COMPUTER
Z
ur Mitte dieses Jahres wurde ein über sechs Quartale reichender Feld- test mit EDV-Systemen in zwölf Hamburger Arztpraxen unterschiedlicher Fachrich- tungen abgeschlossen. Damit sollte der Nachweis erbracht werden, unter welchen Vor- aussetzungen neuzeitliche In- formations- und Datenverar- beitung auch in der ambulan- ten Medizin vorteilhaft ist.Gleichzeitig zielten die han- seatischen Kassenärzte darauf ab, Ordnung in den heteroge- nen EDV-Markt zu bringen und bei den Praxisrechnern die Spreu vom Weizen unter- scheiden zu lernen. Denn das freie Kräftespiel des Marktes führt bei der Mediziner-EDV offenbar zu keinem brauchba- ren Ergebnis: Das Programm-
angebot konzentriert sich nicht auf wenige, funktional stetig weiter abgerundete Sy- steme mit zukunftssicherer flächendeckender Verbrei- tung. Vielmehr ist eine wahre Flut von Praxisrechnern auf den Markt gelangt. Der gna- denlose Verdrängungswettbe- werb steigert nun leider nicht die Qualität der Systeme, son- dern nur die Unsicherheit der ansonsten durchaus EDV-in- teressierten Ärzteschaft.
Ordnung in dieses Chaos zu bringen war die verdienstvolle Aufgabe, der sich die Kassen-
ärztliche Vereinigung Ham- burg unter ihrem damaligen Vorsitzenden Dr. Jens Döring gestellt hatte. Dazu bedurfte es der Kooperation mit re- nommierten Anbieterfirmen, denn das KV-Budget sollte un- angetastet bleiben.
Getestet wurden sieben ver- schiedene Computertypen der Firmen IBM, Nixdorf und Philips. Alle Aspekte des fa- cettenreichen Themas wur- den behandelt: Rationalisie- rung, Zuverlässigkeit, Ökono- mie und Zukunftssicherheit.
Der nunmehr vorgelegte Ab-
schlußbericht beschreibt die Versuchsbedingungen sowie die Testergebnisse in den ein- zelnen Praxen ausführlich.
Den Systemanbietern atte- stiert die Kassenärztliche Ver- einigung nach zunächst ent- täuschendem Start, daß sie die im Test mit vereinten Kräf- ten verbesserten Programme in ähnlichen Praxisstrukturen als Bereicherung empfehlen könnte. Das von den Hambur- gern couragiert vorgetragene Resümee zur EDV-Verbrei- tung in der Ärzteschaft ist dar- auf angelegt, konstruktive Dis- kussionen auszulösen.
• Der vollständige Wortlaut des Berichts („EDV in der Arztpraxis") ist der DÄ-Aufla- ge für die niedergelassenen Kollegen als Verlegerbeilage beigefügt. EG
Praxiscomputer im Feldversuch
Ergebnisbericht der KV Hamburg
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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 47 vom 20. November 1985 (93) 3565