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DIE MARMORIERTE BAUMWANZE IM OBSTBAU

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DIE ROTE § SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR OBST- UND WEINBAU 06/2020

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OBSTBAU

DIE MARMORIERTE BAUMWANZE IM OBSTBAU

Bis heute fehlen langjährige Erfahrungen zur Regulierung der Marmorierten Baumwanze in der Schweiz. Die Forschung dazu läuft auf Hochtouren. Für 2020 stehen drei Wirkstoffe zur Verfügung.

Die Bekämpfung von Halyomorpha halys, der Marmorierten Baum- wanze, ist schwierig, da die Wanze sehr viele verschiedene Pflan- zenarten befällt und sehr mobil ist. Im Obstbau besonders gefähr- det sind Birnen- und Pfirsichkulturen, ferner auch Apfelanlagen. Für 2020 stehen drei Wirkstoffe per Allgemeinverfügung zur Bekämp- fung der Wanze zur Verfügung. Die Wirksamkeit der bewilligten Wirkstoffe (Acetamiprid, Spinetoram und Spinosad) gegen die Mar- morierte Baumwanze lässt sich aus Tests im Labor einschätzen. Im Feld wurden sie gegen den Schädling noch nicht überprüft. Aus bis- her publizierten Versuchen weiss man, dass die zugelassenen Wirk- stoffe nur wirksam sind, wenn die Wanzen direkt getroffen werden.

Junge Nymphenstadien sind vermutlich empfindlicher als späte Nymphenstadien und Adulte.

Entwicklungsphasen der Wanze

Die Marmorierte Baumwanze legt ihre Eier von Mai bis September ab. Die Hauptablagephasen sind Ende Mai/Anfang Juni und Ende Juli/Anfang August. Diese Phasen und die Entwicklungsdauer kön- nen temperaturbedingt schwanken. Ungefähr 20 bis 30 Tage nach dieser Phase sind in der Anlage hauptsächlich junge Nymphen und Adulte zu finden. Letztere sind sehr mobil, können aus Anlagen ab- wandern, fliegen aber auch wieder ein.

Bekämpfung

Für eine gezielte Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln soll der Zeitpunkt einer Behandlung so gewählt werden, dass möglichst viele junge Nymphen getroffen werden: frühestens Mitte/Ende Ju- ni, sobald sich die Wanzeneier aus der ersten grossen Ablegepha- se zu jungen Nymphen entwickelt haben. Gründliche visuelle Kon- trollen und/oder Klopfproben in den Anlagen sind sinnvoll. Trotz dieser Bekämpfung ist vermutlich nicht davon auszugehen, dass

ein Schaden vollständig verhindert werden kann, weil einerseits nicht alle Wanzen getroffen werden und andererseits Adulte nach einer Behandlung wieder zuwandern können. Ein früher Schaden durch Adulte, die Früchte in einem sehr frühen Entwicklungsstadi- um anstechen und Deformationen verursachen, kann so nicht ver- hindert werden. Der Bekämpfungserfolg kann erhöht werden, in- dem eine Anlage vollständig eingenetzt wird, was jedoch für viele Anlagen aus unterschiedlichen Gründen nicht sinnvoll ist. Keiner der zugelassenen Wirkstoffe ist nützlingsschonend. Beim Einsatz- zeitpunkt sollte dieser Umstand mitberücksichtigt werden, denn auch ein exotischer Nützling, der die Eier der Marmorierten Baum- wanze parasitiert, breitet sich in der Schweiz aus.

Forschung auf Hochtouren

Bis heute fehlen langjährige Erfahrungen zur Regulierung der Mar- morierten Baumwanze in der Schweiz. Die Forschung dazu läuft auf Hochtouren. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und Agroscope untersuchen verschiedene direkte und indi- rekte Bekämpfungsmassnahmen, das CABI (Commonwealth Agri- cultural Bureaux International, www.cabi.org) prüft heimische und exotische Parasitoide auf ihr Potenzial zur Kontrolle der Marmorier- ten Baumwanze. BARBARA EGGER, AGROSCOPE § Weitere Informationen

www.halyomorpha.agroscope.ch

Marmorierte Baumwanze, Nymphe auf Birne.

Referenzen

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