• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "AIDS: Verbesserte Immunabwehr durch Postinfektions-Impfung" (19.09.1991)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "AIDS: Verbesserte Immunabwehr durch Postinfektions-Impfung" (19.09.1991)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

FÜR SIE REFERIERT

ACE-Hemrner können das Leben verlängern (SOLVD-Studie)

An Herzinsuffizienz erkrankte Patienten haben eine hohe Sterblich- keitsrate und benötigen häufige Krankenhausaufenthalte. Deshalb wurde geprüft, welche Auswirkun- gen der ACE-Hemmer Enalapril auf die Krankenhaushäufigkeit und Sterblichkeit von Patienten mit chro- nischer Herzinsuffizienz und einer Ejektionsfraktion von <0,35 haben kann. In der randomisierten Doppel- Blindstudie erhielten 2369 Patienten zusätzlich zur konventionellen The- rapie 2,5 bis 20 mg Enalapril pro Tag oder Plazebo über mehr als 40 Mo- nate.

Unter Enalapril wurde eine sig- nifikante Verringerung der Sterb- lichkeit und der Krankenhauseinwei- sungen beobachtet (736 Einweisun- gen in der Plazebo-, 613 in der Ena- lapril-Gruppe). In der Plazebo- Gruppe starben 510, in der Verum- Gruppe 452 Patienten. Es gab Unter- schiede bei den verschiedenen To-

Dextran-70 oder Albumin

nach Parazentese

In den letzten Jahren ist mehr- fach publiziert worden, daß eine the- rapeutische Parazentese von vier bis sechs Litern pro Tag oder eine kom- plette Entleerung des Aszites mit an- schließender Albumininfusion gün- stiger sei als die konventionelle di- uretische Behandlung der dekom- pensierten Leberzirrhose mit Span- nungsaszites.

Die Autoren berichten über ihre Ergebnisse bei 88 Patienten, davon 16 mit Nierenversagen, bei denen ein Spannungsaszites komplett in einer Sitzung entleert wurde. Parallel dazu erhielten die Patienten Albumin i. v.

oder Dextran-70 in einer Dosierung von 8 Gramm pro entfernten Liter Aszites. Während der Beobach- tungsphase wurden die Plasmarenin- aktivität und die Aldosteronkonzen-

desursachen; bei Todesfällen wegen Arrhythmien ohne Verschlechterung der Herzleistung gab es keine Unter- schiede. In der Enalapril-Gruppe traten signifikant häufiger Schwin- del, Ohnmachtsanfälle und Husten auf; die Enalapril-Patienten hatten signifikant niedrigere Bludruckwer- te, und das Serum-Kreatinin lag hö- her.

Die Autoren ziehen den Schluß, daß bei der Behandlung von 1000 Patienten mit Enalapril über einen Zeitraum von drei Jahren 50 Todes- fälle und 350 Krankenhausaufent- halte verhindert werden könnten.

Allerdings sollte der ACE-Hemmer nicht bei Patienten eingesetzt wer- den, die nur eine verringerte Ejekti- onsfrequenz aufweisen, sonst aber asymptomatisch sind. slü

Die SOLVD-Studie (Studies of Left Ven- tricular Dysfunction): Effect of Enalapril an Survival in Patients with Reduced Left Ventricular Ejection Fractions and Con- gestive Heart Failure. N. Engl. Joum.

Med. 325 (1991) 293-302.

Dr. Salim Yusuf, Clinical Trials Branch, Division of Epidemiology and Clinical Ap- plications, National Heart, Lung and Blood Institute, Federal Building, Room 5C08, 7550 Wisconsin Avenue, Bethesda, MD 20892, USA.

tration mehrfach bestimmt. Wäh- rend unter einer Albuminbehand- lung keine Veränderungen dieser bestimmten Parameter zu verzeich- nen war, kam es am sechsten Tag bei den Patienten, die Dextran-70 erhal- ten hatten, zu einem signifikanten Anstieg von Renin und Aldosteron.

Auch wenn Dextran-70 die mit einer totalen Parazentese behandel- ten Zirrhosepatienten wirksam vor einer Abnahme des intravasalen Drucks schützte, verhindert es doch effektiv Nieren- und Elektrolytkom- plikationen (Hyponatriämie), die durch die Parazentese ausgelöst wer- den können.

Planas, R., P. Gines, V. Arroyo et al: Dex- tran-70 Versus Albumin As Plasma Expan- ders in Cirrhotic Patients With Tense As- cites Treated With Total Paracentesis. Re- sults of a Randomized Study. Gastroente- rology 99: 1736-1744, 1990.

Gastroenterology Unit Hospital Germans Trias i. Pujol of Badalona, Spanien

AIDS: Verbesserte Immunabwehr durch Postinfektions-Impfung

In einer Phase-I-Studie unter- suchten die Autoren, ob bei Patien- ten mit einer HIV-Infektion im Frühstadium eine Verbesserung der Immunabwehr durch Impfung mit einem nichtinfektiösen Teil des HIV-I-Hüll-Proteins (gp 160) er- reicht werden konnte. 30 HIV-Infi- zierte mit AIDS (Walter Reed-Stad- ium I + II) nahmen an der Studie teil und erhielten den gentechnolo- gisch hergestellten Impfstoff an den Tagen 0, 30 und 120 oder an den Ta- gen 0, 30, 60, 120, 150 und 180. Eine Besserung der zellulären Immunität (Lymphozytenproliferation und Neutralisationsaktivität) als auch der humoralen Immunität (Bildung spe- zifischer Antikörper) wurde bei 19 der 30 Patienten beobachtet.

Ein deutlich besseres Anspre- chen erfolgte bei Patienten mit Aus- gangs-CD4-Werten > 600/ml (13 von 16) als bei Patienten mit CD4-Wer- ten 5- 600/ml (6 von 14). Ebenso fan- den sich in der Gruppe mit sechs Im- pfungen mehr Responder (87 Pro- zent) als in der Gruppe mit nur drei Impfungen (40 Prozent). Die lokalen und systemischen Nebenwirkungen des Impfstoffes wurden als gering eingestuft.

Nach zehn Monaten hatten die Responder im Mittel unveränderte CD4-Werte gegenüber einer Abnah- me von 7,3 Prozent bei den Non- Respondern. Die Autoren folgern, daß sich durch eine Postinfektions- Impfung bei HIV-Infektion eine vor- teilhafte Immunmodifikation errei- chen läßt und daß dies in gleicher Weise eventuell auch bei anderen chronischen Infektionskrankheiten möglich ist. acc

Redfield, R. R. et al.: A Phase I Evaluation of the Safety and Immunogenicity of Vac- cination with Recombinant gp160 in Pa- tiens with Early Human Immunodeficiency Virus Infektion. New Engl. Journ. Med.

324 (1991) 1677-84.

Dr. Redfield, Dep. of Retroviral Research, Walter Reed Army Institute of Research, 13 Taft Ct., Rockville, MD 20850, USA.

A-3128 (74) Dt. Ärztebl. 88, Heft 38, 19. September 1991

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Alle Impfvarianten haben zum Ziel, bei geimpften Personen eine möglichst langanhaltende Immunität hervorzurufen. Dazu wird eine Immunreaktion gegen die Spike-Proteine ausgelöst,

Bei Therapieversagen kann nach sorgfältigem Abwägen des Gesamt- zustandes des Patienten und der vermuteten Prognose, aber auch in Abhängigkeit von der Lokalisation

Die synoptische Betrachtung und Extra- polation der Daten zur Epidemiolo- gie von AIDS und HIV-Infektion er- gibt Ende 1991 folgendes Bild: Ge- samtzahl der AIDS-Meldungen seit

Die Aussage, daß eine HIV-Infektion ohne Krankheitssym- ptomatik einer — auch auf Lebenszeit angelegten — Verbeamtung nicht ent- gegensteht, hat nichts mit einer etwa- igen

Schwangere sollen jedoch nicht grundsätzlich von Impfprogrammen ausgeschlossen werden (4, 8). Insbesondere Schwangeren mit Vorerkrankungen, einem hohen Risiko für einen

Narkolepsie – keine Spät- folge Vielleicht können Sie sich noch daran erinnern: Eine solche seltene Nebenwirkung war die Narkolepsie, die nach Applika- tion des Impfstoffs gegen

Januar 2021 mit dem spannenden Titel „Gesunder Schlaf trotz Sorgen und Corona“.. Die Reihe findet jeweils am zweiten Mittwoch im Monat von 18 bis 20 Uhr mit einem Vortrag inklusive

Der Anteil der Kinder im zweiten Lebensjahr unter allen gemeldeten Masern-Fäl- len schwankt seit 2001 zwischen fünf Prozent und elf Prozent (Ausnahme 2004: 17,9 Prozent von