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Archiv "Primäre Dysmenorrhö: Auf der Suche nach den Ursachen" (02.11.1989)

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Tiere und Luft war das Thema einer Mal-Aktion „Kinder helfen Kin- dern", initiiert von Fisons Arzneimittel, Köln. Mehr als tausend Kin- der hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt, die Gewinne für die vierzehn schönsten Bilder (im Foto) erhielt die Selbsthilfegruppe Allergiekrankes Kind, Herborn. Fisons will einen Kalender mit den prämiierten Bildern herausbringen. Re

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

AUS, gieteg,,,.

Primäre Dysmenorrhö:

Auf der Suche nach den Ursachen

D

er Krankheitswert der Dysmenorrhö werde häufig unterschätzt, betonte Prof. Dr. med. Hans- Peter Zahradnik, Universi- täts-Frauenklinik Freiburg, bei einer von den Krewel- Werken veranstalteten Pres- sekonferenz Ende August in Rüdesheim. Die Angaben zur Häufigkeit dysmenorrho- ischer Beschwerden divergie- ren stark; als relativ verläß- lich wurden Studienergebnis- se bewertet, nach denen bei Adoleszenten beziehungswei- se jungen Frauen in etwa zehn Prozent der Fälle regel- mäßig und in etwa vierzig Prozent der Fälle unregelmä- ßig dysmenorrhoische Be- schwerden auftreten. Für ei- ne Dysmenorrhö prädispo- nieren frühe Menarche, Nul- liparität, emotionale Labilität sowie Dysmenorrhö der Mut- ter oder Schwester im Sinne eines Lernverhaltens am Mo- dell. Umstritten ist der Ein- fluß von Zyklusdauer und Blutungsstärke, Körperge- wicht, Rauchen und sportli- cher Aktivität.

Die Indikationsstellung richtet sich nach dem subjek- tiven Leidensdruck, der kei-

neswegs mit der Schmerz- stärke korreliert. Geringe Schmerzen können mit einem hohen Leidensdruck verbun- den sein und umgekehrt. So- matische und psychische Fak- toren spielen in der Pathoge- nese der primären Dysmenor- rhö in komplexer, im Detail nicht verstandener Weise zu- sammen. Hierzu Prof. Zah- radnik: „Wir können heute zwar viele objektive Parame- ter wie zum Beispiel die Pro- staglandin-Konzentration im Menstrualblut messen — im Verständnis der Pathogenese hat uns dies allerdings nicht sehr viel weiter gebracht!"

Das die Myometriumkon- traktion vermittelnde Pro- staglandin PGF2a sowie Ostrogen, welches die PGF2a - Synthese stimuliert, sind bei dysmenorrhoischen Frauen im Menstrualblut in signifi- kant größeren Mengen zu fin- den als bei eumenorroischen Frauen, während die Konzen- trationen von Prostacyclin, das die Uterusrelaxation be-

wirkt, sowie von Progesteron erniedrigt sind. Es gebe aller- dings auch eumenorroische Frauen mit erhöhten Prosta- glandin-Spiegeln im Men- strualblut, räumte Zahradnik ein und unterstrich damit, daß sich aus den Befunden nicht ohne weiteres Kausali- täten ableiten lassen.

Nur soviel stehe fest: Eine Dysmenorrhö müsse ernst ge- nommen werden. Zunächst sei eine ausführliche Ana- mnese und eine sorgfältige gynäkologische Untersuchung zum Ausschluß einer sekun- dären Dysmenorrhö ange- zeigt, erklärte Zahradnik zum praktischen Vorgehen. Allein die Versicherung, daß die Be- schwerden keine faßbaren or- ganischen Ursachen haben, könne schon therapeutisch hilfreich sein, fügte Diplom- psychologe Dr. med. Walter Schuth, ebenfalls Universi- täts-Frauenklinik Freiburg, ergänzend hinzu.

Die symptomatische The- rapie erfolgt in erster Linie mit nicht steroidalen Anti- phlogistika, unter denen Prof.

Zahradnik speziell Naproxen, Flufenaminsäure und Me- phenaminsäure als am Endo- metrium gut wirksame Sub- stanzen aufführte. Für Pa- tientinnen mit Kontrazep- tionswunsch seien Ovula- tionshemmer die idealen Therapeutika; als Erklärung für deren therapeutische Wir- kung wird der Rückgang der Prostaglandin-Spiegel im Menstrualblut angesehen.

Während der symptomati- schen medikamentösen The- rapie soll aber in jedem Fall abgeklärt werden, ob eine spezifische „Psychotherapie"

angezeigt erscheint. Laut Schuth lassen sich die folgen- den beiden Idealtypen relativ treffsicher diskriminieren:

Bei einem Großteil der Pa- tientinnen sei die Dysmenor- rhö „erlernt" und stelle sozu- sagen die Grunderkrankung dar; bei schätzungsweise ei- nem Drittel der Patientinnen

mit primär psychogener Ge- nese liege dagegen eine neu- rotische Persönlichkeitsstö- rung vor mit der Dysmenor- rhö als nur einem unter vielen Symptomen. Patientinnen des ersten Typs, so Schuth weiter, sprechen häufig gut auf ver- haltenstherapeutische und entspannungstherapeutische Verfahren an, während der neurotische Typ einer Ge- sprächstherapie bedürfe.

Sehr erschwert ist der thera- peutische Zugang bei Patien- tinnen, die aus der Dysme- norrhö einen sekundären Krankheitsgewinn beziehen, indem sie dadurch beispiels- weise Zuwendung erlangen oder aus einer als unbefriedi- gend erlebten Sexualität ent- fliehen können. Unbeantwor- tet mußte bei der Rüdeshei- mer Veranstaltung, bei der stark auf eine grundlegende psychische Komponente ab- gehoben wurde, die Frage bleiben, inwieweit eine pri- märe Dysmenorrhö nicht doch auch primär physiologi- sche Besonderheiten — allen- falls sekundär durch eine psy- chische Beteiligung verstärkt

— zur Ursache haben kann. vi

Filmuranfrührin:

Atopische Dermatitis

Einen Fortbildungsfilm über die atopische Dermatitis hat das Unternehmen Cassel- la-Riedel — Hersteller des Lo- kalkortikoids Prednicarbat (Dermatop®) — im Rahmen der diesjährigen Therapiewo- che Anfang September in Karlsruhe uraufgeführt. Die atopische Dermatitis mit ih- ren zahlreichen Erschei- nungsbildern „kann eine Fül- le anderer Hautkrankheiten imitieren", weshalb die Diffe- rentialdiagnose im Film sehr ausführlich und anschaulich abgehandelt wird. Als Ana- mnesehilfe wurde von Cassel- la-Riedel in Zusammenarbeit mit der Städtischen Hautkli- nik Dortmund ein spezieller Fragebogen erarbeitet, den interessierte Ärzte ebenso wie den Videofilm anfordern können bei Cassella-Riedel, 6000 Frankfurt/Main 61. vi A-3314 (74) Dt. Ärztebl. 86, Heft 44, 2. November 1989

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