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GOA '82
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DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
KULTURNOTIZEN
Der in sich
hineinblickende Mensch
Zu den Bildern von Isaac Feuerberg
Der Maler Isaac Feuer- berg ist seit zehn Jahren als Arzt tätig. Seine naturwissen- schaftlich-medizinische For- schertätigkeit brach er 1982 abrupt ab, da er sich nach sei- nem Ermessen dabei immer mehr von der praktischen Medizin und damit von den Menschen entfernte. Er ver- lagerte seine Arbeit in das Gebiet der onkologischen Diagnostik und Therapie, wo er bis heute ausgesprochen engagiert tätig ist. Seither ak- tiviert und intensiviert er auch sein schöpferisches Schaffen, lebt sehr zurückge- zogen in der Nähe einer west- deutschen Industriemetropo- le und meidet weiterreichen- de gesellschaftliche Kon- takte.
Beruflich ist er täglich mit Grenzsituationen zwischen Leben und Tod, mit schwe- ren Konflikten und Spannun- gen konfrontiert, die nicht unmittelbar verarbeitet wer- den können. Die Malerei er- möglicht es ihm, diesen do- minierenden Anteil seines Gefühlslebens experimentie- rend zu sublimieren — distan- ziert von der rollenfixierten Berufswelt und dem Status
„Arzt".
Feuerbergs Werke sind daher als Verarbeitung per- sönlicher Emotionen, Im- pressionen und Träume anzu- sehen, die jedoch dem Be- trachter den Nachvollzug er- möglichen, die Denkanstöße
und Erfahrungen emotional transferieren. Dabei sind we- der kommerzielle gesell- schaftliche noch moralische Zielsetzungen bestimmend, vielmehr liegt die Bedeu-
tung für den Künstler nach eigenen Aussagen darin,
„. . . eine für mich selbst im Moment positive Überle- bensform in der Eindimen- sionalität unseres verbleiben- den Lebens zu finden."
Diese These bestimmt weitgehend alle Werke von Feuerberg. Er wählt eine Darstellung in sich ruhender Menschen, deren Gedanken sich plötzlich auf das Selbst konzentrieren, die nicht mehr funktional, mechani- stisch unseren industriege-
Isaac Feuerberg:
Auf der Jagd — Die Gefangen- schaft der Morgenröte, 1985
sellschaftlichen Anforderun- gen gehorchen, deren Folge die Isolation ist. Verstärkt wird dieser Aspekt durch die Beziehungslosigkeit der alle- gorischen Bildzeichen zuein- ander, der Dingsymbole und figurativen Elemente. Mittel- punkt bleibt jedoch immer der in ein imaginäres Gesche- hen einbezogene, in sich hin- einblickende Mensch.
In den letzten zwei Jahren hat Isaac Feuerberg die Per- sonendarstellungen in auffal- lend impulsivem Gestus an- gelegt und in den Vorder- grund von flächigen mono- chromen Negativformen mit exotisch anmutenden Schrift- zeichen gebracht. Dabei weist eine trennende Linien- führung einerseits auf das Be- dürfnis nach klarer Form wie auch nach konsequenter Ab- grenzung gegen äußere Ein- flüsse hin.
In den meisten Werken Feuerbergs dominieren Blau- und Grüntöne mit verschie- denen Abstufungs- und Sätti- gungsgraden. Dieses Farb- spiel verleiht den Bildern häufig einen sehr harmoni- schen Charakter, den Titel und Inhalt nicht immer ver- muten lassen. In neueren Werken unterstützen mit dem Spachtel aufgebrachte plastische Modelliermassen in Verbindung mit Acrylfar-
ben die Komposition durch Strukturelemente, die ein Licht-Schatten-Spiel erzeu- gen und so den imaginären Bildraum vertiefen.
G. Praekelt
Kontaktadresse für Interessier- te: Dr. med. Uwe Hädicke, Mül- lerstraße 156 b, 1000 Berlin 65, Te- lefon 0 30/4 65 31 48
Ärzte schreiben in Bayern
Zwei Ärzte, beide auch li- terarisch tätig, wollen es den in Bayern ansässigen schrei- benden Kollegen ermög- lichen, Lyrik und/oder Prosa zu publizieren. Sie bereiten derzeit die Herausgabe des ersten Bandes einer Reihe
„Ärzte schreiben in Bayern"
vor, die je nach Resonanz weitergeführt werden soll.
Jeder Band soll etwa zwei- hundert Seiten umfassen, je- der Arzt kann pro Band bis zu 25 Seiten aus seinem lite- rarischen Werk unterbrin- gen. Interessenten können sich (mit einem frankierten Umschlag für die Rückant- wort) wenden an Dr. Peter Pfeiffer, Röntgenstraße 6, oder Dr. Harald Rauchfuss, Bahnhofstraße 38, beide in 8530 Neustadt/Aisch. er
Strahlenschutz-lnformationskurs für Mediziner
(Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte) zur novellierten Röntgenverordnung
Kurs Nr. K — 60 — 607 — 082 — 8 Samstag, 25. Juni 1988, 8.30-14.00 Uhr
Programm bitte anfordern beim
Haus der Technik e. V., Postfach 10 15 43 4300 Essen 1, Tel. (02 01) 18 03-1
A-1226 (86) Dt. Ärztebl. 85, Heft 17, 28. April 1988
