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Wohlgemuth, T. (2002). Landschaftsdynamik von Zürich: zwei Synthesen zu einer Landschaft. Zwei Buchbesprechungen. Informationsblatt Landschaft, 53, 4-5.

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landschafi:sdyna~uin~ v@im lürh;h: iv,e~ Syimth11s1jm iu 1aio1e1' lar~ds~hai·R

ZwaiBMchbasprechu~ga~

Thomas Wohlgemuth

Seit kurzen sind zwei bemerkenswerte Landschaftssynthesen zur Stadt Zü- rich im Buchhandel erhältlich. Tho- mas Germanns Stadtent,.vicklung in Bildansichten «Zürich im Zeitraffer»

und Elias Landolts ,,(Flora der Stadt Zürich)> ergänzen sich gegenseitig und m:uchen •:1a3 Komf.l::.x.e der Land- s:::baftsentwicklung greifbar.

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Der Jahrtausenclwechsel hat der Stadl Zürich zv,rei höchst bemerkemwe:ce landschaftsrelevante Syntheseberichte zum Stadtgebiet beschert Miit dem zweiten Band •',(Zürich im. Zeitraffer,>

knüpft Thomas (iermann, Speziali5t für hisiolische Kartographie, nahtlos an s,eine erste Studie z-:xr S tad1tentv1ick- lung m1 und ermögliche im Vergleich von 32 Stadtansichten, 17 im ersten Band, 15 im zweiten, den Nachvollzug der Entwicklung vom römischen lvli- füärstützpunkt 15 v. Chr. bis zum neuzeHli.ch::n Zürich der ersten S,:adt- vereinignng 1893. Die, extfem detaill- reichen Ansichten 1ontstanden aufgrund ungeheurer Datenmengen, d1ie Ger- mann synthetisch Lllld -- ·01erm Daten fehlten - auch mit dosierter Phan1:asie zu ansch,mlichen Zeitsd1nüten verar- beitete,

Ebenso alaibisch wird eine riesige Datenmenge in der <<Flora der Stadt ZtLcich,, von Elias Landolt, emeriüerLer Professor der Geobotanik, behandelt.

Im gev,ichtigen Buch werden Verbrei- l:ungsveränd1;;rungen von 2000 Pflan- zenarten auf dem heutigen Gemein- degebiet vcn Zürich dargestellt, für 1400 einh,si.mlsche oder ,eingebürgerte Artc:n in Form von ·verbreitungskarten, für 600 verwilderte oder oft ange- pflanzte Arten rnit verbalen Angaben der Fundstellen. Die Entwicklungsge- schichte der Flora (und Vegetation) basiert auf Pollenanalysen, Literaturan- gaben, Herbarbelegen sowie auf einer 15 Jahre dauernden Rasterkartierung, die 1998 abgeschlossen wurde,

liamdsc~at~: Symi1the:!!ie

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illi11'.11l~H

In beiden Werken geht es den V erfas- sern darum, die zeitliche Entwicklung

Landolt E., 2001:

Ffora cler Stadt Zil!rkh (1984! 0 1998).

Birkhäuser, B2,sel. 1421 S, sfr. 98.- Gennann T., 1997:

Zü:rich h1i1 ZeUiriinffäR"o G'rezendbmetes mm:11 lmmmemie:rh,s Stadfüfül., L Bm1d: V OE! der Röm1erz,eii h,113 1;1um Scha:rrnzenhau ]_,6,::1:,2, Vlerd Verlag, Zürich., sFr. 98.-.

Gennann T., 2000:

Ziirid1 Sm Z:el:1ndffierc. Gr.ez,eJdm,~J,es rnf1r] kornmr1cer11tiertes: Shllr:lltrbiiNd,

1 2. Band; Vl[}n 11r52l bis ml· 'örn.tcici Stndlvei;Tiuigung 1893,

L

\Verd ·'/erlag, Zürid1. ~;Fr, 93.-.

eines festgelegten Raums -- Dynamik schlechthin - auf wissenschaftliche VVeise festzuhalten. Germann wählt das Instrument des Bildes bz,,v. der An2icht, um den:, Betrachter die Ver- änderungen sowohl als Ganzes al2 auch im Detail mitzuteilen. Die Ent- wicklung der Stadt und ihrer Urnge- bung wird mit ausführllchen Erläute- mngen zu historisch belegten Sachve,c- halten beschrieben. Ein Planquadrat hilft, die räumlichen Veränderungen - die Häuser und Bauten sind einz,eln erkennbar - über einen Zeitraum von 1900 Jahren zu lokalisieren, Im Ge- gensatz zu den oft ausgestellten und veröffentlichten BiJdern und Druck- prospekren, die Zürich von :ülen Seilten her zeigen, {z.B. Schöne Ausslchten!

Zürcher Ortsbilder und Landschaften in der Druckgraphik 1750-1850.

Hatje Cantz, 2002; Katalog zur Aus- stellung 1111 Haus zum Rechberg, Zü- rich, 2. JFeb. - 17. IVfärz 2002) hat Germ:ums Synthesearbeit eine völlig andere, eine konsistente Qualität

DieDz,rstellungeinerFlorainBildem wäre nur in ganz ldeinen Ausschnitten möglich. Grössere Ausschnitte würden zur Abbildung von Vegeiation führen, noch grössere zur Darstellung von Landschaft Doch verfügen wir über zu wenig i\ngaben, um Veränderungen über Jahrhunderte fundieri: zu Bildern

~verarbeiten zu können. In geobotani- scher Tradition unternimmt Landolt den V ersuch, aus den Eigenschaften der ]Pflanzen wie z.B. ihrem Wuchs- verhalten und anhand ihrer aktuellen und histmisch belegte11 Verbreitung eine Synthese der Landschaftsverän- derung abzuleiten. Über 40 Seiten schildert er di.e Geschichte von Flora

und Vegetation seit der letzten Eiszeit bis heute und führt auf einleuchtende Vcleisr:: c1ie st:':te Florenveränderung zu- r'Lick auf die früher und heute herr- schenden Umvveltbedingungen,

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l~11ir~r.ti1~[ll~fft ist le:u1m 11n~

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Obwohl beide Arbeiten einen ddini.er- ten Teil einer Landschaft znm Gegen- stand ihrer Analys:cn machen, spre- chen sie doch lrnum von dieser Ge- samtheit. Dem Historiker geht es urn das bildliche Erfassen der einzelnen Bntwicklungen, uü1 bauliche 'ieränd~- rungen im Zusammenha,ng mit exi- stenziellen und politischen Zwängen, Landschaft - in di.esem Falle Stm:lt- landschafl - erscheint als Produki: die- ser Betrachtung. Bei.m Florendyna- miker dreht sich die Dynarnik um die k1in11atische Besonderheiten des Stadt- klimas, um Bewütschaftungsänderun- gen in urbanisierten und ländl:ichen Gebieten, und um Arealschwurnl Eine 'Vielzahl von Indikatmen, z.R Anzahl ausgestorbener A1ien oder die Abnah- me bzw, Zunahme einzelner Arten, sind spezielle :tv!osaikteile, die zum floristischen LandschaftE,aspekt ver- webt ·werden.

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Landschaft ist der RaumausschniH, den man überblicken kann. Die Kom- plexität der Landschaftselemente ist am einfachsten als Bild zu fassen, Im Wort Landschaft klingen Raum und Zeit gleichermassen mit, denn die räumliche Dimension «Land» ist von

Inf.bl. Forscb,berdch Landsch, 53, 2002 4

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der zeitlichen Komponente der Ent- stehung des Raums, unterschiedlich

«alte» Landschaftselemente belegen es, in Schwung gehalten. Unter Land- schaft versteht man im täglichen Ge- brauch trotzdem etwas statisches, ak- tuelles. Mit dem Wort Landschafts- dyamik wird deshalb der Vergleich einer früheren oder zukünftigen Land- schaft mit einer aktuellen betont - anstatt einzelne Bilder ein Film. Tat- sächlich war eine Motivation von Germann der Auftrag des Schulfern- sehens, die Stadtentwicklung als Film zu fassen. Der aufmerksame Nach- vollzug von Germanns «Film» erwei- tert das Bewusstsein für all die histori- schen Ecken und Gassen in Zürich, aber auch für die fortschreitende Um- gestaltung der stadtnahen Bezirke.

So eindrücklich die Stadtlandschaft in ihrem Wandel dargestellt wird, so wenig sind doch quantitative Aussa- gen möglich. Hierzu sind Datensamm- lungen oder Datenbanken von ausge- wählten Landschaftselementen nötig.

Pflanzenarten eignen sich bestens hier- zu. Ihre Anwesenheit oder ihr Fehlen deuten auf die herrschenden Umwelt- bedingungen hin. Die Einbettung bota- nischer Landschaftselemente im Stadt- entwicklungsfilm verstärken nun die W ahrnehrnungen der Umweltverände- rung und deren Auswirkungen auf die Flora. Das Faszinierende an den beiden hier vorgestellten Synthesewerken ist ihre Kombination, die das Komplexe der Landschaftsdynamik begreifbar macht.

Diplomarbeiten

Natalie Hofbauer, 2002:

Kompartimentierung von VA- und Ektomykorrhizen im Profil eines Wald- standortes.

Dipl.arb. ETH Zürich, Dept. Agrar- und Lebensmittelwissenschaften.

Referent: Prof. Dr. E. Frossard, ETHZ Korreferent: Dr. S. Egli, WSL Flurin Trepp, 2002:

Wechselwirkungen zwischen der Or- chidee Goodyera repens und dem Ektomykorrhizapilz Rozites caperata.

Dipl.arb. ETH Zürich, Dept. Umweltnatur- wissenschaften.

Referent: Prof. Dr. J. Zeyer, ETHZ Korreferent: Dr. S. Egli, WSL

Publikationen

Bättig, C.; Bächtiger, C.; Bernasconi, A.;

Brändli, U.-B.; Brassel, P., 2002:

Landesforstinventar. Wirkungsanalyse zu LFil und 2 und Bedarfsanalyse für das LFI3. - In: Umwelt-Materialien Nr.

143. Bern, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft. 89 S.

Graf, R. F.; Suter, W.; Hess, R., 2002:

Unter dem Schirm des Auerhuhns. - Wald Holz 3/02: 36-38.

Graf, R. F., 2002:

Das Auerhuhn - urtümliche aber stark bedrohte Vogelart unserer Gebirgs- wälder. - zuger panda 1/02: 9-12.

Hunziker, M., 2002:

Alp-Bilder, Alp-Träume, Meinungen. - Bull. ETH Zürich 24: 10-13.

Hunziker, M., 2002:

Welche Landschaft ist in den Alpen erwünscht? - Gartenbau 2: 27.

Studhalter, S.; Holderegger, R., 2002:

L'alisier torminal et la recherche au WSL. - Foret 55, 2: 23-25 Keller, W., 2002:

Niederwald als Leitfossil de Rinden- nutzung. - Nat. Mensch 1/2002: 16-19.

Nirnis, P.L.; Scheidegger, C.; Wolseley, P.A. (eds), 2002:

Monitoring with Lichens - Monitoring Lichens. - Dordrecht, Boston, London, Kluwer Academic. 408 S.

Scheidegger, C.; Goward, T., 2002:

Monitoring Lichens for Conservation:

Red Lists and Conservation Action Plans. - In: Nirnis, P.L.; Scheidegger, C.; Wolseley, P.A. (eds) Monitoring with Lichens - Monitoring Lichens.

Dordrecht, Boston, London, Kluwer Academic. 163-181.

Scheidegger, C.; Groner, U.; Keller, C.;

Stofer, S., 2002:

Biodiversity Assessment Tools - Lichens. - In: Nimis, P.L.; Scheidegger, C.; Wolseley, P.A. (eds) Monitoring with Lichens - Monitoring Lichens.

Dordrecht, Boston, London, Kluwer Acadernic. 359-365.

Will-Wolf, S.; Scheidegger, C., 2002:

Monitoring Lichen Diversity and Ecosystem Function. - In: Nirnis, P.L.;

Scheidegger, C.; Wolseley, P.A. (eds) Monitoring with Lichens - Monitoring Lichens. Dordrecht, Boston, London, Kluwer Acadernic. 143-145.

Will-Wolf, S.; Scheidegger, C.; McCune, B., 2002:

Methods for Monitoring Biodiversity and Ecosystem Function. - In: Nirnis, P.L.; Scheidegger, C.; Wolseley, P.A.

(eds) Monitoring with Lichens - Monitoring Lichens. Dordrecht, Boston, London, Kluwer Acadernic. 147-162.

Schenk, A., 2002:

Akzeptanz von Bewirtschaftungs- verträgen für Trockenstandorte. - Agrarforschung 9, 2: 44--49.

Schwarz, M.; Steinmeier, C.; Waser, L., 2002:

Detection of storm losses in the Alpine forest areas by different methodical approaches using high-resolution satellite data. - In: Begni, G. (ed) Observing our environment from space:

New solutions for a new rnillenium.

Lisse, Balkema. 251-257.

Tarasova, V. V.;Benkov,A. V.;Milyutin,L.I.;

Shashkin,A. B.; Benkova, V.; Schweingruber, F. H.,2001:

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Senn, J.; Suter, W.; Hindenlang, K., 2001:

Bäume, Huftiere und Auerhühner:

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Senn-Irlet, B.; Bieri, G.; Küffer, N., 2001:

Irpicodon pendulus (Alb. et Schwein.: Fr.) Pouzar 1966 - Der Eggenpilz an Föhre. - Schweiz. Z. Pilzkd. 79, 4: 135-140.

Ulber, M.; Bonfils, P.; Könz, D.; Zuber, R., 2001:

Gin in Tschlin - W eisstannen von besonderem genetischen Interesse. - Bündnerwald 54, 2: 71-72.

Wagner, H.H., Edwards, P.J., 2001:

Quantifying habitat specificity to assess the contribution of a patch to species richness at a landscape scale. - Landsc.

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Zur Rolle von Modellökosystem- versuchen in der öffentlichen Umwelt- diskussion. - In: Brunold, C.; Balsiger, P.W.; Bucher, J.B.; Körner, C. (eds) Wald und C02. Ergebnisse eines öko- logischen Modellversuchs. Birmensdorf, Eidg. Forschungsanstalt WSL. Bern, Stuttgart, Wien, Haupt. 69-78.

Inf.bl. Forsch.bereich Landsch. 53, 2002 5

Referenzen

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