf, die endos - kopische Therapie in der kombinierten intraureteralen und klassischen Technik mit Deflux®führte hier zur gu ten Ok klu - sion bzw. Fixation im Trigo nalisbereich.

Abschließend wurde die operative Ver - sor gung einer koronaren Hypospadie in der TIP-Snodgrass Technik gezeigt. Durch die perfekte Organisation und den pro-

Aus dem Arbeitskreis für Kinderurologie

Arbeitskreissitzung mit Lifeoperationen an der Abteilung für Kinderurologie, Linz

Riccabona, Fr. OA Dr. T. Becker, Hr.

OA Dr. M. Koen und Hr. FA Dr. Ch.

Berger herzlich ge dankt!

Der zweite – theoretische – Teil der Arbeits - kreissitzung wurde von Dr. jur. W.

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Lifeübertragung aus dem kinderurologischen Operationssaal an der Abteilung für Kinderurologie, Barmherzige Schwestern Linz

fessionellen technischen Support konnte kurz nach 13 Uhr mit dem theoretischen Programm der Sitzung begonnen wer- den. An dieser Stelle sei dem gesamten Team mit Hr. Prim. Univ. Doz. M.

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NÖGU Information – Aus den Arbeitskreisen

Graziani-Weiss eröffnet. Im Mittel - punkt des Referates („Kinderurologie und Recht“)stand die Problematik der Patientenaufklärung. Prinzipiell steht der Abschluss eines Behandlungsvertrages (§ 1299 ABGB) mit den Eltern am An - fang einer Therapie, dieser Vertrag bildet die rechtliche Grundlage der Beziehung zwischen Krankenanstalt/Arzt und Pa - tient. Eine bestimmte Form für den Ab - schluss eines Behandlungsvertrags ist – z.B. im Rahmen einer ambulanten nicht operativen Therapie – nicht vorgeschrie- ben, sodass er mündlich, schriftlich oder konkludent geschlossen werden kann.

Unterschieden werden muss davon die Einwilligung zur Operation, die ab dem 14. Lebensjahr des Patienten von diesem selbst ebenfalls gegeben werden muss (mündiger Minderjähriger). Diese Zu - stimmung hängt also nicht vom Errei - chen der Volljährigkeit (18 Jahre) ab.

Eine ausreichende ärztliche Aufklärung ist Voraussetzung für eine wirksame Zu - stimmung/Einwilligung des Patienten zur Heilbehandlung. Sie soll eine optimale Kooperation von Patienten mit dem behandelnden Arzt sicherstellen und den Patienten vor Übergriffen und möglichen schädlichen (Aus)Wirkungen bewahren.

Die freie Entscheidung der Eltern über die Therapiemodalitäten für Ihr Kind wird dadurch sichergestellt, dieses Selbst - bestimmungsrecht wird grundsätzlich durch die Einwilligung der betroffenen Eltern in die ärztliche Behandlung ausge- übt. Diese Einwilligung in die Behand - lung ist vom Abschluss des Behand lungs - vertrags zu unterscheiden, d.h. eine kor- rekte Einwilligung setzt eine (vorausge- hende) entsprechende ärztliche Aufklä - rung voraus:

Heute wird zwischen Diagnose-, Ver - laufs-, Therapie- und Risikoaufklärung unterschieden. Die „gewissenhafte ärzt- liche Übung und Erfahrung unter Be - dachtnahme auf die Besonderheiten des Krankheitsbildes” bildet den Maßstab, wie weit die Aufklärung zu reichen hat.

Weiters sind die Art des geplanten Ein - griffs, mögliche Risiken und Komplika tio -

nen, sowie der Grad der Verständigkeit des Patienten, mögliche alternative Be - handlungsmethoden, die Dringlichkeit des Eingriffs und die Indikation der me - dizinischen Behandlung zu berücksichti- gen. Der Patient hat Anspruch auf die nach dem Stand der Wissenschaft „state of the art“ sichersten Maßnahmen zur Abwendung bekannter „Operationsge - fahren“. Wichtig ist jedoch auch hier die Aufklärung über die derzeit gängigen Therapieverfahren, wie z.B. der konser- vativen, endoskopischen und offen ope- rativen Therapie des vesikorenalen Re - fluxes. Dabei muss auch über die Insti - tution bzw. das Krankenhaus, welches alternative Therapieverfahren anbietet, aufgeklärt werden!

Ganz wesentlich ist, dass „die Beweis - last“ für die ordnungsgemäße ärztliche Aufklärung der Arzt trägt! Ein Problem stellt hier die formularmäßige Aufklär - ung dar: Ein bloß formularmäßiges Ein - holen der Zustimmung des Patienten zu einer Operation oder die nur in einem Formular gegebene Aufklärung ohne ärztliches Aufklärungsgespräch ist nicht ausreichend! Informationsblätter können maximal das Aufklärungsgespräch vor- bereiten und unterstützen. Die Risken des jeweiligen Eingriffs müssen jedoch im unmittelbaren Gespräch zwischen (be - handelndem oder operierendem) Arzt und Patient/in erörtert werden. Bewährt haben sich hier grafische Darstellungen der Problematik, des Operationsverlaufes sowie des Operationsergebnisses. Sollte nur das Informationsblatt unterschrie- ben werden, ist dies zurückzufordern und der Krankengeschichte beizufügen, ansonsten ist dies später nicht mehr ver- fügbar! Über häufig eintretende und typische Risiken (z.B. postoperative In - fektion, Wundheilungsstörung, Blutung, erstmalige Komplikationen bei neuen Therapietechniken, etc.) eines Eingriffs ist aufzuklären. Der Arzt darf dem Pa - tienten gegenüber weiters nicht den Ein - druck vermitteln, dass aus der Alltäg - lichkeit des Eingriffs (z.B. Zirkumzision) auf seine völlige Ungefährlichkeit ge -

schlossen werden darf. Bei Fremd - sprachigkeit ist auf krankenhausautori- sierte Dolmetscher zurückzugreifen, die auch mit ihrer Unterschrift ihre Auf - klärungsarbeit dokumentieren sollen.

Die Aufklärung selbst sollte durch den Operateur oder einen Mitarbeiter (Tur - nusarzt, Assistenzarzt) erfolgen, dieser muss jedoch fähig sein, den Inhalt der Therapie zu vermitteln.

Der Zeitpunkt der gewährten Einwilli - gung zu einer Therapie ist ebenfalls zu beachten: eine Mindestdauer von 12 Stunden ist zu beachten, besser jedoch sollte die Aufklärung vor 18 Uhr bzw.

noch sicherer bis ca. 14 Uhr des Vor - tages erfolgen (Problem der Entschei - dungsfreiheit). Zum anderen sollte ein Zeitintervall der Einverständniserklärung von 3-4 Monaten vor der Operation nicht überschritten werden (d.h. neue Auf - klärung!). Eine Aufklärung bzw. Einwilli - gung am Tag der Operation ist – abgese- hen von Notfällen – obsolet.

Anschließend an diesen medizinjuristi- schen Teil folgte die Konsensbildung der Diagnostik und Therapie von kind- lichen – pathologischen – Doppel hohl - systemen.Nach wie vor ist es aufgrund der variablen Erscheinung und vielfälti- gen konkomitanten Pathologie von Dop - pelhohlsystemen schwierig, allgemein zu empfehlende Richtlinien aufzustellen.

Diese Variabilität im Erscheinungsbild von klinisch manifesten Doppelsystemen führt auch dazu, dass große randomi- sierte, prospektive Studien beinahe un - möglich sind. Die publizierten Studien sind einerseits durch kleine Fallzahlen, andererseits durch nicht vergleichbare Kombinationen von Krankheitsbildern charakterisiert. Ein Konsens kann jedoch im Bemühen um eine minimal invasive Therapie gesehen werden, diese ist – wie so oft – im Angloamerikanischen wie folgt definiert: „... minimally invasive sur -

Arzthaftung: Einwilligung

Ausreichende ärztliche Aufklärung (z.B. nach § 8 Abs 3B KAKuG) ist Voraussetzung für

die wirksame Zustimmung / Einwilligung des Patienten zur Heilbehandlung

andernfalls liegt eine eigenmächtie Heilbehandlung im Sinne des § 110 Abs 1 StGB vor

Univ. Doz. Dr. Josef Oswald

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gery done with only a small incision or no incision at all, such as through a can- nula with an endoscope“ ... oder “mini- mal invasive therapy means an operating procedure that does not necessitate stit- ching or scarring ...“.Endoskopische The - rapiemodalitäten sind somit bei der intravesikalen Ureterozelemit der (la - serunterstützten oder 3-french Bugbee Elektrode) Punktinzision und/oder klassi- schen „smile“ Inzision die erste Wahl, in erfahrenen Händen und mit entspre- chendem Instrumentarium sind damit Definitivversorgungen über 50% zu er - reichen. Im Rahmen der Reevaluierung fin - den sich in diesen publizierten Serien nicht nur geringe „de novo“ Refluxe in das Oberpolsystem, sondern auch matu- rierte Refluxe des Unterpolsystems von über 40% (Chertin B. et al, J Urol, 2001).

Die endoskopische Refluxtherapie des Unterpolostiums zeigte in alten Studien mäßige Ergebnisse, an erfahrenen Zen - tren setzt sich diese Therapie – auch in der Kombination mit der gleichzeitigen Unterspritzung des nicht refluxiven Ober - polostiums (Schaffung eines trigonalen

„Fixationspunktes“ + „maximal ureteral coaptation“: Kirsch A. et al.) immer mehr durch („a history of febrile urinary tract infections and a duplex system did not attain significance“ Lorenzo AJ et al, J Urol, 2006).

Neben den endoskopischen Verfahren ist die Common Sheath Harnleiterneu - implantationnach wie vor eine sichere und minimale Variante des so genannten

„lower tract approach“. Sowohl der

ektope Ureter als auch die offen zu ope- rierende (große intravesikale oder ekto- pe) Ureterozele mit oder ohne vesikore- nalem Reflux in das Unterpolsystem sind dabei die häufigsten Indikationen. Kom - biniert werden kann diese transvesikale Technik mit den verschiedenen Formen der Uretermodellage, nur mehr in Aus - nahmefällen bedarf diese Implanta tions - technik (mod. Politano Leadbetter oder Cohen) einer postoperativen Schienung.

Bei Refluxfreiheit des Unterpolsystems kommen als dritte wesentliche Mög lich - keit die Desobstruktionsoperationen (bei ektoper und/oder obstruktivem Ober - pol system) mit Verbindung des Oberpol- und Unterpolsystems in Frage. Sowohl die Ureteroureterostomie als auch die Pyelopyelostomie sind hier als etablierte minimal invasive chirurgische Möglich - kei ten zu erwähnen. Ablative Thera pie - modalitäten sind nur mehr in Ausnah - mefällen indiziert, diese z.B. beim funk- tionslosen refluxiven Unterpolsystem mit hochgradiger Hydronephrose und hoch- gradigem Reflux. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Vielfalt an pathologischen Erscheinungsformen von Doppelhohlfehlbildungen aufgrund der minimal invasiven Therapieverfahren heute eine Vielzahl an Therapieoptionen gegen - überstehen.

Beendet wurde diese sehr intensive Arbeitskreissitzung mit der – einstimmi- gen – Ernennung von Fr. OA Dr. T. Becker zur Stellvertreterin des Arbeits kreisvor - sitzenden. Außerdem erfreulich ist die er - folgte Akkreditierung der Ar beitskreis -

sitzungen des AK für Kinder urologie der ÖGU durch die EU-ACME (European Uro - logy – Accredited Con tinuing Medical Education) mit jeweils 6 Punkten. Auf Vorschlag von Prim. Univ. Doz. Dr. M.

Rauchenwald wird auf die nächste Ar - beitskreissitzung als Fort bil dungsmög - lichkeit für Assistenten in Aus bildung an den jeweiligen urologischen Abteilungen in Österreich vermehrt aufmerksam ge - macht werden.

Univ. Doz. Dr. Josef Oswald, FEAPU Vorsitzender des AK für Kinderurologie der ÖGU Abteilung für Kinderurologie Med. Universität Innsbruck Anichstr 35, 6020 Innsbruck josef.oswald@uki.at Endoskopische Therapie des lateralisierten Ostiums eines Unterpolsystems nach end- oskopischer „Fixierung“ des Oberpolos - tiums

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NÖGU Wissenschaft – Prostatakarzinom

Prostatakarzinom – Übersicht 2007

W. Loidl

Ätiologie

Auch 2007 gibt es mehr Unsicherheiten bezüglich der Ätiologie als Tatsachen.

Widersprüchlich wird weiterhin die Ent - stehung des Prostatakarzinoms durch die Ernährungbeurteilt. Es wurden 51.000 Männer, die im Gesundheitswesen ar - beiten und ein Alter zwischen 40 und 75 Jahren hatten, bezüglich der Essensge - wohnheiten, insbesondere des Fettstoff - wechsels, über zwei Jahre verfolgt, es konnte kein Unterschied bezüglich des Prostatakarzinomrisikos und der Aggres - sivität des Prostatakarzinoms ermittelt werden. Lediglich ein deutlich erhöhtes Risiko von kardiovaskulären Erkrankun - gen und Typ 2 Diabetes wurde erstellt.

Bei der Kalziumzufuhr >1500mg pro Tag ergab sich ein erhöhtes Risiko, an Pros - tatakrebs zu erkranken. Diese Dosis kor- reliert auch mit der Aggressivität bzw.

mit dem krebsspezifischen Überleben am Prostatakarzinom.

Eine prospektive Studie bezüglich Ernäh - rung und Krebs ergab ein zweifach er - höhtes Risiko, an Prostatakrebs zu er - kranken, wenn vermehrt rotes Fleisch zu sich genommen wird, vor allem in Form von geräuchertem Speck und Wurst.

Im Februar 2006 wurde erstmalig von der Identifikation eines neuen Gamma Retrovirus in Prostatakarzinompa tien - ten berichtet. Es handelt sich hierbei um eine Mutation einer Variante der RNASE L. Dieses Virus wurde als suspekter Fak - tor zur Entstehung des Prostatakarzi - noms genannt. Weitere Daten betreffen das Hypotrophic Murine Leucaemia Virus Related Virus. Diese Art von Vi - rus kann eine ähnliche Infektion im Men - schen produzieren, wie das oben genann - te. Diese Virusentdeckungen eröffnen nun viele Fragen bezüglich möglicher exo - gener Infektionen, die für die Krebsent - wicklung verantwortlich zeichnen könn - ten.

Widersprüchlich wird dies von einer anderen Arbeitsgruppe kommentiert, die Patienten untersucht, die unter Immun - supression stehen (Zustand nach Nieren - transplantation). Hier fanden die Auto - ren keinerlei signifikanten Zuwachs an Prostatakarzinomfällen und schließen damit eine Interaktion zwischen viralen Infektionen und Störung des Immun sys - tems in der Ätiologie des Prostata kar zi - noms aus.

Eine weitere Infektion trat in den letzten

12 Monaten in den Mittelpunkt von Un - tersuchungen: die Trichomonaden-In - fektion. Hier konnte gezeigt werden, dass Männer mit einer serologisch ge - sicherten Infektion mit Trichomonaden vaginalis in ihrem früheren Leben eine 40%ig höhere Wahrscheinlichkeit auf eine positive Diagnose eines Prostata - karzinoms haben. Die Patienten waren durchschnittlich jünger und hatten einen wesentlich höheren Antikörper Titer. Hier wird postuliert, dass wesentlich mehr Menschen eine asymptomatische Infek - tion hinter sich haben, die ohne Be - handlung eine chronische Entzündung der Prostata induzieren, welche wieder in der Pathogenese des Prostatakarzi - noms eine Rolle spielen könnte.

Prävention

Neueste Daten bzw. Interpretationen aus der Prostate Cancer Prevention Trial (PCPT) zeigen, dass die PSA-Velocity bei den Patienten unter Finasterid mit hochgra- diger Entdifferenzierung zweifach höher war als bei Patienten mit niedrigem Prostatakarzinom. Dies wiederum zeigt, dass Finasterid keinen Einfluss auf die PSA-Sekretion bei Patienten mit Prosta ta - karzinom aufweist und dass die hoch - gradigen Prostatakarzinome relativ an dro - gen unabhängig sind. Es konnte gezeigt werden, dass die Karzinome unter Finasterid kein histologisches Artefakt aufweisen, bei der sogenannten End-of- Study Biopsie konnte kein Unterschied bei den Hochgradkarzinomen gefunden werden. Finasterid beeinflusst also die niedrig malignen Karzinome. Die Inter - pretation des PSA-Wertes unter 5-Alpha- Reduktasehemmer konnte weiter unter- mauert werden. Die PSA-Veränderungen unter Finasterid zeigten bei Patienten ohne Karzinom im Schnitt -50% vom Ausgangswert, mit einer Range von -81 bis +20%. Beim Prostatakarzinom fällt der PSA-Wert im Schnitt um lediglich -36, bei einer Range von -59 bis zu +16%. Es konnte gezeigt werden, dass die PSA- Halbierungsregel im ersten Jahr etwas überschätzt wird und in den weiteren Jahren deutlich unterschätzt bleibt. Der PSA-Nadir unter 5-Alpha-Reduktase hem - mer war ohne Karzinom 0,1 mit Karzi - nom 0,9. 77% der Prostatakarzinome zeig - ten einen Anstieg nach dem ersten Nadir.

Es wird damit indirekt eine Empfeh lung ausgesprochen, dass ein Anstieg des PSA um 0,3ng/ml nach dem Nadir ein zusät-

zliches Kriterium für eine Biopsie unter 5-Alpha-Reduktase-Hemmer sein soll.

Früherkennung

Die Gruppe in Innsbruck hat 4.272 Männer ohne evidentem Prostatakarzi - nom über 10 Jahre beobachtet. Sie konn ten feststellen, dass sich das PSA im Schnitt von 1,16 auf 1,49 in dieser Pe - riode verändert hat, somit eine PSA- Velocity von 0,03 gemessen. Weitere 528 Patienten mit Prostatakarzinom hat- ten einen PSA-Anstieg von 2,19 im Schnitt auf 6,09 über 10 Jahre, somit eine PSA-Velocity von 0,39ng/ml pro Jahr. Die PSA-Zunahme war wesentlich größer als bei Patienten mit pT3 bis pT4- Tumoren (median 0,53 vs. 0,32 bei Pa - tienten mit pT1 bis T2).

Patienten, die primär einen high-grade PIN bei der Erstbiopsie hatten, wurden in weiterer Folge genau untersucht. Die me - diane PSA-Velocity bei Patienten mit pri - märem high-grade PIN waren signifikant größer als bei Patienten, die ein Prosta - takarzinom in weiterer Folge diagnos- tiziert bekommen haben. Der Grenzwert lag bei 0,75 ng/ml pro Jahr. Anlässlich einer Multivariantenanalyse war die Velocity der einzige signifikante Prädik - tor zur weiteren Diagnose eines Prostata - karzinoms. J. Moulund die Gruppe aus der Duke University zeigten, dass Pa - tienten zwischen dem 50. und 60. Lebens - jahr am besten zu diagnostizieren sind, wenn sie einen Grenzwert von 2,0 PSA aufweisen und eine Velocity von 0,4ng/ml pro Jahr.

Die zweite Screeningrunde der europä i - schen Studie zum Screening des Prostata - karzinoms aus Rotterdam zeigt, das das PSA bei der Diagnose des Prostata kar - zinoms mit 5,6ng/ml im Vergleich zur ersten Runde mit 11,1 nun deutlich nied - riger ist, dass das T3 bis T4-Stadium siebenfach weniger war und dass der Gleasonscore <7 deutlich weniger fre- quent vorgelegen ist (76,4% vs. 61,5%).

Ähnliche Resultate zeigen finnische und schwedische Unter su chungen. Somit wird unterstrichen, dass eine Früher ken - nung sicherlich Einfluss auf die Risiko - migration der betroffenen Population aufweist.

Pathologie

So wie eine österreichische Gruppe aus dem AUO um Höltl beschreiben auch

Referenzen

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