Die Information:
Bericht und Meinung AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NORDRHEIN-WESTFALEN
Festvortrag für
Arbeitsmediziner
Der 10. Kursus zur Einführung in die betriebsärztliche Tätigkeit, den die Ärztekammer Nordrhein vom 21. Januar bis 15. Februar in Düs- seldorf durchführt, wird mit einer festlichen Eröffnung beginnen.
In der Veranstaltung am 21. Januar um 9 Uhr in der Universität Düssel- dorf folgt auf Grußworte des Präsi- denten der Ärztekammer Nord- rhein, Dr. Friedrich-Wilhelm Koch, und von Vertretern der Universität Düsseldorf ein Festvortrag des Prodekans der Medizinischen Fa- kultät, Professor Dr. Hans Schade- waldt, zum Thema „Die Entwick- lung der Arbeitsmedizin bis zum Ende des 19. Jahrhunderts".
An dieser Veranstaltung können alle interessierten Ärztinnen und Ärzte teilnehmen. ÄK-No
Krankenhäuser nicht zu „Reparaturwerkstätten"
machen
Die Ärztekammer Nordrhein will durch einen Arbeitskreis Program- me und Strategien dafür entwik- keln lassen, daß sich die Kranken- häuser „mehr an den Bedürfnis- sen des kranken Menschan als an den Zwängen der Wirtschaftlich- keit ausrichten können." Bei der Ankündigung dieser Aktion, für die sich die Ärztekammer im Jahre 1978 intensiv einsetzen will, er- klärte Kammerpräsident Dr. Fried- rich-Wilhelm Koch, das menschli- che Klima im Krankenhaus sei auch ein „Gradmesser für die so- ziale Wärme in unserem Land".
Als Ursachen für die Gefahr, daß sich das Krankenhaus zu einer
„Reparaturwerkstatt für Men- schen" entwickelt, nannte Dr.
Koch den oft gedankenlosen Ein- satz moderner Instrumente der
Administration, das Vordringen der Apparatemedizin und die zu- nehmende Spezialisierung und Ar- beitsteilung der Mitarbeiter.
Im Rahmen der Aktion sollen ne- ben Ärzten und Krankenhausfach- leuten unter anderem Psycholo- gen, Theologen, Sozialarbeiter, Architekten und Schwestern Ant- worten auf die Frage suchen, wie technische und organisatorische Notwendigkeiten mit dem Wohl des Kranken in einen humanitären Einklang gebracht werden können und damit der zunehmenden Insti- tutionalisierung der Krankenbe- handlung zu begegnen ist. Kom- munikation und Freizeit im Kran- kenhaus, Besuchszeitregelungen, neue bauliche Möglichkeiten und die psychische Betreuung von Krebspatienten wurden als Bei- spiele für erste Ansatzpunkte des Arbeitskreises genannt. ÄK-No
HESSEN
Umfrage zu „Rooming-in"
Das Hessische Sozialministerium läßt eine Umfrage bei den Kran- kenhäusern über die organisatori- schen, personellen und finanziel- len Voraussetzungen für die Mit- aufnahme von Müttern in Kinder- krankenhäusern (sogenanntes Rooming-in) durchführen.
Unabhängig davon erklärte der Sozialminister Armin Clauss im Landtag, die Landesregierung stehe dem Rooming-in-System grundsätzlich positiv gegenüber.
Trotzdem sei nicht daran gedacht, in den hessischen Universitätskli- niken dieses System generell ein- zuführen, denn die Landesregie- rung stehe auf dem Standpunkt, es müsse der einzelnen Kliniklei- tung überlassen bleiben, wie sie in
„dieser rein ärztlichen Frage" ver- fahren wolle.
Bei den Trägern kommunaler und privater Krankenhäuser habe die Landesregierung keine Möglich- keit, in die Selbstverwaltung ein- zugreifen. WZ
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Kassenärztliches Einkommen
blieb fast unverändert
Nach Berechnungen der Kassen- ärztlichen Vereinigung Schleswig- Holstein hat sich in ihrem Bereich für 1977 bei einer Umsatzsteige- rung von knapp vier Prozent ge- genüber 1976 und einem auf 42 Prozent gestiegenen Praxisko- stenanteil mit 121 300 DM ein ge- genüber dem Vorjahr fast unver- ändertes Einkommen aus kassen- ärztlicher Tätigkeit ergeben.
Mit diesen Angaben wandte sich die KV gegen Meldungen des Bun- desverbandes der Betriebskran- kenkassen, in denen das durch- schnittliche Einkommen aller Kas- senärzte in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund von Hoch- rechnungen mit 171 000 DM für 1977 angegeben worden war.
Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein warnt daher noch einmal vor der Verallgemei- nerung von Hochrechnungen und Durchschnittszahlen, die auch die Tatsache außer acht lassen, daß in erster Linie Allgemeinärzte und praktische Ärzte ein unterdurch- schnittliches Einkommen erzie- len. KV—SH
RHEINLAND-PFALZ
Höhere Pflegesätze
Mit Wirkung vom 1. Januar 1978 wurden die Pflegesätze in den rheinland-pfälzischen Kranken- häusern pauschal um vier Prozent gegenüber 1976 angehoben.
Die zwischen rheinland-pfälzi- scher Krankenhausgesellschaft und den Krankenkassenverbän- den des Landes vereinbarte Erhö- hung soll der zu erwartenden Per- sonal- und Sachkostensteigerung im Jahr 1978 Rechnung tragen. DÄ
DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 3 vom 19. Januar 1978 103