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Archiv "Das Leser-Forum" (06.07.2007)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 276. Juli 2007 A1975

B R I E F E

SELTENE KRANKHEITEN

Um die Behandlung zu verbessern, will die EU die Forschung vernetzen (DÄ 20/

2007: „Häufig nicht erkannt“ von Timo Blöß).

Defizit in der Betreuung

Der Artikel schildert anschaulich die Defizite bei der Diagnostik seltener Erkrankungen. Allerdings ist nicht nur die Diagnostik, sondern vor allem auch die Betreuung von Patienten mit seltenen Erkrankungen ein großes Problem in Deutschland. Die meisten der zitierten Orphan Diseases mit der meines Erachtens korrekt geschätzten kumulativen Häufigkeit von 1 : 2 000 sind Stoffwechseldefekte. Gerade bei diesen Krankheiten wurden in den letzten Jahrzehnten gewaltige Fort- schritte in der Diagnostik (z. B. durch erweitertes Neugeborenenscreening und die flächendeckende Verfügbar- keit hoch spezialisierter Verfahren wie Tandem-MS) und in der Therapie (z. B. durch den Ersatz fehlender En- zyme bei lysosomalen Speicherkrank- heiten) erzielt. In vielen früher fatalen Fällen ist heute ein Überleben der Pa- tienten möglich, oder es können früher unvermeidliche schwere geisti- ge bzw. körperliche Behinderungen vermieden werden. Die Erfolge füh- ren erfreulicherweise aber auch dazu, dass in Deutschland jährlich mehrere Hundert dieser Patienten erwachsen werden. Nach der guten Behandlung durch pädiatrische Stoffwechselspe- zialisten erwarten die Patienten zu Recht eine Fortführung einer qualifi- zierten Betreuung jenseits der Pädia- trie. Die Disziplinen der „Erwachse- nen“-Medizin, allen voran die Innere

Medizin, sind allerdings mit diesen Patienten häufig überfordert . . . Um den beschriebenen Herausforderun- gen zu begegnen, wurde im März 2006 die Arbeitsgemeinschaft für an- geborene Stoffwechselstörungen in der Inneren Medizin (ASIM, www.

asim-med.de) gegründet. Die ASIM hat das Ziel, die wissenschaftliche und praktisch-ärztliche Arbeit, Fort- bildungen sowie die Forschung auf dem Gebiet der angeborenen Stoff- wechselstörungen im Erwachsenenal- ter zu fördern und Einrichtungen, die sich mit diesen Stoffwechselstörun- gen beschäftigen, zu unterstützen . . . Es stimmt, dass die Versorgung selte- ner Erkrankungen zu wenig zentrali- siert und zu wenig spezialisiert ist.

Der geänderte, viel zitierte § 116 b des SGB V ist allerdings gerade im Bereich der Stoffwechselkrankheiten wenig hilfreich, da er die Behand- lungsmöglichkeiten unverständlicher- weise nur auf fünf (von insgesamt im- merhin 5 000 bis 8 000 verschiede- nen) Stoffwechselstörungen und auch nur auf die Betreuung von Kindern beschränkt. Es bleibt zu hoffen, dass eine baldige Änderung des §116 b mit seinen Anlagen diesem Defizit Rech- nung trägt und dass trotz der wün- schenswerten Zentrenbildung eine wohnortnahe Basisbetreuung der er- wachsenen Patienten möglich bleibt.

Priv.-Doz. Dr. med. Martin Merkel, 1. Vorsitzender der ASIM, III. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

Riesige Kosten

. . . Die Patientin, die als Intro für diesen Artikel dient, ist – wenn man ein bisschen rechnen kann –1965 ge- boren. Das variable Immundefekt- syndrom konnte zu dieser Zeit gar nicht diagnostiziert werden. Die

Kenntnis der Erkrankung und die wissenschaftliche Bearbeitung er- folgte in den 90er-Jahren. Es wird suggeriert, dass wir Ärzte 42 Jahre gebraucht haben, um diese Diagnose zu stellen. Man soll es nicht für mög- lich halten: Auch wir Ärzte wissen, dass es seltene Erkrankungen gibt . . . Setzen wir alle möglichen diagnostischen Maßnahmen ein, kommen riesige Kosten zusammen und viele Fehler, da jedes Verfahren seine Fehlerquelle hat. Das Gesund- heitssystem wäre innerhalb kürzester Zeit ruiniert . . .

Dr. med. Thomas Fox,

Radiologische Praxis am Krankenhaus St. Josef, Klosterstraße 14, 66125 Saarbrücken

WEITERBILDUNG

Die KBV hat sich da- gegen ausgespro- chen, die Weiterbil- dung zum Facharzt für Innere und Allge- meinmedizin zu än- dern (DÄ 17/2007:

„Weiterbildungsordnung: KBV gegen Än- derungen“).

Aus eigener Erfahrung

Denkt die KBV im Ernst, es fehle le- diglich an „Werbung“ für den Beruf des Allgemeinmediziners? Das Pro- blem liegt doch woanders: Ich bin im vierten Ausbildungsjahr in einer In- neren Klinik, hatte mich in etlichen Praxen beworben, da ich Allgemein- medizinerin werden wollte. Keine Praxis konnte mir mehr anbieten als die 2 000 Euro brutto Förderungsbei- hilfe. Brutto! Netto bliebe so wenig übrig, dass es nicht einmal meine monatlichen Fixkosten deckt, denn für meinen Berufstraum Arzt hatte

Beiträge im Deutschen Ärzteblatt sollen zur Diskussion anregen. Deshalb freut sich die Redaktion über jeden Leserbrief. Wir müssen aus der Vielzahl der Zuschriften aber auswählen und uns zudem Kürzungen vorbehalten. Die Chance zur Veröffentlichung ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Leserbriefe geben die Meinung des Autors, nicht die der Redaktion wieder. E-Mails richten Sie bitte an leserbriefe@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln.

Das Leser-Forum

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durchaus ohne „unfreiwillige Eu- thanasie“ weitgehend vermeidbar.

Dr. med. Thomas Reiss,Unterer Hagweg 46, 68753 Waghäusel

Widerspruch!

Die Autoren schildern zunächst das übliche Prozedere bei der IVF, ihre Risiken und problematischen Details und die ethischen Fragestellungen, die sich daraus ergeben. Das ist ver- dienstvoll. Sodann führen sie – auf der Suche nach Lösungen für die ethi- schen Probleme – verschiedene ethi- sche Ansätze an, um bei der Forde- rung nach einer bereichsspezifischen Ethik für die Reproduktionsmedizin zu landen. Dieser Forderung muss wi- dersprochen werden. Der Kernsatz,

„Eine Ethik wird ein umso konkrete- res und wirkungsvolleres Regulativ sein, je bereichsspezifischer sie ist“, ist weder nachvollziehbar noch prak- tikabel. Zur Praktikabilität: Wenn die Reproduktionsmedizin eine bereichs- spezifische Ethik bekäme, würden auch andere Gruppen Gleiches for- dern: Muslime würden in ihrem Be- reich die Scharia haben wollen (Adieu Glaubensfreiheit und Gleich- berechtigung der Frau), Bordellbesit- zer würden wollen, dass in ihrem Me- tier Gewalt und Zwangsprostitution erlaubt sind; was für eine Ethik Pädo- phile wollten, kann man sich denken.

Wollen wir das? Natürlich liegt es mir fern, Reproduktionsmediziner, Musli- me, Bordellbesitzer und Pädophile in einem Atemzug zu nennen; es geht mir nur darum, den Gedanken der be- reichsspezifischen Ethik zu Ende zu denken, und damit ad absurdum zu führen. Zur Nachvollziehbarkeit: Ich habe im Laufe meines 67-jährigen Lebens verschiedene ethische Ansät- ze durchdacht, zum Teil auch auspro- biert und ihre Folgen an mir und an- deren beobachtet. Meine Schlussfol-

gerungen sind: Ob eine Ethik ein wir- kungsvolles Regulativ ist, hängt we- sentlich von der Bereitschaft der be- troffenen Menschen ab, die Regeln einzuhalten. Fehlt diese Bereitschaft, so wird entweder offen rebelliert oder eine eigene Ethik gebastelt. Prinzipien- ethische Ansätze sind wirkungsvoller als andere, weil sie für alle gleich und ohne verführerischen Deutungsspiel- raum sind. Die beste Ethik sind die Zehn Gebote der Bibel . . .

Dr. med. Winfrid Gieselmann,Danziger Straße 59, 75417 Mühlacker

BLUTPRODUKTE

Die Deutsche Hämo- philiegesellschaft zur Bekämpfung von Blutungskrankheiten strebt politische Ent- scheidung an (DÄ 9/

2007: „Virusver- seuchte Blutprodukte: Bluter warten noch auf Entschädigung“ von Dr. med. Uwe Schlenkrich).

Ergänzungen

Unseres Erachtens sind Ergänzungen zu diesem Artikel erforderlich . . . In- aktivierte gerinnungsaktive Präparate gab es in der BRD zwar bereits vor der Aidskatastrophe 1984 von der Firma Behring. Diese wurden aber nicht generell eingesetzt, weil die Vi- rusinaktivierung erst nach dem Eklat gesetzlich vorgeschrieben wurde. Die fehlende Kontrolle der importierten Präparate durch die staatlich-verant- wortlichen Stellen nach der Erken- nung des Risikos bis zum Schließen der Sicherheitslücke durch eine klare Vorschrift war möglicherweise eine profitorientierte Nachlässigkeit. In der DDR wurden die Hämophilie-A- Patienten bis auf wenige Ausnahmen mit nicht inaktivierten Kryopräzipita- ten, deren Ausgangsmaterial nach dem internationalen Stand der Labor- diagnostik auf HIV und Hepatitisvi- ren getestet wurde, behandelt. Da die gerinnungsaktiven Plasmafraktionen ausschließlich im Kleinstpoolverfah- ren hergestellt wurden (bei dem eine Inaktivierung aus biologischen und technischen Gründen nicht möglich war), die Spenderüberwachung durch die generell seit 1984/85 festgelegte

A1976 Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 276. Juli 2007

B R I E F E

ich, um meinen Eltern nicht auf der Tasche zu liegen, eine Studienendfi- nanzierung aufgenommen. Die ist erst zur Hälfte abbezahlt. Soll ich ei- nen weiteren Kredit aufnehmen, um mir die beiden Praxisjahre finanzie- ren zu können? Und danach noch ei- nen dritten Kredit, um mit einem rie- sigen Berg an Schulden in eine Praxis einzusteigen? In der Unsicherheit der aktuellen Situation, Stichwort Ge- sundheitsreform? Das wäre doch wirtschaftlicher Selbstmord. Also mache ich nun die Weiterbildung In- nere, bekomme jeden Monat pünkt- lich meine 2 000 Euro netto (nicht brutto wie in der Praxis) und bin in zwei Jahren schuldenfrei – anstatt in fünf bis sieben Jahren ruiniert zu sein. Die Allgemeinmedizin braucht keine Werbung, sondern man muss es den jungen und oft noch durchs Stu- dium verschuldeten Ärzten überhaupt erst wieder möglich machen, diesen Weg zu wählen, ohne sich dabei hoff- nungslos finanziell zu übernehmen.

Dr. Barbara Gorißen,Zum Ehrenmal 25, 45897 Gelsenkirchen

IN-VITRO-FERTILISATION

Nicht nur der Präim- plantationsembryo in der Petrischale, sondern auch die Fe- ten und die werden- den Eltern sollten geschützt werden (DÄ 17/2007: „Ein ethisches Dilemma“

von Priv.-Doz. Dr. Lorenz Rieger et al.).

Verrohte Sozialkultur

Die Autoren haben völlig recht, wenn sie schlussfolgern, dass eine Ethik in der Reproduktionsmedizin vonnöten ist. Mich fröstelt, wenn „Personen“

wie Peter Singer indirekt ein Forum im DÄ finden. Ganz nach dem Mot- to: „Hier zunächst einmal die Thesen, die wir bei uns nicht hören wollen!“

Allein der Terminus des „verworfe- nen“ Embryos in derartigen Beiträ- gen verweist offen auf die verrohte, Gott verdrängende Sozialkultur unse- rer Gesellschaft. Darüber hinaus sind Mehrlingsschwangerschaften als po- tenzielles Risiko für die werdende Mutter in der Reproduktionsmedizin doch iatrogene Phänomene und

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn der Redaktion bekannt ist, wer geschrieben hat.

ANONYM

(3)

A1977

B R I E F E

HIV-Testung, HB-Antigen und Trans- aminasenscreening erfolgte, konnte die Wahrscheinlichkeit einer Virus- übertragung sehr gering gehalten wer- den. Deshalb sind HIV-Infektionen in der DDR lediglich bei wenigen Pati- enten, die mit importierten nicht virusinaktivierten Großpoolpräpara- ten behandelt wurden, bekannt ge- worden. HCV-Übertragungen bei Blutern sind in der DDR möglich ge- wesen, weil die diagnostischen Mög- lichkeiten sich nur auf die Bestim- mung der Transaminasen beschränk- ten und die wesentlich sichere PCR- Technik für die Routine nicht zur Verfügung stand . . .

Dr. sc. med. Gerd Machalett,Am See 15, 17089 Siedenbollentin

Dr. Karlheinz Wilms,Voßstraße 69, 18059 Rostock

MEDIZINSTUDIUM

Ein modernes Medi- zinstudium kann auf Präparierkurse nicht verzichten (DÄ 18/

2007: „Anatomie als Wissensbasis“ von Prof. Dr. med. Jürgen Westermann et al.).

Sektion beschränken

Ich finde es richtig, den Wert des Präp-Kurses im vorklinischen Medi- zinstudium zur Debatte zu stellen . . . Ehrlich gesagt, erschien mir selbst im vorklinischen Studium (Mitte der 70er-Jahre) der Präp-Kurs ein Initia- tionsritus für werdende Mediziner zu sein, ähnlich der – inzwischen zu Recht abgeschafften – Dekapitation eines Frosches im Physiologieprakti- kum . . . Meiner Meinung nach wür- de es ausreichen, wenn in der Vorkli- nik die Anatomie an einer Leiche de- monstriert werden würde. Ein tiefer reichendes und den Eingriff in die Totenruhe vielleicht rechtfertigendes Interesse ergibt sich m. E. erst, wenn die Präparation in der klinischen Ausbildung betrieben wird, dafür spezifisch und umso gründlicher. In meiner Laufbahn als Chirurg habe ich mir hundertmal gewünscht, diese oder jene Einzelheit im Anatomie- saal studieren zu können. Eigentlich habe ich auch erst während der Aus- bildung zum Chirurgen begonnen,

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A1978 Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 276. Juli 2007

B R I E F E M E D I E N

Anatomie zu studieren. Richtig wäre es nach meiner persönlichen Erfah- rung, den „Verbrauch“ an Leichen einzudämmen, das Privileg der Sek- tion zu beschränken und die ei- gentätige Präparation mit der klini- schen Weiterbildung zu verzahnen, nach dem Staatsexamen.

Dr. Eberhard Jungfer-Werner,Grüner Weg 5, 49196 Bad Laer

Einst und Jetzt – Immer im Gegensatz?

Sind wir heute wirklich klüger und weiter, oder hat der Anatom Professor Westermann einfach eine ähnlich ruppige Anatomieausbildung gehabt wie sein Mitarbeiter Reinhard Eg- gers mit seinen Erinnerungen an den Präp-Kurs vom Wintersemester 1973/74? Leider wird ja keine Orts- angabe gemacht, wo er diesen absit- zen musste. Was in diesem Beitrag zum Medizinstudium beschrieben wird, ist natürlich löblich und „fort- schrittlich“, wie sich die kritischen Leute von 1973 und 1974 ausdrück- ten. Die Medizinische Universität Lübeck wurde ungefähr in jenen Jah- ren von der Kieler Uni aus als Able- ger gegründet. Vielleicht kann man deswegen heute diesen Bericht für und aus Lübeck so schreiben, denn das, was hier für heute beschrieben wird, habe ich so im Präp-Kurs in den Wintersemestern 1967/68 und 1968/69 in Kiel erlebt, Förderung von Teamgeist, Respekt vor der Würde des Menschen, dessen leibli- che Hülle als Lehrmaterial genutzt werden darf, gute Kombination von Therapie und Praxis und so weiter.

Hoffentlich gilt der beschriebene Lü- becker Geist genauso exemplarisch für die heutige Studienlandschaft in ganz Deutschland wie der plakative Bericht im Kasten von Dr. Eggers si- cher nicht exemplarisch für die da- malige BRD steht. So gesehen, profi- tiere ich heute in meinem Beruf als ärztlicher Psychotherapeut auch von drei anatomischen Präparierkursen im Kiel der späten 1960er-Jahre im Geiste der Professoren Wolfgang Bargmann, Alkmar von Kügelgen, Helmut Leonhard und deren damali- gen Mitarbeitern.

Ekkehard Schröder,Spindelstraße 3, 14482 Potsdam

Aktuelle Entwicklungen

Eine an den ärztlichen klinischen Aufgaben orientierte Lehre der ma- kroskopischen Anatomie ist mit Nachdruck zu unterstützen. In Ergän- zung zu diesem Artikel sind zwei ak- tuelle Entwicklungen von Bedeu- tung. Nach den 2006 erfolgten Tarif- verhandlungen für Hochschulklini- ken wird es bei einer so ausgeprägten Gehaltsdifferenz zwischen am Pati- enten und rein in der Forschung und Lehre tätigen Ärzten sicher noch schwerer werden, Ärzte für die Ana- tomie zu gewinnen. Diese sind je- doch für eine klinisch orientierte Ausbildung wie „Anatomie am Le- benden“ essenziell . . . Ein Blick in die USA zeigt, dass der an vier medi- zinischen Fakultäten zunächst u. a.

aus theoretischen und finanziellen Gründen abgeschaffte „Präparier- kurs“ auf Drängen der Studierenden wieder eingeführt wurde. Elektroni- sche Medien, Lehrbücher und vor- präparierte Organe wurden als sinn- volle Ergänzung, aber nicht als Ersatz für das eigene Präparieren von Stu- dierenden bewertet. Daraus sollten wir in Deutschland lernen. Bedauerli- cherweise wird in dem Beitrag aus Lübeck allerdings nicht erwähnt, dass alle zentralen Elemente des beschrie- benen Konzepts der Integration von Klinikern, Anatomie am Lebenden, Kurs im ersten Studienjahr etc. vor mehr als 20 Jahren an der Medizini- schen Hochschule begonnen, konti- nuierlich erweitert (z. B. Selbstunter- suchung der Brustdrüse durch H. Na- ve), evaluiert und publiziert wurden.

In der internationalen Literatur wurde das Konzept als „ . . . the most com- plete, innovative program of clinical- ly oriented anatomy education . . .“

charakterisiert. Der Seniorautor des Beitrags aus Lübeck war zu seiner damaligen Zeit an der MHH Mitautor einer internationalen Publikation die- ses Konzepts. In vielen anatomischen Instituten in Deutschland gibt es schon seit Langem einzelne Hoch- schullehrer mit Engagement in einer klinisch-ärztlich orientierten Anato- mieausbildung.

Literatur bei dem Verfasser Prof. Dr. med. Reinhard Pabst, Abteilung für Funktionelle und Angewandte Anatomie, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover

HÖRBUCH

Leben mit Darmkrebs

Das Hörbuch „Leben mit Darm- krebs – zuhören, begreifen, han- deln“ wurde von der Merck Pharma GmbH gemeinsam mit Spezialis- ten, darunter Fachärzte und Psycho- onkologen, speziell für Darm- krebspatienten ent- wickelt. In sieben Ka- piteln kann sich der Zuhörer über Diagno- se, Operation, Strah- len- und Chemothe- rapie bis hin zu den Antikörperbehandlun- gen informieren. Da- bei soll das Hör- buch den Arztbesuch nicht ersetzen, son- dern Patienten die Möglichkeit geben, mehr über Darm- krebs und die verschiedenen Thera- pien zu erfahren und so das per- sönliche Gespräch mit dem Arzt unterstützen.

Das Begleitheft zum Hörbuch enthält Erläuterungen der medizini- schen Fachbegriffe sowie Adressen, bei denen Betroffene und Angehöri- ge weitere Informationen und Hilfe erhalten können. Ärzte können das Hörbuch kostenfrei unter der Tele- fonnummer 0 61 51/72-0 (montags bis freitags von acht bis 18 Uhr) oder per E-Mail an service@merck.

de unter Angabe der gewünschten

Anzahl anfordern. EB

WEBSITE

Praktische Infos für AMD-Patienten

Der Deutsche Blinden- und Sehbe- hindertenverband (DBSV), Berlin, gibt unter der Internetadresse www.

dbsv.org/makula Informationen und praktische Hinweise für die Betrof- fenen der altersabhängigen Makula- degeneration (AMD). Die Service- seite berichtet insbesondere über neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten, die an der feuchten Maku- ladegeneration erkrankt sind, und in- formiert über Kosten und Erstat-

tungsmöglichkeiten. EB

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