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Archiv "Bei alten Menschen häufig: Funktionelle abdominelle Beschwerden" (11.01.1993)

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tern die Ergebnisse einer Therapie- studie der Osteoporose mit Nasal- Kalzitonin präsentiert. Dabei wur- den 220 Patienten vier Gruppen zu- geordnet: Plazebo, 50, 100 oder 200 E Nasal-Kalzitonin täglich. Nach zwei Jahren lag die WK-#-Rate in der Plazebogruppe bei 72 Frakturen pro 1000 Patientenjahre. Die Patien- ten in den drei Kalzitoningruppen zusammengefaßt hatten mit 24 Frak- turen pro 1000 Patientenjahre eine signifikant niedrigere WK-#-Rate.

Das nasal zu applizierende Lachs- Kalzitonin scheint somit ebenfalls in der Behandlung von osteoporotisch bedingten Wirbelkörperfrakturen während zwei Jahren erfolgreich zu sein. Auch bei diesen Ergebnissen muß erst die endgültig publizierte Arbeit abgewartet werden, bevor hieraus Schlüsse gezogen werden.

Dennoch sollten noch längerdauern- de Studien mit größeren Fallzahlen abgewartet werden, wie sie derzeit im Rahmen der EUFRAS-Studie durchgeführt werden.

Auch von den Bisphosphonaten, insbesondere dem Etidronat (Di- phos®) wurden auf dem Kongreß in Florenz neue Daten vorgestellt. Die vormals von Storm et al. 1990 publi- zierte Studie (10) wurde über fünf Jahre fortgesetzt (11). Nach fünf Jahren zeigte sich in der Etidronat- behandelten Gruppe eine unverän- dert niedrige WK-#-Rate von 170 Frakturen pro 1000 Patientenjahre.

Die von Watts et al. 1990 publizierte Studie (12) wurde ebenfalls fortge- führt und die Daten der Vierjahres- auswertung präsentiert (2). Nach dem zweiten Jahr hatte sich eine signifikante Reduktion der Fraktur- raten in der Etidronatgruppe gegen- über der Nicht-Etidronatgruppe ge- zeigt. Nach drei Jahren war dann ein Anstieg der Frakturrate in der Etid- ronatgruppe auf 116 Wirbelkörper- frakturen pro 1000 Patientenjahre gegenüber 56 Frakturen in der Nicht-Etidronatgruppe errechnet worden. Im vierten Jahr wurden 132 Patienten mit Etidronat behandelt, eine Kontrollgruppe war hier nicht mehr vorgesehen. Die Frakturrate

lag nach dem 4. Jahr wieder in dem- selben Bereich wie nach dem zwei- ten Jahr (2). Somit liegen also für zwei Knochenabbau-hemmende Me-

dikamente (Kalzitonin und Etidro- nat) und ein knochenanabol-wirksa- mes Prinzip (Fluorid) Daten vor, die eine Wirksamkeit bei manifester Osteoporose zeigen. Beim Vergleich dieser vier Therapiestudien fällt auf, daß die WK-#-Rate bei der Fluorid- studie von Riggs et al. (8) und in der Etidronat-Studie von Storm et al.

(11) deutlich höher lagen als die Ra- ten in der Kalzitonin-Studie und in der Etidronat-Studie von Watts et al.

(12). Dies zeigt, daß unterschiedli- che Schweregrade von Osteoporosen behandelt wurden, die Studien somit nur eingeschränkt miteinander ver- gleichbar sind.

Es wird Aufgabe zukünftiger Studien sein, an einem Kollektiv von Patienten im gleichen Stadium der Erkrankung zu analysieren, welches Therapieprinzip bei welchen Patien- ten am wirksamsten ist. Eine solche Studie wird von Heidelberg aus im Rahmen einer Multicenter-Thera- piestudie bei der manifesten Osteo- porose geplant. Es ist vorgesehen, bei etwa 2000 Patienten fünf ver- schiedene Therapieprinzipien (Bis- phosphonate, Kalzitonin, Fluoride, Östrogene, Anabolika) gegen eine Basaltherapie mit 1000 mg Kalzium, 500 E Vitamin D3 und ausreichender körperlicher Aktivität zu untersu- chen. Hierbei wird sich zeigen, wel- ches Therapieprinzip bezüglich der Senkung der WK-#-Rate signifikant besser ist als eine Basaltherapie.

Diese Studie wird (sofern die Mittel zur Verfügung gestellt werden) 1993 beginnen, und die etwa 30 an der Studie teilnehmenden Zentren wer- den an alle Kollegen herantreten, die Patienten mit Osteoporose behan- deln und bitten, in diese Studie un- behandelte Patienten einzubringen.

Literatur bei den Verfassern

Dr. med. Christian Wüster Professor Dr. med.

Reinhard Ziegler Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Abteilung Innere Med. I

(Endokrinologie und Stoffwechsel) Bergheimer Straße 58

W-6900 Heidelberg 1

FÜR SIE REFERIERT

Bei alten

Menschen häufig:

Funktionelle abdominelle Beschwerden

Über die Prävalenz chronischer Symptome von seiten des Verdau- ungstraktes, insbesondere des Reiz- darm-Syndroms, bei geriatrischen Patienten liegen keine verläßlichen Zahlen vor.

Die Autoren führten bei 500 Personen im Alter zwischen 65 und 92 Jahren eine Fragebogen-Aktion mit einer Ansprechrate von 77 Pro- zent durch. 24,3 Prozent gaben häu- fig abdominelle Schmerzen an.

Chronische Obstipation wurde von 24,1 Prozent, chronische Diarrhoe von 14,2 Prozent berichtet. 3,7 Pro- zent klagten über Inkontinenzer- scheinungen mehr als einmal pro Woche. Wurde gezielt nach den Symptomen des Reizdarm-Syndroms anhand der Manning-Kriterien mit häufigen abdominellen Schmerzen gefragt, gaben 10,9 Prozent entspre- chende Beschwerden an. Von den Personen, die über Bauchschmerzen, chronische Obstipation und/oder chronische Diarrhoe klagten, hatten nur 23 Prozent im vorausgegangenen Jahr den Arzt konsultiert.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß funktionelle Erkrankun- gen des Gastrointestinaltraktes beim alten Menschen relativ häufig zu fin- den sind, daß aber nur ein kleiner Teil der Patienten wegen dieser Symptome den Arzt aufsucht. W

Talley, N. J., E. A. 0' Keefe, A. R. Zins- meister, L. J. Melton III: Prevalence of Gastrointestinal Symptoms in the Elderly:

A Population-Based Study. Gastroentero- logy 102: 895-901, 1992.

Division of Gastroenterology and Internal Medicine, Division of Community Internal Medicine and Department of Health Sciences Research, Mayo Clinic and Foun- dation, Rochester, Minnesota, USA.

Dt. Ärztebl. 90, Heft 1/2, 11. Januar 1993 (49) A1-49

Referenzen

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