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Archiv "Afrika: HIV/Aids-Bekämpfung" (18.05.2007)

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A1372 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 20⏐⏐18. Mai 2007

T H E M E N D E R Z E I T

Praxis im Berliner Stadtteil Prenzlau- er Berg nieder. „Das war auf jeden Fall ein Gewinn.“ Bomberg beginnt eine psychoanalytische Ausbildung, weil er noch mehr wissen will über Beziehungen, steuernde Fantasien und über die Wirkung des Unbewuss- ten. Seit mehreren Jahren arbeitet er als Dozent, Lehrtherapeut und seit 2006 auch als stellvertretender Vorsit- zender an einem Berliner psychoana- lytischen Institut. Das sei ihm wich- tig, die sozialen Kontakte dort, aber

„man muss seine Energien gut dosie- ren“, damit es nicht zu viel werde.

Herantasten an das Trauma

Gelegentlich hat der Psychoanalyti- ker mit Patienten zu tun, die auch Opfer politischer Verfolgung gewor- den sind. Viele sind es nicht, und Bomberg vermutet, dass die meisten Betroffenen hoffen, über die politi- sche Anerkennung des Erlittenen re- habilitiert zu werden – Therapie steht erst an zweiter Stelle. Die meisten kommen auch zunächst we- gen einer Depression oder einer Angsterkrankung, bis man sich in der Therapie an die Traumatisierung herantastet. Ist er für ehemalige Stasi- Opfer der bessere Therapeut auf- grund seiner Erfahrungen? Zunächst einmal brauche es Kompetenz, Wis- sen um das, was in der DDR ge- schah, sagt Bomberg. „Das kann man sich auch aneignen.“ Wichtig sei aber vor allem der emotionale Abstand zu dem Selbsterlebten.

„Man muss sich prüfen, durch Su- pervision und Selbsterfahrung.“ Bei ihm sei der emotionale Abstand ge- wachsen, sagt er vorsichtig.

Heute singt Karl-Heinz Bom- berg mit seiner spröden Stimme in erster Linie poetische Chansons, thematisiert „Zwischenmenschli- ches“. Er wünscht sich, dass das Politische in seiner Kunst wieder mehr Raum einnehme, hat den al- ten Traum nach „mehr Toleranz und aufrechtem Gang“ noch nicht aufgegeben.Wie es weitergeht, sagt er im „Neualten Lied“:„Springe durch Hecken und reiße mich wund. Will nicht verstecken die Stimme, den Mund. Gehe, umgreife die Früchte am Baum. Welke und reife am Wirklichkeitstraum.“ I Petra Bühring

E

ine bessere Gesundheitsver- sorgung ist ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg in Afrika.

So jedenfalls ist die Kernaussage des Seminars „Afrika im Fokus – Schwerpunkte deutscher Entwick- lungszusammenarbeit während des G-8-Vorsitzes 2007“ Anfang Mai in Potsdam.

Besonders die HIV/Aids-Epide- mie habe negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Länder, berichtet Inge Meier-Ewert, Projektleiterin bei InWEnt – Internationale Weiter- bildung und Entwicklung. Betrie- ben und Organisationen stürben die Arbeitskräfte weg, die Produktivität sinke, und die Kosten stiegen, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu eingearbeitet und qualifiziert werden müssten.

Aufklärung und Prävention am Arbeitsplatz

Seit 2003 versucht man, in dem Kooperationsprojekt „Aids Work- place Programs in Southern Africa“

vom Deutschen Entwicklungsdienst und InWEnt HIV/Aids durch die Einführung von Arbeitsplatzpro- grammen zu bekämpfen. Kleine und mittelständische Unternehmen in fünf Ländern, Malawi, Mosam- bik, Namibia, Sambia und Südafri- ka, sind in das Programm integriert.

Das Projekt bildet für Betriebe Mit- arbeiter aus, die in diesen Betrieben Arbeitsplatzprogramme einführen und verankern.

Wichtige Aspekte solcher Pro- gramme sind regelmäßige Informa- tionsveranstaltungen, die kontinu- ierliche Bereitstellung von Informa- tionsmaterial und Kondomen sowie der Zugang zu HIV-Beratungs- und Testeinrichtungen und antiretrovira- len Medikamenten. „Dieses Projekt zur Prävention hat eine hohe Brei-

tenwirkung, da ein Arbeitnehmer zehn bis zwölf weitere Menschen ernährt“, so Meier-Ewert.

Gesundheitsgutscheine:

Projekte in Kenia und Uganda

Ein weiteres Projekt widmet sich dem Kampf gegen HIV/Aids und der hohen Müttersterblichkeit in Uganda und Kenia. Seit Anfang 2006 fördert die KfW Entwick- lungsbank im Auftrag der Bundes- regierung sogenannte Gesundheits- gutscheine. „Dieses System ist völ- lig neu in Afrika“, berichtet Dr.

Claudia Radeke, Leiterin der Abtei- lung Ost- und Westafrika der KfW Entwicklungsbank. Das Prinzip: Ar- me Menschen erhalten die Möglich- keit, subventionierte Gutscheine zu erwerben, mit denen sie sich behan- deln lassen können. Der Arzt wird dann für die erbrachten Behandlun- gen sowie Laborleistungen, Medika- mente, Beratung oder erforderliche Eingriffe von der Voucher Manage- ment Agency bezahlt. Dieses Sys- tem soll eine Inanspruchnahme von möglichst guten Dienstleistungen ermöglichen. Allerdings muss ge- währleistet sein, dass tatsächlich nur arme Menschen die Gutschei- ne erwerben. Gleichzeitig muss der Gutschein fälschungssicher sein, damit keine Leistungen abgerech- net werden können, die nicht er- bracht wurden. „Wir haben uns fünf Jahre Vorlaufzeit gelassen, um alle eventuell auftauchenden Probleme in den Griff zu bekommen“, erklärt Radeke. Bisher liefen die Projekte wegen der Breitenwirksamkeit sehr erfolgreich. Mehr als 300 000 Men- schen in Ostafrika profitierten von diesem neuen Projekttyp, da die Gesundheitsleistungen verbessert würden. Die Missbrauchsanfällig-

keit sei gering. I

Sunna Gieseke

AFRIKA

HIV/Aids-Bekämpfung

Um wirtschaftlich wachsen zu können, müssen afrikanische Länder ihre medizinische Versorgung verbessern.

Zwei Projekte widmen sich dem Kampf gegen HIV/Aids.

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