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Fischbacher, U., & Longatti, P. (1993). Toposkop: Bio- und andere Tope betrachten. Informationsblatt Landschaft, 15, 3-4.

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Vopomop : Bio- und andere Tope betrachten

Urs Fischbacher und Peter Longatti

Die zur Zeit noch dominierende Idee im Naturschutz ist das Konzept des Schutzgebietes: Ein klar abgegrenzter Raum wird mit bestimmten Auflagen belegt, um ein be- stimmtes Schutzziel zu erreichen. Einen solchen Raum bezeichnen wir als Schutzobjekt. Es kann sich dabei bei- spielsweise um ein Hochmoorbiotop handeln, das vor Trittschäden und Düngung bewahrt werden muss oder um eine besonders schöne Landschaft, die vor Verschandelung geschützt werden soll.

Die Bezeichnung der Schutzobjekte von nationaler Bedeutung ist nach dem Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) Bundessache, und so hat der Bund auch einige Inventare in Angriff genommen. Im Jahre 1977 erschien

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Abbildung 1: Bildschirmausdruck. In der unteren Hälfte befindet sich das Toposkop mit den geometrischen Infor- mationen (eine Karte der Moorlandschaft Rothenthurm mitderdazugehörigenLegende). Im oberen Teil sieht man HyperCard mit den beschreibenden Informationen (Infor- mation zu einem der abgebildeten Flachmoore).

Abbildung 1: Impression de l'ecran. On voit dans la partie inferieure Je Toposkop, avec !es informations topogra- phiques (une carte du site marecageux de Rothenthurm avec la legende s'y rapportant). La partie supcrieure presente H yperCard avec !es informations descripti ves (Informations se rapportant

a

un des bas-marais representes).

die erste Version des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN). Es ist dies eine Sammlung von Schutzobjekten verschieden- sten Typs und reicht vom Findling über Auenbiotope bis zur Berglandschaft.

Bis in die 8_0er-Jahre gab es keine Biotopinventare auf nationaler Ebene.-Mit dem Rothenthurmartikel und der Revision des NHG von 1988 erhielt der Bund auch in diesem Bereich die Kompetenz, aktiv zu werden. In der Folge wurden dann verschiedene Inventare erstellt. Das Hochmoor- und das Aueninventar haben in der Zwischen- zeit Rechtskraft erlangt. Weitere Inventare, wie das Flach- moorinventar und das Inventar der Moorlandschaften, werden noch bereinigt.

Papierlösung unbefriedigend

Diese Inventare spielen in der Planung eine wichtige Rolle. Allerdings ist die Organisation der Schutzobjekte in Inventaren nicht sehr praktisch. Will man für ein konkretes Projekt beurteilen, ob es Schutzobjekte tangiert, muss man folgendermassen vorgehen: Man schaut auf der Über- sichtskarte des ersten Inventars, welche Objekte in der Nähe des Planungsbereiches liegen. Für all diese Objekte konsultiert man auf dem Inventarblatt die genauen Gren- zen. Zusätzlich enthält das Inventarblatt Informationen, die Aufschluss über Schutzmassnahmen geben können.

Dieses Prozedere wiederholt man für alle Inventare.

Ideal wäre, wenn auf einer einzigen Karte alle Inven- tare detailliert eingezeichnet wären. Darauf basierend könn- te man sich eine Liste aller Objekte von allen Inventaren im Untersuchungsgebiet zusammenstellen und sich die entsprechenden Inventarblätter anschauen. In diese Rich- tung gibt es bereits Ansätze. Der Kanton Bern hat bei- spielsweise für die 25'000er-Karten einen Aufdruck mit allen für den Moorschutz relevanten Inventaren machen · lassen. Das BUW AL hat mit dem Programm BUWIN ein System, das diese Funktion interaktiv erfüllt. Ausserdem sind kommerzielle Produkte auf dem Markt, die „nur"

noch mit den Informationen gefüllt werden müssen.

Spezialisierte Karten auf Papier haben verschiedene Nachteile: Sie können nur mit grossem Aufwand aktuell gehalten werden und Inventare können nicht beliebig zusammengestellt werden. Die anderen EDV-Produkte

Inf.bl. Forsch.bereich Landsch. WSL Nr. 15, 1993

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bedingen eine relativ grosse Investition an Hard- und Software und sind so nicht breit verfügbar.

Deshalb haben. wir ein neues EDV-Produkt - das

„Toposkop" - entwickelt, mit dem die Inventare auf dem Macintosh angeschaut werden können. Zur Zeit verfügbar sind die Feuchtgebietinventare des Bundes (Hochmoore, Auen,Flachmoore,Moorlandschaften),dasBLN,dieJagd- banngebiete, die Wasservogelreservate und Amphibien- laichplätze. Dazu kommen Hintergrundkarten, wie eine Gewässerkarte, und eine bibliographische Datenbank, die Literaturzitate zu den einzelnen Objekten enthält.

Die Inventare anf Mac

Kern des Toposkopes sind die Karten: Man kann sich Karten mit den verschiedenen Inventaren zusammenstel- len. Auf diesen Karten können die Inventare passend eingefärbt werden und der Ausschnitt kann mit der Maus oder mit der Tastatur ausgewählt werden. Weiter können sie mit eigenen Hintergrundkarten, zum Beispiel mit selbsterfassten Kartenausschnitten, ergänzt werden.

Als Informationen über das Inventar sind immer ver- fügbar: die Quelle der Daten sowie deren rechtlicher Status (handelt es sich um ein wissenschaftliches Inventar, ist es in Vernehmlassung oder ist es teil weise oder ganz in Kraft). Weiter werden je nach Inventar zusätzliche Infor- mationen, wie die gesetzliche Grundlage und wichtige Publikationen, angegeben.

In den Informationen über die einzelnen Objekte ist mindestens die Bezeichnung des Objektes angegeben. Oft sind aber mehr Daten vorhanden: So gibt es im Hochmoorin- ventar Informationen über das Vorkommen von Pflanzen- arten und im Flachmoorinventar über die Flächenanteile der Pflanzengesellschaften.

Die Informationen der verschiedenen Inventarteile sind untereinander verbunden. Man kann sich die Informatio- nen zu einem Objekt, das auf einer Karte abgebildet ist, anzeigen lassen. Umgekehrt kann man Objekte, deren Informationen man gerade liest, auch auf der Karte ins

Vorrätige Berichte

Von folgenden Berichten sind noch Exemplare erhältlich.

Sie können bei der Bibliothek der WSL angefordert werden:

Heinrich Schiess; 1989: Schilfbestände als Habitatinseln von Vögeln, EAfV-Bericht 321.

Jürg Demarmels; 1990: Trockenstandorte als Habitatinscln für Schmetterlinge und Heuschrecken, EAfV-Bericht 322.

Gesellschaft für Ökologie, Jahrestagung in Zürich, Sept.

1992: Programm mit Abstracts.

Probenummern: Zeitschrift für Ökol\)gie und Naturschutz, l 1992. G. Fischer, Jena.

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Zentrum rücken und vergrössert darstellen.

Mit enthalten sind auch zwei Module, die nicht nur dazu dienen, Daten zu betrachten, sondern auch zu bear- beiten. Das eine Modul dient dazu.J Listen von Objekten aus verschiedenen Inventaren zu erstellen. Mit dem ande- ren Modul können Kommentare zu Objekten abgespeichert werden.

Geometrische und beschreibende Informationen trennen

Technisch gesehen gibt es zu jedem Inventar beschreiben- de Informationen und geometrische Informationen. Diese beiden Informationsarten werden mit zwei verschiedenen Programmen bearbeitet: Die beschreibenden Informatio- nen in HyperCard und die geometrischen Informationen in einem an der WSL entwickelten Programm. Diese Eigen- entwicklung nennen wirToposkop; ebenso wie das Gesamt- produkt. Die beiden Programme sind über eine AppleEvents™ -Schnittstelle miteinander verbunden. Wird beispielsweise ein Objekt auf einer Karte angeklickt, so bekommt HyperCard die Meldung, ein Objekt anzuzei- gen. Zusammen mit dieser Meldung wird die Objekt- bezeichnung, bestehend aus d~r Identifikation des Inventares und der Nummer des Objektes, übergeben.

Durch Trennung von geographischen Informationen und beschreibenden Informationen ist es möglich, die Pro- gramme einzeln auszutauschen, beispielsweise eine File- maker-Version der Datenbank zu erstellen und diese mit dem Grafikprogramm zu verbinden.

Die ganze Datenbank wird zur Zeit noch getestet. Sie soll auf einer 40 MB-Wechselplatte gegen einen Unkosten- beitrag von voraussichtlich ca. Fr. 200:- an kantonale Stellen und deren Auftragnehmer abgegeben werden.

Voraussetzung, um Toposkop laufen zu lassen, sind ein Macintosh mit Floating-Point-Prozessor, einem Wechsel- plattenlauf werk, dem Betriebssystem System 7 und HyperCard Version 2.1. Die Daten werden laufend aktualisiert. Neue Versionen sollen etwa im Abstand von 6 bis 12 Monaten erscheinen.

~ Telefonnummern im Bereich Landschaft Susanne Tanner (Bereichssekretariat): 01/739'24 '60 PD Dr. Otto Wildi (Bereichsleiter Landschaft): 01/739'23 '61 Dr. Thomas Dalang (Landschaftsdatenbank): 01{739'23'64 PD Dr. Peter Duelli (Zoologie): 01/739'23 '76

.Dr. Beat Wermelinger (Entomologie): 01/739'22'58

Dr. Felix Kienast (Landschaftsentwicklung): 01/739'23 '66 Dr. Bertil 0. Krüsi (Vegetation und Erhebungs-

methoden): 01/739'23 '73

Margrit von Euw (Sekretariat Moorschutz): 01/739'24'75 Andreas Grünig (Moorschutz): 01/739'23 '09 Impressum:

Redaktion: Urs Fischbacher und Peter Longatti

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