• Keine Ergebnisse gefunden

Franken allein für die Werbung

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Franken allein für die Werbung"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

P 015/2010 GEF 26. Mai 2010 GEF C Postulat

0768 Lemann, Langnau (SP-JUSO) Schär, Lyss (SP-JUSO) Zuber, Moutier (PSA)

Weitere Unterschriften: 30 Eingereicht am: 25.01.2010

Einheitskrankenkasse für den Kanton Bern?

Der Regierungsrat wird aufgefordert zu prüfen, wie im Kanton Bern eine Einheitskasse für die Grundversicherung eingerichtet werden kann, ev. in Zusammenarbeit mit andern Kantonen.

Begründung

Die anhaltend steigenden Krankenkassenprämien rufen dringend nach einer wirksamen Kostenbremse. Nach Santesuisse zahlen die Kassen jährlich mindestens 200 Mio. Franken allein für die Werbung. Die Kosten, die beim Krankenkassen-Wechsel jährlich entstehen, betragen pro Person 300 bis 500 Franken. 2008/09 haben in der Schweiz ca. 1 Mio.

Versicherte ihre Krankenkasse gewechselt. Das entspricht einem Sparpotenzial von 300 bis 500 Mio!

Mit einer Einheitskasse können bei direkten medizinischen Leistungen wenig Einsparungen gemacht werden, höchstens im Bereich von koordinierten Behandlungen chronischer Krankheiten. Hingegen lassen sich die Kosten für Werbung und für einen grossen Teil des Verwaltungsaufwandes einsparen. Da zwischen den Krankenkassen auf der Ebene der Grundversicherung kein echter Wettbewerb möglich ist, drängt sich eine Einheitskasse auf.

Handlungsbedarf besteht in der ganzen Schweiz. Auf eidgenössischer Ebene wird erneut von einer Einheitskasse gesprochen, empfohlen werden neben den kantonalen auch regionale Krankenkassenmodelle.

Antwort des Regierungsrats

Das Hauptargument für die Schaffung einer Einheitskasse, das im Postulat aufgeführt wird, sind die möglichen Einsparungen insbesondere im Bereich Werbung und Verwaltungsaufwand. Eine Einheitskasse verfügt gegenüber der heutigen Situation über ein gewisses Sparpotential in einigen Bereichen. Im Postulat wird von einem schweizweiten Sparpotential von 300 bis 500 Mio. Franken aufgrund wegfallender Werbeausgaben und ausbleibender Kosten in Folge Krankenkassenwechsel ausgegangen. Es wird aber auch festgehalten, dass eine Einheitskasse zu wenigen Einsparungen bei den direkten medizinischen Leistungen führen würde.

(2)

2

In diversen Kantonen wie auch in der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) laufen zurzeit Diskussionen über eine Neugestaltung der Organisation der obligatorischen Krankenversicherung bzw. über mögliche Wirkungen und Ausgestaltungen. Die GDK beschäftigt sich damit, ob Handlungsbedarf besteht und wenn ja, wie eine Neugestaltung sinnvollerweise erfolgen sollte (nationale oder kantonal organisierte Einheitskasse). Zentrale Fragen der Diskussionen im Zusammenhang mit der heutigen Organisation der Krankenversicherung sind insbesondere die Wettbewerbssituation als auch die Risikoselektion bzw. die Entsolidarisierung, welche sich in zunehmend divergierenden Prämien zeigt. Es gilt die Vor- und Nachteile von möglichen Neugestaltungen bzw. die möglichen Kosteneinsparungen umfassend zu aufzuarbeiten und der heutigen Situation gegenüberzustellen.

Die endgültige Entscheidung über die Einführung einer Einheitskasse kann nur auf eidgenössischer Ebene getroffen werden, da sie in jedem Fall gesetzliche Änderungen auf Bundesebene erfordern würde. Die politische Debatte über die Thematik soll aber auch in den Kantonen geführt werden, insbesondere weil auch Modelle zur Diskussion stehen, welche kantonale Einheitskassen verlangen. Dazu sind die Bedingungen und Auswirkungen sowie die konkrete Ausgestaltung eingehend zu diskutieren und zu prüfen.

Fazit: Zurzeit werden Diskussionen über neue Organisationsmodelle der obligatorischen Krankenversicherung geführt. Eine Neugestaltung bedingt grundsätzlich einen Beschluss auf eidgenössischer Ebene. Für die Meinungsbildung und zur Ermittlung allfälliger Ausgestaltungsmöglichkeiten für den Kanton Bern sollen aber die Bedingungen und Auswirkungen einer kantonalen Einheitskasse analysiert und geprüft werden.

Antrag: Annahme

An den Grossen Rat

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Dabei haben Götz Kubitschek, Jürgen Elsässer oder die Identitäre Bewegung nichts „voraus- gedacht“ oder in Debatten „erst eingespielt“, sondern sie nutzen eine lange

Fokus: Alle gemeinsam – für Frauen, Klima- und Sozialpolitik, Sicherheit für ein gutes Zusammenleben. Kathy Riklin 1952, Geologin CSV,

Es müsste für alle nicht mehr für die dezentrale Verwaltung zu verwendenden räumlichen Infrastrukturen die Weiterverwendung (also kein Leerstand) gewährleistet sein, und

So bietet sich einerseits eine Grup- penschulung an, die im Rah- men der DMP-Programme (Di- sease-Management-Programm) für Menschen mit Diabetes möglich ist.. Aber auch eine

▪ „Lina, eine Schülerin der HSU-Schule beschreibt, wie Kinder, die die türkische Sprache nicht sprechen, an ihrer Schule darauf reagieren, wenn Kinder Türkisch sprechen:

[Glaucon] Minime per Iovem, inquit. [Socrates] Omnino igitur, inquam, tales nihil verum esse arbitrarentur, nisi fabricaturum rerum umbras. [Glaucon] Ita prorsus necesse

In einem Staatsvertrag der neuen Bundesländer von 1997 über das Gemeinsame Krebsregister ist geregelt, dass die Daten der fünf neuen Bundesländer und Berlin im

Der geplante Wegzug der GSR aus Riehen hat auch Folgen für die Riehener Kinder, da der kurze Schulweg in Riehen vom langen Weg nach Aesch abgelöst wird1. Deshalb bitte ich