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Longatti, P. (2002). Born To Be Wild - eine Buchbesprechung. Informationsblatt Landschaft, 53, 3.

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Born To Be Wild

eine Buchbesprechung

Peter Longatti

Die Untersuchungen, die an der WSL zur Raubtierakzeptanz gemacht wur- den (siehe Kästchen Raubtierprojekt), haben ergeben, dass die grundsätzliche Einstellung zu Natur und Wildnis die Wahrnehmung dieser Tiere und der Probleme mit ihnen ganz wesentlich beeinflusst. Die Lernwerkstatt als Um- setzungsprodukt dieser Forschungs- ergebnisse will deshalb nicht bloss um Sympathien für diese konflikt- trächtigen Raubtiere werben, sondern bei der Einstellung zur Natur ansetzen.

Raubtierprojekt

Zum Projekt «Die gesellschaftliche Akzeptanz der Ausbreitung wild- lebender Grossraubtiere in der Schweiz» sind verschiedene Info- blattartikel erschienen (Nr. 39, 41, 50).

Eine differenziertere Darstellung findet sich im ebenfalls neu er- schienenen Band: Hunziker, M.;

Landolt, R., (eds) 2001: «Humans and Predators in Europe - Research on how society is coping with the return of wild predators». Forest Snow and Landscape Research Vol.76, Issuel/2: 1-326.

insbesondere in den beiden Beiträ- gen:

Caluori, U.; Hunziker, M., 2001: Der Wolf: Bedrohung und Lichtgestalt - Deutungsmuster in der Schweizer Be- völkerung. 169-190.

Hunziker, M.; Hoffmann, C.; Wild- Eck, S., 2001: Die Akzeptanz von Wolf, Luchs und «Stadtfuchs» - Er- gebnisse einer gesamtschweizerisch- repräsentativen Umfrage. 301-326.

Eine Besprechung des ganzen Themenheftes Forest Snow and Landscape Research 76, 1/2 folgt.

Eidg. Forschungsanstalt WSL (Hrsg.) 2001:

Zottelpelz, Pinselohr und Goldauge. Eine Lernwerkstatt zur Wiedereinwanderung von Bär, Luchs und Wolf.

Birmensdorf, Eidg. Forschungsanstalt WSL. 138 S. Preis: sFr. 25.- Für Schulkinder im Alter von 10 bis 13 Jahren.

Zu beziehen bei WWF Schweiz, Zürich. E-mail: service@wwf.ch Dies mag manchen als paradoxe

Aufgabe für die Schule erscheinen, da diese von der Tradition her eher als ein Ort der Zähmung, ein Hort der Zivili- sation, eine Bastion gegen die Verwil- derung angesehen wird. Gerade Wild- tiere, die nichts lernen müssen, die von niemandem gehegt und gepflegt wer- den, die sich von ihrem Instinkt leiten lassen, könnten die Schüler ja dazu animieren, sich gegen Stillsitzen und Zuhören zu wehren ...

Das Lehrmittel kratzt sicher an der Vorstellung, dass die Schule die wil- den Schüler zähmen soll. Es beisst sich auch mit den Sehgewohnheiten der Kids, die dank heutigem Multimedia- Schnickschnack einer permanenten Reizüberflutung ausgesetzt sind: Es gibt keine bunten Fotos, keine auf- dringlichen Graphik-Gags, keine An- leihen von Videospielen und Mode- design. Es wird verzichtet auf eine emotionale Breitseite, die mit einer graphischen Materialschlacht verbun- den gewesen wäre.

Sehr verhalten und traditionell schul- mässig in der Aufmachung kommt die Mappe mit den Arbeitsblättern daher.

Die präzisen Zeichnungen (ausgeführt von einer wissenschaftlichen Zeichne- rin der WSL) animieren zur genauen Beobachtung. Die Schüler werden aber immer zu Aktivitäten aufgefor- dert: Zeichnen, kartenlesen, ausmalen, ausschneiden, kleben, Rätsel lösen, Fragen beantworten, Texte analysie- ren, Aussagen beurteilen.

Es gibt aber auch Anleitungen zu Spielen, mit denen das Verhalten der Tiere nachvollzogen und somit subjek- tiv erlebbar gemacht wird: Leitwolf spielen, Reviere markieren, Jagen wie ein Luchs oder wie ein Rudel Wölfe.

Illustrationen: Verena Fataar

Bei diesen Spielen könnten die Kinder auf ihre eigenen wilden Seiten stossen, das Raubtier in sich entdecken. Sie werden sich Gedanken machen müs- sen über Natur und Gesellschaft. Beim Einkreisen des Beutetieres, wie es das Wolfsrudel macht, kommt ihnen diese Methode vielleicht plötzlich bekannt vor, und sie fragen sich, ob dieses die richtige Art ist, mit den eigenen sozia- len Problemen umzugehen.

Wenn sie merken, dass eine Schul- klasse kein Wolfsrudel sein kann, ein Wolf aber eben auch kein Schüler, ist ein Lernziel sicher erreicht. Sollten sie aber ob ihrer inneren Verwandtschaft mit dem Wolf und seinem Jagdinstinkt erschrecken, werden sie sich vielleicht gegen die Anwesenheit eines sol- chen Tieres wehren, womit das Ziel der Lehrmittelmacher verfehlt wor- den wäre. Einige Unterrichtseinhei- ten könnten also ein echtes Abenteu- er werden - auch für die Lehrer!

Eine on-line-Version von einigen Werkstattaufträgen gibt es auch bereits seit einiger Zeit auf dem Internet unter der Adresse:

http://www.wsl.ch/land/products/predator/

Inf.bl. Forsch.bereich Landsch. 53, 2002 3

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