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Archiv "Pockenimpfstoff: Erfolgreich gestreckt" (10.05.2002)

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Hauptstadtkongress

Foren und Kundgebung

Breites Informationsange- bot vom 15. bis 17. Mai

B

eim diesjährigen Haupt- stadtkongress „Medizin und Gesundheit“ vom 15. bis 17.

Mai in Berlin haben Ärzte in Praxis und Krankenhaus, Psychotherapeuten, Zahnärz- te, Krankenschwestern und

Pfleger, Arzthelferinnen so- wie Physiotherapeuten Ge- legenheit, an gesundheitspo- litischen Foren und medizi- nischen Fortbildungsveranstal- tungen teilzunehmen sowie bei einer Demonstration ih- rem Unmut über das Gesund- heitswesen Luft zu machen.

Unter dem Mot- to „Für ein gesun- des Gesundheits- wesen in ganz Deutschland“ fin- det zur Eröffnung des Kongresses am 15. Mai eine Kund- gebung statt. Der Aktionsrat der Berliner Kassen- ärzte und Psycho- therapeuten ruft auf, sich ab 13 Uhr auf dem Olivaer Platz beziehungs- weise 14 Uhr vor dem ICC Berlin zu versam- meln und von den Parteien ei- ne feste Zusage für den Erhalt des solidarischen Gesundheits- wesens und der Kassenärzt- lichen Vereinigungen zu for- dern. Ein Höhepunkt der ge-

sundheitspolitischen Foren ist die Podiumsdiskussion „Ge- sundheitswesen – Quo va- dis?“ am 15. Mai um 15 Uhr, die die Kassenärztliche Bun- desvereinigung (KBV) orga- nisiert. Namhafte Journalisten

diskutieren über Gesundheits- politik und nehmen den KBV-Vorsitzenden Dr. med.

Manfred Richter-Reichhelm ins „Kreuzverhör“. Weitere Informationen im Internet:

www.hauptstadtkongress.de A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 19½½½½10. Mai 2002 AA1261

Pockenimpfstoff

Erfolgreich gestreckt

N

ach den Anthrax-Anschlägen im letzten Jahr wird in den USA eine allgemeine Pockenimpfung diskutiert.

Aus der Zeit vor 1982 stehen aber nur Vorräte für 15 Millionen Impfungen zur Verfügung. Eine klinische Studie im New England Journal of Medicine (2002; 346: 1265–1274) zeigt nun, dass die Vakzine auch nach einer zehnfachen Verdünnung noch wirksam ist. Die Studie weist aber auch auf mögliche Ri- siken einer Massenimpfung hin. Eine Pilotstudie an 60 Gesunden hatte ge- zeigt, dass eine zehnfache Verdünnung noch wirksam sein könnte, während eine 100fache Verdünnung keine aus- reichende Immunreaktion induziert (NEJM 2002; 346: 1275–1280). Die fol- gende größere Untersuchung an 680 Erwachsenen bestätigt dies. Die zehn- fache Verdünnung, bei der noch 107,0 aktive Viren (Plaque forming units,

pfu) pro Milliliter enthalten sind, er- zielte die gleiche Erfolgsrate wie eine fünffache Verdünnung (107,2pfu) oder der unverdünnte Impfstoff (108,1pfu).

B

ei 97,1 bis 99,1 Prozent der Geimpf- ten bildete sich an der Inokulations- stelle eine Blase. Die Impfversager wurden ein zweites Mal geimpft. Da- nach waren nur acht Probanden ohne Reaktion, von denen fünf bereits als Kind geimpft worden waren; sie hatten Pocken-Antikörper im Blut. Die Imp- fung, bei der ein Lebendvirus einge- setzt wird, hat jedoch auch Neben- wirkungen: 8,9 Prozent der Geimpf- ten entwickelten Fieber, 2,6 Prozent schwere Kopfschmerzen, 20,6 Prozent berichteten über Muskelschmerzen, 6,5 Prozent über Frösteln, 4,1 Prozent über Übelkeit und 19,7 Prozent über Abge- schlagenheit. Darüber hinaus klagte jeder Dritte über Schmerzen an der Impfstelle, und bei 10,1 Prozent ent- wickelten sich Hautausschläge fern der Impfstelle. Zwölf Patienten mussten stationär behandelt werden, allerdings

war nur in zwei Fällen ein Zusammen- hang mit der Impfung gesichert (drei weitere fragliche Fälle).

D

iese Aufzählung zeigt, dass eine un- gezielte Impfung der Bevölkerung durchaus Risiken birgt, wobei gravie- rende Komplikationen der Pockenimp- fung in der Studie gar nicht aufgetreten sind. Prof. Anthony Fauci, Leiter des National Institute of Allergy and Infec- tious Diseases, befürchtet, dass pro Mil- lion Impfungen mit ein bis zwei Todes- fällen und mit Hunderten von schwe- ren Komplikationen zu rechnen sei.

Dazu gehören eine generelle Vaccinia, ein Eczema vaccinatum, eine progressi- ve Vaccinia und eine postvakzinale En- zephalitis. Eine allgemeine Impfemp- fehlung wolle deshalb überlegt sein.

Fauci fordert, die Bevölkerung besser über die Vor- und Nachteile zu infor- mieren, zumal „auch durch die Herstel- lung weiterer Impfstoffe der zweiten Generation“ bis Ende des Jahres insge- samt 286 Millionen Impfdosen zur Ver- fügung stehen dürften. Rüdiger Meyer Akut

Einer der Versammlungsorte zur Kundgebung am 15. Mai: das ICC in Berlin Foto: ICC

D

ie Kommission für die Arz- neimittelverordnung hat die Vorschlagsliste über ver- ordnungsfähige Arzneimittel in der Gesetzlichen Kranken- versicherung (Positivliste) an den Staatssekretär im Bun- desministerium für Gesund- heit, Klaus Theo Schröder, übergeben. Die mit der Ge- sundheitsreform 2000 be- schlossene Positivliste soll

dem Ministerium zufolge die Qualität der Arzneimittelver- sorgung verbessern.

Das Bundesministerium für Gesundheit erarbeitet nun ei- ne Rechtsverordnung, der der Bundesrat zustimmen muss.

Dessen Zustimmung ist je- doch fraglich, da die unions- geführten Länder die Liste bislang ablehnen.

Die Vorschlagsliste besteht aus einem Hauptteil und ei- nem gesonderten Teil für Phy- totherapeutika, Homöopathi- ka und anthroposophische Arzneimittel nach Wirkstoff- gruppen und Wirkstoffen. Im Rahmen der Anhörung gin- gen dem Ministerium zu- folge bei der Geschäftsstelle des Arzneimittelinstituts 245 Stellungnahmen ein.

Positivliste

Entwurf liegt vor

Ministerium erarbeitet

Rechtsverordnung.

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