• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Bisoprolol und andere Betablocker: Klassiker der Pharmakotherapie" (26.05.1995)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Bisoprolol und andere Betablocker: Klassiker der Pharmakotherapie" (26.05.1995)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

rZen:L..

uen srz. Su AUF DIf eICRTIGE XAhig

mx-C.ra (- KK

Versichertenleade

Kartenbox

für Scheckkarten

Kreditkarten Versichertenkarten

Telefonkarten Mitgliedskarten

Kundenkarten Servicekarten

u.v.a.

Fordern Sie Muster und Preisunterlagen an.

K1.5CH

Herbert Kölsch

Katzenstraße 1 33619 Bielefeld Tel. 0521/102950 Fax, 0521/105503

In der Therapie von Herz- Kreislauf-Erkrankungen spricht einiges für den Ein- satz von selektiven Beta r

Blockern. Sie bieten den Vor- teil einer größeren therapeu- tischen Breite und von deut- lich weniger Nebeneffekten wie Müdigkeit, Vaso- und Bronchokonstriktion, die überwiegend durch Blockade der Betat-Rezeptoren provo- ziert werden. Ferner ist ihr Einfluß auf den Fett- und Glukose-Stoffwechsel deut- lich kleiner als allgemein an- genommen, wie Prof. Knut- Olaf Haustein (Universität Jena-Erfurt) auf dem Sympo- sium „Standortbestimmung in der Therapie mit Beta- blockern" von Merck in Zürich berichtete.

Unter den Beta i -selekti- ven Betablockern hat sich Bi- soprolol (Concor®) als die Substanz mit der höchsten Selektivität erwiesen. Dieses Phenoxiaminopropanol-D e- rivat zeigt eine um 75- bis 100fach höhere Affinität zu Beta a -Rezeptoren als zu Be- ta2-Rezeptoren. Andere Be- tablocker kommen auf einen Quotienten von 20:1 (Meto- prolol) bis 35:1 (Atenolol oder Betaxolol).

Daneben besitzt Bisopro- lol eine lange Wirkdauer, be- tonte Haustein. Die Halb- wertszeit beträgt rund elf Stunden. Daher genügt eine tägliche Einmal-Applikation von Bisoprolol. Die inter- und

intraindividuelle Variabilität der Plasma-Konzentrations- verläufe ist dabei auffallend niedrig. Die dadurch gegebe- ne therapeutische Zuverläs- sigkeit und die tägliche Ein- malgabe haben sich als com- pliancefördernd erwiesen.

Bezüglich Hydrophilie und Lipophilie nimmt Biso- prolol eine Mittelstellung ein.

Dadurch wird die Substanz gut resorbiert, und sie zeigt eine lange Plasma-Eliminati- onshalbwertszeit mit niedri- gem First-pass-Effekt. Aus den angebotenen Lacktablet- ten ist Bisoprolol zu rund 90 Prozent bioverfügbar.

Für Betablocker gilt als typisch, daß sie einen Anstieg der Plasma-Triglyzeride um etwa 15 Prozent und eine Re- duktion des vor Arterioskle- rose schützenden HDL-Cho- lesterins um etwa acht Pro- zent induzieren. Dieser prin- zipiell ungünstige Stoffwech- seleffekt ist aber bei hochse- lektiven Beta i -Blockern nur angedeutet. Bisoprolol be- wirkt sogar einen gegenteili- gen Effekt mit Abfall der Triglyzeride und Anstieg des HDL-Cholesterins, erklärte Prof. Heinz Drexel (Feld- kirch).

Patienten mit einer koro- naren Herzkrankheit profi- tieren von einer Beta- blockertherapie durch den kardio- und arterioprotekti- ven Effekt dieser Substan- zen. Drexel konnte zeigen, AUS UNTERNEHMEN

Bisoprolol und andere Betablocker

Klassiker der

Pharmakotherapie

Die erste Substanz, bei der ein spezifischer Beta-Adrenorezeptoren blockierender Effekt nachgewiesen wurde, war Dichlorisoprotere- nol. Diese Substanz konnte wegen ihrer hohen Toxizität nicht thera- peutisch eingesetzt werden. Sechs Jahre später, im Jahr 1964, wur- de dann Propranolol als erster Beta-Rezeptorenblocker klinisch an- gewendet. Propranolol und Nachfolgesubstanzen wie Alprenolol, Oxyprenolol, Metoprolol, Pindolol, Sotalol, Atenolol und andere sind besonders sichere Arzneimittel. In der Inneren Medizin gehören Betablocker heute zu den meistverordneten Medikamenten.

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 21, 26. Mai 1995 (69) A-1537

(2)

Voltaren Emulgel

Funktionalität für die Arztpraxis!

Neueinrichtung, Renovierung, Umbau

Von der Detail- Planung bis

zur fertigen Einrichtung - alles aus einer Hand!

PRAXIS

Fordern Sie unser ausführliches, kosten- loses Informationsmaterial an:

Dieter Hoppe Gmbh Dieter Holz Oststraße 60 Görlitzer Straße 1 22844 Norderstedt 41460 Neuss Tel. 040-5 22 20 76 Tel. 02131-12 07 67 Fax 040-5 26 66 75 Fax 02131-10 26 23

VARIA AUS UNTERNEHMEN

daß Atenolol und Metopro- lol nur bei gefäßgesunden Personen das HDL-Choleste- rin senken. Bei Patienten mit angiographisch nachgewiese- ner koronarer Arteriosklero- se, mit ohnehin schon redu-

zierten HDL-Cholesterin- Spiegeln, werden diese durch Betablocker nicht weiter ge- senkt.

Nach Drexel sind Beta- blocker nicht diabetogen.

Der Verdacht entstand, weil Hypertoniker unter Beta- blocker-Gaben eine höhere Inzidenz an Diabetes mellitus aufweisen als normotensive Kontrollpersonen. Heute ist bekannt, daß nicht behandel- te Hypertoniker das gleiche hohe Diabetesrisiko aufwei- sen wie behandelte Hoch- druckpatienten. Die Ursache für die Diabetes-Entstehung liegt also in der Hypertonie- Erkrankung selbst und nicht in ihrer Therapie.

Die medikamentösen Säulen der antihypertensiven Behandlung sind heute Di- uretika, Betablocker, Kalzi- um-Antagonisten und ACE- Hemmer. Welche Medika- mente eingesetzt werden sol- len, muß sich nach den Be- gleiterkrankungen und indi- viduellen Ansprechraten richten, forderte Prof. Dr.

Wilhelm Vetter, Medizinische Poliklinik des Universitäts- spitals Zürich. Auf Diuretika sprechen 30 bis 40 Prozent der Patienten an, die An- sprechraten auf andere Ba- sistherapeutika liegen weit- gehend einheitlich bei 50 bis 60 Prozent.

Eine begleitende Herzin- suffizienz erfordert den primären Einsatz von ACE- Hemmern oder von Diureti- ka. Bei generalisierter Arte-

riosklerose sind Kalzium- Antagonisten von Vorteil, in Fällen von koronarer Herz- krankheit haben sich Beta- blocker oder Kalzium-Ant- agonisten bewährt. Fehlen Begleiterkrankungen, ist die sequentielle Monotherapie die Standardbehandlung.

Die Herzinsuffizienz ist die häufigste Entlassungsdia- gnose aus einem Kranken- haus der Inneren Medizin, berichtete Prof. Bernd Maisch (Universität Mar- burg). Ihre Inzidenz liegt bei rund einem Prozent. Etwa 280 000 Patienten erkranken in Deutschland jährlich neu an einer manifesten Herz- insuffizienz. Die durch- schnittliche jährliche Morta- lität für alle NYHA-Stadien bewegt sich bei 15 Prozent;

im NYHA-Stadium IV bei et- wa 50 Prozent. Ihre Prognose ist damit einer Malignom-Er- krankung vergleichbar.

Der Behandlung der chro- nischen Herzinsuffizienz mit Betablockern stand früher ih- re negativ inotrope Wirkung entgegen. Andererseits war zu erwarten, daß die Folgen der chronischen Aktivierung des sympathischen Nervensy- stems am Ende zu einer

„Upregulation" der unter Katecholamin-Einfluß down- regulierten Beta t -Rezepto- ren führt und damit zu einer Verbesserung der Ejektions- fraktion.

Europaweite CIBIS-Studie

Der erste positive Erfah- rungsbericht stammt aus dem Jahre 1975. Die jüngsten Er- fahrungen über eine signifi- kante Mortalitätsreduktion bei Herzinsuffizienz unter Betablockade lieferte die CIBIS-Studie (Cardiac Insuf- ficiency Bisoprolol Study), die 1994 ausgewertet wurde.

Im Rahmen dieser plaze- bokontrollierten, doppel- blind und randomisiert durchgeführten Therapiestu- die wurde europaweit an 641 Patienten der Einfluß von Bi- soprolol-Gaben auf die Mor-

talität bei Herzinsuffizienz der NYHA-Klassen III und IV während einer zweijähri- gen Beobachtungszeit unter- sucht.

Zusätzlich zur medika- mentösen Herzinfarkt-Ba- sistherapie mit ACE-Hem- mern (und, wenn nötig, mit Digitalis-Präparaten und Di- uretika) erhielten die Patien- ten, die durchwegs eine Ejek- tionsfraktion unter 40 Pro- zent aufwiesen, Plazebo oder Bisoprolol in einer Dosierung bis 5 mg pro Tag. Unter der Plazebogabe verstarben 67 Patienten (21 Prozent). Wur- de aber zusätzlich zur Ba- sistherapie Bisoprolol verab- reicht, verstarben nur 53 Pati- enten (17 Prozent).

Hohe Effizienz bei KHK

In der Subgruppenanalyse errechnete sich bei nicht ischämischen Herzmuskeler- krankungen (dilatative Kar- diomyopathie) eine stati- stisch signifikante Morta- litätsreduktion: Von 147 Pati- enten verstarben 42 (22,5 Prozent) unter Plazebo, von 151 Patienten mit Bisoprolol- Behandlung verstarben nur 18 (11,9 Prozent). Daher kann eine Applikation von Bisoprolol bei ausgewählten Patienten mit schwerer dila- tativer Kardiomyopathie als eine zusätzliche therapeuti- sche Option empfohlen wer- den, so Maisch.

Bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt haben meh- rere Studien gezeigt, daß eine früh einsetzende, in der Akutphase auch intravenös durchgeführte Betablocker- Therapie die Prognose der Patienten günstig beeinflußt.

Es konnte auch gezeigt wer- den, daß Betablocker-Gabe in der Postinfarktphase die Prognose der Patienten deut- lich verbessert, erinnerte Prof. Thomas von Arnim (München).

Das aktuelle Konsensus- Papier der American Heart Association sieht die Beta- blocker als Medikament. der

A-1538 (70) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 21, 26. Mai 1995

(3)

AUS UNTERNEHMEN

ersten Wahl zur Akutthera- pie der instabilen Angina pectoris vor. Bei stabiler Form läßt sich mit Beta- blockern die Belastbarkeit der Patienten anheben und die Anfallhäufigkeit senken.

In der randomisiert durchgeführten europäi- schen Multizenter-Studie TIBBS (Total Ischemic Bur- den Bisoprolol Study) wurde an 330 Patienten mit trans- ienten ischämischen Episo- den der Einfluß unterschied- licher Medikamente auf die Gesamtbelastung verglichen.

Die Gesamtbelastung war als Summe der mit Hilfe des

Langzeit-EKG nachgewiese- nen symptomatischen und asymptomatischen Ischämie- Episoden definiert. Vergli- chen wurden Bisoprolol und der Kalzium-Antagonist Ni- fedipin. Bei den mit Bisopro- lol behandelten Patienten zeigte sich eine statistisch si- gnifikante Reduktion von Zahl und Dauer der ischämi- schen Episoden, was Arnim zu dem Resümee veranlaßte:

Diese Studie zeigte beson- ders deutlich den überlege- nen antiischämischen Effekt einer effizienten selektiven Betablockade mit Bisoprolol.

Siegfried Hoc

Die Pharma -Industrie 1994

Deutschland, Veränderungen zu 1993 in Prozent

Beschä tigung + 6,9

Auftrags- eingang*

+6,6 Produktion

pharmazeutische Hauptprodukte

Quelle' OPI

5.

*nur Westdeutschland, Basis Januar ha November

Das Auftrags-Plus der deutschen Pharmaindustrie im vergangenen Jahr basiert auf lebhafter Nachfrage im Auslandsgeschäft (plus 11,1 Prozent).

Ost West

—3,7

—4,2 +5,0

Umsatz

Apothekenmarkt

_

©imu 95 04 301

Kurz informiert

Umweltschutz - In jeder Packung von DNCG Mundi- pharma, einem Präparat zur Asthma-Prophylaxe, finden Patienten folgenden Hinweis:

„Bitte sammeln Sie die leeren Ampullen in der Ver- packung."

Ein Adreßaufkleber zur Rücksendung an den Herstel- ler liegt bei. Auf dem Postweg können die Ampullen unent- geltlich in der Originalver- packung an den Hersteller zurückgeschickt werden, wo sie fachgerecht entsorgt wer- den.

Um Patienten noch stär- ker zur Teilnahme zu motivie- ren, spendet Mundipharma für jede zurückgesandte

Packung 1 DM an SOS- Kinderdörfer. Die Recycling- aktion wird nach Angaben des Unternehmens „begei- stert akzeptiert". Der Verein hat inzwischen die zweite Spende über 10 000 DM er- halten. WZ

Videofilm „Entdeckung der Röntgenstrahlen" - In Heft 12/1995 besprachen wir den im Auftrag der Siemens AG prodzierten Videofilm Wie uns das Unternehmen mitteilt, kann dieser Film ge- gen eine Gebühr von 34 DM wahlweise in den Sprachen Deutsch, Englisch, Franzö- sisch oder Spanisch bezogen werden bei: Publics MCD, Nägelsbachstraße 38, 91052 Erlangen. K1

...wenn es um die Vorteile einer Gruppen-

versicherung geht"

Mit der DKV können Sie jetzt Ihre Gesundheitsvorsorge noch effektiver gestalten. Denn die Nr. 1 unter den privaten Krankenversicherungen bietet im Bereich der freien Berufe spezielle Gruppenversicherungsverträge.

Diese Rahmenvereinbarungen mit den Berufs- und Standesorganisationen sichern Ihnen wertvolle Vergünsti- gungen, z. B. Beitragsnachlaß, Beitragsrückerstattung, so- fortigen Versicherungsschutz und Aufnahme jedes versicher- baren Mitglieds und dessen Familienangehörigen.

Die DKV ist auch bei der Pflegepflicht- und Pflegeergänzungsversicherung Ihr Partner.

Schon über 2,5 Millionen Menschen in Deutschland vertrauen der DKV - Europas führendem Spezialisten für die private Krankenversicherung.

Nutzen auch Sie Ihren „Berufs-Bonus" und fordern Sie weitere Informationen an. Coupon einfach ausfüllen und an die DKV schicken oder direkt faxen.

Faxen Sie jetzt: 02 21/578 - 39 73

Ja, bitte schicken Sie mir weitere Informationen zum Gruppenversicherungsvertrag der DKV!

Vorname/Name Straße/Nr.

PLZ/Ort Beruf Telefon (privat) Telefon (beruflich)

DKV, Abteilung VTS, Aachener Straße 300 50933 Köln, Telefon 0221/ 578- 4507

Deutsche Krankenversicherung AG Die Nr.1 unter den Privaten.

Deutsches Ärztebl

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 21, 26. Mai 1995 (71) A-1539

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Bedenkt man, dass von den Autoren allein das Fi- nanzvolumen für Begutach- tungen nur bei den Unfall- versicherungen pro Jahr mit etwa 100 Millionen Euro für jährlich 200

Eine religiöse Sehnsucht, wie sie in dieser Eigenart aus seiner schlesischen Heimat zu kommen scheint, ist bei Karsch häufig zu finden, und ein suchender, seelischer Zug 'Von

Einerseits klagen etwa 10 Prozent der Patien- ten mit dilatativer Kardiomyopathie über eine typische Angina pectoris (17), andererseits kann eine korona- re Herzkrankheit auch

Besonders bei dem postmenopausalen Karzi- nom hat eine Reihe von Arbeiten mit Fallzahlen bis zu 1000 Patien- ten signifikant höhere Spannen von rezidivfreiem Überleben durch

Zwischen allgemeiner Ängstlich- keit und situativer Angst konnte ein gewisser Zusammenhang nachgewiesen werden; ausge- hend von der allgemeinen Ängst- lichkeit läßt

Die Behandlung von Tumor- schmerzen mit Pumpsystemen ist ein typisches Beispiel einer neuen Form der medikamen- tösen Therapie, für die es noch keinen übergeordneten Begriff

Ob- wohl die additive Behandlung mit Bisoprolol, Metoprolol be- ziehungsweise Carvedilol in den Studien CIBIS II, MERIT- HF und COPERNICUS die Gesamtmortalität um rund 35

Atenolol wurde täglich wie folgt verab- reicht: Bei einer Pulsfrequenz von weniger als 50 Schlägen pro Minu- te kein Atenolol, bei 50-80 Schlä- gen pro Minute 50 mg Atenolol und