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Le Frangsä und die Einheitskasse

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Academic year: 2022

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So so, die Welschen regen sich also auf, weil der eine oder andere Deutschschweizer Erziehungs- direktor auf die Idee gekom- men ist oder noch kommen könnte, dem Frühenglischen anstelle des Frühfranzö si schen den Vorzug zu geben. Der Zusammenhalt der Schweiz würde darunter leiden, fürch- ten die Compatriots aus der Romandie. Weil dann noch weniger Deutschschweizer Französisch sprechen als heute, wo selbst nach acht Jahren Französisch - unterricht kaum die Hälfte der Sprache mächtig ist. Nein, Frühfranzösisch ist bestimmt nicht in der Lage, den Röstigraben zuzuschütten.

Dabei gibt es ihn tatsächlich, den Röstigraben.

Sogar in der Medizin. Vor allem aber in Sachen Staatsverständnis. Les Welsch mögen geselliger sein als wir Deutschschweizer, aber wenn’s um die Rolle des Staates geht, werden sie einsilbig und glauben verstockt an den Staat, der für sie sorgt und sich um alles kümmert. Sie (nicht alle natürlich, aber die Mehrheit) glauben doch tat- sächlich, eine staatlich monopolistische Kranken- kasse sei eine gute Lösung. Sie würde das Ge- sundheitswesen verbilligen, die Administration vereinfachen und die Qualität erst noch verbes- sern. Wahrlich, ein Glaube, der von keiner Erfah- rung gestützt wird. Der allem widerspricht, was wir aus staatsmonopolistischen (sozialistischen und kommunistischen) Gesellschaften kennen.

Manches war bei denen zwar billiger – aber leider nichts wert. Einiges war tatsächlich gerechter verteilt als bei uns – nämlich gar nicht, weil nicht

vorhanden. Von besserer Qualität nie eine Spur.

Und von weniger Administration träumen die staatsmonopolistisch Sozialisierten noch heute.

Albträume.

Nein, es gibt kein Argument für eine Einheits- kasse, ausser dem, dass man sich seit Jahren über die Krankenkassen, ihre Jagd nach guten Risiken, ihre überzogene Werbung und natürlich über die überbordende Kontrollitis und Formu - laritis geärgert hat und ihnen gerne mal eins auswischen möchte. Aber solch ein Ärger ist ein schlechter Ratgeber. Nein, Monopolisten fehlt jeglicher Sparanreiz, fehlt jeglicher Druck von Konkurrenten, zum Beispiel Prämien zu senken.

Monopolisten nehmen ihren Klienten, den Prä - mienzahlern, jegliche Lust an selbstverantwort - lichem Handeln, da sie die Prämien (aber auch die

Angebote und die Qualität) zum Beispiel durch den Wechsel der Kasse nicht mehr beeinflussen können. Nein, auch bei den Krankenkassen gilt:

Wettbewerb hat seinen Preis und seine uner- quicklichen Seiten, aber: Der Nutzen des Wett - bewerbs ist viel höher als sein Preis. Das endlich zu begreifen, würde mehr dazu beitragen, den Röstigraben zu verkleinern, als sich noch früher am Frühfrangsä zu versuchen.

Richard Altorfer

EDITORIAL

ARS MEDICI 17 2014 825

Le Frangsä und die Einheitskasse

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