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it Beginn des Sommer-Semesters 1968 war Prof. Johann Navratil (Jahr gang 1909), vorher Ordinarius in Brünn, in Nachfolge von Hubert Kunz Vorstand der Zweiten Chirurgischen Klinik geworden. Er war ursprünglich so -wohl Allgemein chirurg als auch Urologe, hatte sich aber schon fast zehn Jahre lang vorwiegend mit der Herzchirurgie, sowohl klinisch wie experimentell be -fasst. Für die Anästhesie sollte sich diese Berufung als Glücksfall erweisen. Nav -ratil bekam bei seinen Verhandlungen

eine postoperative Wachstation für Herz -patienten zugesagt, wollte aber seiner Klinik auch eine experimentelle Abtei -lung angliedern. Paul Fuchsig betrieb eine solche schon seit etwa 1964 und auch unsere Ver handlungen mit Bund und Gemeinde in diese Richtung standen kurz vor dem Durchbruch.

Als beste Lösung bot sich eine Auf -stockung auf das Flachdach der Zweiten Chirurgischen Klinik an. Karl Steinbe -reithner, der als Leiter unserer „Experi -mentellen“ vorgesehen war, führte ge -meinsam mit Navratil die Verhandlungen bis zur Endplanung. Navratil wollte den Teil oberhalb seines Cheftraktes haben, also nahmen wir den im rechten Winkel dazu stehenden Nordtrakt für unsere Abteilung in Anspruch. Und weil man schon dabei war, bekam auch die dritte Institution im selben Gebäude, die Erste Frauenklinik unter Professor Eduard Gitsch, einen Laborbereich für ihre Endokrinologie auf den Hörsaaltrakt auf-gestockt. All das sollte bis 1972 fertig sein, konnte aber leider erst im April 1973 in Betrieb gehen.

Schneller ging es mit dem Bereich Post -operative- und Intensivstation. Hier war Rudi Kucher, den ich gebeten hatte, die Leitung dieses Bereiches seitens des Anästhesie-Institutes zu übernehmen, der Verhandlungspartner der Chirurgen.

Zum Glück war der in der Kunz´schen Planung vorgesehene Lei tungsbereich der Anästhesie, der sich an die postope-rative Station direkt anschließen sollte, noch am Beginn der Um setzung. Durch ein RaumtauschGe schäft mit der Chirur -gie bekam ich im Geschoß D der Klinik ein helles, geräumiges Zimmer und gleich anschließend daran mein Sekre -tariat, was es mir leicht machte, auf die ursprünglich geplanten Räume zu ver-zichten und dieses Areal dem Intensiv -bereich anzugliedern. Im Endeffekt hatte dann die Chirurgie einen reinen Auf -wach raum für die Nachsorge der allge-mein-chirurgischen Patienten und zwei Vier bett-Zimmer für die Herz operierten, während uns drei Zimmer mit insgesamt zehn Betten für intensiv zu betreuende Patienten aller operativen Kliniken (Chi -rurgie, Unfallchirurgie und Frauenheil -kunde) im neueren Teil des AKH verblie-ben. Meinen Chefbereich konnte ich schon 1969 beziehen, Umbau und Ein -richtung der Doppelstation dauerten noch bis zum Sommer 1970.

Beim Vierten Weltkongress für Anästhe -sio logie in London im September 1968 war ich in der Funktion des WFSA-Se -kretärs für weitere vier Jahre bestätigt worden. Diese vier Jahre brachten mir Mit meiner Wahl verbunden war damals

auch die Verlegung des offiziellen Sitzes des Weltbundes der Anästhesie gesell -schaften, zunächst für vier Jahre, nach Wien und zwar an die Adresse meines Instituts. Für mich eröffnete sich damit eine zwar reizvolle aber Zeit raubende und mit viel Arbeit, vor allem Korres -pondenz und Reisen, verbundene Auf -gabe. Gemeinsam mit Rudolf Frey war ich auch der Herausgeber des WFSA-Newsletters, der von 1965 bis 1974 in Jahresabständen erschien und über die Mitglieds-Sekretariate an die individuel-len Mitglieder verteilt wurde. Neben Fachartikeln gab es darin auch Mit tei -lungen über Aktivitäten der Mitglieds -gesellschaften, Kongressberichte und Tagungskalender.

Schon ab dem Ersten Europäischen Kon -gress, in den wir auch einen sehr gut besuchten Fortbildungskurs als Vor spann eingebaut hatten, begann Wien eine zunehmende Anziehungskraft auf die jungen Fachkollegen in unseren Nach -barländern auszuüben. Ab 1965 organi-sierten wir daher in zweijährigen Ab -ständen, jeweils entweder im Mai oder im September, internationale Fortbil -dungs kurse für klinische Anästhesie und allgemeine Intensivmedizin mit eigenen und ausländischen Gastreferenten, an denen jeweils zwischen 150 und 250 Kollegen teilnahmen, rund 20% davon aus den so genannten sozialistischen Ländern. Die se Kurse dauerten 4-5 Tage und erfreuten sich vor allem deshalb großer Be liebt heit, weil die Teilnehmer, in kleine Gruppen aufgeteilt, in Rotation die tägliche Rou tinearbeit in den einzel-nen klinischen Bereichen an den Vor -mittagen beobachten konnten, während die eigent lichen Fachreferate an den Nach mittagen stattfanden. Diese Art der Fortbildungs-Veranstaltungen hielt sich bis in die späten 80er-Jahre.

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ür die alljährlichen Generalversamm -lungen der Gesellschaft, zumeist im Februar, hatte es sich schon seit 1957 eingebürgert, einen oder auch zwei Fest -vortragende mit klingenden Namen ein-zuladen, deren Liste – u. a. im 25-Jahre-Jubiläumsbuch von 1986 angeführt – sich wie ein Who is Who der Anästhe -siologie liest. Im Gegenzug wurden ab damals auch immer wieder nicht nur ich selbst, sondern auch einige meiner Mit -arbeiter, vor allem die Dozenten Kucher und Steinbereithner zu verschiedenen ausländischen Fach-Tagungen eingela-den.

Von den gemeinsamen deutsch-österrei-chisch-schweizerischen Tagungen, die sich ab Mitte der 60erJahre in „Zentral

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eine we sentlich umfangreichere Reise -tätigkeit als die erste Amtsperiode. So war ich etwa im Herbst 1969 nach einem Kurzaufenthalt in Brasilien offizieller Gast beim 10. Lateinamerikanischen Kon gress in La Paz und wurde anschließend gleich nach Mar del Plata zum Argen tinischen Jahreskongress eingeladen. In der ersten Septemberwoche 1970 be suchte ich verpflichtend den Dritten Europäischen Kon -gress für Anästhe siologie in Prag, wohin auch der Exe kutiv-Ausschuss des Welt -bundes zu einer Sitzung einberufen wor-den war. Dass ich selbstverständlich auch schon beim Zwei ten Europäischen Kongress in Kopen hagen im September 1966 dabei war, sei hier nur nebenbei erwähnt.

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ur wenige Tage nach dem Prager Kon -gress flog ich gemeinsam mit dem Schatzmeister der WFSA, dem Dänen Henning Paulsen, von Kopen hagen über Los Angeles, Tahiti und Neuseeland nach Sydney zur Teilnahme am Dritten Asia tisch-Australischen Regio nalkon gress, der damals in der australischen Haupt -stadt Canberra stattfand. In diese doch etwas entlegene Region waren immerhin insgesamt 700 Teil nehmer angereist, darunter 40 aus Eu ro pa und 100 aus den USA. Ich war hoch beeindruckt vom ho -hen Standard der Anästhe siologie im fünften Kontinent sowie dem Niveau der Vorträge und Diskussionen. Zu einem der Symposien war ich selbst als Teil nehmer eingeladen, wobei es um „Anäs -thesie und Reani ma tion beim multiplen Trauma“ ging. Beim Festabend bedauer-te ich unseren Gast gebern gegenüber, wie schade es sei, nur so wenig von die-sem so großen und interessanten Land sehen zu können. Als Antwort darauf fragte man mich, ob ich eventuell bereit wäre, z.B. im Jahr 1972 zum Jahres -kongress der Australischen Gesellschaft zu kommen und vor und nachher Gast -vorträge in allen regionalen Haupt -städten zu halten. Ich müsste mit einem Gesamtaufenthalt von vier bis fünf Wo -chen rechnen, selbstverständlich als komplett eingeladener Gast, und könnte auch meine Frau mitbringen, deren Ticket von Europa ich allerdings selbst bezahlen müsste. Ich bat um Bedenkzeit, weil ich ja auch erst ausloten musste, ob ich für einen so langen Zeit raum von Wien abwesend sein könnte. Verlockend war es natürlich und sollte sich tatsäch-lich zwei Jahre später realisieren lassen.

Im Mai 1971 kam es zu einem schweren Rückschlag für die Weiterentwicklung unseres Faches in Wien durch den völlig überraschenden Freitod meines ersten Oberarztes Rudolf Kucher. Weder seine

Zeremonie der Aufnahme als Fellow in das Royal College of Surgeons in London (September 1968)

Frau noch wir anderen, die fast täglich mit ihm Kontakt hatten ahnten, dass er eine schwere endogene Depression nicht in den Griff bekommen konnte. Er fehlte uns für Monate an allen Ecken und Enden, vor allem im Intensivtherapie-Bereich. Langsam wuchs aber Herbert Benzer,der als schon fertig ausgebilde-ter Chirurg 1965 an mein Institut über-siedelt war und sich 1969 habilitiert hatte, in einige von Kuchers Funktionen hinein. Die des ersten Oberarztes und ChefStellvertreters fiel natürlich Karl Stein -bereithner zu.

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um zehnjährigen Jubiläum unseres In -stituts brachten wir eine mehr als 60-seitige Broschüre als Leistungsbericht heraus. Aus der Statistik war zu ersehen, dass in diesen Jahren weit über 300 Arbeiten publiziert worden waren. Wir hatten nun 55 Operationstische und ambulante Lokalisationen zu betreuen, an denen rund 20.000 Eingriffe jährlich durchgeführt wurden. An den beiden Intensivstationen waren seit ihrer Inbe -triebnahme rund 3.500 Patienten behan-delt worden, darunter fast 25% schwere Trauma-Fälle, aber auch schon über 50 Patienten nach Nieren-Transplantationen und mehr als 900 postoperative Herz -patienten. Und all dies mit einem Per sonalstand von 11 Oberärzten, 30 Assis -tenzärzten, 25 Ausbildungs-„Pendlern“

aus Fremdspitälern und 14 Anästhesie -schwestern. Diese Gruppe, die sich zah-lenmäßig seit 1967 verdoppelt hatte, nahm ständig an Bedeutung zu. Die Mitarbeiterinnen aus dem Pflegedienst kümmerten sich nicht nur um das Instru -mentarium, sie assistierten uns auch bei

den Narkosen für besonders schwere Ein -griffe. Die meisten dieser Schwestern hatten schon einen der 240-Stunden-Kurse erfolgreich abgeschlossen, wie wir sie ab 1967 für unsere und Anästhesie -schwestern aus anderen Wie ner Kran -ken häusern gehalten hatten. Nach 1970 gab es dann ähnliche FachAusbildungs -kurse für Schwestern und Pfleger an Inten sivstationen.

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ie weitere Entwicklung in den 70er-Jahren verlief so rasant, dass man sie eigentlich nur stichwortartig schildern kann, um die Geduld des Lesers nicht allzu sehr zu strapazieren. Im Frühjahr 1971 war, herausgegeben von R. Kucher und K. Steinbereithner beim Verlag G.

Thieme in Stuttgart das Richtung weisen-de Werk „Intensiv-Station, -Pflege, -The -rapie“ mit über 700 Seiten erschienen und im Herbst dieses Jahres brachten wir die 2. Auflage des „Lehrbuches der Anästhesiologie, Reanimation und Inten -siv therapie“ mit fast 900 Seiten heraus.

Es war rasch vergriffen und deshalb ein Jahr später mit nur minimalen Änderungen und ErgänzunÄnderungen neu aufgelegt wor -den. Es sollte in der Folge noch 1977 in 4. und 1982 in 5. Auflage unter der Redaktion Frey-Hügin-Mayr hofer erschei-nen.

Im Oktober 1971 feierte die Universität Szeged drei Tage lang ihr 100-Jahre-Jubiläum. Dazu reisten auch der damalige Rektor unserer Universität, der Theo -loge Prof. Hörmann, und ich als Ver -treter unseres Dekans an. Ich war näm-lich auch persönnäm-lich eingeladen, denn ich sollte aus diesem Anlass, gemeinsam mit fünf anderen ausländischen Wissen

-Historisches

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schaftern, zum Dr. honoris causa promo-viert werden. Wie ich bei der Übergabe des Diploms erfuhr, war der Grund für die Ehrung die Tatsache, dass meine Publikationen – nicht zuletzt auch das Lehrbuch – die Entwicklung der Anästhe -siologie in Ungarn nachdrücklich beein-flusst hatten.

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m September 1972 beim 5. Welt kon -gress für Anästhesiologie in Kyoto end-ete meine zweite Amtsperiode als WFSA-Sekretär und ich wurde ohne Gegen -stimme für die nächsten vier Jahre zum Präsidenten des Weltbundes der Anäs the sieGesellschaften gewählt. Anschlie ßend flog ich nach Brisbane, um der Ein -ladung vom Vorjahr Folge zu leisten, innerhalb von fünf Wochen alle großen Städte Australiens als Gastprofessor zu besuchen. Als ich in der ersten Novem -berwoche von Perth Richtung Wien abflog, hatte ich innerhalb von 35 Tagen insgesamt 10.000 km zurückgelegt, in sieben Städten 21 Spitalsbesuche absol-viert und natürlich auch den Jahres -kongress in Adelaide besucht. Genau 30 mal stand ich am Vortragspult, um nach Wunsch meiner Gastgeber jeweils eines der zwölf mitgebrachten Referate zu hal-ten. An sechs Orten war ich darüber hin-aus Teilnehmer bei Staff-Meetings klini-scher Anästhesie-Abteilungen. Sehr viel vom Land selbst habe ich nicht gesehen – es war echte Schwerarbeit.

Im Jänner 1973 absolvierte ich kurze Gastprofessuren in Südindien und in Sri Lanka und im Mai war ich, gemeinsam mit meinen Mitarbeitern Benzer und

Übergabe der Präsidentschaft des Welt -bundes der Anästhesie-Gesellschaften (WFSA) am Ende des 5. Weltkongresses für Anästhesiologie in Kyoto (September 1972)

Pauser zu einem zweiwöchigen Infor ma -tionsbesuch in die Volksrepublik China eingeladen. Dabei wurde uns in Peking, Nanking und Shanghai der Ein satz der Akupunktur zur Schmerzaus schaltung ambulatorisch und bei Opera tionen de -monstriert. Resultat dieser Chi nareise war die Einrichtung einer Aku punktur-Ambulanz unter Gernot Pauser an unserer eigenen Arbeitsstätte, die auch heute noch in Funktion ist. Schon im Sommer 1972 hatten wir im 1. Hof des Alten AKH eine Schmerzambulanz unter der Leitung meines Oberarztes Paul Porgeseröffnet.

Wie schon kurz erwähnt, wurde am 10.

April 1973 die Experimentelle Abteilung des Instituts für Anästhesio logie offiziell eröffnet. Ihr Leiter, Prof. Karl Stein be reithner setzte neben anderen Studien -projekten auch die Erfor schung des Wirkungsmechanismus der Akupunktur auf sein Programm. Es sollte das Habili -tationsthema Gernot Pausers werden.

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on den außerhalb der Kliniken täti-gen Anästhesisten der ersten Stunde war nur Ferdinand Arlt am Hanusch-Kranken haus der Wiener Gebietskran -kenkasse bereits 1963 zum Primarius und Leiter einer AnästhesieAbteilung er nannt worden. In den Wiener Gemein -despitälern gab es etwa vom gleichen Zeitpunkt an nur so genannte „Erste“

Anästhesisten und Fachärzte im Per sonalstand der einzelnen operativen Ab -teilungen. Erst der 1973 zum Stadtrat für das Gesund heitswesen und Soziales berufene Pri ma rius Prof. Alois Stacher setzte es sich zum Ziel, an allen größeren Spitälern selbständige zentrale Anästhe -sie-Ab teilungen zu schaffen. Das nahm mehr als zwei Jahre Planung in An -spruch, aber ab dem Sommer 1976 konnten dann schrittweise die ersten Primariate besetzt werden, wie etwa der 1972 habilitierte Alexander Benke für das KH Rudolf stiftung, Enne Chovanetz für das KH Lainz, Theodora Neubauer für das Wilhelminen-Spital und Ludwig Lechner für das Kaiser-Franz-Josef-Spital sowie Walter Trauschke für die Poliklinik und das KH Floridsdorf und 1977 Josef Krenn für das Kaiserin-Elisabeth-Spital. Für das Anästhesie-Institut bedeutete dies auf Grund der nunmehrigen Aus bildungsbe rechtigung der städtischen Anästhesie-Abteilungen den Wegfall der bisherigen Wiener

„Pendler“, der nur langsam und schritt-weise durch Assis tenten auf neu ge -schaffenen Bundes-Planstellen ausge-glichen werden konnte.

Die Experimentelle Abteilung des Insti -tuts entwickelte sich sehr bald zu einer

Art Dozenten-Schmiede. Ab 1975 habili-tierten sich relativ rasch hintereinander die Oberärzte Tschakaloff, Haider, Lack -ner, Porges und Krenn, sowie ab 1980 der nächste „Schwung“ Neumark, Pauser, Sporn und Draxler. Fast alle Genannten stellten in weiterer Folge die zweite Generation von Primarärzten, teils in Wien, teils in anderen Bundes -ländern.

Der experimentellen Abteilung selbst wurde 1977 ein „Ludwig-Boltz mann-Institut für experimentelle Anästhesio -logie und intensivmedizinische For schung“

angegliedert, und 1978 um eine Außen -stelle Linz unter Prof. Hans Bergmann erweitert. Ebenfalls 1978 erfolgte durch die offizielle Ein glie derung der beiden operativen Inten sivstationen samt ärztli-chem und Pflege personal in das Institut für Anästhesio logie dessen Umwandlung in die „Uni versitätsklinik für Anästhesie und allgemeine Intensiv-Medizin“.

Ab diesem Zeitpunkt, ziemlich genau 30 Jahre nach den ersten Intubations -narkosen in Wien und dem Beginn einer Ausbildungstätigkeit an der Klinik Denk, darf festgestellt werden, dass das neue Spezialfach der Anästhesiologie sowohl auf akademischem Boden als auch ganz allgemein im Gesundheitswesen unseres Landes die volle Gleichberechtigung mit allen anderen Spezialfächern der Medi -zin erreicht hat. Alles Übrige waren eigentlich nur mehr die kleinen „Tüpfel -chen auf dem I“, von denen einige noch kurz erwähnt werden sollen, wie z.B.:

1974 O. Mayrhofer wird zum korre-spondierenden und 1976 zum wirklichen Mitglied der Öster-reichischen Akademie der Wissen-schaften gewählt, sowie

1975 zum Ehrendoktor der Universi-täten von Reims und Posen promoviert

1976 Ernennung von Werner List als Ordinarius in Graz und Chef der dritten akademischen Lehrstätte für Anästhesiologie in Österreich 1977 Wahl von O. Mayrhofer zum

Prodekan der Med. Fakultät Wien 1979 Zweite Reise nach China (jetzt

nach Mao), wobei in den Krankenhäusern schon zumeist die westlichen Anästhesieme-thoden angetroffen wurden und die Akupunktur sich fast überall nur auf die Therapie funktioneller Erkrankungen beschränkte 1981 Neufassung der

Ausbildungsord-nung mit verpflichtender Aus-bildung von vier Jahren im Haupt-fach, davon mindestens ein Jahr

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an einer Intensivstation

1982 Die experimentelle Abteilung der Klinik für Anästhesie wird zum Ordinariat aufgewertet und Karl Steinbereithner nach Abschluss des Berufungs-Verfahrens zum ordentlichen Professor für experi-mentelle Anästhesiologie ernannt 1984 Karl Steinbereithner wird für vier Jahre zum Präsidenten der Euro-päischen Akademie für Anästhesio-logie gewählt

1984 Die Europäische Gesellschaft für Regionalanästhesie (ESRA) beauf-tragt die Wiener Anästhesieklinik mit der Organisation ihres Jahres-kongresses, gewidmet dem 100-Jahre-Jubiläum der Einführung der Lokalanästhesie durch den

Wiener Augenarzt Carl Koller.

1984 Wahl O. Mayrhofers zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle 1985 Herbert Benzer, Oberarzt der

Wiener Anästhesieklinik, wird als Nachfolger von Bruno Haid als Ordinarius für Anästhesiologie und Klinikchef nach Innsbruck berufen.

1985 19. Zentraleuropäischer Kongress in Graz, organisiert von Prof. W.

List

1986 7. Europäischer Kongress für Anästhesiologie im Wiener Hof-burg-Kongresszentrum, organi-siert von O. Mayrhofer und K.

Steinbereithner

1988 24. Österreichischer

Van-Swieten-Kongress in Wien unter der Präsi-dentschaft von Otto Mayrhofer mit Schwerpunkt Anästhesiologie und Intensivmedizin

1989 Promotion von K. Steinbereith-ner zum Dr.med. h.c. der Univer-sität Lublin, Polen

Korrespondenzadresse:

em. o. Univ. Prof. Dr. DDDr. h.c.

Otto Mayrhofer-Krammel Paracelsusgasse 7/13 1030 Wien

Quellen:

Fitzal, Sylvia: 25 Jahre Klinik für Anästhesie und all-gemeine Intensivmedizin der Universität Wien.

Monographie, 96 S. Im Eigenverlag der Klinik, 1986 Mayrhofer-Krammel, O: Wie der Operationssaal seine Schrecken verlor – Von der Äther-Tropfnarkose zur Intensiv-Anästhesie, 400 S. Verlag W. Maudrich, Wien 2005