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Archiv "Alkoholentzugssyndrom und Betablocker" (14.05.1986)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN Endokrine Pankreasgeschwülste

Gewichtsverlust sind ebenfalls charakteristisch. Sechzig Prozent dieser endokrinen Pankreastumo- ren sind maligne. Die Tumorgröße liegt meist bei vier bis zehn Zenti- metern. Erst 50 Fälle wurden bis 1979 beschrieben. Die Laparoto- mie ist bei jedem Patienten dring- lich indiziert zur kurativen Tumor- entfernung oder zumindest Tu- mor- und Metastasenreduktion.

Die Prognose ist gut trotz einge- tretener Metastasierung.

5 Hormoninaktive Inselzellkarzinome

Häufig sind die malignen endokri- nen Pankreastumoren hormonin- aktiv (zwei Drittel im eigenen Kran- kengut); immunhistochemisch er- gibt sich dennoch ein buntes Hor- monmuster (4). Bei einem Drittel der Fälle ist ein Tumor im Ober- bauch palpabel. Die Tumoren las- sen sich mit bildgebenden Verfah- ren problemlos darstellen, da sie meist eine Größe von fünf bis 20 Zentimetern haben. Die vorhande- nen Metastasen werden intraope- rativ ausgeräumt oder reduziert.

Die chirurgischen Eingriffe rei- chen von der einfachen Tumor- enukleation über die Duodeno- pankreatektomie bis hin zur Me- tastasenreduktion. Mehrjährige Überlebenszeiten sind die Regel, mit einer mittleren Überlebenszeit von vier Jahren mit Einzelverläu- fen bis zu 19 Jahren. Der Wert ei- ner zytostatischen Therapie ist im Einzelfall zu prüfen. Auch wieder- holte Operationen mit Metastasen- reduktion sind bei den langsam wachsenden Tumoren sinnvoll.

6 Zusammenfassung

Die bösartigen Geschwülste des endokrinen Pankreas sind sehr selten. Pathologisch-histologisch gilt nur der Nachweis von Metasta- sen als zuverlässiges Kriterium der

,, ,Alintaszninsimigg

Malignität. Ein Drittel der Tumoren sind hormonaktiv mit typischem klinischem Syndrom wie Hypoglyk- ämiesyndrom, Zollinger-Ellison- Syndrom (Gastrinom), Verner- Morrison-Syndrom (Vipom) oder Glukagonom-Syndrom, während zwei Drittel hormoninaktiv sind ohne Zeichen des Hormonexzes- ses. Nach endokrinologischer Dia- gnostik sind zur Lokalisation Ul- traschall und Computertomogra- phie sowie die Angiographie von Bedeutung. Therapeutisch kommt ein großes Spektrum chirurgi- scher Eingriffe am Primärtumor und an den Metastasen zum Ein- satz, ferner eine medikamentöse Behandlung zur Beherrschung des Hormonexzesses und im Sin- ne der Zytostase. Die Prognose dieser malignen Geschwülste ist relativ günstig mit manchmal mehrjähriger Überlebenszeit.

Literatur

(1) Arnold., R.: Nichtinsulinproduzierende Tu- moren des Pankreas. Klinik, Diagnostik und konservative Therapie. In: Chirurgie des endo- krinen Pankreas. Hrsg. Kümmerle, F., und Rückert, K., Stuttgart/New York: Thieme (1982) 56-79 — (2) Friesen, St. R.: Reevaluation of the Zollinger-Ellison-Syndrome. In: Endocrine sur- gery update. Eds. Thompson, N. W., und Vinik, A. I., Grune & Stratton (1983) 237-244 — (3) Günther, R.: Lokalisation von endokrinen Pan- kreastumoren. In: Chirurgie des endokrinen Pankreas. Hrsg. Kümmerle, F., und Rückert, K., Stuttgart/New York: Thieme (1982) 80-95 — (4) Klöppel, G.; Ph. U. Heitz: Pancreatic patho- logy. Edinburgh, London, Melbourne, New York: Churchill Livingstone (1984) — (5) Küm- merle, F., und K. Rückert: Chirurgie des endo- krinen Pankreas in der Bundesrepublik — Er- gebnisse einer Umfrage. Dtsch. Med. Wschr.

103 (1978) 729-732 — (6) Kümmerle, F., und K.

Rückert: Chirurgie des endokrinen Pankreas.

Stuttgart/New York, Thieme (1982) — (7) Moer- tel, Ch. G.; Hanley, J. A.; Johnson, L. A.: Strep- tozotocin alone compared with Streptozotocin plus Fluorouracil in the treatment of advanced islet cell carcinoma. New Engl. J. Med. 303 (1980) 1189-1194

Anschrift der Verfasser:

Professor Dr. med. Fritz Kümmerle Privatdozent Dr. med.

Klaus Rückert

Chirurgische Klinik und

Poliklinik der Universität Mainz Ehrlichweg 6,6500 Mainz

Alkoholentzugssyndrom und Betablocker

In einer randomisierten Doppel- blindstudie erhielten 61 Patienten den Betablocker Atenolol (z. B.

Tenormin®) und 59 Patienten ein Placebo zur Behandlung des Al- koholentzugssyndroms. Atenolol wurde täglich wie folgt verab- reicht: Bei einer Pulsfrequenz von weniger als 50 Schlägen pro Minu- te kein Atenolol, bei 50-80 Schlä- gen pro Minute 50 mg Atenolol und bei mehr als 80 Schlägen pro Minute 100 mg des Betablockers.

Mehr als 100 mg Atenolol wurde keinem Patienten verabreicht.

Verglichen mit Placebo ergaben sich unter Atenolol eine signifi- kante Verkürzung der mittleren Hospitalisationsdauer, eine signi- fikante Einsparung gleichzeitig verabreichter Benzodiazepine so- wie eine schnellere Normalisie- rung gestörter Verhaltensparame- ter und klinischer Befunde. Be- sonders interessant erscheint, daß Atenolol bei Patienten mit bereits durchgemachter und teilweise schwerer Entzugssymptomatik gut wirkte.

Da Atenolol im Vergleich zu Pro- pranolol eine wesentlich niedrige- re Fettlöslichkeit aufweist, wird diskutiert, ob diese Eigenschaft dazu beiträgt, daß ein geringerer zentralnervöser Effekt als bei Pro- pranolol eintritt. Es wundert des- halb nicht, daß auch Patienten un- ter Atenolol zur Behandlung des Alkoholentzugssyndroms Oxaze- pam benötigten, obwohl ihre Do- sis gegenüber der Placebogruppe signifikant geringer war. Die Auto- ren ziehen den Schluß, daß die Verabreichung des Betablockers Atenolol eine Bereicherung in der Behandlung des akuten Alkohol- syndroms darstellt. siz

Kraus, M. L.: Gottlieb, L. D.: Notwitz, R. I.: An- scher, M.: Randomized clinical trial of atenolol in patients with alcohol withdrawal, New Engl.

J. Med. 313 (1985) 905-909.

Dr. Ralph I. Horwitz, Yale University School of Medizine, POB 3333, New Haven. CT 06510, USA.

1.11.931MMINNWe

1452 (68) Heft 20 vom 14. Mai 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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